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Archiv "Hyperparathyreoidismus: Cinacalcet reduziert den Parathormon-Spiegel" (25.03.2005)

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Der sekundäre Hyperpara- thyreoidismus ist eine häufige Komplikation bei chronischen Nierenerkrankungen, dem Stö- rungen des Calcium- und Phosphatstoffwechsels infolge der nachlassenden Nieren- funktion zugrunde liegen. Als Folge dieser Erkrankung se- zerniert die Nebenschilddrüse mehr Parathormon (PTH).

Die Höhe der PTH-Spiegel korreliert jedoch negativ mit den Überlebenschancen der Nierenkranken, denn erhöhte PTH-Konzentrationen im Se- rum haben viele patholo- gische Konsequenzen. Dazu gehören nicht nur Knochen- erkrankungen, wie zum Bei- spiel fortschreitender Kno- chenabbau und damit verbun- dene Schmerzen, Sehnenrup- turen und Frakturen, sondern mittel- und langfristig auch Verkalkungen in Weichteilen und Gefäßen. Vor allem die kardiale Arteriosklerose trage wesentlich zu einer erhöhten Herz-Kreislauf-Mortalität bei niereninsuffizienten Patienten bei, erläuterte Prof. Helmut Reichel (Villingen-Schwem- mingen) in München.

Die neuen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwi- schen Knochenmetabolismus, kardiovaskulären Verkalkun- gen und erhöhter Mortalität bei sekundärem Hyperpara- thyreoidismus haben dazu ge- führt, dass von der amerikani- schen National Kidney Foun- dation zusammen mit europäi- schen Nephrologen im Jahr 2004 neue Therapierichtlinien veröffentlicht wurden. Als Zielwerte für das intakte PTH gelten 150 bis 300 pg/ml, für Serum-Calcium 2,1 bis 2,37 mmol und für das Phosphat 1,13 bis 1,78 mmol/l. Das Cal- cium-Phosphat-Produkt sollte unter 4,5 mmol2/l2liegen.

Nur wenige Patienten errei- chen unter der derzeit empfoh- lenen medikamentösen Stan-

dardtherapie mit Phosphat- bindern und Vitamin-D-Meta- boliten diese Zielwerte.

Wie die DOPPS-Studie (Dialysis Outcomes and Prac- tice Patterns Study) an mehr als 4 000 Nierenkranken mit sekundärem Hyperparathy- reoidismus nachwies, sei es mit diesen Medikamenten nur bei 27 Prozent der Studien- teilnehmer gelungen, das PTH und lediglich bei acht Prozent alle vier relevanten Parame- ter – Calcium, Phosphat, PTH und das Calcium-Phosphat- Produkt – in den neu defi- nierten Zielbereich zu brin- gen, berichtete Prof. Eber- hard Ritz (Heidelberg). Hin- zu komme, dass aktive Vit- amin-D-Metaboliten und Phos- phatbinder eine Hyperkalz- ämie und Hyperphosphatämie verschlimmern könnten und so das Risiko von Herz- und Gefäßverkalkungen noch ver- mehrten.

Seit Dezember 2004 ist in Deutschland mit Cinacalcet (Mimpara®) das erste Calcimi- meticum zur Behandlung des sekundären Hyperparathyreoi- dismus auf dem Markt. Calci- mimetika hemmen die PTH- Freisetzung, indem sie die Ak- tivität des Calcium-sensing- Rezeptors (CaSR) auf der Ne- benschilddrüse modulieren.

Sie setzen damit direkt an dem molekularen Mechanismus an, über den Calcium die PTH-Se- kretion beeinflusst. Diese in- novativen Substanzen unter- drücken die PTH-Sekretion schnell, manchmal innerhalb von Sekunden. Da außerdem die CaSR die Proliferation der Nebenschilddrüse regulieren, kann eine Aktivierung der Re- zeptoren eine Hyperplasie die- ses Organs verhindern.

