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Archiv "Zucker und Margarine: Kein Zusammenhang mit Morbus Crohn" (24.05.1990)

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Academic year: 2022

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pisch nicht entfernt werden können, eine echte Alternative zum chirurgi- schen Eingriff darstellt.

In der folgenden Diskussion wiesen E. Kern (Würzburg) und E.

Ungeheuer (Frankfurt) darauf hin, daß sicher bei zahlreichen Gallen- steinpatienten mit der alleinigen Entfernung des Steines nicht der ge- samte Problemkreis, der sich aus ei- ner pathologisch veränderten Gal- lenblase ergibt, gelöst ist. Unbestrit- ten blieb auch das erhöhte Rezidiv- steinrisiko bei belassener Gallenbla- se. Beide Referenten (Ch. Ell und G.

Paumgartner) konnten jedoch deut-

lich machen, daß ein Großteil dieser Argumente bei der derzeit bestehen- den strengen Indikation für die nicht operative Behandlung von Gallen- blasen- und -gangssteinen berück- sichtigt ist. Trotzdem ergäbe sich durch die Anwendung von ESWL und endoskopischen Verfahren der- zeit eine gemeinsame Indikation von rund 25 bis 30 Prozent aller behand- lungsbedürftigen Steinpatienten.

Sicher gelang es innerhalb dieser Diskussion nicht, einen endgültigen Anwendungsbereich der nicht offen operativen Gallensteinbehandlung abschließend zu definieren. Dies

wird zukünftigen Diskussionen vor- behalten bleiben. Jedoch steht be- reits heute fest, daß bei der Behand- lung des Gallensteinleidens in Zu- kunft vermehrt intra- und extrakor- porale Lithotripsieverfahren die klassische Cholezystektomie erset- zen werden.

Prof. Dr. med. Christian Chaussy Chefarzt der Urologischen Abteilung Städtisches Krankenhaus Harlaching Sanatoriumsplatz 2

8000 München 90

Zucker und Margarine: Kein Zusammen- hang mit Morbus Crohn

In den letzten Jahren ist immer wieder die Hypothese vertreten wor- den, daß eine der Teilursachen für den Morbus Crohn der gesteigerte Konsum raffinierter Kohlenhydrate, insbesondere Rohrzucker sei, und daß möglicherweise auch gehärteten Pflanzenfetten, wie sie in der Marga- rine zu finden sind, eine ätiologische Rolle zukomme. In der Tat läßt sich zeigen, daß die ersten Berichte über einen Morbus Crohn mit der Ent- wicklung der Margarine zusammen- fielen und daß gewisse Ahnlichkei- ten im Verteilungsmuster bestehen:

Die Morbus-Crohn-Prävalenz ist be- sonders hoch in Ländern mit hohem Margarinekonsum. Eine umfangrei- che epidemiologische Analyse zeigt jedoch, daß der Pro-Kopf-Verbrauch an raffinierten Kohlenhydraten und Margarine nicht mit Inzidenz und Mortalität des Morbus Crohn in den einzelnen Ländern korreliert.

Im Gegensatz zu Kanada, den Vereinigten Staaten und den mei- sten nordeuropäischen Ländern ist in Japan und in den Mittelmeerlän- dern die Mortalität des Morbus Crohn und der Konsum beider Nahrungsmittel niedrig. Zucker- und Margarinekonsum zeigen, über die Jahre beobachtet, kein der Prä- valenz des Morbus Crohn entspre- chendes Verhalten. Somit müssen andere Faktoren für die charakteri-

stische Epidemiologie des Morbus Crohn herangezogen werden. Ent- sprechend erscheint es nicht ge- rechtfertigt, diätetische Restriktio- nen dem Patienten mit Enterocoli- tis granulomatosa aufzuerlegen. W

Sonnenberg, A.: Geographic and Tempo- ral Variations of Sugar and Margarine Consumption in Relation to Crohn's Dis- ease. Digestion 41: 161-171, 1988 VA Medical Center, Gastroenterology Section, 5000 West National Avenue, Mil- waukee, WI 53295, USA.

Diagnose des malignen Aszites

Von der Freiburger Arbeits- gruppe um Gerok war bereits darauf hingewiesen worden, daß die Be- stimmung des Cholesterins im Aszi- tes ein guter Parameter bei der Dif- ferentialdiagnose benigne-maligne ist. Die spanischen Autoren unter- suchten bei 69 Patienten mit Aszites die Parameter Cholesterin, Fibro- nektin, Gesamt-Eiweiß, LDH und das Verhältnis Serum-Albumin zu Aszites-Albumin hinsichtlich der dif- ferentialdiagnostischen Möglich- keiten. 54 Patienten waren an einer Leberzirrhose erkrankt, bei 15 Pa-

tienten lag eine Peritonealkarzinose vor. Mit einer diagnostischen Treffsi- cherheit von 97 Prozent wiesen ein Aszites-Cholesterin von über 46 mg/

dl und eine Fibronektin-Konzentra- tion von über 50 µg/ml auf ein mali- gnes Geschehen hin. Die Bestim- mung der LDH-Konzentration im Aszites erwies sich als am wenigsten aussagekräftig. Zwischen Patienten mit Leberzirrhose und Patienten mit einem hepatozellulären Karzinom auf dem Boden einer Leberzirrhose ergab sich kein Unterschied bei der Aszitesanalyse.

Zusammengefaßt kann festge- halten werden, daß die Bestimmung von Cholesterin und Fibronektin im Aszites wesentlich aussagekräftiger ist als der Unterschied in der Albu- minkonzentration in Serum und As- zites, Gesamt-Eiweiß im Aszites und LDH im Aszites. Wegen der Ein- fachheit der Bestimmung und der niedrigen Kosten ist dabei der Cho- lesterin-Bestimmung im Aszites der Vorzug zu geben.

Prieto M, M. J. Gomez-Lechon, M. Hoyos, J. V. Castell, D. Carasco, J. Berenguer:

Diagnosis of Malignant Ascites, Compari- son of Ascites Fibronectin, Cholesterol, and Serum-Ascites Albumin Difference.

Dig. Dis. Sei. 33: 833-838, 1988.

Servicio de Medicina Digestiva and Centro de Investigacion, Hospital La Fe, Instituto Nacional de la Salud, Valencia, Spanien.

A-1730 (74) Dt. Ärztebl. 87, Heft 21, 24. Mai 1990

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