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Untersuchung zur Vereinbarkeit von Studium und Familie an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unter Berücksichtigung der Digitalisierung der Lehre

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Tierärztliche Hochschule Hannover

Untersuchung zur Vereinbarkeit von Studium und Familie an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover unter Berücksichtigung der Digitalisierung

der Lehre

INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae -

(Dr. med. vet.)

vorgelegt von Natalie Hildebrandt

Hamburg

Hannover 2018

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Wissenschaftliche Betreuung: 1. Supervisorin:

Frau Prof. Dr. Andrea Tipold, Klinik für Kleintiere, Vizepräsidentin für Lehre Weitere Fachwissenschaftlerin als Mitglied der Betreuungsgruppe:

Frau Dr. Elisabeth Schaper, E-Learning-Beratung

1. Gutachterin:

Frau Prof. Dr. Andrea Tipold, Klinik für Kleintiere, Vizepräsidentin für Lehre 2. Gutachterin:

Frau Prof. Dr. Marion Hewicker-Trautwein, Institut für Pathologie

Tag der mündlichen Prüfung: 07.05.2018

Diese Studie wurde durch die Kommission für Gleichstellung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gefördert.

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Meiner Mami

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Auszüge dieser Arbeit wurden auf der Gemeinsamen Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildungsforschung (GMA) und des Arbeitskreises für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) am 20.-23. September 2017 in Münster unter dem Titel „Vereinbarkeit von Tiermedizinstudium und Familie im digitalen Zeitalter: Status Quo und Perspektiven“ als Posterbeitrag vorgestellt.

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ... 1

2 Literaturübersicht ... 4

2.1 Vereinbarkeit von Studium und Familie ... 4

2.1.1 Rechtliche Grundlagen ... 15

2.2 Digitale Lerntechnologien ... 16

3 Material und Methoden ... 24

4 Ergebnisse ... 33

4.1 Einzelinterviews ... 33

4.2 Fokusgruppenbefragungen ... 52

4.3 Online-Umfrage für Tiermedizinstudierende in Deutschland ... 61

4.4 Online-Umfrage für approbierte Tiermedizinerinnen und Tiermediziner ... 97

4.5 Jährliche Evaluation der Studierenden ... 122

5 Diskussion ... 130

6 Zusammenfassung... 141

7 Summary ... 144

8 Literaturverzeichnis ... 147

9 Danksagung ... 169

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1 1 Einleitung

Das Studium der Tiermedizin kann in Deutschland an fünf veterinärmedizinischen Bildungsstätten absolviert werden.

Im Wintersemester 2016/2017 betrug die Anzahl Tiermedizinstudierender in Deutschland insgesamt 6351. Der Anteil weiblicher Studierender lag hier bei ca. 86%

(BUNDESTIERÄRZTEKAMMER 2017).

Im Sommersemester 2016 waren im Studium und Promotion an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) 47 Studierende mit Kind von insgesamt 2009 Studierenden eingeschrieben. Das entspricht 2,4 % (WINDT 2017).

Diese Zahlen machen deutlich, dass zum einen der Anteil weiblicher Studierender hoch und zum anderen der Prozentsatz der Studierenden mit Kind sehr niedrig ist.

Mit den vorangegangenen Dissertationen „Untersuchungen zur beruflichen und privaten Situation tierärztlicher Praxisassistentinnen und –assistenten in Deutschland“ von Frau Bettina J. Friedrich (2006), „Frauen in der Tiermedizin“ von Frau Bettina A. Maurer (1997) und „100 Jahre Frauenstudium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (1910-2010)“ von Frau Bettina M. Birkhan (2015) wurde die Rolle der Frau im Studium der Tiermedizin und die Situation in der Berufstätigkeit untersucht.

Allerdings sind Daten, die die Situation Tiermedizinstudierender vor dem Hintergrund der Vereinbarkeit von Familie und Studium erfassen, bislang nicht umfassend erhoben worden, was den Stellenwert der vorliegenden Arbeit erklärt.

Viele der Studierenden befinden sich in einem Alter, in dem neben der beruflichen Orientierung auch der Wunsch nach Familiengründung an Bedeutung gewinnt. Aus diesem Grund besteht die wachsende Herausforderung, die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu fördern und den Wünschen und Anforderungen im Rahmen der Studienordnung genüge zu tragen. Es ist wichtig, die universitäre Ausbildung auch an die besonderen Bedürfnisse und individuellen Situationen der Studierenden

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anzupassen, um das Studium der Tiermedizin an der TiHo auch weiterhin attraktiv und zukunftsträchtig zu gestalten.

Der Beginn des 21. Jahrhunderts ist durch die wachsende Bedeutung der Digitalisierung geprägt. Innovative Möglichkeiten, die digitale Lerntechnologien in der universitären Lehre bieten, wurden an der TiHo eingeführt und eine E-Learning- Beratung im Jahr 2005 eingerichtet. Die Digitalisierung geht nicht nur mit technischen Änderungen einher, sondern bietet gleichzeitig die Möglichkeit neue Lehrkonzepte zu entwickeln und in das Studium der Veterinärmedizin zu integrieren. Vorherige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass die Digitalisierung der Lehre die Flexibilität der Studierenden erhöhen kann (SÖTJE 2011).

Sie unterliegt einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, deren Möglichkeiten längst noch nicht ausgeschöpft sind.

In der vorliegenden Dissertation, die in der E-Learning-Beratung der TiHo angefertigt wurde, geht es um eine Untersuchung, die folgende zwei Komponenten der aktuellen Hochschulsituation miteinander verknüpft:

Zum einen den hohen Anteil an Frauen unter den Studierenden, zum anderen die Innovationen und Chancen, die digitale Lehrmethoden bieten.

Die Promotionsarbeit, die durch die Kommission für Gleichstellung der TiHo gefördert wurde, ist eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Anforderungen an eine zeitgemäße Lehre, die sowohl die Situation von Frauen in diesem Studium in den Fokus setzt, als auch die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung mit einbezieht.

Ziel der Untersuchung war es, den Status quo zu erheben und Wege aufzuzeigen, die die Vereinbarkeit von Familie und Studium verbessern können.

Im weiteren Verlauf sollten Konzepte und Strategien entwickelt werden, um den aktuellen Erfordernissen nach zu kommen und das Studium der Tiermedizin nachhaltig zu verbessern.

Dabei wurde nicht nur die Situation an der TiHo, sondern auch an allen fünf deutschen veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen abgefragt.

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Folgende Hypothesen sollten in dieser Studie überprüft werden:

1. Die Vereinbarkeit eines veterinärmedizinischen Studiums und Familie ist mit Herausforderungen verbunden.

2. Die Digitalisierung der Lehre kann die Situation von Studierenden mit Kind verbessern.

3. Das Angebot an digitalen Lehrangeboten kann allen Studierenden mehr Flexibilität gewähren.

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4 2 Literaturübersicht

2.1 Vereinbarkeit von Studium und Familie

Die Vereinbarkeit von Familie mit dem Studium, dem Beruf und der Wissenschaft ist ein zentraler Bestandteil der Gleichstellungspolitik im deutschen Hochschulwesen (KORTENDIEK et al. 2016). Seit der Jahrtausendwende zeichnet sich zwar ein Wandel in Richtung familienfreundliche Hochschule ab, jedoch sind immer noch Defizite zu erkennen.

Die Situation von Frauen in der Tiermedizin in Deutschland wurde umfassend durch die Dissertationsschriften von MAURER (1997) und BIRKHAN (2015) untersucht und beschrieben. MAURER (1997) leistet mit ihrer Arbeit „Frauen in der Tiermedizin“

einen ausführlichen Beitrag zu der geschichtlichen Entwicklung von Frauen im tierärztlichen Beruf. Die dargestellten Lebensläufe der ersten Tierärztinnen sowie narrative Zeitzeugenberichte liefern umfassende Informationen zu den damaligen Gegebenheiten und Schwierigkeiten, mit denen sich Frauen im Studium und im späteren Beruf konfrontiert sahen. BIRKHAN (2015) befasst sich in ihrer Dissertation

„100 Jahre Frauenstudium an der Tierärztlichen Hochschule Hannover (1920-2010)“

mit der Situation weiblicher Studierender, weiblicher Assistenten sowie weiblicher Dozierender an der TiHo Hannover und liefert Informationen zur Entwicklung der Frauen im Studium der Tiermedizin an der TiHo bis hin zur Professur.

Zum Studium der Tiermedizin werden immer mehr Frauen zugelassen (BUNDESTIERÄRZTEKAMMER 2016). Im Wintersemester 1958 betrug die Zahl der weiblichen Studierenden zu Beginn der tiermedizinischen Ausbildung 5,3%. Im Jahr 1980/1981 war der Frauenanteil erstmals bei mehr als 50% (MAURER 1997). 2016 liegt der Anteil weiblicher Studienanfänger an deutschen veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen bei 87% (BUNDESTIERÄRZTEKAMMER 2017).

Veterinärmedizin weist im Vergleich zu anderen Fächern den größten Frauenanteil auf (KORTENDIEK et al. 2016). Umstrukturierungen sind daher eventuell notwendig, um den Bedürfnissen aller Studierenden gerecht zu werden (HILDEBRANDT et al.

2017).

