Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 41½½½½13. Oktober 2000 AA2699 betroffenen Familien helfen
kann, ohne den Einsatz eines Psychotherapeuten und ohne wöchentliche lange Beratun- gen zu benötigen.
In diesem Selbsthilfepro- gramm wird dem kleinen Pa- tienten und seiner Familie Wissen zum Thema „Bett- nässen“ vermittelt und ein Weg zum An-sich-selbst- Glauben und schrittweisen Überwinden einer Entwick- lungsverzögerung und damit zum Erfolg gezeigt.
Dr. med. Irmgard Zuleger, Steinhausstraße 92, 41462 Neuss
Arztgespräche
Zu den Beiträgen „Sprachlose Medi- zin“ von Dr. med. Rudolf Köster und
„Visionen eines wieder gelassenen Psychologen“ von Dr. phil. Dipl.- Psych. Michael Mehrgardt in Heft 34–35/2000:
Wo ist die Lösung?
Die sprachlose Medizin zu verbessern scheint leider nur zu dem im gleichen Heft be- schriebenen Problem und Los „Visionen eines wieder gelassenen Psychologen“ zu führen.
Wo ist dabei die Lösung der Probleme und der Nutzen für unsere armen Patienten, die immerhin zu langjährig aus- gebildeten Psychologen und Medizinern pilgern, welche ihre Tätigkeit als Besserver- dienende erst mit bereits grauen Geheimratsecken be- ginnen dürfen?
Irgendwie läuft da was falsch, wenn ich nach 20 Jahren Nie- derlassung inzwischen mit al- tem klapprigen Peugeot 306 regelmäßig früher zum Dienst fahre als mein Kolle- ge einige Häuser weiter, der in 28 Tagen vor 20 Jahren vom mehlallergischen Bäcker zum Heilpraktiker umschulte und mit dem Mer- cedes der neuen C-Klasse vor seinem eigenen Praxisgebäu- de vorfährt. Also mit Evan- gelisten Johannes I/1 „in principio erat verbum . . .“ – so richtig akademisch läuft es nicht – es muss wohl aller- hand Luther hinzukommen:
„den Leuten auf’s Maul schauen“. Dann müssten wir nicht mehr ums Budget ban- gen.
Dr. med. H. Hainz, Bahnhofstraße 4, 54550 Daun
Zeichen und Wunder
Manchmal geschehen auch in unseren Tagen noch Zei- chen und Wunder: Das DÄ gibt der Kritik an der skan- dalösen Unterbewertung der psychotherapeutischen Medizin beziehungsweise der (trotz PTG!) entspre- chenden unsäglichen Man- gelversorgung deutscher Pa- tienten mit psychosomati- schem (Sach-)Verstand in
„einem der besten Gesund- heitssysteme der Erde“ (na, inzwischen wissen wir’s end- lich besser!) ungewohnt breiten Raum. Und das mit zwei, im Layout sogar her- ausgehobenen Artikeln, zu denen man Autoren wie Blatt nur gratulieren kann.
Zur Hoffnung auf „Götter- dämmerung“ der gängigen Schulmedizin gibts dennoch noch lange keinen Anlass:
Leider habens fast sicher nur wieder wir Psychos gele- sen.
Dr. med. Georg Fischer, Wilhelm- Düll-Straße 30, 80638 München
Vitaminpräparate
Zu dem Medizinreport „Multivit- aminpräparate: Große Hoffnungen – keine Beweise“ von MR Prof.
Dr. med. Frank P. Meyer in Heft 37/2000:
Schon lange überfällig
Ein solcher Beitrag war schon lange überfällig. Ge- rade die aggressive Anzei- genkampagne des Herrn Dr.
Rath ist in Berlin unüber- sehbar. Die darin enthalte- nen Informationen lassen sich auf die Aussage „Nur mit meinen Vitaminpillen bleibt ihr gesund, alle ande- ren Einflüsse spielen keine Rolle“ konzentrieren.
Lothar L. Hornung, Brunhildstraße 10, 10829 Berlin
B R I E F E