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Archiv "Vernetzung: IT-Lösungen für Praxisnetze" (15.11.2013)

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mations- und kommunikationstech- nische Vernetzung der Mitglieder. Zu den Vorteilen der IT-Vernetzung von Arztpraxen und anderer medizini- scher Einrichtungen zählen beispiels- weise die Vermeidung der Doppeler- fassung von Daten, die Effizienzstei- gerung bei der Dokumentation und Abrechnung und die Möglichkeit, qualitätsgesicherte Behandlungs- und Strukturdaten zu generieren.

Auch können Daten zur Versor- gungssteuerung zeitnah bereitgestellt werden. Dennoch ist die Netzkom-

munikation aufgrund der Heteroge- nität der vorhandenen Primärsysteme in Arztpraxen und anderen medizini- schen Einrichtungen immer noch kein einfaches Unterfangen.

Zusätzliche Software

Um Daten einrichtungsübergrei- fend auszutauschen, müssen vernet- zungswillige Ärzte entweder – pa- rallel zu ihrem Praxisverwaltungs- system – mit einer zusätzlichen Netzsoftware arbeiten (= doppelte Dateneingabe), oder sie steigen alle

R

egionale und lokale Verbünde von Arztpraxen zur Optimie- rung der beruflichen und wirtschaft- lichen Arbeitsbedingungen haben Hochkonjunktur. Sie dienen haupt- sächlich dazu, die Kommunikation der Ärzte untereinander zu verbes- sern, die Versorgung von Patienten im Netz zu optimieren und mit ande- ren Akteuren im Gesundheitswesen wie Krankenhäusern und Apotheken besser zu kooperieren.

Voraussetzung dafür, dass all dies

auch gelingt, ist allerdings die infor- Foto: F

otolia/everythingpossible

VERNETZUNG

IT-Lösungen für Praxisnetze

Ärztenetze sind auf einen funktionierenden Datenaustausch zwischen den Partnern angewiesen. Das erfordert die Unterstützung durch eine geeignete Netzsoftware.

In der Praxis gibt es hierfür unterschiedliche Ansätze.

S O N D E R S E I T E N P R A X i S

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A 2224 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 46

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15. November 2013 auf eine einheitliche Praxisver -

waltungssoftware mit entsprechend einheitlicher Kommunikationsan- bindung im Netz um. Ein Beispiel hierfür ist das Ärztliche Qualitäts- netz Solingen (Solimed; www.soli med-ug.de), das sich für die aus- schließliche Nutzung der Arztinfor- mationssoftware Isynet (Medatixx;

http://medatixx.de) entschieden hat, in die die Netzlösung comdoxx di- rekt integriert wurde.

Daneben gibt es auch Lösungen, die sich über Schnittstellen an die vorhandenen Bestandssysteme an- binden lassen und die Datensyn- chronisation über eine gemeinsame Plattform im Netz bewerkstelligen.

Eine lokale Installation in der Pra- xis ist dann oft nicht notwendig; das

Software-Hosting erfolgt zentral, etwa über einen vom Praxisnetz selbst betriebenen Server oder alter- nativ durch ein beauftragtes Re- chenzentrum (Kasten).

Im Zentrum der Vernetzungslö- sung „CGM Net“, die die Compu- Group Medical (CGM; www.cgm.

com) und OptiMedis (www.optime dis.de) gemeinsam entwickelt ha- ben, stehen eine zentrale elektroni- sche Patientenakte und digitale Be- handlungspfade. Letztere wurden im Projekt „Gesundes Kinzigtal“

von den knapp 60 vernetzten Pra- xen erfolgreich erprobt (www.ge sundes-kinzigtal.de). In der Patien- tenakte können alle behandelnden

Ärzte und Psychotherapeuten auf die Patientendaten, wie etwa Dia - gnosen, Befunde oder Medikamen- tenpläne, datenschutzkonform und sicher zugreifen.

Die Behandlungspfade unterstüt- zen eine koordinierte und standardi- sierte Therapie innerhalb eines Arztnetzes. „Derzeit sind acht eva- luierte Behandlungspfade aus dem Kinzigtal, unter anderem zu den In- dikationen Herzinsuffizienz, Hy- pertonie und Osteoporose, Bestand- teil der Software“, erläuterte Dr.

Florian Fuhrmann, CGM Deutsch- land. Diese Behandlungspfade wer- den regelmäßig aktualisiert, weiter- entwickelt und um weitere Indika- tionen ergänzt. Außerdem können sie an die jeweilige Versorgungs- struktur eines Netzes angepasst oder es können individuelle Be- handlungspfade anderer Arztnetze übernommen werden.

Die IT-Lösung ermögliche die interdisziplinäre und ganzheitliche Sicht auf den Patienten, betonte Helmut Hildebrandt, Vorstand der OptiMedis AG und Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH.