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Laut GÜNZEL-APEL et al. (1994) haben viele Bewerberinnen und Bewerber unrealistische Vorstellungen vom Studium der Tiermedizin und dem Beruf als Tierarzt. Diese Einschätzung deckt sich mit den Untersuchungen von HESSE (2013), die herausfand, dass Studienanfänger mit einem zu hohen Maß an Idealismus das Studium beginnen und nur teilweise realistische Vorstellungen vom tierärztlichen Beruf haben. Studienanfänger, männlich wie weiblich, werden häufig durch ihr eigenes Freizeitverhalten im Vorfeld des Studiums für den Berufswunsch des Tierarztes/der Tierärztin motiviert, wobei Frauen sich ihren Beruf zunehmend nach ihren Neigungen aussuchen und nicht initial wegen der Vereinbarkeit mit dem Privatleben (STROTHMANN-LÜERSSEN 1995). Diese Aussage wird durch KOSTELNIK (2010) unterstützt, die in dem Geschlecht, dem Vorhandensein eigener Haustiere sowie der Herkunft entscheidende Einflussfaktoren für das spätere Berufsfeld sieht. Bei Männern dominieren bei der Berufswahl finanzielle Aspekte. Die Verdienstmöglichkeiten als Tierarzt sieht TIMPHAUS (1994) dafür verantwortlich, dass immer weniger Männer dieses Studium aufnehmen. Die Tatsache, dass die Anzahl männlicher Tiermedizinstudierender rückläufig ist, hat die steigende Anzahl weiblicher Studienanfänger forciert (SMITH 2002). Laut einer Umfrage von HANKE und MEWES (2014) besteht ein Nachholbedarf an veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen insbesondere in Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Studium. Auch eine von DILLY et al. (2014) durchgeführte Untersuchung zu Beschwerden, Belastungen und Ressourcen im Tiermedizinstudium zeigt, dass sich die Studierenden mehr Zeit für Entspannung und Urlaub, sowie eine Förderung der Vereinbarkeit von Studium und anderen Lebensbereichen wünschen würden.

Schon im Jahr 1993 beschreiben STROTHMANN-LÜERSSEN und GÜNZEL-APEL aufgrund des hohen Frauenanteils in der Tiermedizin, zwischen 80% und 90%, die Entwicklung von einem reinen Männerberuf hin zu einem Tätigkeitsbereich, der von Frauen dominiert wird. Die Verschiebung in Richtung Frauendomäne ist aber nicht nur an deutschen tiermedizinischen Ausbildungsstätten zu erkennen, sondern auch europaweit (STROTHMANN-LÜERSSEN 1995). BURNS (2010) sieht die Erklärung für den hohen Frauenanteil im wachsenden Kleintiersektor im Vergleich zu anderen Fachgebieten wie dem Nutztierbereich. Auch LOFSTEDT (2003) sieht durch den

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hohen Frauenanteil eine reduzierte personelle Besetzung im Nutztierbereich sowie eine Abnahme in dem Wunsch nach Selbstständigkeit. Bereits in den 80er Jahren begründen CALHOUN und HOUPT (1976) den Konflikt, mit dem Frauen konfrontiert werden, in der Doppelrolle, einerseits eine Frau und Mutter zu sein und andererseits eine ausgebildete Medizinerin, die einem männlichen Kollegen hinsichtlich ihrer Karriere in keiner Weise nachstehen möchte. So führe der Versuch, beiden Rollen gleichermaßen gerecht zu werden, automatisch zu einer Unterbrechung des beruflichen Werdeganges.

Die Unterbrechung, die sich aus einer Schwangerschaft und Mutterschutz ergibt, stelle in wissenschaftlichen Werdegängen ein Problem dar, da man oft den Anschluss verliert (STROTHMANN-LÜERSSEN 1995, SLATER u. SLATER 2000).

Darüber hinaus sind die erforderlichen Schutzmaßnahmen während der Schwangerschaft und der Stillzeit mit Einschränkung im Rahmen der tierärztlichen Tätigkeit verbunden. Außerdem sind schwangere Frauen oder Frauen mit Kindern auch im Hinblick auf Fort- und Weiterbildungen benachteiligt, da diese die geforderte Zeit möglicherweise nur halbtags absolvieren können, wodurch es automatisch zu Verzögerungen kommt (STROTHMANN-LÜERSSEN u. GÜNZEL-APEL 1993). So liegt der Frauenanteil der Studienanfänger, der Absolventen sowie der Promovenden im Fachbereich Tiermedizin zwar bei über 80%, aber im Bereich der Professuren sind es im Jahr 2006 lediglich zwischen sieben und zwölf Prozent (FELKER 2006), beziehungsweise 2018 an der TiHo bereits 25% (RUTKOWSKI 2018).

SHAW (2001) zufolge setzten Frauen ihre Prioritäten im Beruf bei flexiblen Arbeitszeiten, einem guten Arbeitsklima im Team und der Vereinbarkeit mit der Familie. Bei der Ausübung der tierärztlichen Tätigkeit im landwirtschaftlichen Nutztierbereich müssen Frauen häufig zurückstecken, sodass STROTHMANN- LÜERSSEN und GÜNZEL-APEL (1993) dieses Arbeitsfeld als familienunfreundlich bezeichnen. Die Arbeit im Veterinäramt oder Schlachthof hingegen ist aufgrund gesetzlicher Vorgaben besser geeignet, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren (STROTHMANN-LÜERSSEN 1995).

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Mehr als 20 Jahre später entsprechen der damaligen Einschätzung der Situation die Aussagen einer Presseinformation zum Internationalen Frauentag der BUNDESTIERÄRZTEKAMMER (2016): Das größte Problem für Frauen im tiermedizinischen Beruf, insbesondere in der Nutztierpraxis, sei nicht die körperliche Arbeit, sondern die schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

HESSE (2013) beschäftigte sich in ihrer Studie mit den Berufsvorstellungen von Tiermedizinstudierenden im Vergleich zur Wahrnehmung erfahrener Tierärztinnen und Tierärzte. Die Mehrheit der Studierenden plant ihr Berufsziel in der kurativen Praxis, gefolgt vom öffentlichen Veterinärwesen, der Hochschule, der pharmazeutischen Industrie und der Lebensmittelindustrie. Ein Großteil der berufstätigen Tiermedizinerinnen und Tiermediziner sieht die Erwartungen, mit denen das Studium einst begonnen wurde, bestätigt, wobei nur die Hälfte auf dem Gebiet arbeitet, das zu Beginn des Studiums angestrebt wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass 68% der Tierärztinnen und Tierärzte mit ihrer Arbeitssituation zufrieden sind und fast 82% der Befragten wieder Tiermedizin studieren würden (HESSE 2013). Die Untersuchung zeigt darüber hinaus auch, dass es für mehr als 80% der Studienanfänger vertretbar sei, wenn die Arbeitszeiten Probleme im Privatleben verursachen würden. Bei der Tierärzteschaft gibt Zweidrittel an, aufgrund der Arbeitszeiten Probleme im Privatleben zu haben. HESSE (2013) zufolge kämpfen berufstätige Tiermedizinerinnen und Tiermediziner im Vergleich zu Studienanfängern unfreiwillig mit Konflikten, wie zum Beispiel mit dem Problem der Vereinbarkeit mit dem Privatleben.

FRIEDRICH (2006), die im Rahmen ihrer Dissertation Untersuchungen zur beruflichen und privaten Situation tierärztlicher Praxisassistentinnen und -assistenten in Deutschland durchführte, interessierte sich neben Fragen zu allgemeinen Arbeitsbedingungen auch für die private Lebenssituation sowie frauenspezifische Themenfelder wie die Familienplanung. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass weniger als die Hälfte aller Befragten zum Zeitpunkt der Umfrage Kinder hat. Das Alter, in dem die Tierärztinnen ihre Kinder bekommen, liegt mit knapp 56% zwischen 39 und 43 Jahren. Prozentual arbeiten mehr Frauen in Teilzeit als ihre männlichen Kollegen. Grund hierfür scheint möglicherweise die Betreuung der Kinder durch die

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Mütter zu sein. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird von den Tierärztinnen und Tierärzten, die in Teilzeit arbeiten, deutlich besser bewertet als von denen, die in Vollzeit tätig sind. Darüber hinaus fand FRIEDRICH (2006) heraus, dass je höher die Arbeitsbelastung ist, desto weniger können sich Frauen vorstellen, nach der Geburt eines Kindes wieder zurück in den Beruf zu kehren. Bei der Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben in den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern zeigte sich, dass die Vereinbarkeit im Vergleich zu den älteren Studien 1993 und 1995 in der Nutztierpraxis am besten ist, gefolgt von der Gemischtpraxis und der Kleintierpraxis. Am schwierigsten ist die Vereinbarkeit in der Pferdepraxis.

