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Archiv "Alter als Prognosefaktor der Sterblichkeit nach Myokardinfarkt" (03.07.1992)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

UR SIE REFERIERT

Aus dem Referat von Just/Frei- burg (vorgetragen von seinem Ober- arzt Casper) über die Alternative

„Embolektomie oder Fibrinolyse bei Lungenembolie" seien nur die neuen Alternativen hervorgehoben: Perku- tane Embolektomie nach Greenfield oder Thrombusfragmentierung mit angeschlossener Thrombolyse. Mit letzterer erreichte die Freiburger Klinik 1989/1990 eine Letalität um 29 Prozent gegenüber 75 Prozent 1988 oder früher.

Kienast/Münster sprach zunächst über die Alternative ASS oder Cu- marine bei Beinvenenthrombosen.

Während in Europa zur Zeit nur fünf Prozent der Chirurgen ASS zur postoperativen Thromboseprophyla- xe einsetzen, ist ASS gegenüber He- parin/Cumarinen nach einer Meta- analyse aus Oxford wieder in der Diskussion. Besonders für Hüftge- lenksoperationen wurde ASS als Al- ternative in den USA häufig ange- wandt.

Die zweite Frage galt dem billi- geren Standardheparin (SH) gegen- über niedermolekularem Heparin (NMH). Sie haben unterschiedliche Hauptwirkungen im Gerinnungssy- stem: SH vorzugsweise auf Thrombin und auf die Plättchen, NMH stärker auf Faktor X (Stuart-Prower-Faktor).

NMH ist besser bioverfügbar (über 90 Prozent) und hat mit rein renaler Elimination eine 1,5- bis 2fach so lange Halbwertzeit wie S-Heparin.

So kommen für die postoperative Thromboseprophylaxe auch einmali- ge tägliche Gaben eines NMH-Han- delspräparates in Betracht (in der Inneren Medizin zur Zeit noch nicht zugelassen). Weniger Blutungskom- plikationen werden vermutet, sind aber bis heute nicht erwiesen. Ahnli- ches gilt für die Fragen der Osteopo- rose und der Lipolyse nach den ver- schiedenen Heparinarten. Das klas- sische Antidot Protamin inaktiviert SH vollständig, NMH die Faktor-X- Aktivität nur zu 60 bis 70 Prozent.

Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. Gross Auf dem Römerberg 40

W-5000 Köln 51

Letalität japanischer Kinder mit Kawasaki-Syndrom

Es war bisher nicht bekannt, ob Kinder mit Kawasaki-Syndrom eine höhere Sterberate aufweisen als eine gesunde Gruppe gleicher Altersver- teilung. Zur Klärung dieser Frage führten die Autoren zwischen 1982 und 1988 an 53 Kliniken eine Multi- center-Studie mit allen Patienten mit kurzfristig gestellter, unzweifelhafter Diagnose durch. Kinder mit Rezidi- ven oder längerer Symptomdauer als 14 Tage vor Krankheitserkennung, wurden ausgeschlossen. Die Krank- heitsverläufe wurden bis Dezember 1989 dokumentiert. Die prospektive wahrscheinliche Zahl von Todesfäl- len wurde aus den japanischen Ster- bestatistiken errechnet und mit den realen Ereignissen verglichen.

4608 Patienten (92 Prozent bis zu fünf Jahre alt) wurden bis Studi- enende erfaßt und untersucht, die verstorbenen definitionsgemäß frü- her: dies waren zehn männliche und drei weibliche Kranke. Die numeri- sche Relation zwischen festgestell- tem und wahrscheinlichem Tod be-

Alter als Prognosefaktor der Sterblichkeit

nach Myokardinfarkt

Neben systolischem Blutdruck- wert, Pulsfrequenz bei Krankenhaus- aufnahme und Auswurffraktion des linken Ventrikels ist das Alter ein wichtiger unabhängiger Faktor, um die Sterblichkeit eines Herzinfarkt- patienten während des Kranken- hausaufenthalts oder im darauf fol- genden Jahr vorauszusagen. Die Gründe dafür werden als vielfältig angesehen: Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, Niereninsuffi- zienz, kongestives Herzversagen oder frühere Herzinfarkte können die Ursache sein, daß Patienten über 70 Jahre Infarkte häufiger nicht überleben. Auch spielt eine Rolle, daß bei betagten Patienten seltener eine agressive invasive Therapie wie Thrombolyse, Koronarangiographie oder Katheterdilatation eingesetzt

trug 1,71 bei allen Patienten, 2,04 bei Jungen und 1,11 bei Mädchen.

In der Akutphase (erste zwei Monate nach erstem Symptom) ver- schob sich diese Korrelation signifi- kant bei beiden Geschlechtern: 13,33 bei männlichen und 3,85 bei weibli- chen Patienten. In dieser Zeit star- ben sieben Kinder (davon sechs männliche) vorwiegend an Mitral- klappen-Insuffizienz oder an Coro- nariitis mit sekundärem Aneurysma.

Die genannte Relation war in der chronischen Phase kleiner als 1, wo- bei der Unterschied zur gesunden Kontrollgruppe nicht signifikant war.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die Letalität bei Jungen mit KS in Japan gegenüber gesunden Altersgenossen doppelt so hoch ist und die meisten Todesfälle sich in den ersten zwei Monaten nach Dia- gnose ereignen. Hingegen haben weibliche Patienten eine normale Lebenserwartung. sei

Nakamura, Y., M. D. et al.; Mortality among children with Kawasaki disease in Japan. N. Engl. J. Med. (1992) 1246-1249 Dr. Y. Nakamura, Dept. of Public Health, Jichi Medical School Yakushiji 3311-1, Mi- namikawachi — machi, Tochigi-ken, 329-04 Japan

wird. So ist es nach Untersuchungen der geriatrischen kardiologischen Abteilung des Jüdischen Kranken- hauses in St. Louis bei Patienten über 80 Jahren zehnmal weniger wahrscheinlich, daß eine thromboly- tische Therapie begonnen wird als bei Siebzigjährigen. Die Therapie und Sterblichkeit von insgesamt 261 Patienten mit gesichertem Herzin- farkt wurde innerhalb eines Jahres analysiert. Anschließend wurden Daten der überlebenden Patienten zwölf Monate nach ihrer Entlassung untersucht. Die Sterblichkeit von Pa- tienten der jüngeren Altersgruppe lag bei 6,8 Prozent, verglichen mit 19,1 Prozent der Alteren. sis

Rich, M. W.; Bosner, M. S.; Chung, M. K.;

Shen, J.; McKenzie, J. P.: Is Age an Inde- pendent Predictor of Early and Late Mor- tality in Patients with Acute Myocardial In- farction? Am. Journ. of Med. 1 (1992) 7-13 Michael W. Rich, M. D., Geriatrie Cardi- ology, Jewish Hospital of St. Louis, 216 South Kingshighway, St. Louis, Missouri 63110, USA.

Dt. Ärztebl. 89, Heft 27, 3. Juli 1992 (51) A1-2399

Referenzen

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