Drucksache Nr.: 08743-12
öffentlich
Fachbereich Dezernent(in) / Geschäftsführer Datum
Dez3
Dez6 StR Steitz
StR Lürwer 19.02.2013
verantwortlich Telefon Dringlichkeit
Wilhelm Steitz
Uta Wittig-Flick 22032
24223
Beratungsfolge Beratungstermine Zuständigkeit
Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen
und Beschwerden 12.03.2013 Kenntnisnahme
Bezirksvertretung Innenstadt-Nord 13.03.2013 Kenntnisnahme
Tagesordnungspunkt
Programm Soziale Stadt NRW - Dortmunder Nordstadt
hier: Sachstandsbericht zu den Projekten „Problemgruppen im öffentlichen Raum, Einrichtung und Betrieb einer Aufenthalts- und Beratungseinrichtung für Alkohol konsumierende Personen; Café BERTA“ (3.2.1.3) und „Treffpunkt Nordmarkt“ (3.2.1.2) Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden nimmt den Sachstand zu den Projekten „Problemgruppen im öffentlichen Raum, Einrichtung und Betrieb einer Aufenthalts- und Beratungseinrichtung für Alkohol konsumierende Personen;
Café BERTA“ ( 3.2.1.3) und „Treffpunkt Nordmarkt“ ( 3.2.1.2) zur Kenntnis.
Finanzielle Auswirkungen Keine
Wilhelm Steitz
Stadtrat Martin Lürwer
Stadtrat
Begründung 1. Ausgangslage
Die unbefriedigende Situation auf dem Nordmarkt mit hoher Beschwerdelage der Bewohner in Richtung Polizei und Ordnungsamt führte zu einem Beschluss des Rates am 12.01.2010, modellhaft für zunächst zwei Jahre eine niederschwellige Aufenthalts- und
Beratungseinrichtung für die bisher öffentliche Alkoholiker-Szene insbesondere auf dem Nordmarkt einzurichten (DS.-Nr. 00024-10).
Nach Prüfung der Finanzierung einer solchen Einrichtung durch Fördermittel beschloss der Rat am 21.07.2011 im Rahmen des Förderprogramms Soziale Stadt NRW - Dortmunder Nordstadt die Durchführung des Projektes „Problemgruppen im öffentlichen Raum“ mit den Teilprojekten
„3.2.1.3 Einrichtung und Betrieb einer Aufenthaltsgelegenheit für Suchtkranke (Alkohol)“
nach Kieler Modell (Café Berta) und
„3.2.1.2 Treffpunkt Nordmarkt“, das durch Einbeziehung der bis dahin nur wenig
kooperativen Zielgruppen Verantwortungsübernahme für den Nordmarkt erzeugen sollte.
Für die Durchführung der Aufenthalts- und Beratungseinrichtung wurde ein
Vergabeverfahren gestartet (DS.-Nr: 03496-11), das jedoch mangels Eingang von Angeboten zu keinem Ergebnis führte (DS-Nr. 04505-11). Es folgte eine Antragstellung zur Einrichtung durch die European Homecare GmbH, der die Bezirksregierung Arnsberg zustimmte. Mit der Vorlage DS.-Nr. 05604-11 wurde der ABöAB am 08.11.2011 über das Konzept zur
Einrichtung informiert.
Ziel der Projekte „Café Berta“ und „Treffpunkt Nordmarkt“ ist es, die Zielgruppe von Alkohol trinkenden einfach oder mehrfach substituierten Personen in Beratung und Aufenthalt zu bringen, die Übernahme von Verantwortung für ihr Umfeld (Nordmarkt) zu fördern und dadurch die Beschwerdelage zu reduzieren. Alkohol konsumierende Menschen sollen dazu bewegt werden, Beratung als eine Perspektive zu sehen. Durch die Projekte soll das Miteinander der Zielgruppe mit den übrigen Anwohnern von gegenseitiger Toleranz, sozialer Verträglichkeit und Respekt geprägt sein.
2. Sachstand des Projekts „3.2.1.3 Café BERTA“
Die Aufenthaltsgelegenheit für Alkohol konsumierende Personen bietet verschiedene Ansätze, die Problematik der alkoholabhängigen Personen am Nordmarkt und Umgebung einzugrenzen.
Das Angebot der Einrichtung soll nicht nur den Personenkreis „von der Straße holen“, der bisher teilweise exzessiv Alkohol auch vor Schulen, Spielplätzen und Kindergärten konsumiert hat, sondern auch Unterstützung z.B. bei der Schuldner- und Obdachlosenberatung sowie bei der Wohnungs- und Arbeitssuche geben.