GEUENICH (2011) führte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Tierärzteblatt eine Befragung zum Thema „Stress im Tierarztberuf als Gesundheitsrisiko“ durch. Die Umfrage beinhaltete neben Fragestellungen zum Beruf, wie allgemeine Arbeitsbedingungen im Rahmen der tierärztlichen Tätigkeit, auch Fragen zur eigenen Person, zur Familie und Partnerschaft sowie zu Freunden. GEUENICH (2011) konnte zeigen, dass die Bedingungen wie Arbeitszeit, Arbeitsvergütung und schlechte Vereinbarkeit mit dem Privatleben in engem Zusammenhang zur Arbeitsbelastung und körperlich-seelischer Gesundheit stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass Tierärztinnen und Tierärzte im Vergleich zur Normalpopulation stärker belastet sind, wobei keine bedeutsamen Unterschiede zwischen angestellten und selbstständigen Tiermedizinerinnen und Tiermedizinern festgestellt werden können.

Die Vereinbarkeit mit dem Privatleben wird jedoch von jüngeren Teilnehmenden hinsichtlich der Belastung höher gewichtet.

KERSEBOHM et al. (2017) machte Untersuchungen zum Thema „Lange Arbeitszeiten, geringes Einkommen und Unzufriedenheit: Gegenüberstellung der Situation praktizierender Tiermediziner mit vergleichbaren Berufsgruppen der deutschen Bevölkerung“ und legte den Fokus hier weniger auf die private Lebenssituation, sondern vielmehr auf die Arbeitsbedingungen aller tierärztlich tätigen Frauen und Männer in Deutschland und der daraus resultierenden Zufriedenheit. Außerdem verglich KERSEBOHM et al. (2017) die berufliche Situation der Tierärzteschaft mit anderen akademischen Berufsgruppen. Ihre Ergebnisse

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zeigen, dass die Arbeitszeiten von Vätern deutlich länger sind als die von Müttern, was darauf zurück zu führen ist, dass die Kinderbetreuung von den Frauen übernommen wird. Die Arbeitszeiten der praktizierenden Tierärztinnen und Tierärzte sind in der Pferdepraxis am längsten. Im Vergleich zu gleichqualifizierten Akademikern in Deutschland sind angestellte Tiermedizinerinnen und Tiermediziner unzufriedener mit den meisten Teilbereichen ihres Lebens wie zum Beispiel Freizeit und Familienleben.

Die Untersuchungen hinsichtlich des Beschäftigungsmodells weiblicher Tiermediziner mit Nachwuchs deckt sich mit der Einschätzung von BURNS und LARKIN (2013), die einen Großteil der Tiermedizinerinnen mit Kind in Teilzeit beschäftigt sehen. Auch grundsätzlich würden Frauen weniger Stunden am Tag im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen arbeiten, um der Kinderbetreuung nachgehen zu können.

Die genannten Untersuchungen zum Thema „Frauen in der Tiermedizin“ spiegeln die Entwicklung und Situation weltweit wider, wobei der Fokus auf Deutschland gerichtet ist, jedoch keine Differenzierung zwischen veterinärmedizinischen Bildungsstätten oder Bundesländern vorgenommen wurde.

Vergleichend dazu liegt in der Humanmedizin im Jahr 2001 der Prozentsatz weiblicher Studierender erstmalig bei über 50% (BESTMANN 2005), obgleich sich der Frauenanteil in den höheren Hierarchiestufen drastisch verringert (HANCKE et al. 2011).

Laut einer Untersuchung des STATISTISCHEN BUNDESAMTES (2016) sind zwar mehr als 60% aller Medizinstudierenden weiblich, aber dennoch gibt es immer noch große Unterschiede hinsichtlich der Spezialisierung nach dem Studium (AßMANN et al. 2008). Immer weniger Männer wollen den Arztberuf erlernen, da die Gehälter dramatisch gesunken sind. Für Frauen hingegen spielt der finanzielle Aspekt eine untergeordnete Rolle (HIBBELER u. KORZILIUS 2008). Zu Beginn der medizinischen Ausbildung werden weibliche Studienanfänger aufgrund des Numerus Clausus bevorzugt, jedoch zum Zeitpunkt der Familienplanung häufig benachteiligt (SIMMENROTH-NAYDA et al. 2016). Im Verlauf der Jahre nach Abschluss des

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Studiums scheiden immer mehr Frauen aus dem Beruf aus. Als Grund wird unter anderem die schlechte Vereinbarkeit mit der Familie genannt (BESTMANN 2005).

Hier muss ein Umdenken stattfinden, um kein Nachwuchsproblem zu bekommen (WEIDELHOFER 2009).

In einer 2009 durchgeführten Studie an der Universität Ulm untersuchte LIEBHARDT et al. (2011) die Familiengründung bei Humanmedizinerinnen und -medizinern. Die Arbeit beschäftigte sich mit der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Familienplanung. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden mit Kind gibt an, im klinischen Studienabschnitt die Familienplanung umgesetzt zu haben. Darüber hinaus sieht ein Großteil der Befragten eine bessere Vereinbarkeit mit einer Familie während des Studiums als im Beruf (LIEBHARDT et al. 2011). Eine weitere Untersuchung von QUAK et al. (2017) zum Thema Vereinbarkeit von Medizinstudium mit Kind an der Universität Witten/Herdecke bestätigt dieses Ergebnis: Alle Befragten würden sich nochmal für ein Studium mit Kind entscheiden. Als Grund hierfür wird die erhöhte Flexibilität genannt, obwohl Zeitmangel, Mehrfachbelastung und Kinderbetreuung durchaus als Nachteile von einem Studium mit Kind anzusehen sind. Daraus resultiert, dass Veränderungen notwendig sind, um die Flexibilität des einzelnen Individuums in den Fokus zu setzen (QUAK et al. 2017). Als Beispiel wird von LIEBHARDT et al. (2011) der Ausbau von E-Learning-Angeboten genannt.

Nach LIMBACH (2006) ist „Frau sein“ zwar keine Behinderung, aber mit Verhinderungen verknüpft, wenn es darum geht, Mutterschaft und Wissenschaft miteinander zu vereinbaren. Ärztinnen haben grundsätzlich geringere Chancen Karriere zu machen, als ihre männlichen Kollegen (ABELE 2002). Die Diskrepanz zwischen Männern und Frauen bei Professuren ist im Fachbereich Medizin besonders ausgeprägt (KORTENDIEK et al. 2016). Als Gründe werden schwierige Vereinbarkeit mit Familie, klinischer Qualifikation und Wissenschaftskarriere genannt.

Teilzeitbeschäftigungen und Auszeiten tragen dazu bei, dass Weiterbildungen erschwert werden. BESTMANN (2005) zufolge haben mehr Männer als Frauen eine abgeschlossene Facharztausbildung, da Frauen eher dazu bereit sind, berufliche Einbußen zu Gunsten des Privatlebens in Kauf zu nehmen (GOLD 2008). Zweidrittel der kinderlosen Frauen sehen Nachwuchs als karrierehindernd an (KORTENDIEK et

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al. 2016). Jede zweite Frau empfindet die Vereinbarkeit mit der Familie als Hindernis für eine angestrebte Professur, bei Männern ist es jeder sechste. KORTENDIEK et al. (2016) zufolge sind Frauen mehrheitlich nicht bereit, aufgrund ihrer Karriere Probleme im Privatleben hinzunehmen, wohingegen Männer Schwierigkeiten häufig miteinkalkulieren.

LIEBHARDT et al. (2011) hingegen kam im Rahmen seiner Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass die Entscheidung zwischen Karriere oder Kindern bei jungen Medizinerinnen häufig zu Gunsten der Arbeit und zu Lasten einer Familienplanung fällt, aus Angst vor beruflichen Einbußen. Auch im Hinblick auf wissenschaftliche Publikationen ist der Anteil der weiblichen Erstautoren im Verlauf der letzten Jahre gestiegen, was einen Rückschluss auf den steigenden Prozentsatz von Frauen in der Wissenschaft schließen lässt (BAETHGE 2008). Dennoch sind Medizinerinnen bei gleicher Ausgangssituation häufiger erwerbslos oder teilzeitbeschäftigt und weniger häufig in Führungspositionen zu finden im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen (ABELE 2010). Laut BUNDESÄRZTEKAMMER (2013) bildet sich zunehmend eine Ärztegeneration aus, die der so genannten „Work-Life-Balance“ einen hohen Stellenwert einräumt. Aus diesem Grund arbeiten immer mehr Medizinerinnen und Mediziner in Teilzeit. Auch RENKAWITZ et al. (2013) fand in ihrer Studie heraus, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Möglichkeit zu Fort- und Weiterbildung einen vergleichsweise hohen Stellenwert haben, wenn es um die Entscheidung für bzw. gegen ein Stellenangebot geht. Wobei Frauen aufgrund ihres Geschlechts und der Tatsache, dass sie schwanger werden können, in Bewerbungsgesprächen oft diskriminiert werden, was dazu führt, dass ausgebildete Fachkräfte ins Ausland abwandern (GRÄßLER 2006). Diese Aussage deckt sich mit FLAIG (2014), die die besseren Arbeitsbedingungen hinsichtlich Arbeitszeiten, Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegschancen sowie der Vereinbarkeit mit dem Privatleben für das Abwandern junger Ärztinnen und Ärzte ins Ausland verantwortlich macht. Aus diesem Grund besteht Handlungsbedarf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern (JERG-BRETZKE et al. 2017).

Um eine Gleichstellung im Bereich der Hochschulmedizin bis hin zur Professur zu realisieren, bedarf es auch hier an Maßnahmen wie zum Beispiel

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Kinderbetreuungsangeboten und flexibler Arbeitszeitgestaltung (KORTENDIEK et al.

