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Archiv "Welt des Wohlstands- Welt des Mangels" (20.06.1997)

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Katholische Kliniken:

Einzelfortschreibung ist „rechtswidrig“

KÖLN. Die katholischen Krankenhäuser des Erz- bistums Köln haben das nordrhein-westfälische Ge- sundheitsministerium heftig kritisiert. Es sei „rechtswid- rig“, Krankenhausabteilun- gen und ganze Kliniken im Rahmen der Einzelfort- schreibung zu schließen, sag- te Helmut Vreden, Ge- schäftsführer der Diözesan- Arbeitsgemeinschaft der ka- tholischen Krankenhäuser in der Erzdiözese Köln.

Vreden will Schließungen nur nach intensiven Ge- sprächen zwischen allen Be- troffenen tolerieren, um den im Landeskrankenhausge- setz vorgesehenen Interes- senausgleich zu gewährlei- sten.

Nach Ansicht des Vor- standsvorsitzenden der Ar- beitsgemeinschaft, Verwal- tungsdirektor Karl Ferdinand von Thurn und Taxis, wird der Bedarf an Krankenhaus- betten bis zum Jahr 2006 deutlich steigen. Das habe ei- ne aktuelle Studie des Insti- tuts für Krankenhausent- wicklung in Krefeld-Uerdin- gen ergeben. Die jetzt ge- strichenen Betten würden dann fehlen, sagte von Thurn

und Taxis. EX

Hessen: Mehr Ärzte ohne Beschäftigung

FRANKFURT/M. Im Be- reich der Landesärztekam- mer Hessen wuchs 1996 der Anteil der Ärzte ohne ärztli- che Tätigkeit, die entweder vorübergehend oder dauernd arbeitslos oder im Ruhestand sind, gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent auf rund 4 300 Ärztinnen und Ärzte. Die Dunkelziffer der arbeitslosen Ärztinnen und Ärzte dürfte jedoch höher sein, da nur für bisher berufstätige Ärzte eine gesetzliche Meldepflicht gilt.

Ende 1996 waren in Hes- sen 26 005 Ärztinnen und

Ärzte registriert, zwei Pro- zent mehr als Ende 1995. Die

„Arztdichte“ in Hessen be- trägt 280 Einwohner je Arzt.

In freier Praxis waren Ende 1996 rund 8 600 Ärztinnen und Ärzte tätig, darunter 58 Prozent Fachärzte und 26 Prozent Allgemeinärzte.

Rund 16 Prozent (1 414) wa- ren praktische Ärzte und Ärzte ohne Gebietsbezeich- nung. Die Zahl der Allge- meinärzte nahm im vergange-

nen Jahr um 20 Prozent zu, die Zahl der praktischen Ärz- te fiel um neun Prozent.

In Krankenhäusern waren rund 8 700 Ärztinnen und Ärzte tätig, davon 90 Prozent in nichtleitenden Positionen.

Bei Behörden waren rund vier Prozent weniger beschäf- tigt als ein Jahr zuvor. Das prozentuale Verhältnis von Ärzten zu Ärztinnen liegt in Hessen bei rund zwei Drittel zu gut einem Drittel. EB

A-1698 (22) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 25, 20. Juni 1997

P O L I T I K NACHRICHTEN

Aus Bund und Ländern

Frankreich: Sanierung der Sozialversicherung vordringlich

PARIS. Der neue franzö- sische Staatssekretär für Ge- sundheit, der Arzt Bernard Kouchner, hat nach seiner Er- nennung angedeutet, daß er zur Sanierung der Sozialversi- cherung (Sécurité Sociale) zumindest teilweise an Plä- nen seiner konservativen Vorgänger festhalten wird.

Demnach soll unter anderem der Zugang der Patienten zu Fachärzten durch eine Über- weisungspflicht vom Allge- meinarzt reglementiert wer-

den. Auch an einem „Krank- heitsbuch“ für jeden Sozial- versicherten, in dem alle ärzt- lichen Leistungen vermerkt werden, wird Kouchner wohl festhalten. Auf diese Weise sollen überflüssige Untersu- chungen vermieden werden.

Unklar ist hingegen, ob die neue Regierung zu dem früheren System der paritäti- schen Besetzung der Auf- sichtsgremien der Sécurité Sociale zurückkehren will, die je zur Hälfte mit Vertre- tern der Gewerkschaften und der Arbeitgeber besetzt wa- ren. Dieses System hatte die konservative Regierung ab- geschafft, weil nach ihrer An- sicht manche Gewerkschaf-

Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt in Armut. Nach Berechnungen der Welt- bank leben in 63 Ländern der Welt 3,2 Milliarden Menschen (56 Prozent der Welt- bevölkerung), deren Wirtschaftsleistung weniger als 765 Dollar je Einwohner und Jahr beträgt. Zu den Ärmsten der Armen gehören Länder wie Moçambique und Äthiopien mit einer Wirtschaftsleistung von 100 Dollar je Einwohner und weniger.

In den zehn ärmsten Ländern der Welt leben rund 200 Millionen Menschen (3,5 Prozent der Weltbevölkerung). 500 Millionen Menschen leben in einem der zehn reichsten Länder der Erde; dazu gehören die Luxemburger, die die Liste anführen, ebenso wie die Deutschen (Platz sechs) und die Franzosen (Platz zehn).

Ausland

ten tiefgreifende Reformen verhinderten.

Frankreichs konservativer Staatschef Jacques Chirac hat deutlich gemacht, daß eine Reform des Gesundheits- und Sozialversicherungssystems auch unter der neuen Links- regierung unvermeidbar sein wird. Nur wenn es gelinge, die Kostenexplosion zu bremsen und das Gesundheitswesen zu

„modernisieren“, könne die Sozialversicherung insgesamt gerettet werden. Das Haus- haltsloch der Sécurité Sociale wird bis Ende des Jahres vor- aussichtlich rund 21 Milliar- den DM betragen. E. Braun

Nordkoreas

Gesundheitssystem vor dem Kollaps

BONN/SEOUL. Das Ge- sundheitssystem in Nordkorea steht nach Ansicht einer inter- nationalen Delegation des Roten Kreuzes kurz vor dem Zusammenbruch. Wegen des Mangels an Ausrüstung und Medikamenten würden in den Gesundheitszentren des Lan- des bis zu 75 Prozent weniger Menschen behandelt. Viele Menschen litten an Unter- ernährung und schwerem Vit- aminmangel. In den Familien bestünden die letzten Nah- rungsmittelvorräte aus Gras und Wurzeln, vielfach seien selbst diese aufgebraucht.

Wie das Deutsche Rote Kreuz Anfang Juni in Bonn mitteilte, gingen die öffentli- chen Nahrungsmittelvertei- lungen inzwischen auf 100 bis 150 Gramm Reis pro Tag und Person zurück – ein Drittel des veranschlagten Existenz- minimums. Die Internationa- le Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesell- schaften wolle deshalb die Zahl der zu versorgenden Personen von 139 000 auf 700 000 steigern. Die EU- Kommission hat dem UN- Welternährungsprogramm die Lieferung von 155 000 Ton- nen Nahrungsmitteln zuge- sagt. Das Bonner Auswärtige Amt ließ Lebensmittel im Wert von 250 000 DM nach Nordkorea schicken. afp

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