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Archiv "Medizinfehler: Gutes Lehrmaterial" (12.12.2008)

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A2704 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 50⏐⏐12. Dezember 2008

B R I E F E

DEMENZZENTRUM

Das „Helmholtz- Zentrum Bonn“ wird künftig die erste Adresse für die De- menz- und Parkin- sonforschung in Deutschland sein (DÄ 44/2008: „Deutsches Demenzzen- trum in Bonn: ,Das ist gewaltig, was hier entsteht‘“ von Birgit Hibbeler).

Woher kommt das Geld?

. . . Der Forschung und Wissenschaft gehören all unsere Bemühungen, be- sonders bei derart wichtigen Erkran- kungen wie Demenz und Morbus Parkinson, die Entscheidung für den Wissenschaftsstandort Bonn erfüllt uns mit Freude und Stolz, keine Fra- ge! Doch: Wo kommt plötzlich das viele Geld her, das andernorts offen- bar nicht aufzutreiben ist (Stichwort:

Pflegenotstand)? 40 Millionen Euro jährlich allein vom Bund und vier Millionen Euro Landesmittel? Die Baukosten des Projekts werden schamhaft verschwiegen. Beim Durchlesen desselben Ärzteblat- tes . . . fallen weitere interessante Überschriften auf: „Ärzte mögen ihren Beruf – sind aber frustriert“,

„Ärzte: Getriebene im System“,

„Umgang mit der Knappheit“, „Ärz- temangel an den Kliniken: Chefärzte schlagen Maßnahmen vor“. Vor eini- gen Jahren hatte unser damaliger Bundeskanzler Schröder den Vor- schlag gemacht, eine „Greencard“

für 20 000 Inder mit Informatik- kenntnissen zu genehmigen wegen dringenden Bedarfs. Ist es das, was uns bevorsteht? Hervorragende For- schungsmöglichkeiten in prestige- trächtigen Einrichtungen und gleich- zeitig bricht die Basisversorgung zu- sammen? Nicht unzitiert bleiben

kann der letzte Satz des Artikels

„Das DZNE soll langfristig ein großes Spektrum an Aufgaben ab- decken – von der Grundlagenfor- schung bis zur Politikberatung.“ Was hat das zu bedeuten – Politikbera- tung in einem Demenzzentrum? Wir Ärzte haben die dringende Hoffnung, dass unsere von Reform zu Reform trudelnde Gesundheitspolitik auch so endlich einen annehmbaren Kurs fin- det, um jenseits aller immer destruk- tiver werdenden Honorarvorstellun- gen für Kassenärzte einen Weg zu finden, der uns ermöglicht, ohne Existenzsorgen unsere eigentliche Arbeit zu tun, nämlich die Versor- gung unserer Patienten!

Dr. Gabriele Freymann,Gymnasiumstraße 12, 53359 Rheinbach

Dr. Mike Dahm,Meckenheimer Allee 67–69, 53115 Bonn

Rheinisches Kompetenznetz für seelische Gesund- heit e.V.

ALZHEIMER-THERAPIE

Bei der Behandlung sind sowohl evi- denzbasierte Kriteri- en als auch eine strukturierte klini- sche Gesamtein- schätzung unerläss- lich (DÄ 41/2008: „Therapiekontrolle mit Struktur“ von Matthias W. Riepe et al.).

Sprung in die Regressfalle

. . . „Alzheimer-Behandlung“ –

„Therapiekontrolle mit Struktur“ – Was nützt der Vorschlag zu einer Richtlinientherapie, wenn diese ge- sundheitsökonomisch nicht durch- setzbar ist: Die Antidementiva-Be- handlung ist unter Praxisbedingun- gen aufgrund der Budgetierung und Regressgefahr schlicht unmöglich.

Jegliche Veröffentlichung, die sie be- fürwortet, ist nichts anderes als eine freundliche Ermunterung zum frei- willigen, freudigen, suizidalen Sprung in die Regressfalle.