2016). Empfehlungen, die die Situation insbesondere für Frauen verbessern soll, beinhalten bessere Planbarkeit wissenschaftlicher Karrieren, Veränderung der Arbeitsbedingungen und eine realistische Vereinbarkeit mit einer Familie. Als konkrete Beispiele werden von KORTENDIEK et al. (2016) die Aufstockung des Personals, Teilzeitmodelle, Förderung aktiver Elternschaft sowie Angebote zur Unterstützung junger Familien genannt. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen bedarf es darüber hinaus an mehr Präsenz der Gleichstellungsarbeit.

Auch KÖHLER et al. (2003) ist der Auffassung, dass Serviceeinrichtungen zur Betreuung des Nachwuchses sowie attraktive Teilzeitmodelle in den normalen Berufsalltag integriert werden müssen, um die Vereinbarkeit von berufstätigen Ärztinnen mit Kindern zu verbessern. Denn hauptsächlich die Kinderbetreuung stellt für Medizinerinnen und Mediziner grundsätzlich ein Problem dar, das es zu beheben gilt. So wünschen sich angestellte Ärztinnen und Ärzte eine aktive Unterstützung durch ihre Arbeitgeber (JERG-BRETZKE et al. 2017). Als Beispiel hierfür bietet die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) für den Nachwuchs ihrer Ärztinnen und Ärzte eine Ganztagskinderbetreuung an, die zukünftig auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie von Studierenden in Anspruch genommen werden kann (ID 2009). Ziel ist es Arbeitsbedingungen im Fachbereich Medizin zu schaffen, die speziell für Frauen kompatibel sind (HIBBELER u.

KORZILIUS 2008).

Viele Hochschulen nutzen bereits Auditierungs- und Zertifizierungsverfahren, um familienfreundliche Strukturen zu etablieren (KORTENDIEK et al. 2016). Die Basis für diese Entwicklung liefert maßgeblich die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten.

Insbesondere der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Bildungs-, Beratungs-, und Informationsangebote prägen diese Veränderungen. Nach KORTENDIEK et al. (2016) wird im Bereich der Lehre an einigen Hochschulen gezielt Digitalisierung und E-Learning eingesetzt, um die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu verbessern.

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Darüber hinaus muss der Grundstein für den Umgang mit beiden Geschlechtern bereits im Studium gelegt werden. So sollen angehende Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Ausbildung dazu angehalten werden, bei der Diagnosestellung sowohl biologische, als auch soziokulturelle Aspekte zu berücksichtigen (LUDWIG et al.

2016). Dieses Wissen kann weitergehend dazu beitragen, für das jeweils andere Geschlecht sensibilisiert zu werden (LUDWIG et al. 2015).

Im Hinblick auf die TiHo liegt der Anteil von Frauen nach einer Untersuchung von HINRICHS (1991) im Januar 1990 bereits bei über 50%. Bei den wissenschaftlichen Mitarbeitenden ist der Prozentsatz an Frauen deutlich geringer als in anderen Fachbereichen wie zum Beispiel in der Verwaltung. Die weiblichen Studierenden machen zu Beginn des Jahres 1990 knapp über 60% aus. Im Wintersemester 2016/2017 beträgt die Anzahl Tiermedizinstudierender in Deutschland insgesamt 6351. Der Anteil weiblicher Studierender liegt hier bei ca. 86%

(BUNDESTIERÄRZTEKAMMER 2017), während es an der TiHo im Wintersemester 2016 insgesamt 84% sind (WINDT 2017).

Diese Zahlen zeigen, dass der Anteil weiblicher Studierender an veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen in Deutschland seit vielen Jahren konstant hoch ist. Neben der beruflichen Orientierung gewinnt zusätzlich auch der Wunsch nach Familienplanung insbesondere bei weiblichen Studierenden an Bedeutung (HILDEBRANDT et al. 2017).

1994 wird an der TiHo eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich mit der Förderung von Frauen beschäftigt. Vor dem Hintergrund, dass Frauenförderprogramme zur Unterstützung weiblicher Wissenschaftler nur umsetzbar sind, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewährleistet ist, sind die Arbeitsbedingungen in Bezug auf die Vereinbarkeit mit dem Privatleben zentrale Themen (HOEDEMAKER 1995). Ein Jahr später etabliert sich eine Arbeitsgruppe, die sich für die Belange schwangerer Studierender einsetzen soll. Ziel ist es, die Situation schwangerer Studierender in Anlehnung an das Mutterschutzgesetz zu verbessern (HOEDEMAKER 1995). Im Rahmen der Arbeiten des Arbeitskreises für schwangere Studierende wird ein Informationsblatt über das Verhalten im Fall einer

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Schwangerschaft aufgesetzt und es wird darüber hinaus Rücksprache mit den unterschiedlichen Institutionen gehalten, welchen Risiken Studierende im Fall einer Schwangerschaft ausgesetzt sind (HOEDEMAKER 1996).

Vor dem Hintergrund des wachsenden Frauenanteils besteht sowohl bei den Bediensteten, als auch bei den Studierenden der TiHo der Bedarf nach einer Kinderbetreuung vor Ort, die die Arbeitszeiten der jeweiligen Zielgruppen hinsichtlich der Betreuungszeiten berücksichtigt (HOEDEMAKER 1995). Die Einrichtung einer Kindertagesstätte (KiTa) gestaltet sich jedoch aufwendiger als ursprünglich erwartet.

Ein 1988 gestellter Antrag auf Bedarfsermittlung für eine KiTa kennzeichnet den Beginn der Planungen. Im Verlauf von fast zehn Jahren werden Bedarfsermittlung, Konzept, Lokalisation, Finanzierung sowie rechtliche Grundlagen diskutiert, aber es kommt zu keinem Ergebnis (PÖTTMANN 1997). Trotz der bislang gescheiterten Versuche eine KiTa zu etablieren, sind im Verlauf der letzten Jahre viele Angebote an der TiHo für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie Studierende mit Kind geschaffen worden, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bzw. Studium zu verbessern:

Am Standort Bünteweg wird ein weiteres Eltern-Kind-Zimmer eingerichtet. Das Zimmer, das mit einem Arbeitsplatz inklusive Computer, Drucker und Telefon ausgestattet wurde, soll Eltern die Möglichkeit geben, ihr Kind mit zu nehmen. Das erste Eltern-Kind-Zimmer wird bereits im Jahr 2013 am Bischofsholer Damm eingeweiht (VON BRETHORST 2015). Seit September 2014 bietet darüber hinaus das Projekt „Fluxx“, das von der Stadt Hannover und von der Wirtschaftsförderung Hannover finanziell unterstützt wird, für Studierende mit Kind eine Notfallbetreuung an. Die Kosten liegen deutlich unter dem normalen Betreuungssatz für Kinder (LEIRER 2015). Auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) übernimmt im Rahmen der Kinderbetreuung eine unterstützende Rolle, indem sie Informationen zu Betreuungsmöglichkeiten anbietet und im Fall einer kurzfristigen Notlage Hilfe leistet (BIRKHAN 2015). Darüber hinaus dürfen Studierende mit Kind bei Immatrikulation und vor jedem neuen Semester die Zeiten der Kursgruppen und die Wahlpflichtfächer frei wählen. Das erleichtert das Zeitmanagement und die

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Organisation der Studierenden mit Kind, da der Stundenplan individuell angepasst werden kann (HOFFMEYER 2016).

Bereits in den Jahren 2011, 2014 und 2017 erhielt die TiHo für jeweils drei Jahre das TOTAL E-QUALITY-Prädikat. Dieses Prädikat repräsentiert das Engagement der TiHo in Hinblick auf die berufliche Chancengleichheit von Männern und Frauen.

2.1.1 Rechtliche Grundlagen

Die rechtliche Grundlage für die Beschäftigungsbedingungen schwangerer und stillender Frauen innerhalb eines Arbeitsverhältnisses liefert das 1952 eingeführte Gesetz zum Schutz der erwerbstätigen Mutter, kurz Mutterschutzgesetz (MuSchG).

Ziel des Gesetzes ist es zum einen schwangeren oder stillenden Frauen sowie ihren Kindern einen optimalen Gesundheitsschutz zu bieten und zum anderen, ihnen selbstbestimmte Entscheidungen hinsichtlich ihrer Beschäftigung einzuräumen (HESPELER 2016). Frauen sollen dem BUNDESMINISTERIUM FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND (BMFSJ) (2017) zufolge aufgrund ihrer Schwangerschaft oder Stillzeit nicht benachteiligt werden. Seit Inkrafttreten des Mutterschutzgesetzes 1952 wurden nur wenige Umstrukturierungen vorgenommen, jedoch sind diese nun aufgrund gesellschaftlicher und rechtlicher Entwicklungen unumgänglich (WEBER 2017). Im Verlauf des vergangenen Jahres 2017 traten bereits erste inhaltliche Veränderungen im Mutterschutzgesetz in Kraft. Diese betrafen Regelungen zum Kündigungsschutz nach Fehlgeburten, Schutzfristen nach Geburt von Kindern mit Behinderung sowie Regelungen zu Gefahrenstoffkennzeichnungen (BMFSFJ 2017).

