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Archiv "Medizinertest – ja oder nein?" (30.08.1993)

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Wer Medizin studieren möchte, muß sich unter anderem erst einer Übung zur räumlichen Vorstellungs- kraft unterziehen. Dieser Auszug mit den Abbildungen 58 und 60 aus der Testaufgabe Schlauchfiguren stammt aus der veröffentlichten Originalversion des Tests „Der neue TMS" vom Institut für Test- und Be- gabungsforschung, Verlag für Psychologie, Dr. C. J. Hogrefe.

Zu sehen sind jeweils zwei durchsichtige Würfel, in denen sich ein oder zwei Kabel befinden. Die linke Abbildung zeigt die Vorderansicht des Würfels. Rechts ist derselbe Würfel noch einmal abgebildet. Die Testkandidaten sollen nun herausfinden, von welcher Seite der rechte Würfel aufgenommen ist, und dies auf dem Lösungsschlüssel angeben.

POLITIK

Passus zum möglichen Leistungs- spektrum in der hausärztlichen Ver- sorgung. Dort heißt es: „Vertragsärz- te, die an der hausärztlichen Versor- gung teilnehmen, nehmen daran im Rahmen ihres Fachgebietes ... teil. Sie können alle ärztlichen Leistungen ih- res Fachgebiets (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinderheilkunde) ...

in der vertragsärztlichen Versorgung erbringen."

Davon ausgenommen werden Leistungen, für die nach der neuen Weiterbildungsordnung eingehende Kenntnisse und Erfahrungen in einer zusätzlichen Weiterbildung im Schwerpunkt oder einer fakultativen Weiterbildung in der Inneren Medi- zin oder Kinderheilkunde erworben werden. Die betreffenden Leistun- gen wollen die Vertragspartner bis zum 31. Dezember 1994 in einer Li- ste zusammenfassen.

Übergangszeiten

Doch auch hier will die Verein- barung der besonderen Situation be- reits niedergelassener Internisten und Kinderärzte gerecht werden. Ei- nerseits haben diese Ärzte eine ge- wisse Bedenkzeit, bis sie ihre Ent- scheidung für das eine oder andere Versorgungsfeld treffen müssen, an- dererseits sollen sie auch bei einer Entscheidung für die hausärztliche Tätigkeit bis zum Ende des Jahres 2002 Leistungen erbringen und ab- rechnen dürfen, die über die Liste ausgeschlossen sind. Die Vorausset- zung hierfür: Die betroffenen Ärzte müssen diese Leistungen nachweis- lich vor dem 1. Januar 1994 regelmä- ßig abgerechnet haben.

Ein Sprung ins kalte Wasser wird somit weder den bereits nieder- gelassenen Internisten noch den Kin- derärzten abverlangt. Die Fristen, in denen die Entscheidung gefällt und das Leistungsspektrum schließlich umgestellt werden muß, dürften hin- reichend lang sein, um unbillige Här- ten zu vermeiden. Aber selbst wenn die Entscheidung getroffen ist, be- deutet das nicht, daß damit die ärztli- che Tätigkeit im jeweiligen Sektor des Systems der vertragsärztlichen Versorgung auf alle Zeiten zemen- tiert ist. Josef Maus

LEITARTIKEL / KURZBERICHT

F

ast sechs Stunden sitzen die Prüfungskandidaten, die viel- leicht einmal Medizin studie- ren wollen, über den etwa 200 Aufgaben des Medizinertests und brüten. Sie bearbeiten medizinisch- naturwissenschaftliche Texte, inter- pretieren Tabellen und Schaubilder und versuchen, sich Krankheitsbilder und Knorpelgebilde bei den Merkfä- higkeitstests einzuprägen. Damit wollen sie zeigen, daß sie sich zum Medizinstudium eignen. Jeder kann nur einmal am Eignungstest teilneh- men. Deshalb gilt es, so gut wie mög- lich abzuschneiden. Einen Studien- platz bekommt man mit einem sehr guten Testergebnis, aus einer guten Kombination von Testergebnis und

Abiturnote oder über eine gewisse Wartezeit und das Losverfahren.

Kritische Stimmen

Vielleicht reicht bald schon wie- der das Abitur aus, um einen Medi- zinstudienplatz zu bekommen. „Der Test lohnt sich nicht mehr, er ist zu kostspielig", befand nämlich der Schulausschuß der Kultusminister- konferenz. Der Grund: zahlreiche Interessenten erschienen entweder erst gar nicht zu dem Eignungstest, oder sie entschieden sich schließlich für ein anderes Studienfach. Da- durch seien fast die Hälfte aller Auf- wendungen für den Test fehlgeleitet.

Medizinertest ja oder nein?

Jeder deutsche Abiturient, der Medizin studieren möchte, muß seit sieben Jahren an einer der über 400 Testabnahmestellen in der Bundesrepublik einen Medizinertest absolvieren. Mit Hilfe dieses Tests könnten geeignete Bewerber ausgewählt werden. Interessen- ten könnten ihre Berufsentscheidung überprüfen. Diese Meinung vertritt das Institut für Test- und Begabungsforschung, das den Me- dizinertest entwickelt hat. Kritikern ist der Test dagegen zu kost- spielig, sie möchten ihn abgeschafft haben.

A1 -2226 (14) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 34/35, 30. August 1993

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POLITIK KURZBERICHT

Deshalb empfiehlt der Schulaus- schuß der Kultusminister, den Test für medizinische Studiengänge „so bald wie möglich abzuschaffen".

