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Archiv "MEDIZIN HINTER GITTERN: Für ein breiteres Publikum!" (12.05.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

MEDIZIN HINTER GITTERN

Zu dem Artikel von Dr. med. Günter Last in Heft 16/1977 (Titelgeschichte):

Das Beste

Ich halte diese Reportage aus Stati- stik, Autobiographischem, Reflexio- nen und Detailkenntnis für das Beste, was seit langem im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT von Ärzten über Ärzte veröffentlicht worden ist.

Hier schreibt sich ein wahrlich prak- tischer Arzt seine Wünsche, Hoff- nungen und Frustrationen frisch weg von der Leber. Jetzt endlich wissen Öffentlichkeit, Politiker und ärztliche Standesfunktionäre, wie tatsächlich Alltag und Praxis einer weiteren Gruppe von Minderheiten- Medizinern aussieht, die gleichfalls unsere Kollegen sind, deren stille und konsequent ärztliche Arbeit aber im ganzen Trubel der gegen- wärtig gesundheitspolitischen Dis- kussion um die „Freiheit des Stan- des" vergessen worden ist.

Dr. med. Frank H. Mader Anton-Keffer-Straße 15 8411 Nittendorf

Bewunderung

Zum ersten Mal konnte die deutsche Ärzteschaft einen Blick hinter die Mauern des Strafvollzuges werfen und durch Sie erfahren, wie die Ar- beit eines Arztes hinter den Gittern aussieht. Ich glaube sicher, daß Ihre bitteren Erfahrungen repräsentativ für alle noch im Vollzug verbliebe- nen Kollegen sind. Jede Zeile birgt eine Fülle von Sorgen, zu wenig sprechen Sie von der nervlichen Überlastung, von den Provokatio- nen, denen Sie ständig ausgesetzt sind, von Situationen in denen nur noch die zur Faust geballte Hand in der Kitteltasche eine Entladung ver- hindern kann. Sie müßten noch er- zählen, daß Sie nach unsinniger ärztlicher Tätigkeit erschöpft nach Hause kommen, Ihre Familie unter den nicht zu verbergenden Kummer mitleidet und bald ein erneuter An- ruf Sie zwingt, einen Gefangenen

aufzusuchen, der mit der Uhr in der Hand kontrolliert, ob Sie auch schnell genug gekommen sind.

Diese Verhältnisse sind unerträg- lich, und ich bewundere jeden Straf- vollzugsarzt, der heute noch diese Sträflingsarbeit versieht.

Ich möchte Ihnen Mut zusprechen durchzuhalten, aber ich kann es nicht. Ich habe mit großer Begeiste- rung und dem Willen, Gefangenen ein guter Arzt zu sein, begonnen und nach 14jähriger Arbeit als Oberme- dizinalrat mich außerstande gese- hen, unter ähnlichen Umständen im Vollzug als Arzt zu bleiben. Da meine psychischen Reserven völlig erschöpft waren, habe ich meine mir gestellte Lebensaufgabe beenden müssen. In der freien Praxis begann ich ein neues Leben. Befreit und er- leichtert kann ich mich nunmehr meinen Patienten widmen.

Dr. med. Wolfgang Landwehr Arzt für Allgemeinmedizin Richthofenstraße 11 563 Remscheid 12

Dankeschön

Für Ihre Arbeit „Medizin hinter Git- tern" muß ich Ihnen spontan ein Kompliment machen und für diese Veröffentlichung danken. Sie haben mit fundierten Zahlen die außeror- dentliche Beanspruchung ja Überla- stung des ärztlichen Dienstes in den Vollzugsanstalten unserer Bundes- republik (in unserer benachbarten Vollzugsanstalt Rottenburg liegen

die Dinge nach verschiedenen Ge- sprächen analog) dokumentiert. Es sind Zahlen, die für sich selbst spre- chen! Besonders erfreulich und in gewissem Sinn auch noch tröstlich finde ich Ihre Sprache und den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen ... Deshalb nochmals Kom- pliment und ein Dankeschön. Dan- keschön von einem Kollegen außer- halb der IVA!

Dr. med. Hans Nagel Facharzt für Chirurgie 724 Horb am Neckar

Für ein

breiteres Publikum!

. . Es ist nur bedauerlich, daß Ihr Aufsatz nicht einem breiteren Publi- kum oder zumindest denen, die ihn lesen sollten, zugänglich gemacht werden kann..

Dr. med. Karl Gerok

Facharzt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe

Josefstraße 10

7000 Stuttgart-Degerloch

ECHO

Zu: „Medizin hinter Gittern" von Dr. med. Günter Last in Heft 16/

1976, Seite 1087 ff.

Gefängnisärzte fühlen sich

„unglaublich diffamiert"

„Eine wesentlich härtere Gangart gegen inhaftierte Ge- setzesbrecher würde der Straubinger Gefängnisarzt, Medizinalrat Dr. Günter Last, bevorzugen. Im ,DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT' deckte der Me- diziner schwere Mißstände und Arbeitsbehinderungen für Ärzte in Strafanstalten auf. Die Frustration des Arztes schlägt sich in massiver Kritik am Re-

sozial isieru ngs-Strafvollzug nieder." (Münchner Merkur vom 25. April 1977)

1300 Heft 19 vom 12. Mai 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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