Zum 1. Januar 2018 werden weitere Novellierungen in Kraft treten (BUNDESGESETZBLATT 2017). Im Fokus dieser Reformen liegt unter anderem die Integration weiblicher Schüler und Studierender in den gesetzlichen Schutz (BMFSFJ 2017). Darüber hinaus soll das neue Gesetz zum Schutz von Müttern bei der Arbeit, in der Ausbildung und im Studium auch für Praktikantinnen gelten, wenn es sich bei dem Praktikum um eine verpflichtende Arbeit im Rahmen der schulischen oder hochschulischen Ausbildung handelt (BMFSFJ 2017). Außerdem dürfen dem neuen Gesetz zufolge zukünftig keine Arbeitsverbote gegen den Willen der schwangeren

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Frau ausgesprochen werden. Diese Regelung kommt insbesondere Frauen zugute, die sich in Fort- oder Weiterbildung befinden (KÖTTER 2016). Mit der Forderung

„Operieren in der Schwangerschaft“ hatte sich die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) stark für die Berücksichtigung junger Medizinerinnen während der Facharztausbildung eingesetzt (HERDA 2016).

2.2 Digitale Lerntechnologien

Die fortschreitende Digitalisierung im Berufs- und Alltagsleben spiegelt sich auch in der Hochschullehre wider. Digitale Lerntechnologien werden in der universitären Ausbildung auf vielfältige Weise eingesetzt und werden stetig weiterentwickelt. Die TiHo hat bereits im Jahr 2004 den Mehrwert in einer Ergänzung von klassischen Lehr- und Lernszenarien durch E-Learning-Angebote gesehen und deshalb im Jahr 2005 eine eigenständige E-Learning-Beratung implementiert, um digitale Lerntechnologien zu etablieren.

Der Begriff des E-Learning steht für „electronic learning“ und bedeutet übersetzt

„elektronisch unterstütztes Lernen“ (RUF et al. 2008). Während nach DITTLER (2011) unter der Bezeichnung E-Learning vor einigen Jahren noch jegliche Formen des elektronischen Lernens (Videofilme, Kassetten, Computer, etc.) verstanden wurden, beschränkt man sich bei der Definition heutzutage auf das computergestützte oder internetbasierte Lernen (KERRES 2013). Grundsätzlich kann zwischen Computer basierten Lernangeboten, „Computer Based Learning“ (CBT) und webbasierten Lernangeboten, „Web Based Learning“ (WBT) unterschieden werden (KERRES 2001). Nach BOEKER und KLAR (2006) können aufgrund technischer und didaktischer Unterschiede verschiedene E-Learning-Formen differenziert werden. Beispiele hierfür sind multimedial aufgearbeitete Texte und Präsentationen sowie fallbasierte Systeme oder auch Simulationen. Unter virtueller Lehre versteht man eine Wissensvermittlung, die hauptsächlich über das Internet stattfindet und in der Regel keine Präsenz beinhaltet (PAULUS 2012). Im Gegensatz dazu steht der Begriff des „Blended Learning“, was übersetzt zunächst nichts anderes als „vermischtes Lernen“ bedeutet und bei dem die klassischen Lehr- und Lernformen wie Präsenzveranstaltungen und digitale Medien im Rahmen des

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Selbststudiums miteinander verknüpft werden (REINMANN-ROTHMEIER 2003, RUF et al. 2008). Nach MANDL und KOPP (2006) besteht das Ziel darin, die Vorteile beider Arten der Wissensvermittlung zusammen zu bringen und optimal zu nutzen.

Das Prinzip des „Blended Learning“ findet vor allem in der medizinischen Ausbildung Anwendung, um einerseits den wachsenden Studierendenzahlen gerecht zu werden und andererseits einer zeitgemäßen Lehre aufgrund des technischen Fortschrittes genüge zu tragen (MORTON et al. 2016). Nach einer Studie von KOCH et al. (2010) ist die Akzeptanz von „Blended Learning“ - Kursen bei den Studierenden sehr hoch, da die Teilnehmenden Raum für individuelle Lern- und Arbeitsgestaltung erhalten.

Der „Inverted Classroom“ bedeutet, dass Lehrinhalte ins Selbststudium verlagert werden (WEIDLICH u. SPANNAGEL 2014) und sich die Studierenden den Unterrichtsstoff in Form von digitalen Lernmaterialien wie beispielsweise Videos oder Vorlesungsaufzeichnungen zu Hause ansehen (GOERRES et al. 2015). Im Anschluss daran werden gemeinsame Präsenzveranstaltungen für Vertiefungen in Form von Diskussionen, Fragestellungen oder auch Aufgabenbearbeitung in Kleingruppen genutzt (TUCKER 2012).

So werden elektronische Lernmedien die klassischen Lernformen nicht ablösen, jedoch ermöglichen sie als Ergänzung eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse und Anforderungen (DITTLER 2017).

In der Tiermedizin wurden die ersten deutschsprachigen Lernprogramme bereits 1994 angefertigt (REGULA 1997). Große Bedeutung erlangte das Internetforum Foren4Vet, das 2002 in studentischer Eigeninitiative gegründet wurde, jedoch inzwischen eingestellt wurde (WILCKEN et al. 2008). In den ersten Jahren nach der Etablierung der E-Learning-Beratung wurden im Rahmen der Ausbildung der Studierenden an der TiHo ganze Kurse mittels E-Learning oder „Blended Learning“

durchgeführt (KOCH et al. 2010), wobei die Nutzungsrate von E-Learning- Programmen davon abhängig ist, in wieweit diese in die Lehre integriert werden (BÖRCHERS et al. 2010).

Das enorme Informationswachstum der vergangenen Jahre und die gestiegenen Anforderungen an die tiermedizinische Ausbildung bringen den Bedarf an neuen

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18

Wegen für die Wissensvermittlung mit sich (SCHMIDT 2007). Der Bereich des E- Learning nimmt einen bedeutenden Stellenwert bei dem Erwerb theoretischer und praktischer Kompetenzen im Rahmen der tiermedizinischen Ausbildung ein (SOSTMANN et al. 2011). Nach BÖRCHERS et al. (2010) dienen neue Lehrmethoden wie E-Learning-Angebote zunehmend der Ergänzung von Präsenzveranstaltungen an den veterinärmedizinischen Bildungseinrichtungen.

Die Digitalisierung der Lehre bietet den Studierenden nicht nur die Möglichkeit, unterschiedliche Arten der Visualisierung für den Wissenserwerb zu nutzen, sondern bietet ihnen darüber hinaus auch eine individualisierte Lernoptimierung an (FISCHER 2003). Digitale Lehrangebote unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und haben im Verlauf der letzten Jahre unter anderem den großen Vorteil mit sich gebracht, die Flexibilität der Studierenden erhöhen zu können (SÖTJE 2011).

In den veterinärmedizinischen Studiengängen in Deutschland kommen verschiedene digitale Lerntechnologien und Formate zum Einsatz, die auch die Herausforderungen des Studiums mit der Übung am lebenden Tier und die Diversität des Berufes berücksichtigen.

Grundlage dafür bilden vielerorts Lernmanagementsysteme (LMS) wie zum Beispiel

„StudIP“, „Moodle“ oder „Ilias“. LMS haben das Ziel, die Organisation der Studierenden zu verbessern, da die Beschaffung von Lehrmaterialien erleichtert wird (OLLERMANN et al. 2006). Darüber hinaus bilden sie die Basis für Präsenzveranstaltungen und dienen gleichermaßen als Vorbereitung sowie Unterstützung für digitale Lehrangebote (APPELRATH et al. 2006). An der TiHo wird das Informationssystem TiHoStudIS/TihoDozIS genutzt (CARL 2006).

Um virtuelle Patienten oder Problemfälle zu simulieren, kommen Lern- und Autorensysteme zum Einsatz wie zum Beispiel CASUS, Instruct AG München, Deutschland. CASUS ist ein fallorientiertes multimediales Online-Lern- und Autorensystem, das im Wintersemester 2004 erstmals in der Tiermedizin zum Einsatz kam (EHLERS et al. 2007). Im Jahr 2005 wurde CASUS am Standort Hannover etabliert, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen vor Prüfungen testen zu können (SCHAPER u. EHLERS 2011). An der TiHo wird

(25)

19

CASUS sowohl im Bereich der Ausbildung der Studierenden, als auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung approbierter Tiermedizinerinnen und Tiermediziner eingesetzt (BÖRCHERS et al. 2010).

Nach SIMONSOHN und FISCHER (2004) erhalten die Nutzenden durch den Einsatz virtueller Patienten die Option, eine aktive Rolle im Alltag eines Mediziners oder einer Medizinerin einzunehmen und auf diese Weise Kompetenzen im klinischen Denken und Agieren zu erwerben (SOSTMANN et al. 2011). Die Studierenden bekommen direkt nach Bearbeitung der „Fälle“ Feedback in Form einer Bewertung sowie eines Kommentars (SIMONSOHN u. FISCHER 2004). Auf diese Weise sollen differentialdiagnostische Handlungsfähigkeiten verbessert werden (BÖRCHERS et al. 2010). CASUS wurde auch hochschulübergreifend auf europäischer Ebene in der Lehre der naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer eingesetzt (KLEINSORGEN et al. 2017). An der Freien Universität Berlin wurde das E-Learning Projekt QuerVet ins Leben gerufen, das den Querschnittsunterricht schrittweise in ein Blended Learning - Konzept transferiert. Die Studierenden übernehmen in diesem Lernmodul die Rolle des Tierarztes und können interdisziplinäre Fallbeispiele zeitlich und örtlich flexibel bearbeiten (DUCKWITZ et al. 2017).

