Von Hans-Jüegen Sasse, München
Seit einigen Jahren läuft unter der Bezeichnung ,, Survey of Language
Use und Language Teaching in Eastern Africa" ein großangelegtes
Ford-Foundation-Programm, das unter anderem umfassende Bestands¬
aufnahmen der in den Staaten Äthiopien, Uganda, Kenya, Tansania
und Zambia gesprochenen Sprachen einschheßt. Die Auswertung des
Surveys erfolgt in zahlreichen Einzelpubhkationen und in endgültigen
Surveyberichten, die jeweils den Titel ,, Language in ..." tragen. Der
abschheßende Bericht über Uganda^ ist inzwischen erscliienen.
Wir betrachten im folgenden nur die äthiopische Komponente dieses
Unternehmens. Leiter des äthiopischen Teams ist der bekannte Linguist
Chables ä. Febguson^. Die Arbeiten an Ort und Stelle sind seit 1969
abgeschlossen ; Forschungsergebnisse werden augenbhckhch schrittweise
publiziert. Eine der ersten wesenthchen Smvey-bezogenen VeröfFent¬
hchungen erschien im Mai 1971 als Heft 5 des 13. Bandes der Zeitschrift
Anthropological Linguisties mit dem Titel The Languages of Ethiopia.
A New Lexicostatistic Classification and Some Problems of Diffusion.
Verfasser ist Maevlst L. Bendee, eines der Hauptmitgheder des Language-
Survey-of-Ethiopia-Teams. Wir wollen diese Publikation hier einer
kritischen Prüfung unterziehen, weil wir es nicht für ausgeschlossen
halten, daß sie typisch für den gesamten Survey und seine Ergebnisse
ist^a.
Wie bereits aus dem Untertitel hervorgeht, ist die von Moeeis
Swadesh entwickelte und allgemein als ,,Lexikostatistik" bekannte
Methode theoretische Grundlage der Arbeit. Sie beruht auf der Erkennt¬
nis, daß Sprachen dazu tendieren, ihr ererbtes Grundvokabular in einer
verhältnismäßig konstanten Rate zu verheren. ,, Grundvokabular" ist
definiert dmch zwei von Swadesh selbst aufgestellte Listen von 100
und 200 Einheiten, die die wichtigsten Körperteile, Naturerscheinungen,
1 P. Ladefoged, R. Gliok und C. Cripeb: Language in Uganda. London:
Oxford University Press 1971.
2 Febguson hat sich persönlich mit einer Untersuchung der Merkmale
des ,, äthiopischen Spraohbundes" beteiligt; vgl. seinen Artikel The Ethiopian
Language Area. In: Journal of Ethiopian Studies 8 (1970), S. 67—80.
2» Während der Drucklegung dieses Artikels erschien auch der aethiopische
Surveyband, der hier nicht mehr berücksichtigt werden konnte.
118 Hans-Jübgbn Sasse
Verben der Bewegung, ,, essen", ,, trinken", ,, schlafen", Personal¬
pronomina, die Zahlwörter 1—3 u.ä. umfassen. Die lexikostatistische
Methode wurde von Swadesh selbst und anderen hauptsächhch zur
Bestimmung von Divergenz-Zeittiefe zwischen verwandten Sprachen
herangezogen^.
Im vorliegenden Falle dient sie ausschließlich der Klassifikation;
Zeittiefe will Bender nicht bestimmen. Die im Language Survey of
Ethiopia verwendete Worthste hat 98 Einheiten (99 Nummern, doch
(59) 'no' ist eine leere Eintragung) und ist eine Modifikation der 100-
Einheiten-Liste Swadeshs. Die Bestimmung der für die Klassifikation
signifikanten Übereinstimmungsprozentzahlen wurde durch ein Compu¬
ter-Programm erreicht, das in folgenden Hauptstadien vorbereitet wurde :
Zuerst wurden anhand der auf den Seiten 230^—281 abgedruckten
98-Einheiten-Wortlisten von 101 Sprachen (zwei weitere, Nubisch und
Mogogodo, wurden nicht eingegeben) Übereinstimmungen ermittelt,
und zwar nach dem von Swadesh stammenden Verfahren, daß ,, items
having at least one plausible CVC correspondence" als Verwandte ange-
^"«■..i^l"/ sehen werden. Dieses Kriterium soll Subjektivität vermeiden, tut es
aber letzten Endes doch nicht, weil die Entscheidung, was ,, plausibel"
ist, dem Auswähler überlassen bleibt. Für verwandt gehaltenen Formen
werden sodann in mehreren Durchgängen je nach dem Grad der Ver¬
wandtschaft ,, Formnummern" für die Computer-Eingabe assigniert.
Bisher ist nur das ,,overall-assignment"-Programm gelaufen, das gänz¬
lich unverwandte Einheiten untereinander abgrenzt. Das zur Subklassi-
fikation notwendige ,,subgrouping-assignment"-Programm war zur Ab¬
fassungszeit des BENDERschen Artikels noch nicht fertig. Bei letzterem
werden verwandten, aber in verschiedenen Formen vorliegenden Ein¬
heiten, wie etwa Tigre ra>ds, Amharisch ras, Harari '?uribs 'Kopf, noch
einmal Formnummern assigniert.