Als Beratungs- und Aufenthaltseinrichtung für Alkohol konsumierende Personen wurde „Café BERTA“ am 02.01.2012 in Trägerschaft der European Homecare GmbH in der ehemaligen Gaststätte „Gypsy“, Heroldstraße 22, eröffnet Die Einrichtung ist von Montag bis Samstag in der Zeit von 12 bis 19 Uhr geöffnet.
Das Projekt „Café BERTA“ besteht aus drei Säulen:
Die erste Säule ist der Betrieb der niederschwelligen Einrichtung. Mit niederschwelligen Aktionen wie Kickern, Billard spielen und Fernsehen wird eine echte Alternative zum Alkoholkonsum unter freiem Himmel geboten. Das Personal spricht die dort weilenden Personen auf Augenhöhe an, eine eindeutige Hausordnung regelt das Miteinander im Cafe.
Die zweite Säule ist der Bereich Beratung mit Übernahme einer Clearingfunktion.
Unterschiedlichen Beratungsangeboten und Begleitung in die Hilfesysteme, aber auch Unterstützung z.B. bei der Wohnungs- oder Arbeitsplatzsuche gehören hierzu.
Die dritte Säule ist ein Umfeldmanagement mit aufsuchender Sozialarbeit im Quartier.
Das Umfeldmanagement wurde eingeführt, um einerseits die Einrichtung bekannt zu machen, andererseits aber auch durch die aufsuchende Sozialarbeit erste Kontakte zur
Zielgruppe zu knüpfen, auf bestehende Regeln zum Verhalten in der Öffentlichkeit hinzuweisen und dazu beizutragen, das subjektive Sicherheitsgefühl von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
Aufgabe ist es, Menschen, die Alkohol konsumieren, anzusprechen und darauf hinzuweisen, dass das „Cafe Berta“ Aufenthalt und Hilfsangebote bereithält. Ein erfolgreiches Umfeldmanagement garantiert die Akzeptanz der Einrichtung.
Das Personal besteht aus einem Einrichtungsleiter, einer Sozialarbeiterin und ergänzend fünf Bürgerarbeitern. Die fünf über das Bundesprogramm „Bürgerarbeit“ eingestellten Mitarbeiter- rinnen und Mitarbeiter unterstützen das Team. Sie übernehmen täglich in gemeinsamen Begehungen mit der Sozialarbeiterin die Aufgabe des Umfeldmanagements in festgelegten Routen und wurden zu dessen Aufgabenerfüllung entsprechend geschult.
Durch intensive Netzwerkarbeit sind erste Überführungen der Gäste insbesondere in bestehende Hilfeketten gelungen. Die Beratungseinrichtung ist Teil des bestehenden Beratungssystems in der Nordstadt geworden. Die Sozialarbeiterin versteht sich unter anderem auch als Lotsin durch das Hilfesystem. Es bestehen Kontakte zu Café KICK, Café Flash, Jobcenter Dortmund, Ordnungsamt, Polizei, Caritas, Marien-Hospital, Diakonie (Suchtberatung, ambulant betreutes Wohnen, aufsuchende medizinische Hilfe), Kana- Dortmunder Suppenküche, Dortmunder Tafel, DROBS, LWL-Suchtambulanz, BODO, Männerübernachtungsstelle, Quartiersmanagement, Diakonie Dortmund und Lünen, Frauenübernachtungsstelle, Sozialamt, mobiler ärztlicher Dienst der Stadt Dortmund, Migrationsdienst Borsigplatz, Schuldnerberatung Propsteihof, Bodelschwingh-Haus (Stationäre Einrichtung für Wohnungslose), DOGEWO, etc.
Einmal pro Woche bietet ein Arzt einen stark nachgefragten Beratungstermin im Café BERTA an.
Begleitend zum Projekt wurde im Dezember 2011 ein „Runder Tisch“ eingerichtet, in den Vertreterinnen und Vertreter der Anwohnerschaft, der Schulen, der Kinder- und Jugendein- richtungen, der Hilfsorganisationen, der Gewerbetreibenden, der Polizei, des Trägers und der Stadt Dortmund einbezogen sind. Der Runde Tisch hat die Aufgabe, als Multiplikator
Stimmungen aus dem Bewohner- bzw. Akteursumfeld direkt an das Projekt weiterzuleiten, damit ungewünschten Entwicklungen kurzfristig begegnet werden kann. Ergänzend stellte sich das Projekt noch vor Eröffnung mit den renovierten Räumen der persönlich eingeladenen Anwohnerschaft (300 Personen aus dem direkten Umfeld) vor, die durchaus ihre Bedenken vor der Eröffnung äußerten.
