• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Luxemburg: „Soviel Größe mit Anmut“" (17.09.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Luxemburg: „Soviel Größe mit Anmut“" (17.09.1999)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

J

ohann Wolfgang von Goethe hat viele Städte und Regionen besucht.

Diese sind heute in der Regel nicht wenig stolz darauf, den großen Dichter – wenn auch oft nur für einige Tage – be- herbergt zu haben. Das Großherzogtum Luxemburg macht da keine Ausnahme.

Es nutzt zwei kurze Aufent- halte Goethes in der damali- gen Festungsstadt, um für sei- ne Sehenswürdigkeiten zu werben. Das erscheint zwar etwas übertrieben, dennoch ist der kulturhistorische Rundgang „Auf den Spuren Goethes“ tatsächlich eine gute Gelegenheit, um sich auf unterhaltsame Weise einen ersten Eindruck von Luxem- burg zu verschaffen.

Nur ungern war Goethe im Jahr 1792 aus Weimar ab- gereist, um mit Herzog Carl- August von Sachsen-Weimar am Feldzug gegen Frankreich teilzunehmen. Über Frank- furt, Mainz und Trier gelang- ten sie am Abend des 26. Au- gust nach Luxemburg, wo sie übernachteten. Bereits am nächsten Morgen fuhren sie weiter. Eine Woche verbrach- te Goethe bei seinem zweiten Aufenthalt in Luxemburg.

„Auf der besten Kunst-

straße“, so der Dichter, er- reichten die Truppen am 14.

Oktober 1792 mit ihren Ge- spannen die Festungsstadt.

Goethe notierte: „Unsere Gesellschaft, die sich bisher zusammengehalten hatte, mußte sich trennen; mir ver- schaffte der gewandte Quar- tiermeister ein hübsches Zim- mer, das aus dem engsten Höfchen, wie aus einer Feueresse, doch bei sehr ho- hen Fenstern genugsames Licht erhielt. Hier wußte er mich mit meinem Gepäck

und sonst gar wohl einzurich- ten und für alle Bedürfnisse zu sorgen.“ Es konnte zwar nicht mehr geklärt werden, in welchem Haus Goethe da- mals wohnte, doch scheint es als erwiesen, daß er in der Nähe des Fischmarkts

¿

Quartier bezogen hatte.

Der Dichter war fasziniert von der Festungsstadt und schrieb: „Wer Luxemburg nicht gesehen hat, wird sich keine Vorstellung von diesem an- und übereinander gefüg- ten Kriegsgebäude machen.

Die Einbildungskraft ver- wirrt sich, wenn man die selt- same Mannigfaltigkeit her- vorrufen will, mit der sich das Auge des hin und her gehen- den Wanderers kaum be- freunden konnte.“ Vom Fischmarkt führt der Rund- gang zum Gedenkstein zu Eh- ren Goethes

À

, der am 3. No- vember 1935 von der Luxem- burger Studentenvereinigung

„Assos“ aufgestellt wurde.

An der Frontseite des Denk- mals ist ein bronzenes Bild des „Goethekopfes“ ange- bracht. Auf der Rückseite sind folgende Worte des Dichters eingraviert: „Hier findet sich soviel Größe mit Anmut, soviel Ernst mit Lieb- lichkeit verbunden, daß wohl zu wünschen wäre, Poussin hätte sein herrliches Talent in solchen Räumen betätigt.“

Der Rundgang führt wei- ter über den „Chemin de la Corniche“ und in die

„Montée du Grund“

Á

. Dort

läßt sich Goethes Zeichnung

„Corniche“ nachvollziehen:

eine Häuserzeile entlang der Alzette, ein bastioniertes Grund-Tor und die Schloß- brücke zwischen zwei Bastio- nen. Gegenüber der Alzette- Brücke befindet sich ein Aufzug im Berg, der den Besucher aus der Ober- in die Unterstadt zurückbringt.

Am „Place Guillaume II“

Â

weist ein Denkmal auf die Nachdichtung von Goethes

„Reinecke Fuchs“ durch den luxemburgischen Dichter Mi- chel Rodange hin.

Zum Kennenlernen der Stadt werden noch weitere Rundgänge angeboten.

Gisela Klinkhammer

A-2303 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 37, 17. September 1999 (59)

V A R I A FEUILLETON

Luxemburg

„Soviel Größe mit Anmut“

„Auf den Spuren Goethes“ ist der Titel eines kulturhistorischen Rundgangs durch die Hauptstadt des Großherzogtums.

Am Ufer der Alzette erstrecken sich die Unterstädte Grund (Abbildung), Clausen und Pfaffenthal. Foto: Landesverkehrsamt Luxemburg

Die kulturhistorischen Wanderungen durch die Stadt Luxemburg werden auch als ge- führte Rundgänge angeboten. Buchung:

Luxembourg City Tourist Office, Place d’Ar- mes, B.P. 181, L-2011 Luxembourg, Tel 0 03 52/22 28 09, Fax 47 48 18, E-Mail touristinfo@luxembourg-city.lu, Internet:

http://www.luxembourg-city.lu/ touristin- fo/. Weitere Informationen über die Stadt und das Land Luxemburg: Landesverkehrs- amt Luxemburg, Postfach 10 01, L-1010 Luxembourg, Tel 00352/ 42 82 82 20, Fax 42 82 82 30.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Für die junge Welt verfasst er seit vielen Jahren Texte für seine montägliche Kolumne.. Mike

Nach Maßgabe des Ar- tikel 31 des Bankaufsichtsge- setzes dürfen nur ganz be- stimmte Informationen über Kreditrisiken an die Mutter- gesellschaft weitergegeben werden, und dies

Doch die Geldverwalter in Luxemburg sind wählerisch geworden — sie nehmen nicht jeden und tun schon gleich nicht alles.. Manche Banken , sind bereits dazu übergegangen, ihre

Wenn ein Anleger so oder so ein Konto in Luxemburg haben muß, um die Zinserträ- ge gutgeschrieben zu bekom- men, ist zu erwägen, ob nicht gleich auch ein Depot im

An der Obersauer bieten jetzt zehn Hotels zu einem Pauschalpreis (Halb- pension: etwa 95 DM; Lunch- paket: etwa 15 DM) „Wan- dern ohne Gepäck" an; es gibt Wanderstrecken für

Deren Geschäfts- modell besteht in der Zurverfügungstellung des Zugangs zu Inhalten, die zu einem nicht ge- ringen Teil urheberrechtlich geschützt sind; entweder direkt

Betrügerische Zahlungsunfähigkeit wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu drei Jahren und/oder mit Geldstrafe in Höhe von 500 EUR bis 12 500 EUR bestraft (Artikel 391

Die Probezeit darf nicht über 3 Arbeitstage hinausgehen, wenn der Vertrag für einen Zeitraum von einem Monat oder weniger abgeschlossen ist, 5 Arbeitstage, wenn der Vertrag für