„Hiervon versprechen wir uns im Kinzigtal eine weitere Verbesse- rung der Versorgungsqualität.“

Voll integriert

In die Arztinformationssysteme der CGM ist die Vernetzungssoftware voll integriert, dadurch entfallen ho- he Entwicklungs- und Pflegekosten.

Ärzte können weiterhin in ihrem je- weiligen Praxissystem arbeiten und von dort aus auf sämtliche Funktio- nen der Netzsoftware zugreifen. So kann der Arzt beispielsweise aus der gewohnten Arbeitsumgebung heraus einen Patienten in ein Programm einschreiben oder auf die Patienten- akte zugreifen. In einem automati- sierten Datenabgleich werden die Daten jeweils in der Nacht auf allen angeschlossenen Kommunikations- servern der Praxen, die ein Patient aufgesucht hat, synchronisiert. Nut- zer von CGM-fremder Software be- nötigen eine speziell entwickelte Client-Software, um auf die Funk- tionalitäten der Vernetzungslösung zugreifen zu können.

Einen anderen Weg geht der Ärz- teverbund iprogema im niederbaye-

rischen Dingolfing, der sich für die im April 2013 von der MicroNova AG vorgestellte Vernetzungssoft- ware „ViViAN“ (www.micronova.

de/de/ehealth-medical-it.html) ent- schieden hat. Die Lösung, die in ei- nem sechsmonatigen Pilotprojekt bei 22 ärztlichen Netzteilnehmern erfolgreich eingesetzt wurde, er- möglicht eine herstellerunabhän - gige Vernetzung von Arztpraxen.

Ausgetauscht werden strukturierte Untersuchungsdaten wie Diagno- sen oder Laborergebnisse.

Mit der Lösung setzen die betei- ligten Ärzte auf eine einheitliche Softwarelösung zur Übermittlung relevanter Patienten- und Behand- lungsdaten – dazu zählen etwa Infor- mationen über Untersuchungen, La- borergebnisse oder Krankschreibun- gen. Von besonderer Bedeutung für den Schutz der Patientendaten ist da- bei das dezentrale Konzept: Die Pra- xen beziehungsweise Ärzte sind di- rekt miteinander verbunden und tau- schen Daten via „Peer-to-Peer“-Ver- bindung aus, eine Datenablage etwa in einer Cloud-Umgebung entfällt.

Zudem lässt sich die Lösung nahtlos in vorhandene Umgebungen inte- grieren, so dass vorhandene Arztin- formationssysteme weiterhin ge- nutzt werden können.

„Unsere Ärzte benutzen drei ver- schiedene Praxisverwaltungssyste- me, die seit der Installation der Software alle reibungslos unterein - ander Daten austauschen – sofern das der Patient genehmigt hat“, er- läuterte Stephan Besl, Geschäfts- führer der iprogema GmbH & Co.

KG. „Die Vorteile sind vielfältig und reichen von der Vermeidung von Doppeluntersuchungen bis hin zu einem verbesserten übergreifen- den Behandlungsansatz.“ Techni- sche Basis ist eine patentierte Schnittstelle namens DS-SQLAB.

Die Vernetzungssoftware ist zu- dem die technologische Plattform für weitere Produkte wie etwa eine strukturierte Dokumentationslö- sung für verschiedene Fachgrup- pen (VisioDok; www.visiodok.de), eine Vertragssoftware und eine Software für den herstellerneutra- len Datenexport aus Medizintech-

nikgeräten.

Heike E. Krüger-Brand Vor der Auswahl für ein IT-System sollte ein Praxisnetz

grundlegende Anforderungen festlegen und überlegen, wel- che Funktionen es benötigt. An erster Stelle steht die Frage, wie die vorhandenen Praxisinformationssysteme angebun- den werden sollen. Zu klären ist auch, ob es eine dezentrale Lösung oder eine zentrale serverbasierte Lösung sein soll.

Wie können die Netzärzte auf die Informationen zugreifen und diese nutzen, wie werden die Patienten eingebunden?

Wie werden Datenschutz und Datensicherheit gewährleis- tet? Welche gemeinsam genutzten Netzinhalte sollen ge- nutzt werden (wie etwa Online-Terminbuchung, Behand- lungspfade). Und: Mit welchen Kosten ist zu rechnen?

Infos unter www.deutsche-aerztenetze.de und www.

kvno.de/downloads/Ausw_Praxisnetz_IV.pdf (die Marktana- lyse der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein stammt zwar aus dem Jahr 2008, gibt jedoch gute Anhaltspunkte).

VORÜBERLEGUNGEN

S O N D E R S E I T E N P R A X i S

Referenzen

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