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Verordnung Aktuell

Eine Information der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns Verordnungsberatung@kvb.de www.kvb.de/praxis/verordnungen Arzneimittel

Stand: 26. August 2014

Foto: iStockphoto.com

Off-Label-Use von Dapson + Pyrimethamin zur Prophylaxe der Toxoplasmose- Enzephalitis

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat eine Ergänzung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) beschlossen: Anlage VI, Teil A (Wirkstoffe, die in zulassungsüberschreitenden An- wendungsgebieten – Off-Label-Use – verordnungsfähig sind) wurde um den Absatz

„XXV. Dapson + Pyrimethamin zur Prophylaxe der Toxoplasmose-Enzephalitis“ ergänzt.

Der Beschluss trat am 22. August 2014 in Kraft.

Die Expertengruppe „Infektiologie“ kommt zu folgendem Fazit (Auszug):

„Aufgrund der Gesamtschau der ausgewerteten Studien kann von einer Effektivität von Dapson-Pyrimethamin (DP) in der Prophylaxe der Toxoplasmose-Enzephalitis (TE) ausge- gangen werden: Dapson in Kombination mit Pyrimethamin ist in einer wöchentlichen Dosie- rung von mindestens 200 mg Dapson und 50 mg Pyrimethamin effektiv in der Verhinderung von primären TE-Episoden.

Es gibt jedoch Hinweise auf eine Überlegenheit der TE-Prophylaxe mit Cotrimoxazol, die als höhere prophylaktische Wirksamkeit interpretiert werden können. Die Anwendung der Kom- bination aus DP in dem nicht zugelassenen Anwendungsgebiet der TE-Prophylaxe entspricht somit dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnis.

Angesichts relativ hoher Abbruchraten aufgrund von Unverträglichkeiten, vor allem aber auf- grund der wahrscheinlich im Vergleich zu Trimethoprim/Sulfamethoxazol (TMP/SMX) etwas geringeren Effektivität hinsichtlich der Verhinderung einer Pneumocystis-Pneumonie, kann DP als Alternative zu Cotrim angesehen werden.

Die Anwendung der Kombination aus DP in dem nicht zugelassenen Anwendungsgebiet der Toxoplasmose-Prophylaxe entspricht dem Stand wissenschaftlicher Erkenntnis, ist in Leitli- nien als Alternative angegeben (z. B. bei Unverträglichkeit von Cotrim) und ist wegen gerin- ger Ereigniszahlen nicht eindeutig durch prospektive Studien belegt.

Sofern eine Unverträglichkeit für TMP/SMX besteht, sollte DP vor allem bei Toxoplasma gondii-seropositiven HIV-Patienten mit schwerem Immundefekt (unter 100 CD4-Zellen/µl) gegenüber zum Beispiel inhalativem Pentamidin der Vorzug gegeben werden.

(2)

Verordnung Aktuell – Arzneimittel 26. August 2014

Seite 2

Für die Primärprophylaxe gibt es eine gute Datenlage. Für die Sekundärprophylaxe wurden keine Daten gefunden. Die klinischen Experten gehen aber davon aus, dass im Analogie- schluss auch eine Sekundärprophylaxe wirksam ist nach vorangehend effektiv abgeschlos- sener Behandlung.“

Folgende pharmazeutischen Unternehmer haben – Stand: 22. August 2014 - dem bestim- mungsgemäßen Gebrauch zugestimmt (Haftung des pharmazeutischen Unternehmers):

RIEMSER Pharma GmbH

GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

Den Beschluss finden Sie unter www.g-ba.de.

Weitere Hilfe bekommen Sie – als Mitglied der KVB - am Service-Telefon Verordnung unter 0 89 / 5 70 93 - 4 00 30.

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