Dr. med. Uwe Blaettner,Franziskanergasse 14, 86152 Augsburg

MEDIZINFEHLER

Die Autorin des Buchs „Du hättest leben können“ be- richtet über ihre Er- fahrungen (DÄ 42/

2008: „Über Medizin- fehler sprechen und daraus lernen“ von Stefanie Bachstein).

Gutes Lehrmaterial

Vielen Dank, dass Sie den Artikel von Frau Bachstein im DÄ abge- druckt haben! Ich selbst halte als Lehrbeauftragte Kurse für Medizin- studenten im vorklinischen Studium, in denen es um Grenzsituationen ärztlichen Handelns geht und in de- nen ein wichtiger Schwerpunkt der Umgang mit unabänderlichem Leid, Tod und möglicher ärztlicher Schuld darstellt. Ich werde den Artikel in künftigen Kursen nutzen, um leider häufige Fehler von Ärzten (und jetzt meine ich keine Behandlungsfehler, sondern soziale oder zwischen- menschliche Fehler) und das daraus erwachsene, zusätzliche, unnötige Leid zu veranschaulichen und gleichzeitig durch den reifen Um- gang von Frau Bachstein – sogar noch mit den Fehlern der anderen – und ihre differenzierte und feinfühli- ge Darstellung, Beispiele für einen guten und sinnvollen Umgang darzu- legen! Leider sind solche Kurse nicht für alle Medizinstudierenden ver- pflichtend. Was Frau Bachsteins Ehe-

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich

die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

Das Leser-Forum

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A2705 mann auf der Website geschrieben hat, spricht mir aus der Seele, und ich möchte den Text hier zitieren, weil ich es besser nicht sagen könnte:

„Ich danke meiner Frau, die es mit ihrem großen Herzen geschafft hat, in ihrer eigenen Trauer die anderen Beteiligten als Menschen zu sehen.

Sie war es, die auf die anderen zu- ging, nicht umgekehrt. Sie hat auch ein großes Herz zu kämpfen. Un- recht und Unwahrhaftigkeit kann sie nicht stehen lassen. Sie hat es ge- schafft, niemanden aus der Verant- wortung zu entlassen. Ihr Mut hat sie ausgezeichnet, ihrer Intuition war keiner gewachsen. Die Art und Wei- se, wie mit uns umgegangen wurde, ist mit Sicherheit kein Einzelfall, der Umgang von Stefanie damit schon.“ . . .

Dr. med. Sibylle Riffel,Martin-Buber-Straße 56, 64287 Darmstadt

Nichts Lehrreiches

Vorweg gesagt: Ein bestürzender Sachverhalt wird beschrieben. Ich bin auch Arzt und habe auch drei Kinder . . . Ich war nach dem Lesen sehr betroffen. Doch fachlich gelernt habe ich nichts. Dass man falsch in- tubieren kann, wusste ich. Nichts wird jedoch dazu gesagt, wie man es lernen kann, schwer verletzte Kinder besser zu intubieren. Kinder sind so- wieso schwer zu intubieren und si- cher deutlich schwieriger nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma (vermutlich mit Schwellungen, Blut, Deformierungen . . .). Nichts Lehr- reiches ist es, dass die Ärzte ihre al- ten „Bewältigungsstrategien“ an den Tag gelegt haben, dass die Versiche- rung, wie alle Versicherungen, mög- lichst nicht zahlen will. Auch die

„Patientenseite“ verhält sich wie die meisten Patienten. Dort, wo Geld zu holen ist, holt man es sich. Wem hat es nun geholfen, dass die Eltern sich haben Geld zahlen lassen? War die Ärztin nicht genug gestraft durch die strafrechtliche Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung? Zeigte sie sich nicht genug betroffen, psychisch stark mitgenommen? Hat das Geld der Assistenzärztin den Eltern nun geholfen, ihren Schmerz zu überwin- den? Wenn ja, schätze ich die Eltern falsch ein. Mit wie viel Geld ist man

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