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Archiv "Sepsis: Aktiviertes Protein C reduziert Mortalität" (14.03.2003)

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Das Mammakarzinom gilt als systemische Erkrankung mit ungünstiger Prognose, sobald ein Rezidiv aufgetreten ist.

Dennoch sollte die Situation nicht zu pessimistisch darge- stellt werden. „Das 5-Jahres- Überleben nach dem ersten Rezidiv hat sich innerhalb von 25 Jahren von durch- schnittlich zehn auf 40 Pro- zent gesteigert“, berichtete Prof. Manfred Kaufmann (Frankfurt/Main). Möglich wurden diese Erfolge vor al- lem durch Veränderungen in den Therapieschemata, die mittlerweile in Studien gesi- chert wurden.

Danach weisen Frauen, die im Rahmen klinischer Studien behandelt werden, offenbar bessere Überlebenschancen auf als diejenigen, die eine in- dividualisierte Therapie erfah- ren. „Die Patientinnen sollten deshalb unbedingt nach der Möglichkeit einer Studienteil- nahme fragen“, rät Dr. Gunter von Minckwitz (Frankfurt/

Main). Nur rund fünf bis sie- ben Prozent der Frauen mit Mammakarzinom werden der- zeit im Rahmen von kontrol- lierten Therapiestudien be- handelt.

Als größte deutsche Studi- engruppe stellte der Medizi- ner die „German Adjuvant Breast Cancer Group“

(GABG) vor, in der mehr als 160 Kliniker – überwiegend aus gynäkologischen Abtei- lungen – zusammenarbeiten, um neue Ansätze zur Thera- pie und Prävention des Mammakarzinoms zu etablie- ren. Mehr als 9 000 Patientin- nen wurden in den vergange- nen 21 Jahren seit Bestehen der GABG im Rahmen klini- scher Studien behandelt.

Als eine der erfolgreichsten Studien stellte von Minckwitz die GEPARDUO-Studie* vor, in der bei mehr als 900 Pa- tientinnen gezeigt wurde, dass

sich die Rate brusterhaltender Operationen deutlich steigern lässt, wenn die Frauen präope- rativ mit einer Anthrazyklin/

Docetaxel-haltigen Chemo- therapie behandelt werden.

„In 75 Prozent der Fälle war bei einem solchen Vorgehen eine brusterhaltende Operati- on möglich“, betonte von Minckwitz. Konkret würde dies hochgerechnet auf Deutsch- land bedeuten, dass jährlich rund 3 000 Brustamputatio- nen zu vermeiden wären, wenn alle Frauen nach diesem Sche- ma behandelt würden.

In einer Folgestudie, der GEPARTRIO-Studie**, soll nach Aussage von Minckwitz’

nun der Stellenwert der Che- mosensitivitätsprüfung vor der Operation weiter klinisch beurteilt werden. Konkret wird nach zwei präoperati- ven Chemotherapiezyklen das

Ansprechen auf den Tumor geprüft und anschließend ge- gebenenfalls die Behandlung modifiziert. Die ersten Daten sind nach Angaben des Arztes hoffnungsvoll und deuten an, dass rund 75 Prozent der Tu- moren auf die Behandlung ansprechen, sich also um mehr als die Hälfte zurückbilden.

Als Vorteile einer Teilnah- me bei Therapiestudien für die Patientinnen nannte von Minckwitz die Tatsache, dass die Behandlung weniger zu- fallsgesteuert ist und dass in den Studien für eine hohe Be- handlungsqualität gebürgt wird, und zwar unabhängig davon, in welchem Studien- arm die Frau behandelt wird, denn sie erhält zwangsläufig Zugang zu den neuesten The- rapieschemata.

Entscheidende Fortschritte sind beim Mammakarzinom nach Aussage von Dr. Nadia Harbeck (München) vor al- lem durch den Einsatz der Ta- xane erzielt worden. Nach ihren Worten deuten aktuelle Daten darauf hin, dass eine signifikante Verbesserung der Überlebenszeit erwirkt wird, wenn die Frauen bereits bei

der Primärtherapie mit An- thrazyklin und einem Taxan behandelt werden.