Die Vorführung und Diskussion aller ermittelten lOP Korrespondenz¬
sätze hätte den Rahmen der Arbeit gesprengt, die gegebenen Tabellen
' Einige wichtige Arbeiten mit weiterer Literatur zur Lexikostatistik/
Glottoehronologie sind: Morris Swadesh: Salish Internal Relationships.
In: International Journal of American Linguisties 16 (1950), S. 157—167;
ders. : Towards Greater Accuracy in Lexicostatistic Dating. In ; International
Journal of American Linguisties 21 (1955), S. 121—137; Robert B. Lees:
The Basis of Glottochronology. In: Language 29 (1953), S. 113—127; Sarah
C. Gudschinsky: The ABC's of Lexicostatistics (Glottochronology). In:
Word 12 (1956), S. 175—210; Dell H. Hymes: Lexicostatistics so far. In:
Current Anthropology 1 (1960), S. 3—44. Anwendungen findet man z.B.
in zahlreichen Artikeln in den Zeitschriften Intemational Joumal of American Linguisties und Anthropological Linguisties.
besohränken sich daher auf die wichtigsten Quoten innerhalb bereits
etablierter Gruppen. Die Klassifikation, die aus dem Ganzen schheßlich
resultiert, weicht sehr wenig von dem ab, was dem Kenner äthiopischer
Sprachen seit Jahrzehnten bekannt ist. Man kann das für eine Bestäti¬
gung der Gültigkeit der lexikostatistischen Methode halten, darf dabei
jedooh nicht vergessen, daß — außer vielleicht im Falle der äthiosemi-
tischen Gruppe — auch frühere Klassifikationenen fast ausschließlich
auf Vokabel vergleichen aufbauen, da von sehr vielen Sprachen auch
heute noch so gut wie gar kein morphologisches Material vorhegt; die
einzige Neuerung wäre dann, daß es sich nun mn eine einheithche Menge
bestimmter Vokabeln handelt.
Die Lexikostatistik/Glottochronologie hat von Anfang an einen
heftigen Streit um das Für und Wider hervorgerufen*, wobei man fest¬
stellen muß, daß mehr vernünftige Sprachwissenschaftler dagegen als
dafür sind. Bendee kennt die Problematik. Er hat sich selbst mehrfach
als Lexikostatist hervorgetan^ und sichert sich gleich am Anfang gegen
methodische Kritik ab:
"We shall not be concerned here with the arguments for and against
lexicostatistical methods, but shall accept as valid Greenberg's case
for mass comparisons as a useful first step toward classification.
We do not make any use of the even more controversial further
application of mass-comparisons to try to determine time-depths
of separation of languages, thus rendering any debate about glotto¬
chronology irrelevant here." (Anm. 1 zu S. 1)
Wir wollen ihm diesen Gefallen tun und uns nicht in eine Diskussion
über Wert oder Unwert der Lexikostatistik einlassen, denn im folgenden
soll weder das Gesamtergebnis kritisch beleuchtet werden, nooh die ihm
zugrundeliegende Methode. Eine solche theoretische Diskussion hätte
nur dann einen Sinn, wenn die Substanz, auf der das Ganze aufbaut,
nämhoh das in den Wortlisten gebotene Material, einwandfrei wäre.
Das ist es aber leider nicht.
Auf einer im Winterhalbjahr 1971/72 mit großzügiger Unterstützung
durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft dmchgeführten Athiopien-
reise hatte ich Gelegenheit, mich mit insgesamt acht äthiopischen Spra-
* Vgl. z.B. I. FoDOB: The Rate of Linguistic Change: Limits of the Appli¬
cation of Mathematical Methods in Linguisties. The Hague 1965.
5 Frühere Arbeiten Benders über lexikostatistische Klassifikation
äthiopischer Sprachen sind : Notes on Lexical Correlations in Some Ethiopian
Languages. In: Journal of Ethiopian Studies 4 (1966), S. 5—16; Remarks on
Glottochronology of Northern Ethiopian Languages. In : Journal of Ethiopian
Studies 6 (1968), S. 1—12; Analysis of a Barya Word List. In: Anthropolo¬
gical Linguistics 10 (1968), Heft 9, S. 1—34.
120 Hans-Jübgen Sasse
chen zu befassen. Von den meisten wurde weitaus mehr Material ge¬
sammelt, als in Bendebs 98-Wörter-Listen vorhegt. Hatte ich mich von
Anfang an über die große Zahl von Unstimmigkeiten zwischen meinem
eigenen Material und dem Bendebs gewundert, so wurde mir nach ein¬
gehenderer Untersuchung der betreffenden Sprachen klar, daß Bendebs
Worthsten mit Hörfehlern, Mißverständnissen und wer weiß auch immer
wie entstandenen ,,ghost-words" nur so gespickt sind. Kollegen bestä¬
tigten mir diesen Eindruck. Dem nicht über eigene Daten aus äthio¬
pischen Sprachen verfügenden Leser empfehle ich einen Vergleich mit
anderweitig publiziertem Material. Man stehe etwa das sauber aufge¬
zeichnete Borana-Galla Andbzejewskis' neben Benders Borana-Liste
(Nr. 33, S. 246).