Es wurde vereinbart, dass das Projekt auch zukünftig die Anwohnerschaft regelmäßig einlädt, damit transparent und offen über die Situation vor Ort und die Nutzergruppe gesprochen werden kann und direktes zeitnahes Handeln möglich ist. Zuvor befürchtete Störungen für die Anwohner traten nicht ein und bei der zweiten Anwohnerveranstaltung nach Eröffnung, im Februar 2012, wurde die Einrichtung gelobt und der Hinweis gegeben, dass es keine Störungen ausgehend von dieser gäbe. Auch in den insgesamt vier Sitzungen des „Runden Tisches“ bestätigten sich die Äußerungen der Bewohnerinnen und Bewohner. Grundsätzlich wird jedem Hinweis auf eine Störung umgehend nachgegangen.
Das Steuerungsgremium für das Projekt, der „Arbeitskreis Café Berta“, tagte unter
Beteiligung des Dezernats 3, des Ordnungsamtes, des Projektträgers und der Stadterneuerung insgesamt 13mal. Das Steuerungsgremium des Projektes zog, je nach Fachlichkeit, die
Polizei, das Jobcenter, die Immobilienwirtschaft o. a. hinzu, wodurch ein zeitnaher Austausch mit schnellen Problemlösungen möglich wurde.
Das Projekt „Café BERTA“ fand ein breites auch überregionales positives Medienecho, welches dazu führte, dass verschiedene Kommunen Interesse halber die Einrichtung besuchen und nach Übertragbarkeiten in Ihre Problembezirken suchen.
3. Sachstand des Projekts „3.2.1.2 Treffpunkt Nordmarkt“
Die Situation direkt auf dem Nordmarkt wurde durch die Bewohnerinnen und Bewohner als äußerst störend wahrgenommen. Durch die Übernahme der Pflege des Nordmarktes durch die Werkstatt Passgenau des Diakonischen Werks Dortmund und Lünen gGmbH wurde ein wesentlicher Grundstein zur Verbesserung der subjektiven Sicherheitswahrnehmung und des Wohlfühlfaktors gelegt. Die bisherigen Projekte von aufsuchender Sozialarbeit, Kioskbetrieb und Betrieb des Toilettenhäuschens sind wesentliche Pfeiler für die Verbesserung der
Situation auf dem Nordmarkt. Die Ergänzung mit dem Projekt „Treffpunkt Nordmarkt“ gilt der gezielten Arbeit mit suchtmittelabhängigen Nutzerinnen und Nutzern des Nordmarktes unter Einbeziehung dieser Zielgruppe. Im September 2011 wurde das Projekt, unter
Einbeziehung von acht Arbeitsgelegenheiten (AGH-Kräfte) aus der Gruppe der Nordmarkt- nutzer, die unter Fachanleitung als Sozialhelferinnen und -helfer auf dem Nordmarkt
eingesetzt sind, begonnen. Die bisherige aufsuchende Straßensozialarbeit wurde personell verstärkt, um den Kontakt zur Szene zu verstärken und niederschwellige Angebote zur Übernahme von Verantwortung für den Nordmarkt anzubieten. Diese Einleitung in
Zuverdienst, in bestehende Hilfesysteme, Krisenintervention und die Minderung von weiterer Verelendung sind die wesentlichen Maßnahmen, die durch die ergänzende Straßensozialarbeit erreicht werden. Weitere Straßensozialarbeiterinnen werden seit Frühjahr 2012 eingesetzt.
Deren Einsatz konzentriert sich insbesondere auf die Zeiten nach Schließung der Einrichtung für alkoholkonsumierende Personen – Café Berta – und an Wochenenden.
Durch die Netzwerkarbeit soll eine Gewährleistung von funktionierenden Hilfeketten erreicht werden, indem die einzelnen Akteure im sozialen Raum ihre Schnittstellen zueinander in den Blick nehmen und im Sinne des Ansatzes gestalten. Intensive Kooperationen bestehen zum Quartiersmanagement, zum mobilen Arzt des Gesundheitsamtes, der Suchtberatung der Diakonie, dem Theater Dortmund, Café BERTA und den weiteren Dortmunder
Hilfeeinrichtungen. Die Kooperation mit dem Gesundheitsamt und bei Bedarf mit den Ärzten, die in der Methadonvergabe tätig sind, ist eine der wesentlichen Hilfeketteglieder.
Wochenstrukturierende Maßnahmen für die „ungeliebten“ Nutzer des Nordmarktes runden das Projekt ab. Durch die Rekrutierung der AGH aus der Zielgruppe haben sich bisher positive Auswirkungen auf die Zielgruppe gezeigt. Auch wenn sie nicht mehr in einer Maßnahme sind, verlassen sie Ihren Platz sauberer. Durch die Maßnahme sind sie zu Multiplikatoren für die Verbesserung der Situation auf dem Nordmarkt qualifiziert worden.