So zeigt die erste Auswer- tung der internationalen BCIRG-001-Studie (Breast Cancer International Re- search Group) nach Aussage von Harbeck ein signifikant besseres, rezidivfreies Über- leben bei den Frauen mit nodalpositivem Befund, die mit einem Taxan- und Anthra- zyklin-haltigen Schema be- handelt wurden, gegenüber denjenigen unter der FAC- Standard-Chemotherapie (5- FU, Doxorubicin, Cyclophos- phamid). Durch die Optimie- rung der Therapieschemata könnten offenbar sechs bis acht Prozent mehr Frauen mit Brustkrebs als früher geheilt werden. Christine Vetter

Pressekonferenz „Beste Chancen auf Heilung bei Brustkrebs: Therapiestudien sichern den Fortschritt“ in Frankfurt/Main, unterstützt von Aventis Pharma

*GEPARDUO-Studie = German Preope- rative Adriamycin Docetaxel Study, 2. Folgestudie

**GEPARTRIO-Studie = German Preope- rative Adriamycin Docetaxel Study, 3. Folgestudie

V A R I A

A

A722 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1114. März 2003

Mammakarzinom

Wenn die Chemotherapie präoperativ beginnt

Unternehmen

Exakte Zahlen zur Häufig- keit der schweren Sepsis exi- stieren nicht, geschätzt wer- den zwischen 40 000 und 90 000 Fälle jährlich. Nach Angaben von Prof. Konrad Reinhart (Jena) sind in den vergangenen Jahren zahlrei- che Therapieansätze geschei- tert. Mit dem humanen, re- kombinanten aktivierten Pro- tein C (XigrisTM) stehe nach 20-jähriger Entwicklung nun eine Substanz zur Verfü- gung, für die eine signifikan- te Reduktion der Mortalität nachgewiesen ist.

Diese Aussage belegen die Daten der PROWESS-Studie (Activated Protein C world- wide evaluation in severe sep- sis): Hierbei erhielten 1 690

Patienten, die eine Sepsis mit multiplem Organversagen entwickelt hatten, zusätzlich zur optimierten Standardthe- rapie randomisiert entweder Placebo oder aber aktiviertes Protein C (Drotrecogin alpha aktiviert 24 µg/kgKG/h 96 Stunden lang). Dabei lagen die Mortalitätsraten in der Verumgruppe mit 24,7 Pro- zent signifikant niedriger als im Placebo-Arm (30,8 Pro- zent). Oder anders ausge- drückt: Es müssen 16 Patien- ten behandelt werden, um ein zusätzliches Leben zu retten, oder einer von fünf Todesfäl- len bei schwerer Sepsis ist zu verhindern.

Das aktivierte Protein C wirkt gerinnungshemmend,

profibrinolytisch und antiin- flammatorisch. Die Therapie ist allerdings mit einem er- höhten Blutungsrisiko ver- bunden, weshalb Hirntrau- mata und intrazerebrale Blutungen sowie große chir- urgische Eingriffe zu den absoluten Kontraindikatio- nen zählen,ASS-Medikation (> 650 mg/die) sowie Warfa- rin, Thrombolyse und Hepa- rintherapie zu den relativen Kontraindikationen.

Das aktivierte Protein C ist nach Angaben von Prof.

Hanno Ries (Berlin) auch bei Patienten mit APC-Resi- stenz (Faktor-V-Leiden-Mu- tation) klinisch wirksam.We- niger als 0,5 Prozent der Be- handelten hätten Antikörper gegen die Wirksubstanz ent- wickelt, hyperergische Reak- tionen seien bei Re-Exposi- tion nicht beobachtet wor- den. Dr. Renate Leinmüller

Sepsis: Aktiviertes Protein C

reduziert Mortalität

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Die kombinierte Aufmerk- samkeitsdefizit- und Hyper- aktivitäts-Störung (ADHS) zähle zu den häufigsten psych- iatrischen Störungen bei Kin- dern, die eine hohe Komorbi- dität mit Angst, Tics sowie ge- störtem Sozialverhalten auf- weise, betonte Prof. Götz- Erik Trott (Aschaffenburg).