Als Beispiel sei hier Bendebs Material vom Kemant, einer West-
Agaw-Sprache, diskutiert. Ich gebe vier Kolumnen. Die erste ist die
englische Worthsten-Glosse. Die zweite stellt Bendebs Kemant-Liste
(S. 239) in Originalschreibweise dar'. Meine Schreibung ist phonologisch,
was Bendebs Transkription offensichthch nicht sein will. Ich gebe daher
neben meiner phonologischen Repräsentation (Kolumne 3) die Wörter
in ihrer phonetischen Realisation in API-Zeichen (Kolumne 4).
Eine taxonomische Analyse der Kemantlaute ergibt folgende auto¬
nome Phoneme: Segmental: Konsonanten: b, d, g, g^, f, t, k, k", y,
yw, X, xw, s, z, §, j, m, n, q, q"', r, 1, w, y, (dazu in amharischen Fremd¬
wörtern: n, c, c', t', k'); Vokale: a, ä, a, i, u, e (dazu in amharischen
Fremdwörtern : o) ; Suprasegmental : Akzent /'/. Der Akzent wird hier
nicht berücksichtigt, da er auch bei Bender nur sporadisch erscheint.
Glosse Bender Sasse
phonol. phonet.
Lall na:ylk /nayak/ [na'ik]
(Genaugenommen bedeutet jnaydkj 'sie alle', amh.
hullaccäw; 'alles', amh. hullu, heißt Inikij.)
^ B. W. Andbzejewski : Some Preliminary Observations on the Borana
Dialeet of Oalla. In: BSOAS 19 (1957), S. 354—374; dbbs.: The Categories
of Number in Noun Forms in the Borana Dialect of Oalla. In: Africa 30 (1960),
S. 62—^75; DEBS.: The Bole of Tone in the Borana Dialect of Oalla. In:
Proceedings of the Third International Conference of Ethiopian Studies. 2.
Addis Ababa 1966, S. 88—98.
' Hauptsäehlich in API-Zeichen, nur ist I = API [i], U = API [o], § =
API [J], j = API [d3], y = API [i], [i], 7 = API [?], 9 = API [•]. ' be¬
deutet sowohl „Akzent" als auoh ,,Glottalisation" (letzteres in meiner
Umschrift ', z.B. Bender k' = k'; in amharischen Wörtern habe ioh den
üblichen Unterpunkt gesetzt: t, o usw., für k' das übliche q).
2. ashes ■wu:zza /waza/ ['wuza]
3. bark (tree) kebera /sank'^^a/ ['sankwa]
{Ikäbäraj [k'sb'Bra] heißt 'Seü')
4. belly gwe:zgu ' /gwäzgwa/ ['g(w)ozgu]
5. big xa:ya /xayay/ [xa'iay]
~ /xayay/ [xse'iay]
6. bkd je :11a /jela/ [dseaila]
7. bite (v.) kwa:qo /igay"/ [Ü'guy]
{lk«>aydy«'l heißt 'er nagte'.)
8. blaok semmsna /Säm(m)äna/ [f'Bm( : )'Bna]
9. blood birr /bar/ [bar]
10. bone at'int /na§/ [naj]
(apnt ist amharisch.)
11. breast i:ngu /angwa/ /'ar)gü]
12. burn (tr.v.) qwoyoxw — —
13. olaw (animal) t'sfflr /langsla/ ['langala]
{t'effir ist wohl amh. fe/ar, das meine Informanten aUer¬
dings nie gebrauchten.)
14. cloud demmena /däm(m)äna/ ['d'Bm( : )'Bna]
15. cold (of air) ke : mba /kamba/ [ItBmba]
16. come tew /tiy^/ ['tiuy]
17. die ki:o /kidazay™/ [kida'züy]
{ki:o ist wohl /fciy*"/ 'er legte sich zur Ruhe, verbrachte die Nacht', gelegentlich euphemistisch für 'sterben'.)
18. dog glzlg /gazai)/ [gazag]
19. drink (v.) ja:xDW /jaxayw/ [dsa'xuy]
20. dry (adj.) ka:go /kagay/ [ka'gay]
(ka:go = jkagdy^j heißt 'es trocknete'. Dem amh.
däräq als Adj. entspricht jkagayj, d. i. Relativ 3. Ps.
Sg. m. von kag- 'trocknen'.)
21. ear Unxo /anx"a/ ['agxo] oder
['uqxy]
22. eat xo : /x^iy w/ ['qxwiuy]
(Etwas mit Benders Form Vergleichbares existiert im
ganzen Paradigma des Verbs nicht.)