Neue Zielwerte erreicht Wie mehrere Untersuchungen belegen, beeinflusst Cinacalcet positiv alle therapeutisch rele- vanten Parameter des sekun- dären Hyperparathyreoidis- mus. In drei großen Erhebun- gen mit 1 136 Patienten, die trotz Standardtherapie einen PTH-Wert höher als 300 pg/ml aufwiesen, erreichten unter

26-wöchiger zusätzlicher Gabe von Cinacalcet deutlich mehr Patienten die neuen Zielwerte für PTH (56 versus zehn Pro- zent), für das Calcium-Phos- phat-Produkt (65 versus 36 Prozent), für Calcium (49 ver- sus 24 Prozent) und Phosphat (46 versus 33 Prozent).

Es gelangten siebenmal mehr Patienten in den Zielbe- reich für PTH und das Cal- cium-Phosphat-Produkt als unter alleiniger Standardthe- rapie. Entsprechend verbes- serte sich die Morbidität von Dialysepatienten: Knochen- frakturen traten unter Cina- calcet 54 Prozent seltener auf als unter den bisherigen Me- dikamenten. Parathyreoidek- tomien – ultima ratio bei be- sonders schweren Verläufen – verringerten sich um 93 Pro- zent. Dabei war die Wirk- samkeit des Calcimimetikums unabhängig vom Schwere- grad der Erkrankung oder ei- ner Begleittherapie. Trotzdem wird empfohlen, Cinacalcet in Kombination mit den bisheri- gen Medikamenten einzuset- zen. Dr. med. Karin Kreutzberg

Pressekonferenz der Amgen GmbH

„Cinacalcet – Durchbruch in der sHPT- Therapie“ in München

V A R I A

A

A846 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 12⏐⏐25. März 2005

Hyperparathyreoidismus

Cinacalcet reduziert den Parathormon-Spiegel

Unternehmen

Bei Kindern und Jugendlichen mit leichtem Asthma erwies sich die orale Therapie mit dem Leukotrienrezeptor-Antagoni- sten Montelukast (Singulair®, MSD) als ebenso wirksam wie die Behandlung mit dem inha- lativen Corticosteroid Fluti- cason. Zu diesem Ergebnis kommt die MOSAIC(Mon- telukast Study of Asthma in Children)-Studie. Die klinische Bedeutung dieser neuen Da- ten ist erheblich, denn „für mil- des Asthma bei Schulkindern haben wir nun eine nichtsteroi- dale therapeutische Alternati- ve“, betonte Studienleiter Prof.

Ulrich Wahn (Berlin).

An der MOSAIC-Studie nahmen 994 Kinder zwischen sechs und 14 Jahren mit leich- tem persistierenden Asthma teil. Dabei erhöhte die ein- mal tägliche Einnahme von 5 mg Montelukast (n = 482) die Zahl der asthmafreien Ta- ge in vergleichbarem Ausmaß wie die zweimal tägliche Inha- lation von jeweils 100 µg Flu- ticason (n = 484). Als asthma- freie Tage wurden die Tage de- finiert, an denen keine Not- fallmedikation eingenommen wurde beziehungsweise keine ärztliche Hilfe aufgrund einer Verschlechterung der Asth- mabeschwerden erforderlich

war. Deren Rate betrug vor Studienbeginn im Durch- schnitt 61 Prozent: Monte- lukast erhöhte diesen Anteil auf 84 Prozent, Fluticason auf 87 Prozent.

Bei vergleichbarer Wirk- samkeit war die Therapie mit Montelukast ebenso verträg- lich wie mit Fluticason. Be- züglich der Wachstumsrate waren die Kinder, die Singu- lair erhielten, sogar im Vor- teil. Dazu Wahn: „Ich halte die Ergebnisse der Studie des- halb für besonders bedeutend, weil sie signalisieren, dass das viel versprechende Indikati- onsfeld für Leukotrienrezep- tor-Antagonisten auch als Monotherapie das eher leich- te bis mittelgradige Asthma im Kindesalter umfasst, wel- ches gerade einer medika- mentösen Dauerprophylaxe

bedarf.“ EB

Asthma bronchiale

Montekulast ist im Kindesalter

eine Alternative zu Steroiden

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