Den regelmäßigen Rückmeldungen von Anwohnerinnen und Anwohnern, Familien mit Kindern, Seniorinnen und Senioren ist zu entnehmen, dass es in der Tendenz zu sehr positiven Veränderungen auf dem Nordmarkt gekommen ist.
Es wird wahrgenommen, dass der Zustand des Nordmarktes sauberer und gepflegter und die Akzeptanz zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen gewachsen ist.
Die Beschwerdelage bei Ordnungsamt und Polizei hat sich weitgehend aufgelöst. Die Bereitschaft der Eltern, mit ihren Kindern den Spielplatz am Nordmarkt aufzusuchen, ist deutlich gestiegen.
4. Ergebnisse der Befragung durch die Sozialarbeiterinnen der Teilprojekte „Café BERTA“ und „Treffpunkt Nordmarkt“
Um einen Eindruck der Zielgruppe zu gewinnen, wurde eine Befragung der zur Zielgruppe gehörenden Nordmarktnutzer konzipiert. So entwickelten die Sozialarbeiterinnen beider Projekte auf der Grundlage einer Befragung, die 2010 durch die Diakonie durchgeführt wurde, gemeinschaftlich einen Fragebogen, um sich ein genaueres Bild über die Nutzung des Platzes zu machen. Die Befragung wurde vom 18.-24.05.2012 durchgeführt, bei der
insgesamt 68 Personen befragt werden konnten. Die Ergebnisse der Befragung bestätigten den Eindruck, dass der Nordmarkt weiterhin „der Treff“ für die Bewohner des Quartiers ist. Fast die Hälfte aller Nutzer frequentiert den Platz jeden Tag und zu unterschiedlichen Zeiten.
Mehr als die Hälfte aller Befragten treffen auf dem Nordmarkt Bekannte, suchen nach Unterhaltung und bezeichnen den Nordmarkt als ihre Heimat. Gestört fühlen sie sich durch Drogenhandel und zum Teil auch durch Alkoholkonsum. Die Hälfte der Nordmarktnutzer ist mit der Situation vor Ort zufrieden.
Etwas mehr als die Hälfte der befragten Personen besuchen nicht das „Café BERTA“. Sie nennen keine besonderen Gründe, wollen an der frischen Luft sein und sehen sich nicht als Alkoholiker. Ein Drittel aller Befragten gehen in das „Café BERTA“, wegen der angenehmen Atmosphäre, um in Gesellschaft zu sein, um es warm zu haben und wegen der netten Betreuung.
Weitere Einrichtungen wie die der Kana Suppenküche, das Sozialkaufhaus u. a. werden ebenfalls regelmäßig aufgesucht.
Mehr als die Hälfte aller Befragten ist bereit, ein Arbeitsangebot anzunehmen. Die Altersgruppen sind gemischt und die Nationalität ist zumeist deutsch. Eine weitere größere Gruppe ist polnischer Nationalität.
Durch die gemeinsame Befragung haben sich die Mitarbeiter der beiden Projekte besser kennengelernt und Einsichten in die jeweilige Projektarbeit genommen.
Beide Projekte begegnen der Problematik auf dem Nordmarkt in unterschiedlicher Weise und führen beide zur Befriedung der Situation vor Ort. Das Ordnungsamt und die Polizei
bestätigen diese Einschätzung.
5. Ergebnisse der Evaluation des Projekts „Café BERTA“
Um das Projekt in seinen bisherigen Ergebnissen und Leistungen beurteilen zu können, wird von den Mitarbeitern eine tägliche Erhebung vorgenommen. Nach einem Jahr Betrieb wurde das Projekt evaluiert. Im gesamten Jahr konnten 13.562 Besucher gezählt werden.
Die Zählweise wird wie folgt definiert: Wenn ein Gast in das Café BERTA kommt, wird er durch einen Strich in einer Liste erfasst/ gezählt. Verlässt dieser Gast das Café und kommt wieder zurück in das Café BERTA wird er nicht erneut gezählt. Zu 935 Klienten konnte im Rahmen des Umfeldmanagements außerhalb der Einrichtung Kontakt aufgenommen werden.
422 Beratungen wurden vorgenommen, davon 48 in einem größeren Ausmaß. Es konnten 40 Personen in die Hilfesysteme vermittelt werden und 19 Personen wurden zusätzlich dorthin begleitet. Beschwerden zur Einrichtung aus der Nachbarschaft wurden nicht verzeichnet.