23. egg ink'ulal /färäy^ina/ [f'Bro'ywina]
(snqulal ist amharisch.)
24. eye il-tet /Uta/ [iilt^]
(Benders Form ist liltätl 'Augen' (PI. •)
25. fat (n) c'onuna /c'om(m)a/ (tpom(:)a]
26. father a:bba /ab(b)a/ [ab(:)a]
27. fire WDzzIn /wäzar)/ [wo'zaq]
122 Hans-Jübgen Sasse
28. fish (n.) a:sa /asa/ ['asa]
29. fiy (insect) zimh /sinsa/ [Jin>]
{zdmb ist amharisch.)
30. foot llk^okw • /lakw/ ['lakw] oder
['lok]
(Benders Form ist jhk">äk^j, d.i. PI. v. Ihk^j.)
31. give yiyWQ /iywayw/ [liywuy]
häufiger jiw&Y'^l [iiwoy]
32. go fe:ya /fey/ ['fcBy]
(fe:ya ist entweder [/e«y] 'er ging', oder die Relativform Ifäyayl 'er ist/war einer, der geht/ging'.)
33. good sa : -ra : x /säray/ [jT3'ray]
34. grass sa : nka /sanka/ ['Janka]
35. hair (of head) sl : v'ka /sibka/ [Jiß'ka]
~ /äabka/ [Jaß'ka]
36. hand na:n-tEt /nan(t8)/ ['nan(t»)]
(Benders Form ist der Plural Inantätf.)
37. head a-.^we /ay"äy/ [aywaei]
38. hear waisD'' /waseyw/ [wa'süy]
39. heart libbe : ka /lab(b)äka/ ['lab( : )Bka]
40. horn ksnd /giy/ ['gi:] oder [gii]
(Das amharische Wort wird auch gebraucht, doch stets
in der Aussprache [k'änd] mit glottalisiertem q (k').)
41. 1 a : n isohert :
/an/ ['an]
Kontextform :
/ana/ ['ana]
42. kill k^o: /kawayw/ [ku'wuy]
43. know a:xWa:noxw /axay^/ [a'xoy]
(Benders Form ist Resultativ 3. Ps. Sg :.m. jaxwanäk"'!
'er hat gewußt', amh. awqoal.)
44. knee girib /garab/ ['garaß]
45. leaf k'it'el /asa/ ['aja]
(qatäl ist amharisch.)
46. liver go:zgu
(Ein eigenes Wort für 'Leber' existiert im Kemant nicht.
Es wird entweder amh. gubbät oder das Wort für 'Bauch'
jg^äzg^aj gebraucht, s.u. 'belly'.)
47. long zs:legga /lägäziy™/ [l'Eg'B'ziuy]
(Hier könnte Bender eine mir entgangene Nebenform
mit Metathese erwischt haben, die dann allerdings
jzälägayl lauten müßte.)
48.
49.
50.
51.
52.
53.
louse man many
meat moon mountain
bita /bata/ [ba'ta]
ylrr /ir/ /iir]
bi:zu /ajay™/ [a'dsuy]
(m. japy^l, f. lajdyj, Pl. jajawj. jbazuj (amh.) wird gelegenthch auch gebraucht.)
si: ye Isay&j ['siae]
fl:n'gey /mazabära/ [maz^'ß^a]
tera:ra /g™9t/ ['gwut]
/gub(b)a/ ['gub( : )a]
{tärara ist amharisch. Kemant- Wörter für 'Berg' sind
die oben angeführten, die speziell kahle, felsige, meist
unzugängliche Berge oder Berggebiete bezeichnen, und
jddb{b)al 'bewachsener Berg, Hügel'.)
54. mouth mek'e:y /mäkäy ~ [mB'ksei]
makäy/ [ma'ksei]
55. name sUng /§ag^/ [7"!)]
56. neck xo:^m /x^am/ ['xom]
57. new sa-'ya :yw /addis/ [a'd:is]
{Sa-'ya-.y^ ist offensichthch ßäyayl 'weiß'.)
58. night xirr /xk(i)/ ['qxir(i)]
60. nose hUmba /xumba/ ['qxumba]
61. one la:wa /laywa/ ['laywa]
62. other a:yyo /ayayw/ [a'ioy]
(m. Iaydy">l, f. faydyj, Pl. jayawj.)
63. rain so :wwa /sawa/ ['suwa]
64. red se:ra /säray/ [sB'ray]
65. road go:ro /gwärw(a)/ ['gworw(a)]
66. root sir /sar/ ['sar]
67. sand aäewa /asäwa/ [a'Jowa]
68. say ni : -ya- /yayw/ ['i«T]
(Bendees Form ist wahrscheinhch jni yayj 'or ist/
es, der sagt/sagte' (,, Cleft Construction" )•)
69. see ni : xa'nwa- /xalayw/ ['qxaluy]
( Bendebs Form ist möghcherweise jni xalayj 'erist/i
es, der sieht/sah'.)