Wie der Kinder- und Ju- gendpsychiater ausführte, sei die Therapie gekennzeichnet durch ein multimodales Kon- zept. Die besten Erfolge wür- den dabei mit einem lösungs- orientierten Beratungskon- zept und individuell ange- passter Medikation mit Psy- chostimulanzien erreicht; ei- ne intensive Verhaltensthera- pie verbessere das Ergebnis, wenn gleichzeitig Verhaltens- störungen vorlägen.

Semipermeable Membran Bei der medikamentösen Be- handlung haben sich seit Jahr- zehnten Psychostimulanzien bewährt; für Methylphenidat liegen inzwischen Daten aus 130 kontrollierten Studien vor. In nicht retardierter Form verabreicht, ist – bedingt durch die kurze Halbwertszeit – eine tägliche Mehrfachgabe notwendig, was bei Kindern im Alltag schwierig zu be- werkstelligen ist.

Auch die retardierte Form hat laut Trott Nachteile: Der Wirkeintritt ist verzögert, die Bioverfügbarkeit nahrungs- abhängig, und die Wirkung der Formulierung deckt oft nicht den kompletten Tag ab.

Eine neue Galenik, bei der Methylphenidat in einer Kap- sel „verpackt“ wurde (Con- certa®), verbessert diese Si- tuation erheblich.

Die Hülle gibt innerhalb einer Stunde ein Fünftel des Methylphenidats frei, danach wird der Wirkstoff via Osmo- se durch eine semipermeable

Membran freigesetzt. Mit die- ser neuen Formulierung ist ei- ne ausreichend lange, weitge- hend nahrungsunabhängige und sichere Wirkung zu erzie- len, wie eine Studie bei 277 Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren zeigte.

In verschiedenen „Settings“

und durch verschiedene Be- werter (Eltern Lehrer, Ärzte) wurde unter Methylphenidat (3x/die) und der neuen Zube- reitungsform ein signifikant besseres Ergebnis dokumen- tiert als unter Placebo. Dies be- stätigte sich laut Trott auch in einer offenen Langzeitstudie über ein Jahr mit 289 Kindern ähnlichen Alters.

Die Responderrate liegt zwischen 70 und 80 Prozent, als häufigste unerwünschte Wirkungen wurden dosisab- hängig Kopfschmerzen, Schlaf- störungen,Appetitverlust und Bauchschmerz notiert, wäh- rend Tics sich als dosisunab- hängig erwiesen, so Trott.

Eventuell erforderliche Do- sissteigerungen im Verlauf der Betreuung seien nicht auf einen Gewöhnungseffekt zu- rückzuführen, sondern auf ei- ne Optimierung der Therapie.

Die verbesserte Symptom- kontrolle wird derzeit in ei- ner offenen EU-Studie bei Sechs- bis 19-Jährigen ge- prüft; angelaufen ist auch eine Untersuchung bei Ju- gendlichen (13 bis 18 Jahre) mit Titrationsphase. Hier be- steht das Problem, dass die Störung sich nicht „ver- wächst“, doch die Betroffe- nen setzten die Medikation nach der Pubertät ganz über- wiegend aus persönlichen Gründen ab, wie Dr. Johan- na Krause (Ottobrunn) fest- stellte. Dr. Renate Leinmüller

Einführungspressekonferenz „Fortschritt in der ADHS-Therapie – Symptomkontrol- le über den ganzen Tag“ der Firma Jans- sen-Cilag in Frankfurt/Main

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 1114. März 2003 AA723

ADHS-Syndrom

Bewährtes Stimulans

mit neuer Galenik

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