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Archiv "Bundesstatistik 2003: Unfallzahlen weiterhin rückläufig" (01.10.2004)

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ie Zahl der Verkehrsun- fälle auf deutschen Stra- ßen nimmt ab: seit 1991 sank die Zahl der Verunglück- ten um etwa 9,3 Prozent auf 468 670 im Jahr 2003. Vor al- lem gibt es weniger schwere Unfälle zu verzeichnen. Die Zahl der Verkehrstoten sank im selben Zeitraum um 41,4 Prozent auf 6 618, die der Schwerverletzten um 34,7 Pro- zent auf 85 586. In den letzten zwölf Jahren ergibt sich damit ein durchschnittlicher Rück- gang an Verkehrstoten um 3,5 Prozent und an Schwerverletz- ten um 2,9 Prozent pro Jahr.

Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Unfälle fiel von 2,31 auf 2,26 Millionen.

Dieser Trend, der aus dem Unfallverhütungsbericht der Bundesregierung für die Jahre 2002/2003 hervorgeht, besteht schon längerfristig: Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten betrug allein in Westdeutschland im Jahr 1970 noch 19 193, während die für 2003 genannte Zahl (6 618) sich auf Gesamtdeutschland bezieht. Das ist der niedrigste Stand seit Einführung der Sta- tistik im Jahr 1953.

Fahranfänger sind am stärksten gefährdet

Fahranfänger im Alter von 18 bis 24 Jahren sind nach wie vor überproportional in Unfälle verwickelt. Obwohl sie nur rund acht Prozent der Ge- samtbevölkerung bilden, ge- hören 21 Prozent der Verun- glückten und Getöteten zu dieser Gruppe. 2002 wurden fast 63 Prozent der an einem Unfall beteiligten jungen Fah- rer als Hauptverursacher ei- nes Unfalls mit Personenscha- den eingestuft. Am stärksten von tödlichen Unfällen be- droht sind junge Männer im Alter von 18 bis 20 Jahren, ge- folgt von den 21- bis 24-Jähri-

gen. Auch bei den Frauen sind die 18- bis 20-Jährigen deut- lich stärker gefährdet. Gene- rell sind Männer häufiger von Unfällen betroffen als Frauen:

Von den 6 842 Unfalltoten des Jahres 2002 waren knapp 28 Prozent Frauen und rund 72 Prozent Männer. Unter den 88 382 Schwerverletzten wa- ren 37 Prozent Frauen und 63 Prozent Männer. Im Jahr 2003 waren rund 38 Prozent der im Straßenverkehr Getöteten

„schwächere Verkehrsteilneh- mer“, also Kinder, ältere Men- schen und im weitesten Sin- ne ungeschützte Verkehrsteil- nehmer wie Fußgänger, Fahr- rad- oder Motorradfahrer.

2003 verunglückten 209 Kinder unter 15 Jahren im Straßenverkehr tödlich; 7 114 Kinder wurden schwer ver- letzt. 50 der 209 getöteten Kin- der kamen als Fußgänger, 47 mit dem Fahrrad und 94 als PKW-Insassen ums Leben.

Dabei ist die Zahl der in PKWs verunglückten Kinder von 1991 bis 2003 um 18,6 Prozent zurückgegangen, wobei sich die Zahl der in PKWs tödlich

verunglückten Kinder sich fast halbiert hat. Im selben Zeit- raum verringerte sich die An- zahl der getöteten älteren Ver- kehrsteilnehmer um 48,4 Pro- zent auf 1 326.

Der Anteil der Getöteten lag 2003 bei den PKW-Insas- sen mit rund 57 Prozent am höchsten, gefolgt von den mo- torisierten Zweiradfahrern (16 Prozent) und den Fußgängern (zwölf Prozent). Allerdings schnallten sich 2003 nur rund 93 Prozent der Fahrer an (auf Autobahnen 97, auf Landstra- ßen 93 und innerörtlich 90 Pro- zent), wohingegen es 1991 im Schnitt noch 96 Prozent waren.

Waren 1992 nur rund 70 Pro-

zent der Kinder in PKWs an- geschnallt, so stieg deren Zahl bis 2003 auf 96 Prozent.

Das bevölkerungsbezoge- ne Risiko, bei einem Unfall getötet zu werden, ist im glei- chen Zeitraum von 141 Getö- teten aus einer Million Ein- wohner auf 80 tödlich Verun- glückte gesunken. Gemessen an der zugrunde liegenden (gestiegenen) Fahrleistung, ist das Risiko um 46 Prozent ge-

sunken. Dabei bestehen star- ke regionale Differenzen, mit 163 Getöteten aus einer Milli- on Einwohner in Mecklen- burg-Vorpommern im Ver- gleich zu 23 bis 25 Opfern in Berlin, Hamburg und Bre- men. Zu berücksichtigen ist aber, dass in den Statistiken der Stadtstaaten die vielen Verkehrstoten auf Landstra- ßen einfließen.

Zwei Drittel aller Unfälle mit Verletzten in Ortschaften Im Jahr 2003 ereigneten sich etwa zwei von drei Unfällen mit Personenschäden in Ort- schaften. Demgegenüber blie- ben die Folgen solcher Un- fälle relativ gering: Drei von vier Unfallopfern starben au- ßerhalb von Ortschaften, rund 63 Prozent auf Landstraßen.

Hier ging die Zahl der Ver- kehrstoten deutlich weniger zurück als innerorts oder auf Autobahnen.

Bei 55 Prozent der Alleinunfälle (also sol- cher, in die nur ein Fahr- zeug verwickelt ist) wird eine „nicht angepasste Geschwindigkeit“ als Ur- sache genannt, 17 Pro- zent werden auf Alkohol- einfluss zurückgeführt.

Bei Unfällen mit zwei oder drei Beteiligten ste- hen die Missachtung der Vorfahrt, falsches Abbie- gen und Wenden sowie mangelndes Abstandhal- ten im Vordergrund. Der Alkoholkonsum spielt bei Unfällen weiterhin eine große Rolle: Die Zahl der Getöteten pro 1 000 Unfälle mit Perso- nenschaden ist bei Alko- holeinfluss fast doppelt so hoch wie bei allen Un- fällen mit Personenschaden.

Mit Einführung der 0,5-Pro- mille-Grenze im Jahr 1998 ist sowohl die Zahl der alkohol- bedingten Unfälle als auch die der dabei Getöteten er- heblich zurückgegangen. In den Folgejahren ist der Trend allerdings abgeflacht; 2002 hat sich die Zahl der bei Un- fällen mit Alkoholeinfluss tödlich Verunglückten wieder erhöht. Dr. iur. Daniel Gehrmann V A R I A

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A2702 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 401. Oktober 2004

Bundesstatistik 2003

Unfallzahlen weiterhin rückläufig

Trend seit 1991: weniger schwere Verkehrsunfälle und weniger Tote

Auto

Auf den Autobahnen ereignen sich deutlich weniger Unfälle mit Perso- nenschäden als in Ortschaften; dafür sind die Folgen oft schwerwiegend.

Foto:Becker & Bredel

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