Darüber hinaus wurden auch weitere multimediale interaktive Online-Lernmodule für die Tiermedizin wie zum Beispiel das Lernmodul „Virtueller Schlachthof“ entwickelt, um im Bereich der Fleischhygiene, -technologie und Lebensmittelwissenschaft die Studierenden im Vorfeld auf ihre Tätigkeit im Schlachthof vorzubereiten (SUPPIN u.

STEPHAN 2009). Außerdem wurden Lernmodule im Bereich der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes als Fort- und Weiterbildungsangebot für Tierärztinnen und Tierärzte geschaffen (LANGEN et al.

2009). Des Weiteren bietet Vetion seit 2010 in Zusammenarbeit mit der Akademie für tierärztliche Fortbildung (ATF) zertifizierte E-Learning-Kurse zu verschiedenen Themen der Tiermedizin an, die den Tiermedizinerinnen und Tiermedizinern flexible Fort- und Weiterbildungsangebote ermöglichen (VETION.DE 2017).

„Game Based Learning“ stellt nach BARBERI et al. (2012) einen neuen Weg der Wissensvermittlung dar, indem die Lehre in eine virtuelle Welt verlagert wird und so

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20

auf spielerische Art und Weise die Motivation der Studierenden erhöhen soll (PFANNSTIEL et al. 2009). Nach BALOGH (2014), der im Rahmen seiner Arbeit einen „Virtual exam room“ für die Tiermedizin in Budapest etablierte, werden „Game Based Learning“ Angebote auch zukünftig einen großen Stellenwert in der tiermedizinischen Ausbildung einnehmen, da die interaktive Nutzung im Selbststudium motivationsfördernd ist und gleichermaßen theoretisches Wissen sowie Handlungskompetenzen geschult werden.

Europaweit wurde NOVICE (Network Of Veterinarians In Continuing Education), ein internationales, soziales online Netzwerk eingerichtet, das ausschließlich Tiermedizinern und Studierenden der Tiermedizin vorbehalten ist (SCHAPER et al.

2013).

Die Mitglieder haben die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen und über verschiedene „Tools“ miteinander in Kontakt zu treten und sich auszutauschen (BAILLIE et al. 2011). Als Wiki zum Erstellen gemeinsamer Inhalte wurde im Zusammenschluss aller veterinärmedizinischen Fakultäten in Großbritannien WikiVet eingeführt. WikiVet verfolgt das Ziel, die Ausbildung junger Tiermedizinerinnen und Tiermediziner zu unterstützen, indem Studierende mit Hilfe von Spezialisten Beiträge verfassen, deren Inhalte zur Qualitätssicherung regelmäßig überprüft werden (BROWN et al. 2010). In Deutschland wurde im Jahr 2007 das Wiki Vetipedia an der Freien Universität Berlin etabliert, das für Tiermedizinstudierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für die praktizierende Tierärzteschaft Beiträge aus vorklinischen, klinischen und paraklinischen Themenfeldern zur Verfügung stellt (KOLSKI et al. 2009).

Begleitend oder innerhalb von Lehrveranstaltungen kommen in der Tiermedizin Lehrvideos oder auch Vorlesungsaufzeichnungen, Vortragsaufzeichnungen, Podcasts oder Webinare zum Einsatz.

Lehrvideos können öffentlich, oder passwortgeschützt zur Verfügung gestellt werden (MÜLLER et al. 2017). Lernanleitungen für klinische Fertigkeiten werden einer breiten Öffentlichkeit auf beispielsweise YouTube hochgeladen (SCHAPER u.

EHLERS 2014). Lehrvideos können nach EBNER und SCHÖN (2013) den

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Studierenden eine gute Grundlage bieten, durch Nachahmung zu lernen. YouTube eignet sich besonders gut als Plattform für Videos im Bereich der medizinischen Ausbildung, da zum einen eine große Datenmenge hochgeladen werden, aber auch gleichzeitig eine breite Zielgruppe angesprochen werden kann (TOPSS et al. 2013).

Bei Vorlesungsaufzeichnungen werden die Vorträge der Dozierenden synchron zu den verwendeten Vorlesungsfolien aufgezeichnet und die Aufzeichnung anschließend im Internet oder Intranet zur Verfügung gestellt (HAMBORG et al.

2012). Vorlesungsaufzeichnungen sind heute eine viel genutzte Methode um die Aus-, Fort- und Weiterbildung multimedial zu unterstützen (TOLKS 2016). Sie stellen eine Erweiterung und einen Mehrwert zur reinen Präsenzveranstaltung für die Studierenden dar, da sie ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen (MERTENS et al. 2004). Nach HERMANN et al. (2006) können sie als Ergänzungsangebot zur Präsenzlehre eingesetzt werden.

Vorlesungsaufzeichnungen werden von den Studierenden als lernfördernd empfunden, da sie eine individuelle Wissensaufnahme ermöglichen und für eine Verbesserung der Qualität der Lehre sorgen (RUST und KRÜGER 2011).

Vorlesungsaufzeichnungen dienen der Vertiefung von Lehrinhalten und der Prüfungsvorbereitung im Selbststudium (WANNEMACHER et al. 2016). Nach WÖHLKE et al. (2016) können sie die Flexibilität der Studierenden erhöhen, indem orts- und zeitunabhängig Lehrinhalte wiederholt werden können und auf diese Weise das Zeitmanagement aller Studierenden verbessert wird. An der TiHo werden außerdem Vorlesungsaufzeichnungen durch den Einsatz des mobilen „E3-Koffers“

(ELAN e.V.) realisiert (MÜLLER 2017). So kann die benötigte Technik in jedem Hörsaal oder Veranstaltungsraum beliebig genutzt werden.

Bei Podcasts handelt es sich um Video- und/oder Audiodateien, die den Studierenden eine schnelle Wissensvermittlung ermöglichen und daher zu den

„Rapid Learning“ Angeboten gezählt werden (TENHAVEN et al. 2011). Nach REINHARDT et al. (2008) werden diese immer mehr im Bereich der Hochschullehre eingesetzt, wobei es sich größtenteils um Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen handelt. Eine Untersuchung der Universität Osnabrück zeigt, dass Studierende Interesse an Vorlesungen als Podcasts haben und dass dieser Bereich weiter

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22

ausgebaut werden sollte (KETTERL et al. 2006). Die „Heartsound Library“ der TiHo ermöglicht es den Studierenden, physiologische Herztöne sowie krankheitsbedingte Herzgeräusche auditiv durch Wiedergabe von Aufnahmen und visuell anhand von Elektrokardiogramm (EKG) Aufzeichnungen zu diagnostizieren. Die Studierenden werden auf diese Weise mit der Klinik vertraut gemacht und auf die Arbeit als praktizierende Tiermedizinerinnen und Tiermediziner vorbereitet. Nach VÖRÖS et al.

(2011) werden durch die Vorstellung echter Patientenbeispiele, der Bekanntgabe der Lokalisation der Erkrankung und der auditiven Wahrnehmung diagnostische Kompetenzen erworben.

Der Begriff Webinar, auch Online-Seminar genannt, stellt eine Kombination aus den Wörtern Web und Seminar dar (NIELSEN 2016). Webinare, die zu einem definierten Zeitpunkt online abgehalten werden, beziehen den Nutzer aktiv mit ein, indem je nach Software unterschiedliche Tools für die Interaktion zwischen Moderierendem und Teilnehmenden möglich sind (MÜLLER u. FISCHER 2013).

Unter „Virtueller Mikroskopie“ versteht man nach HUFNAGL und SCHLÜNS (2008) das Erstellen elektronischer Abbildungen mikroskopischer Präparate und deren Visualisierung über den Computer. Das virtuelle Mikroskop des Anatomischen Instituts der TiHo bietet Studierenden die Möglichkeit, Präparate der Zytologie, der Histologie und der mikroskopischen Anatomie digital einzusehen (TIHO 2012). Das virtuelle Mikroskop dient als Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen und als Prüfungsvorbereitung im Selbststudium (GLATZ-KRIEGER et al. 2003).

Eine Lehrbildsammlung für die Schulung radiologischer Befunderhebungen soll die Ausbildung der Studierenden und Tierärzteschaft unterstützen. So stehen dem Nutzenden Bildbeispiele unterschiedlicher Organsysteme und Schwierigkeitsgrade online zur Verfügung und nach erfolgter Befundung erhält der Trainierende ein direktes Feedback per Email oder in einem persönlichen Gespräch (DENGG u.

KNEISSL 2014).

Elektronische Abstimmungsgeräte, die ein direktes Feedback zwischen Dozierenden und Studierenden in der Präsenzlehre ermöglichen, wurden von EHLERS et al.

(2010) getestet und an der TiHo etabliert. Einerseits bieten elektronische

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23

Prüfungssysteme den Studierenden die Möglichkeit, Informationen zum eigenen Lernstand anonym zu übermitteln und andererseits erhält der Dozierende einen Eindruck vom Leistungsstand des Semesters und kann seine Lehre entsprechend anpassen.