Test hat eine Filterfunktion

Gegen eine derartige Entschei- dung aus finanziellen Gründen spre- chen die Ergebnisse der vom Institut für Test- und Begabungsforschung der Studienstiftung des Deutschen Volkes 1990 und 1991 vorgenomme- nen Untersuchung zum Mediziner- test. Das Institut hat den Test im Auftrag der Kultusminister entwik- kelt und stellt zu jedem Prüfungster- min eine neue Version bereit. Zwar können die Studien die oben genann- ten Tatsachen nicht widerlegen, den- noch hat der Test nach Ansicht des Instituts einen Sinn: Durch ihn lie- ßen sich unter den Bewerbern auf ei- nen Medizinstudienplatz die geeig- netsten auswählen; auch und gerade wenn diese nicht mit Spitzennoten im Abiturzeugnis aufwarten könnten.

Der Test frage Fähigkeiten und Fer- tigkeiten ab, die in der Schule nicht geprüft würden, für die Bewältigung des Medizinstudiums aber sehr wich- tig seien.

Wer schon im Test erfolgreich sei, habe auch später im Medizinstu- dium kaum Schwierigkeiten und er- ziele in Prüfungen gute Ergebnisse.

Im Hinblick auf überfüllte Hörsäle und sich verschlechternde Studienbe- dingungen komme dieser Eignungs- prüfung eine wichtige Filterfunktion zu.

Vorteil für Jüngere

Nach der Untersuchung des In- stituts für Test- und Begabungsfor- schung haben jüngere Schüler einen Vorteil vor Interessenten mit Berufs- oder Studienerfahrung. Die niedrig- sten durchschnittlichen Testergeb- nisse finden sich bei denjenigen, die mehr als fünf Jahre berufstätig gewe- sen sind. Dabei muß jedoch berück- sichtigt werden, daß nur ein Viertel der Testteilnehmer eines Jahrgangs überhaupt Berufserfahrung hat und nur ein Zehntel über Studienerfah- rung verfügt. Einen leichten Vorteil

können außerdem Besucher der gym- nasialen Oberstufe für sich verbu- chen.

Welche Testaufgaben sagen welche

Leistungen voraus?

Zwischen Testergebnissen und der Vorbildung der Eltern des Absol- venten, seinen Interessenschwer- punkten in der Schule, seinen Schul- noten oder seinem Geschlecht beste- hen kaum Zusammenhänge. Diese Ergebnisse stimmen mit den Analy- sen der Medizinertests aus den Vor- jahren überein.

Das Institut für Test- und Bega- bungsforschung hat auch festgestellt,

Schlauchfiguren

49 Ao Bo Co Do Eo 50 Ao Bo Co Do Eo 51 Ao Bo Co Do Eo 52 Ao Bo Co Do Eo 53 Ao Bo Co Do Eo 54 Ao Bo Co Do Eo 55 Ao Bo Co Do Eo 56 Ao Bo Co Do Eo 57 Ao Bo Co Do Eo 58 Ao Bo Co Do Eo 59 Ao Bo C o Do Eo 60 Ao Bo Co Do Eo 61 Ao Bo Co Do Eo 62 Ao Bo Co Do Eo 63 Ao Bo Co Do Eo 64 Ao Bo Co Do Eo 65 Ao Bo Co Do Eo 66 Ao Bo Co Do Eo 67 Ao Bo Co Do Eo 68 Ao Bo Co Do Eo 69 Ao Bo Co Do Eo 70 Ao Bo Co Do Eo 71 Ao Bo Co Do Eo 72 Ao Bo Co Do Eo

Lösungsschlüssel

daß die vier komplexesten Aufgaben- gruppen „medizinisch-naturwissen- schaftliches Grundverständnis", „Be- urteilung formalisierter Informatio- nen", „mathematisches Grundver- ständnis" und „Textverständnis" den größten Beitrag zur Voraussage der Ergebnisse im schriftlichen Teil der ärztlichen Prüfung leisten. Die Lei- stungen in der mündlichen Prüfung sind nicht vorhersagbar. Diese Tatsa- che ist gemäß den Untersuchungser- gebnissen den Besonderheiten der mündlichen Prüfung zuzuschreiben.

Chancen verbessern durch Vorbereitung

Solange der Test besteht, sollten sich die Teilnehmer auf ihn vorberei- ten. Damit erhöhen sie ihre Chancen auf ein besseres Testergebnis. Von teuren Büchern und Vorbereitungs- kursen rät das Institut für Test- und Begabungsforschung jedoch ab, da in ihnen teilweise mit veralteten Aufga- ben gearbeitet werde. Diese entsprä- chen in ihrer Ausgestaltung, dem Schwierigkeitsgrad, der Sorgfalt und der Art der geforderten Leistungen und Fähigkeiten oft nicht den Origi- nalaufgaben des Medizinertests.

Das Institut für Test- und Bega- bungsforschung empfiehlt zur geziel- ten Vorbereitung zwei veröffentlich- te Originalversionen des Eignungs- tests (erschienen im Verlag für Psy- chologie Hogrefe, Göttingen, 14,80 DM) und das unentgeltliche Test-In- fo von der Zentralstelle für die Ver- gabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund.

Petra Geschwandtner-Andreß Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 34/35, 30. August 1993 (15) A1-2227

Referenzen

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