70. seed fezzsn /fäzän/ ['f'BZ'Bn]
71. sit tekwDSsim /täk^äsamayw/ [t'Bkwosa'm
(Bendebs Form ist der Imperativ 2. Sg. Itäk"'äs9ni\j 'setz dich!'.)
72. skin (human) k^oreve /k^ärabäy/ ['kwor^ßsei]
73. sleep (v.) genc'co /gänjay^/ [gBndsuy]
74. small SUggwa: /sag(g)way/ [fog(g)'way]
124 Hans-Jüegen Sasse
75. smoke teqszza /taxaza/ ['taxaza]
/^-/ /tiza/ ['tiza]
76. snake merewa /mar äwa/ ['merowa]
77. stand timbia- /tambyay™/ [tam'bioy]
(timbia- ist jtdmbyayl, 3. Ps. Sg. m. Relativ.)
78. star —
/k^äkäb/ ['kwok'Bß]
79. stone kerna /karga/ ['karga]
(Es gibt eme (seltene) Nebenform jkwnaj, die Bend
gehört haben mag.)
80. sun kwa:ra /k^ara/ ['kwara]
81. swim wanne /wayintayw/ [wain'toy]
(wannä ist amharisch.)
82. taü ji're /jOTäy/ [dsa'rjEi]
83. thin k'ec'c'in /säwyay/ [Jow'iay]
{qäöcdn ist amharisch.)
84. this yi:x /an/ ['an]
(Mit yi:x ist amh. ydh gemeint, das im Kemant nie
gebraucht wird.)
85. three seowa /siywa/ ['siywa]
86. thou Inte /ante/ [an'ta]
87. tongue mi'las /malas/ [ma'las]
88. tooth irku /kk^a/ [iü-kü]
89. tree ka:na /kana/ ['kana]
90. two llga /üga/ ['hga]
91. warm tsq^azza /balu/ ['balu]
(Es gibt auch ein Adjektiv jtäk^äzaj oder Itäk^äsaj =
amh. tdkkus (hauptsächhch von Speisen).)
92. water a:yo /ax™/ ['axw]
93. we a:'neo /anniw/ ['anniw]
(Ich habe hier diejenige Dialektform gewählt, die
Benders Form am nächsten steht. Varianten sind
landiwj und lanändiwj.)
94. wet xDten /x^atäna/ ['xut'Bna]
95. what? gwo:- /wä-/ [wo-]
96. white sa : -ya /säyay/ [Jse'iay]
97. who? awe- /aw-/ [aw-]
98. woman yiwuna /iwina [Hwina
~ iwana/ Uwuna]
99. ye In'tendio /antändiw/ [an'tBndiw]
(Nebenform: Idntädiwj.)
Exakt wiedergegeben sind nur acht Wörter, nämMch die Begriffe für
(8) 'schwarz', (14) 'Wolke', (25) 'Fett', (44) 'Knie', (48) 'Laus', (66)
'Wurzel', (67) 'Sand', (87) 'Zunge'. Wenn man bedenkt, daß fünf davon
('Wolke', 'Fett', 'Wurzel', 'Sand', 'Zunge') Fremd- oder Lehnwörter
sind bzw. genau so lauten wie im Amharischen, so ist die Anzahl von
drei ,, richtigen" Kemant-Wörtern bei einer repräsentativen Grundwort-
schatzhste von 98 Einheiten ein erschütterndes Ergebnis.
Ungefähr richtig sind weitere 15 Wörter, wenn man über die falsche
Längenbezeichnung und die gelegenthche Schreibung von I statt i
(mein /a/) hinwegsieht. Langvokale existieren im Kemant genausowenig
wie in irgendeiner anderen Agaw-Sprache, weder als phonologische
Einheiten, noch als phonetische Realisation.
Alle anderen Wörter sind mehr oder weniger entstellt. Dabei ist die
dauernde Verwechslung von a und ä noch das Wenigste. Zugegebener¬
maßen liegen beide sehr dicht nebeneinander und Alternation von a
und ä ist häufig. Folgenschwerer ist schon das Überhören von y und y^
in vielen Fällen. Die Endung der 3. Ps. Sg. m. Perf. -ay^ ist als -o, -ox", -0" oder -o'^ kaum mehr erkennbar. Ein regelmäßiges kdWdy"' 'er tötete'
schmilzt so zum einsilbigen k"'o: (42), das airfhört, auch nm geringe
Ähnhchkeit mit einem Kemant-Wort zu besitzen.