Der Einsatz von E-Learning-Angeboten hat insbesondere in der Tiermedizin einen hohen Stellenwert, da neben der Möglichkeit zur Wiederholung und der Erhöhung der Flexibilität aller Studierenden speziell der Einsatz lebender Tiere für Lehrzwecke verringert werden kann und auch seltene Fälle oder Fälle mit einem zoonotischen Potential Studierenden online zur Verfügung gestellt werden können (SCHAPER u.

TIPOLD 2015).

Daher sollte in der vorliegenden Arbeit mittels qualitativer und quantitativer Untersuchungen in Form von Einzelinterviews mit Studierenden mit Kind an der TiHo, Fokusgruppenbefragungen mit Studierenden der laufenden Semester an der TiHo sowie zwei Online-Umfragen der Status Quo untersucht und darüber hinaus ermittelt werden, ob die Digitalisierung der Lehre die Situation von Studierenden mit Kind verbessern kann und das Angebot digitaler Lehrmethoden allen Studierenden mehr Flexibilität gewähren kann.

(30)

24 3 Material und Methoden

Die vorliegende Arbeit gliedert sich in qualitative und quantitative Befragungen.

Zum qualitativen Anteil gehören leitfadengestützte Einzelinterviews mit Studierenden mit Kind an der TiHo sowie leitfadengestützte Fokusgruppeninterviews mit Studierenden der verschiedenen Semester an der TiHo.

Nach HELFFERICH (2014) sind qualitative, leitfadengestützte Interviews eine in der Sozialforschung bekannte und etablierte Methode, qualitative Daten zu erheben. Der Leitfaden wird vorab vereinbart und dient der systematischen Vorgabe zur Gestaltung des Interviewablaufes. Dieser beinhaltet eine Liste mit offenen Fragen und wird flexibel gehandhabt (VOGL 2014). Laut NIEBERT und GROPENGIEßER (2014) soll der Leitfaden den Gesprächsfluss nicht einengen, sondern lediglich der Orientierung dienen.

Im Rahmen von Fokusgruppenbefragungen werden Kleingruppen dazu angeregt, über ein bestimmtes Thema zu diskutieren (SCHULZ et al. 2012). Nach ZWICK und SCHRÖTER (2012) bieten leitfadengestützte Fokusgruppenbefragungen den Vorteil, dass die Kleingruppe selbst als ihr eigenes Korrektiv verstanden wird. Aus diesem Grund können sich nur wohlbegründete Aspekte durchsetzen.

Die leitfadengestützten Einzelinterviews sind im Sinne der Sozialforschung Experteninterviews, wenn es sich bei den Befragten um Personen handelt, die als Zeugen des Themengebietes anzusehen sind, das im Fokus steht (GLÄSER u.

LAUDEL 2010). Nach HELFFERICH (2014) definieren sich Experteninterviews über die Auswahl und den Status der teilnehmenden Personen. Im vorliegenden Forschungsprojekt sind die befragten Tiermedizinstudierenden mit Kind an der TiHo Experten auf diesem Themengebiet.

Sowohl bei leitfadengestützten Fokusgruppeninterviews, als auch bei leitfadengestützten Einzelinterviews spielt der Moderator beziehungsweise die Moderatorin eine wichtige Rolle. Die moderierende Person sollte mit dem Themengebiet soweit vertraut sein, dass sie die Diskussion lenken kann. Folglich ist

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25

sie maßgeblich für das Gelingen und die Verlässlichkeit der Ergebnisse verantwortlich (VOGL 2014). Nach SCHETULA und CARRERA (2012) besteht ihre Hauptaufgabe darin, einen konstruktiven Diskussionsrahmen zu schaffen und im Verlauf aufrecht zu erhalten. Gut geführte Interviews gehören zu den anspruchsvollsten Forschungsmethoden, da man im Extremfall nicht die Einstellungen seines Gegenübers erhebt, sondern die eigenen (NIEBERT u.

GROPENGIEßER 2014).

Vor Beginn der Durchführung der Fokusgruppeninterviews und Einzelinterviews wurde das Forschungsprojekt dem Datenschutzbeauftragten der TiHo vorgelegt und von diesem genehmigt. Am Termin erhielten die Studierenden eingangs eine Datenschutzerklärung gemäß der Verordnung der Europäischen Union (EU- Verordnung) 2016/679 (Datenschutz-Grundverordnung), der sie durch Unterschrift zustimmen mussten.

Zu den Einzelinterviews wurden Studierende mit Kind an der TiHo eingeladen. Die Einladung zur Teilnahme an den Einzelinterviews erhielten die Studierenden über den Emailverteiler der TiHo, im Rahmen des Informationsabends „Studieren mit Kind“ des Gleichstellungsbüros der TiHo in Kooperation mit dem Studentenwerk der Leibniz Universität Hannover, über das soziale Netzwerk Facebook und über persönliche Kontakte. Die Fragen der Einzelinterviews (Leitfaden siehe Tab.1) gliederten sich in folgende Fragenblöcke: Allgemeines zur Person, Familienstand, Finanzielle Situation, Studieren mit Kind, Angebote der Hochschule und Digitalisierung der Lehre.

Tab. 1: Leitfaden der Einzelinterviews Allgemeines zur

Person

1) Alter?

2) Geschlecht?

3) Semester?

4) Alter zu Beginn des Studiums?

(32)

26

Familienstand 5) Familienstand?

6) Anzahl der Kinder?

7) Alter der Kinder?

8) Wann haben Sie das Kind/ die Kinder bekommen?

9) Ist der Nachwuchs zu einem bestimmten Zeitraum bewusst geplant gewesen?

10) Planen Sie weitere Kinder und wenn ja, wie viele wünschen Sie sich?

11) Ist Ihnen die anstehende Novellierung des Mutterschutzgesetzes bekannt?

11.1 Hat diese Gesetzesänderung Ihre Familienplanung beeinflusst?

12) Besteht derzeit eine Schwangerschaft oder besteht der Wunsch nach einer Schwangerschaft im Verlauf des Studiums?

12.1 Welchen Zeitpunkt für eine Schwangerschaft halten Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen für optimal?

Finanzielle Situation

13) Wie finanzieren Sie Ihr Studium?

14) Wie viel Geld steht Ihnen monatlich brutto zur Verfügung?

15) Welche Kosten verursacht die Betreuung Ihrer Kinder?

15.1 Haben diese Kosten Auswirkungen auf Ihr Studium?

Studieren mit Kind

16) Welche Unterstützung erhalten Sie bei der Betreuung des Kindes/der Kinder?

17) Haben Sie aufgrund der Schwangerschaft oder Elternzeit eine Unterbrechung im Studium eingelegt?

17.1 Wie lang war diese Unterbrechung?

17.2 Wie bewerten Sie diese Unterbrechung?

18) Wie ließen sich die bisherigen einzelnen Semester mit dem Studium mit Kind vereinbaren?

18.1 Was war konkret hilfreich beziehungsweise hinderlich?

19) Wie beschreiben Sie Ihr Lernverhalten?

19.1 Wann lernen Sie?

19.2 Wo lernen Sie?

19.3 Hat Ihre familiäre Situation Ihr Lernverhalten beeinflusst?

20) Wie schätzen Sie Ihre Benotung ein?

(33)

27

21) Welche Vor- und Nachteile sehen Sie darin, Kinder während des tiermedizinischen Studiums zu bekommen?

22) Welche Emotionen verbinden Sie in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Studium?

Angebote der Hochschule

23) Welche Angebote zur Unterstützung von Studierenden mit Kind sind Ihnen an der TiHo allgemein bekannt?

23.1 Wie haben Sie davon erfahren?

24) Haben Sie ein Beratungsgespräch in Anspruch genommen?

24.1 In welcher Einrichtung und bei wem?

24.2 Besteht weiterhin Informations- und Beratungsbedarf?

25) Welche Angebote werden von Ihnen bereits genutzt?

25.1 Wie bewerten Sie diese Angebote?

26) Gibt es noch irgendetwas, das Sie sich von Ihrer Hochschule wünschen würden, um die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu verbessern?

27) Welche besonderen Erfahrungen haben Sie an der TiHo in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Studium gemacht?

Digitalisierung 28) Wie kann man Studierende mit Kind speziell durch die Möglichkeit der Digitalisierung der Lehre entlasten?

29) Welche Veranstaltungen lassen sich Ihrer Meinung nach durch digitale Medien ersetzen?

29.1 Wo nimmt die Digitalisierung nur eine ergänzende Rolle ein?

29.2 Welche Vor- und Nachteile sehen Sie durch die Digitalisierung der Lehre?

30) Welche Veranstaltungen sollten ausschließlich als Präsenzveranstaltungen stattfinden?

30.1 Welche Vor- und Nachteile bringen – auch aus organisatorischen Gründen - obligatorische

Präsenzveranstaltungen mit sich?

Abschluss 31) Möchten Sie abschließend noch etwas loswerden?

(34)

28

Die Einzelinterviews wurden während des Wintersemesters 2016/2017 von September 2016 bis Dezember 2016 überwiegend in Räumlichkeiten der TiHo und telefonisch durchgeführt.

