DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Jetzt 275 600 Ärztinnen und Ärzte
Mit der Einheit Deutschlands hat sich die Zahl der 188 200 berufstäti- gen Ärzte aus der bisherigen Bun- desrepublik durch die in der ehema- ligen DDR hinzu- gekommenen 40 800 Ärzte auf 229 000 erhöht, teilte die Bundes- ärztekammer (Köln) mit. Zusam- men mit den 46 600 Kolleginnen und Kollegen ohne ärztliche Tätigkeit im alten Bundes- gebiet — amtliche Zahlen über die nicht berufstätigen Ärzte in den neu- en Bundesländern
liegen nicht vor — vertritt die Bundesärztekammer nunmehr die Inter- essen von 275 600 Ärztinnen und Ärzten in Deutschland
Quelle: BÄK 0
Aus Bund und Ländern
Deutsche Ärzteschaft zum Ausbruch
des Golfkrieges
KÖLN. In einer Stellung- nahme zum Golfkrieg appel- liert die deutsche Ärzte- schaft, die humanitären Re- geln des Völkerrechtes, ins- besondere der Genfer Kon- vention und deren Zusatzpro- tokolle über den Schutz der Opfer bewaffneter Konflikte, strikt zu respektieren.
Die Bundesärztekammer ruft die Ärzte auf, sich auf der Grundlage der ärztlichen Tradition und des Genfer Ge- löbnisses für humanitäre Hilfsaktionen unter dem Schutz des Internationalen Roten Kreuzes zur Verfü- gung zu stellen.
Einzelheiten können beim Deutschen Roten Kreuz (Ge- neralsekretariat) und der Bundesärztekammer (Tel.
02 21/40 04-0) erfragt werden.
Bei Redaktionsschluß hatten bereits rund 25 Ärzte bei der Bundesärztekammer an- gerufen. BÄK
Kleditzsch referiert über Erneuerung des Gesundheitswesens
FRANKFURT. Mit einem höchst aktuellen Thema und einem prominenten Referen- ten wartet die Deutsche Zen- trale für Volksgesundheits- pflege e. V. am Mittwoch, dem 17. April 1991, 14 Uhr, im großen Vortragssaal des Spener-Hauses/Dominika- nerkloster (Kurt Schuma- cher-Straße 23) in Frankfurt auf: Prof. Dr. sc. med. Jürgen Kleditzsch (46), CDU, vom März bis zum 3. Oktober 1990 Gesundheitsminister in der damaligen DDR, Pirna, wird über das Thema „Die Situati- on des Gesundheitswesens in der ehemaligen DDR. Not- wendigkeit einer Angleichung an die Verhältnisse in den al- ten Bundesländern" referie- ren. Wie die Deutsche Zen- trale mitteilt, wird der Refe-
rent ganz besonders auch die personelle Situation sowohl der Ärzte als auch der Heil- Hilfsberufe, des Pflegeperso- nals sowie der Sozialarbeiter
„aus erster Hand" darstellen.
Anmeldungen bei der Deut- schen Zentrale für Volksge- sundheitspflege, Münchener Straße 48, W-6000 Frankfurt/
Main 1 EB
IKK: Deutlicher Mitgliederzuwachs zu verzeichnen
BERGISCH GLAD- BACH. Mehr als 10 000 neue Mitglieder verzeichnen die 27 nordrheinischen und rhein- land-pfälzischen Innungs- krankenkassen. Wie der IKK- Landesverband in Bergisch Gladbach mitteilt, stieg die Mitgliederzahl im Jahr 1990 um 2,3 Prozent auf rund 472 000. Der Mitgliederzu- wachs ist, so der Landesver band, auf die große Ausbil- dungsbereitschaft des Hand- werks zurückzuführen. Ein Großteil der neuen Mitglie- der sind Auszubildende im Handwerk. Insgesamt betreu- en die Innungskrankenkassen rund eine Million Versicherte aus dem nordrheinischen und rheinland-pfälzischen Hand- werk. WZ
Untersuchungen bei Jugendlichen: Neue Verordnungen ab Februar
BONN. Am 1. Februar tritt eine neue Verordnung über die ärztlichen Untersu- chungen nach dem Jugendar- beitsschutzgesetz in Kraft. Sie tritt an die Stelle der alten Verordnung über die ärztli- chen Untersuchungen nach dem Jugendarbeitsschutzge- setz vom 2. Oktober 1961, ge- ändert durch die Verordnung vom 5. September 1968.
Der Arzt, der einen Ju- gendlichen aufgrund des Ju- gendarbeitsschutzgesetzes untersucht, hat zu beurteilen, ob die Gesundheit und die Entwicklung des Jugendli-
chen durch die Ausführung bestimmter Arbeiten oder durch die Beschäftigung wäh- rend bestimmter Zeiten ge- fährdet werden. Er muß au- ßerdem feststellen, ob eine Ergänzungsuntersuchung er- forderlich ist oder ob beson- dere der Gesundheit dienen- de Vorkehrungen nötig sind.
Das Land erstattet die Ko- sten einer Untersuchung nur dann, wenn der Arzt seiner Forderung einen „Untersu- chungsberechtigungsschein"
beifügt.
Zur Vorbereitung der Erstuntersuchung erhält der Jugendliche einen Erhe- bungsbogen in weißer Farbe, für die Nachuntersuchung ei- nen Erhebungsbogen in roter Farbe. Der Erhebungsbogen soll dem Arzt bei der Unter- suchung vorgelegt werden.
Zur Aufzeichnung der Ergeb- nisse einer Erstuntersuchung muß der Arzt einen Untersu- chungsbogen verwenden (Erstuntersuchung: weiße Farbe; Nachuntersuchung:
rote Farbe). Der Arzt hat die Untersuchungsbogen zehn Jahre aufzubewahren. Für die ärztliche Mitteilung an den
Personensorgeberechtigten und an den Arbeitgeber sind ebenfalls Vordrucke in wei- ßer (Erstuntersuchung) und roter Farbe (Nachuntersu- chung) zu verwenden. EB
Musiker und Sportler engagieren sich fürs Nichtrauchen
FRANKFURT. Ohne er- hobenen Zeigefinger soll die Kampagne auskommen, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, und dem Deutschen Fußball-Bund organisiert wird. Mit der Aktion „Stars für den Nachwuchs — Ohne Rauch geht's auch" werben Popstars wie Stefan Waggers- hausen und Deborah Sasson sowie die Fußballweltmeister Andy Möller und Bodo Illg- ner fürs Nichtrauchen. Natio- naltorhüter Illgner zum Sinn der Kampagne: „Ich will nicht als Moralapostel auftreten, sondern zeigen, daß man auch ohne Zigarette Spaß und Abenteuer im Leben ha- ben kann." WZ Dt. Ärztebl. 88, Heft 5, 31. Januar 1991 (21) A-277