Ganz gefährhch sind jedoch — vor aUem in Hinbhck auf den ursprüng¬
hchen Verwendungszweck dieser Vokabularien — diejenigen Fälle, in
denen nicht phonetisch falsch aufgezeichnete, sondern gänzhch falsche
Wörter ihren Eingang in die Listen gefunden haben. Wie das Wort für
'Seü' in der Bedeutung 'Baumrinde' (3) auftauchen kann, ist mir unver¬
ständhch. Auf einer verständhchen, trotzdem falschen, Informanten¬
angabe beruht die Eintragung eines Wortes für 'weiß' in der Zeüe für
'neu' (57). Hierher gehören auch die häufigen Eintragungen von amha¬
rischen Wörtern, die keineswegs anstelle der echten Kemantwörter in
Gebrauch sind, sondern nur aus Bequemhchkeit genannt wurden, wie
das bei bihnguen Sprechern häufig vorkommt (nicht weniger als 12
FäUe).
Wie sehr damit die Ergebnisse des gesamten Surveys ins Wanken
geraten, soll sogleich gezeigt werden. Die falsche Eintragung der Wurzel
für 'nagen' unter (7) 'beißen' und die Eintragung von amharischen
Wörtern anstatt der gebräuchUchen Kemant-Wörter unter (10) 'Kno¬
chen', (29) 'Fliege', (84) 'dieser' verscherzen Bekdeb vier Übereinstim¬
mungen mit seiner eigenen Awngi(Süd-Ägaw)-Liste, d.i. ein Verlust
von 4,08%. Richtig ist somit eine Übereinstimmungsrate von 40%
gegenüber Benders 36%. Als Übereinstimmungsrate zwischen K(emant)
und B(üin), der nördhohsten Agaw-Sprache, gibt Bender 48%. Ich
bekomme bereits bei Benders Listen gut 50% heraus. Das wird wohl
daran Uegen, daß Bender manche Gleichungen wie K «.-«"e : B a:x^ar
(37) oder erst recht K ni:-ya- : B yz:x"' (68) nicht als CVC-Entsprechun-
126 Hans-Jüegen Sasse
gen zählt, obwohl sie sich bei richtiger Schreibweise klar als solche
herausstellen :
(37) K aywäy B "Pax War (68) K yayw
B yixw
Die Lautkorrespondenzen y™ : x'' und y : r sind regelmäßig. Leider
wird nirgends angegeben, welche Gleichungen als Übereinstimmungen
gewertet wurden.
Wenn die richtigen Kemant-Wörter zugrundegelegt werden und auch
im Bihn statt (11) Qi't'ib das richtige "Pdnq^i 'weibliche Brust' eingesetzt
wird, entstehen 6 neue Gleichungen :
(10) K nas B nas 'Knochen'
(11) K ang'fa B ^ang^i 'whl. Brust'
(29) K sinSa B sinsa 'Fhege'
(40) K giy B gix 'Horn'
(45) K asa B asa 'Blatt'
(69) K xalayw B q^alax^ 'sehen'
Damit erhöht sich die Übereinstimmungsrate bereits auf 56 bis 57 %
und könnte eventuell noch höher steigen, wenn auch alle Büin-Wörter
berichtigt würden. Leider ist mir das nicht möghch, weil ich nur für
einen Teil eigene Belege habe.
Da die Fehlerquote auch bei einigen anderen Sprachen, die ich nach¬
prüfen konnte, ähnlich hoch liegt*, ist anzunehmen, daß nicht nur das
98-Wörter-Material der 103 Sprachen durchweg nicht zu gebrauchen ist,
sondern daß auch die Übereinstimmungsprozentsätze, die ja aus diesen
Wortlisten gewonnen wurden, samt und sonders falsch sind. Man kann
^ Noch ein paar ganz typische Fälle : Im Galab heißen 'Kopf und 'Name'
beide /me/. Während in Benders Dasenech (Galab)-Liste (Nr. 44, S. 251)
untor (37) 'head' das (fast) richtige me: steht, erscheint jedoch unter (55)
'name' die Eintragung ma:ya. Dasselbe Wort taucht unter (97) 'who' wieder
auf, und da gehört es auch hin. Der Irrtum entstand offensichtlich durch die
Galab-Phrase jmeenhu maayaj 'dein Name wer', d.h. 'wie heißt du'. In der
gleichen Galab-Liste steht unter (93) 'we' das nicht-existente d'i:na. 'wir'
heißt inklusiv muuni, exklusiv nyiini. Ganze Phrasen erscheinen als Wörter
zusammengeschrieben. Z.B. in Gidole-Adjektiven (Nr. 37, S. 248), die bei
Bender regelmäßig mit I-, i- oder e- beginnen. Letzteres ist ein Demonstrativ, in meinem Gidole-Dialekt //te-/, etwa Bender (5) 'big' IkUt, (8) 'black' ipor, (20) 'dry' Ikok lauten bei mir jhe kuWj, jhe por'^j, jhe kok'^f. Wie man sieht,
wurde auch der auslautende stimmlose Vokal grundsätzlich überhört. Oder
im Galab: (16) 'oome' ist jyimij, nicht qaylmi, (77) 'stand' ist jd'iyij, nicht dligldi, (81) 'swim' ist fdaandaj, nicht ada:nöa. Die ,, Vorsilben" gehören nioht zum Wortkörper.
noch von Glück sagen, daß sich die Fehler einigermaßen gleichmäßig
über das ganze Material verteilen ; dadmch bleibt wenigstens das klassifi¬
katorische Gebäude, wenn auch mit niedrigeren Zahlen, in seinen Grund¬
zügen erhalten.
