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Archiv "Diabetisches Fusssyndrom: Urokinase verhindert Amputationen" (07.09.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 36⏐⏐7. September 2007 A2443

P H A R M A

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iedrig dosierte Urokinase ver- bessert die Mikrozirkulation bei kritisch ischämischen Diabeti- kerfüßen, indem sie die Plasmavis- kosität durch Senkung des Fibrino- genspiegels vermindert und kleine Thromben in der Mikrostrombahn auflöst. Mit diesem Wirkprinzip könnten ersten Studienergebnissen zufolge die Beine von amputations- gefährdeten Diabetikern gerettet wer- den, konstatierte Priv.-Doz Dr. Mat- thias Weck (Klinik Bavaria, Kreischa) in Hamburg.

Nach aktuellen Daten der AOK entwickeln von rund sechs Millionen Diabetikern etwa vier bis sieben Pro- zent ein diabetisches Fußsyndrom (DFS), das mehr als 25 000 Major- amputationen pro Jahr nach sich zieht. Oberstes Ziel der Behandlung ist die Vermeidung von Amputatio- nen oberhalb des Sprunggelenks, die mit einer hohen Sterblichkeit und Re- amputationsrate einhergehen.

Ein wesentliches Therapieprinzip ist dabei die operative und/oder interventionelle Revaskularisation.

Seien chirurgische Maßnahmen je- doch ausgeschöpft, stellten medika- mentöse Optionen zur Verbesserung der Mikrozirkulation, etwa die nied- rig dosierte Urokinasetherapie (zum Beispiel Urokinase HS medac), möglicherweise eine letzte Alterna- tive zur Majoramputation dar, sagte Weck. Eine Phase-II-Studie habe gezeigt, dass die Urokinasetherapie beinerhaltend und mortalitätssen- kend wirke. Von 75 DFS-Patienten mit kritischer Extremitätenischämie und erhöhten Fibrinogenwerten (= 4 g/l) erlitten nach einer drei- wöchigen Urokinasetherapie ledig- lich 19 Prozent während der zwölf- monatigen Nachbeobachtungszeit eine Majoramputation, so Weck.

Die Patienten hatten im Durch- schnitt 18-mal (ein- bis 21-mal) 500 000 oder eine Million IE Uro- kinase als tägliche 30-minütige Infu- sion erhalten. Das majoramputations- freie Überleben lag nach zwölf Mo- naten bei 69, das Gesamtüberleben

bei fast 85 Prozent. Die mediane Zeit bis zur ersten vollständigen Abhei- lung betrug 9,2 Monate. Die kumula- tive 12-Monatsinzidenz vollständig abgeheilter Läsionen betrug 82 Pro- zent. Ein Therapieversuch mit Uroki- nase könne somit auch im Endstadi- um der Gefäßerkrankung noch Erfolg versprechend sein, resümierte Weck.

Etwa die Hälfte der diabetischen Fußsyndrome seien angiopathischer/

neuropathischer Genese. Durch moderne Rekonstruktionsverfahren könnten vor allem im Unterschenkel- bereich viele Gliedmaßen erhalten werden, betonte Prof. Martin Storck (Städtisches Klinikum Karlsruhe).

Voraussetzung sei allerdings eine

rechtzeitige und komplette Gefäßdia- gnostik im Rahmen eines interdiszi- plinären Therapiekonzepts, idealer- weise in einem Gefäßzentrum.

Neben rein perkutanen Verfah- ren, wie Ballonangioplastie, Stent- angioplastie, Lysetherapie oder Uro- kinasetherapie, seien insbesondere bei längerstreckigen Verschlüssen Bypassverfahren indiziert, erläuter- te Storck. Ein Erhalt der Extremität gelinge damit bei mehr als 60 Pro-

zent der Fälle. EB

Satellitensymposium: Therapeutische Strategien zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms im Rah- men der 42. Jahrestagung der Deutschen Diabetes- Gesellschaft (DDG) in Hamburg, Veranstalter: medac – Gesellschaft für klinische Spezialpräparate

DIABETISCHES FUSSSYNDROM

Urokinase verhindert Amputationen

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