Besucherzahlen „Café BERTA“ in 2012
2012
Anzahl der Besucher pro Tag im Durchschnitt
Höchste Anzahl an Besuchern
Niedrigste Anzahl an Besuchern
Januar 46 75 19
Februar 59 74 40
März 42 73 19
April 39 67 17
Mai 39 53 15
Juni 41 62 28
Juli 39 56 19
August 34 42 16
September 45 68 32
Oktober 45 60 32
November 56 82 41
Dezember 61 81 48
6. Ergebnisse der Evaluation des Projekts „Treffpunkt Nordmarkt“
Nach einem Jahr Betrieb wurde das Projekt evaluiert. Insgesamt 167 Personen konnten am Projekt beteiligt werden in insgesamt vier Maßnahmen zur Generierung von Verantwortungs- übernahme und Interessensausgleich. Insgesamt wurden 307 Beratungen durchgeführt, davon 113 in einem intensiveren Umfang (von länger als einer Stunde). In 32 Fällen konnte in den Zuverdienst vermittelt werden. Insgesamt 36 Personen wurden in die Hilfesysteme vermittelt und 42 Personen wurden zusätzlich dorthin begleitet.
7. Einschätzung des Ordnungsamts und der Polizei zur Situation im Umfeld
Das Umfeld des Café BERTA wird von Einsatzkräften des Ordnungsamtes mehrmals täglich aufgesucht. Auffälligkeiten wurden dabei bislang nicht festgestellt. Anwohnerbeschwerden über den Betrieb des Café BERTA sind weder beim Ordnungsamt noch bei der Polizei bekannt geworden. In Anwohnerversammlungen gab es ebenfalls keine Hinweise auf Störungen im Umfeld. Auch aus Sicht der Polizei ist das Café BERTA unauffällig.
Unabhängig davon wird durch das Ordnungsamt die Entwicklung von Straßenszenen
kontinuierlich beobachtet. Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Situation auf dem Nordmarkt.
Hier wird von Außendienstmitarbeiterinnen und -mitarbeitern des Ordnungsamtes seit mehreren Monaten täglich stichprobenartig die Anzahl der sich auf dem Nordmarkt aufhaltenden Personen, die überwiegend Alkohol verzehren, ermittelt. Dabei wurde
festgestellt, dass - je nach Witterung und Jahreszeit - zwischen 0 und 70 - 80 Personen dort anzutreffen sind, ohne jedoch nennenswerte ordnungsrechtliche Störungen zu verursachen.
8. Finanzierung und Laufzeiten der Projekte „Café BERTA“ und „Treffpunkt Nordmarkt“
„Café Berta“
Das Projekt Café Berta hat eine Laufzeit von 24 Monaten geplanter Projektlaufzeit und endet am 30.11.2013. In Abstimmung mit der Bezirkregierung Arnsberg besteht bei Nichtausschöpf fung der geplanten Finanzmittel die Möglichkeit einer kostenneutralen Verlängerung. Dies ist zu gegebener Zeit der Bezirksregierung Arnsberg zur Zustimmung vorzulegen.
Die anfallenden Personal-, Sach- und Projektkosten in Höhe von 237.350 € werden finanziert aus Mitteln der Städtebauförderung.
Es wurden fünf Stellen „Bürgerarbeit“ zur Unterstützung der Einrichtung und des Umfeldmanagements eingerichtet. Die Finanzierung wurde vom Bundesverwaltungsamt bewilligt. Der Aufwand wird als Kofinanzierungsanteil wie geplant bei der
Städtebauförderung berücksichtigt.
Die benötigten Räumlichkeiten werden durch Mittel der Stadt Dortmund getragen (3/Dez).
Die Nebenkosten werden aus den Mitteln der Städtebauförderung bestritten.
„Treffpunkt Nordmarkt“
Die Finanzierung läuft über einen Zeitraum von drei Jahren. Die Personal-, Sach- und Projektkosten in Höhe von 49.500 € werden finanziert aus Mitteln der Städtebauförderung.
Die Arbeitsgelegenheiten (AGH) werden mit 67.000 € durch Arbeitsmarktmittel finanziert.
9. Zuständigkeit
Die Zuständigkeit der Bezirksvertretung Innenstadt Nord ergibt sich aus § 37 Abs. 1 (a) der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen in der derzeit gültigen Fassung
Die Zuständigkeit des Ausschusses Ausschuss für Bürgerdienste, öffentliche Ordnung, Anregungen und Beschwerden ergibt sich aus §41 Abs. 1 Satz 1 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen in der derzeit gültigen Fassung.