Eine ganze Reihe der im Laufe der Arbeit erörterten Probleme
reflektieren nicht nur die Inadäquatheit des Materials (und der Methode),
sondern auch Bendees naive Art in der Beurteüung linguistischer
Fakten. So wird an das Kemant-Material eine längere Diskussion ange¬
schlossen, die sich auf die große Zahl semitischer, d.h. amharischer
Wörter im Kemant bezieht. Auf S. 210 gibt Bendee eine Tabelle von
25 Übereinstimmungen A(mharisch)-K(emant) :
(10) A at'int K at'int 'Knochen'
(13) At'ifir K t'effir 'Klaue'
(14) A demmena K demmena 'Wolke'
(23) A ink'ulal K Ink'ulal 'Ei'
(25) A c'omma K c'omma 'Fett'
(28) A asa K a:sa 'Fisch'
(29) A zimb K zimb 'Fhege'
(39) A libb K libbe : ka 'Herz'
(40) A k'end Kkend 'Horn'
(41) A ine K a:n 'ich'
(43) A awwek'e K ax^ainox^ 'wissen'
(44) A gulbet K girib 'Knie'
(45) A k'it'el K k'it'el 'Blatt'
(50) A bizu K bi:zu 'viel'
(51) A siga K si:ye 'Fleisch'
(53) A terara K tera:ra 'Berg'
(66) A sir Ksk 'Wurzel'
(67) A asEwa K asewa 'Sand'
(81) A wahhe K wanne 'schwimmen
(82) A jirat K jire 'Schwanz'
(83) A yih K yi:x 'dieser'
(84) A k'ec'c'in K k'ec'c'in 'dünn'
(86) A ante K inte 'du'
(87) A müas K müas 'Zunge'
(93) A irina K a : neo 'wü-'
Eine ,, Übereinstimmung" amh. sost = K seowa 'drei' hatte Bendee
schon selbst als sehr zweifelhaft ausgescfüeden, hält es aber noch für
nötig, sie zu erwähnen. Hätte er die richtige Kemantform siy^a gehabt,
wäre selbst er wohl nicht mehr auf die Idee gekommen, sie mit sost
zusammenzustellen.
128 Hans-Jübgen Sasse, Bemerkvmgen zum „Language Survey"
Die Nrn. 10, 13, 23, 29, 40, 45, 50, 53, 81, 83 und 84 wmden bereits
bei der Diskussion der Wortliste ausgesondert (vgl. dort die echten
Kemant-Termini). Dadmch verschiebt sich das Büd schon ganz wesent¬
hch, 25 Ämharisch-Kemant-Kognaten werden auf 14 reduziert^, die
Gedankenarbeit zur Erklärung von 11 Übereinstimmungen wird damit
überflüssig. Aber auch Bendebs Diskussion der übrigen Übereinstim¬
mungen ist ziemhch fehl am Platze. 6'omma 'Fett' wird als kuschitisch
bezeichnet ; das mag es letzten Endes sein, doch ist das für das Kemant
voUkommen irrelevant, da es sich schon dmch sein ö' als ganz junges
Fremdwort aus dem Amharischen erweist (alte Kemant-Wörter für
'Fett' flndet man noch bei Conti Rossini). Auch dämmäna 'Wolke',
asa 'Fisch', sar 'Wm-zel', aSäwa 'Sand', mdlas 'Zunge' sind alle jüngere
amharische Lehnwörter, jdräy 'Schwanz' ein älteres, das das Kemant-
Lautgesetz Vt zu (V)y noch mitgemacht hat. Ob sie im Amharischen
ursprünghch sind, ist eine Frage, die hier nicht zm* Debatte steht. Aus
dem Kemant kommen sie jedenfalles nicht.
An asa 'Fisch' (msprünglich 'asa, so in aUen Sprachen, die Pharyngale
besitzen) wird lange herumgerätselt ; Bendeb zitiert Leslau, der es für
ein kuschitisches Wort hält und bemerkt dazu : ,,This seems questionable
to me, in view of Arabic samak and the fact that asa seems to occm-
only in Cushitic languages in contact with Semitic." SoU die erste Hälfte
des Satzes etwa so zu interpretieren sein, daß a-sa und sa-mak fiir mver-
wandt gehalten werden? Man sieht, wohin ,, CVC-Vergleichung" führen
kann! Natürhch hat auch malas 'Zunge' nichts mit arab. lisa-.n (lisän)
zu tun, sondern stammt von malhas (so noch Tigrinya), d.i. 'Instrument
zum Lecken' von l-h-s 'lecken'. —
Das mag genügen. Es wäre wenig sinnvoll, Bendebs Arbeit an aUen
erforderUchen Stellen zu korrigieren; sie ist eben in ihrer Gesamtheit
wertlos. Einzig gewinnbringend ist der Sprachenkatalog mit ausführ¬
hchen Angaben über Lokalisation, Sprach- und Volksbezeichnung,
Anzahl der Sprecher usw. (S. 217—229), der in dieser Form einmahg
und angesichts des immer noch in der Literatm herrschenden Dmch-
einanders auf diesem Sektor eine wülkommene Orientierungshüfe ist.