Zu den leitfadengestützten Fokusgruppeninterviews (Leitfaden siehe Tab. 2) wurden Studierende aus allen laufenden Semestern der TiHo eingeladen. Die Einladung zur Teilnahme an den Fokusgruppen erhielten die Studierenden über den hochschuleigenen Emailverteiler, über das soziale Netzwerk Facebook und über persönliche Kontakte.

Alle Fokusgruppeninterviews fanden während des Wintersemesters 2016/2017 von Dezember 2016 bis Februar 2017 in Räumlichkeiten der TiHo statt.

Vor Beginn der Fokusgruppenbefragungen wurden den Studierenden die Fragen des Leitfadens ausgehändigt, um eventuelle inhaltliche Verständnisfragen vorab zu klären. Aus den zwei übergeordneten Themengebieten Familienplanung und Digitalisierung wurden folgende Interviewfragen gestellt.

Tab. 2: Leitfaden der Fokusgruppenbefragungen

Familienplanung 1) Wie schätzen Sie die Situation ein, im Tiermedizinstudium ein Kind zu bekommen?

2) Wann ist Ihrer Meinung nach der beste Zeitpunkt für die Gründung einer Familie?

3) Welche Erfahrungen haben Sie an der TiHo in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Studium gemacht?

3.1 Welche Angebote zur Unterstützung von Studierenden mit Kind sind Ihnen an der TiHo allgemein bekannt?

4) Wie sieht Ihre eigene Familienplanung aus?

Digitalisierung 5) Welche digitalen Lehrangebote an der TiHo sind Ihnen bekannt?

5.1 Was wurde von Ihnen bereits genutzt und wie bewerten Sie dies?

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29

6) Welche Veranstaltungen lassen sich Ihrer Meinung nach durch digitale Medien ersetzen?

6.1 Wo nimmt die Digitalisierung der Lehre nur eine ergänzende Rolle ein?

6.2 Welche Vor- und Nachteile sehen Sie durch die Digitalisierung der Lehre?

7) Welche Veranstaltungen sollten ausschließlich als Präsenzveranstaltungen stattfinden?

7.1 Welche Vor- und Nachteile bringen obligatorische Präsenzveranstaltungen mit sich?

8) Wie kann man Studierende mit Kind speziell durch die Möglichkeit der Digitalisierung der Lehre entlasten?

Für jede Frage wurde vor Beginn ein Zeitfenster von insgesamt 5-15 Minuten festgelegt, in dem die Studierenden diskutieren konnten. Durch Ertönen eines akustischen Signals wurde der Ablauf der Zeit signalisiert und die nächste Frage vorgelesen.

Alle Interviews wurden mit einem elektronischen Diktiergerät, einer digitalen Videokamera und handschriftlichen Notizen dokumentiert.

Die Inhalte wurden transkribiert. Im Rahmen einer Transkription werden mündliche Äußerungen in einen Fließtext umgewandelt (NIEBERT u. GROPENGIEßER 2014).

Nach Abschluss der Transkription wurden die erhobenen Daten in mehreren Schritten mittels der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet.

Die qualitative Inhaltsanalyse ist eine bekannte Methode, Texte auszuwerten und Daten zu erheben, die im Rahmen sozialwissenschaftlicher Arbeiten anfallen (MAYRING u. FENZL 2014).

Nach SCHREIER (2014) handelt es sich um ein Verfahren, Textmaterial systematisch und zusammenfassend zu beschreiben, indem man relevante Daten bestimmten Kategorien zuordnet, welche im Forschungsinteresse liegen.

Sie gliedert sich im Rahmen der Auswertung in vier Arbeitsschritte (GLÄSER u.

LAUDEL 2010).

(36)

30 Vorbereitung der Extraktion:

▪ Inhaltliche Vorüberlegungen

▪ Aufstellung von Regeln

▪ Festlegung der Kategorien

▪ Überprüfung von Definitionen

▪ Überarbeitung der Auswertungsindikatoren

▪ Fixierung der Analyseeinheit

Extraktion:

▪ Formulierung von Extraktionsregeln

▪ Filtern relevanter Daten

▪ Zusammenfassen gleicher Inhalte

▪ Interpretation und Dokumentation

▪ Überprüfung der Rohdaten am Text

▪ Zuordnung von Informationen zu Auswertungskategorien

Aufbereitung:

▪ Zusammenfassung verstreuter Informationen

▪ Korrektur von Fehlern

▪ Reduktion des Rohmaterials

▪ Inhaltliche Strukturierung

▪ Themenspezifische Sortierung

▪ Dokumentation

Auswertung:

▪ Analyse der erhobenen Daten

Der quantitative Anteil dieser Arbeit beinhaltet zwei Online-Umfragen, die mit Hilfe des webbasierten Umfragesystems SurveyMonkey® (SurveyMonkey, Luxemburg) erstellt wurden.

(37)

31

Zum einen wurde die Situation von Tiermedizinstudierenden an deutschen veterinärmedizinischen Bildungsstätten untersucht. Diese Umfrage war für vier Monate und zwei Wochen in der Zeit von November 2016 bis März 2017 online verfügbar.

Die zweite Online-Umfrage richtete sich an bereits approbierte Tiermedizinerinnen und Tiermediziner zur retrospektiven Einschätzung der Vereinbarkeit von Familie und Studium. Sie war für einen fünfmonatigen Zeitraum von November 2016 bis März 2017 online abrufbar.

Die Fragebögen beider Umfragen beinhalteten folgende Themenbereiche:

▪ Allgemeines zur Person

▪ Lebenssituation

▪ Familienplanung

▪ Situation an der Hochschule

▪ Studiensituation

▪ Einkommen und Finanzierung

▪ Digitalisierung der Lehre

Die Einladung zur Teilnahme an den Online-Umfragen erhielten die Studierenden und bereits approbierten Tiermedizinerinnen und Tiermediziner über die Homepage der TiHo, per Link und QR-Code über die Emailverteiler der jeweiligen Tierärztekammern, über die Emailverteiler der Hochschulen und Fachschaften, über den Bundesverband der Veterinärmedizinstudierenden Deutschland (bvvd), über das soziale Netzwerk Facebook, über einen online Aufruf bei der Karriere- und Jobplattform Vetstage, über einen Aufruf im TiHo Anzeiger (HILDEBRANDT 2016) und im Bundestierärzteblatt (HILDEBRANDT 2016) sowie über persönliche Kontakte.

Bevor die Online-Umfragen gestartet werden konnten, musste für die Teilnahme eine Datenschutzerklärung gemäß der EU-Verordnung 2016/679 (Datenschutz- Grundverordnung) akzeptiert werden.

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32

Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden außerdem Fragen der jährlichen Evaluation der Studierenden an der TiHo „Bewertung der allgemeinen Situation im Studium und an der Hochschule“ aus den Jahren 2004 bis 2017 ausgewertet. Bei den Fragestellungen ging es um die Einrichtung einer Kindertagesstätte (KiTa) an der Hochschule, die Bewertung von E-Learning-Angeboten sowie Schwierigkeiten, mit denen sich die Tiermedizinstudierenden der TiHo konfrontiert sahen.

Für die Bearbeitung sowie für die Auswertung der Daten, die im Rahmen dieser Studie erhoben wurden, wurden das Textverarbeitungsprogramm Microsoft Word®

und das Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel® (2010 Microsoft Corporation) verwendet. Für die Auswertung der Online-Umfragen wurde außerdem das Statistikprogramm von Surveymonkey® verwendet. Aufgrund von Convenience Samples wurden keine weiteren statistischen Untersuchungen durchgeführt.

Alle Daten, die im Rahmen der Untersuchung erhoben wurden, wurden anonymisiert ausgewertet und veröffentlicht.

(39)

33 4 Ergebnisse

Im folgenden Abschnitt sind die Ergebnisse der Einzelinterviews, der Fokusgruppenbefragungen, der beiden Online-Umfragen sowie der jährlichen Evaluation der Studierenden dargestellt. Die jeweilige Überschrift des Themenbereiches ist den dazugehörigen Fragen vorangestellt.

4.1 Einzelinterviews

In einem viermonatigen Zeitraum von September 2016 bis Dezember 2016 fanden Einzelinterviews mit 32 von insgesamt 47 Tiermedizinstudierenden mit Kind im Studium und Promotionsstudium an der TiHo statt. Alle Studierenden waren während des Zeitraumes der Einzelinterviews an der TiHo eingeschrieben.

Allgemeines zur Person Alter? Geschlecht?

An den Einzelinterviews nahmen insgesamt 30 weibliche und zwei männliche Studierende der TiHo teil. Fünf der 32 Studierenden befanden sich in einem Alter zwischen 20 und 25 Jahren. Sieben Studierende waren zwischen 26 und 30 Jahre alt. 15 Studierende waren zwischen 31 und 35 Jahre alt und fünf Studierende befanden sich in einem Alter über 36, wobei zwei von ihnen über 40 Jahre alt waren.

Semester?

Von den 32 Studierenden mit Kind befanden sich acht Studierende im ersten bis vierten Semester. Sieben Studierende waren im fünften bis achten Semester eingeschrieben, sieben weitere standen im Examen. Sechs Studierende waren im Praktischen Jahr und vier Tiermedizinstudierende mit Kind waren im Promotionsstudium immatrikuliert.

Referenzen

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