Aber das ist auch alles. Ein sehr mageres Ergebnis, das in keinem Ver¬
hältnis zu dem Zeitaufwand, der Mühe, und den Kosten steht, mit denen
die Untersuchungen durchgeführt wurden.
° Diese könnten allerdings nooh erweitert werden durch (57) addis 'neu'
und (78) k">äkäb 'Stern', die Bendbb nicht hat. k">äkäh ist ein verhältnis¬
mäßig junges Lehnwort (Conti Rossini hat noch Slngirwä, d.i. Sangarwa,
das meine Informanten zwar kannten, aber nieht mehr gebrauchten). Es
zeigt interessanterweise die Integration der amharischen Sequenz /ko-j
durch jk^'ä-j [k(w)o-]. Kemant hat kein eigenes /o/, übemimmt es aber
gewöhnlioh in amh. Fremdwörtern wie lansolaj 'Bettuch'.
Kabl Schubabth-Engelschall (Hrg.) : Orientalistische Bibliotheken und
Sammlungen. Berlin: Deutsche Staatsbibliothek 1970. 127 S.
Am 1. April 1969 fand in (Ost-)Berlin die Fimf zig jahrfeier der Orienta¬
lischen Abteilung der Deutschen (früher: Preußischen) Staatsbibliothek
statt. Am folgenden Tage versammelten sich Experten aus dem In- und Aus¬
land zu einer Tagung unter dem Thema „Orientalistiscbe Bibliotheken und
Sammlungen". Die bei dieser Gelegenheit gehaltenen Referate liegen nun in
Form eines schmalen Bändohens in einfacher Aufmachung vor. Es fehlen
allerdings die Vorträge von G. Goeseke über die Bibliothek der DMG in
Halle/S. und von Dj. Tadshieva über die orientalischen Sammlungen der
Usbekischen Staatsbibliothek in Taschkent, da sie lt. Angabe des Heraus¬
gebers bei Drueklegxmg nicht vorlagen.
Kabl Schubabth-Engelschall selbst eröffnet den Band mit dem Beitrag
Fünfzig Jahre Orientalische Abteilung der Deutschen Staatsbibliothek, Berlin
(1—15), der Ausführungen über Geschichte, Bestände und künftige Aufgaben
der von ihm geleiteten, neuerdings ,, Asien-Afrika-Abteilung der Deutschen Staatsbibliothek" genannten Institution enthält. Der Referent erwähnt dabei
auch den Streit um die im 2. Weltkrieg ausgelagerten Bestände (6,8).
Der tibetischen Sammlung der Deutschen Staatsbibliothek ist das fol¬
gende Referat von Manfeed Taube gewidmet (16—28). Wolfgang
MÜLLEE berichtet über die Papyrussammlung der Staatlichen Museen zu
Berlin (29—38), und Petee Zieme (Die türkischen Texte), Weeneb Sundee-
MANTN (Die iranischen Texte) rmd Thomas Thilo (Die chinesischen Texte)
geben einen Überblick über die Bestände der Turfan-Sammlung der Deut¬
schen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (39—68).
Es folgen Referate ausländisoher Tagungsteilnehmer: Lajos Bese: Die
Orientalische Sammlung der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissen¬
schaften (69—72). — Aleksandea K. Kavkasidze: Oosudarstvennaja
respvblikanskaja biblioteka Gruzinskoj SSB i chranjaSöiesja v nej vostoönye
fondy [Die Staatsbibliothek der Grusinischen Sowjetrepublik und die in ihr
aufbewahrten orientahschen Bestände] (73—87). — James D. Pearson:
The Library of the Sehool of Oriental and Afriean Studies, University of London,
and its national role (88—104). — Gebärd Lecomte: Vergangenheit und
Oegenwart der Bibliothek der ^Jcole Nationale des Langues Orientales Vivantes
(105— III). — Ahmad Issa: Lights on some Bibliographical Activities in UAB
(112—'114). — HusHAM al-Shawaf: Some remarks on the Central Library of
the Baghdad University (115—16). —
Den Absehluß bildet oin Beitrag von Eva-Maeia Feeytag: Bibliotheken
in Iran (117—25).
Nicht nur der Umfang, auoh der Informationswert der Vorträge ist recht
unterschiedlich. Die Mehrzahl jedooh dürfte für wissenschaftliche Biblio¬
thekare und Fachgelehrte in aller Welt von Interesse sein. Ihre Veröffent¬
lichung in der vorliegenden handlichen Form ist aufrichtig zu begrüßen.
Webnee Ende, Hamburg
9 ZDMG 123/1