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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt

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Alexandra Busch

Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt

Natalie Barney und ihr Salon, Paris 1902-1939

Is our memory a second life - when the past becomes the future?

Natalie Barney an Djuna Barnes, 1967 Als 1919/20 die ersten berühmten und weniger berühmten »verlorenen Söhne«

der »Lost Generation«1 aus den Vereinigten Staaten in Paris eintrafen, lebte die Amerikanerin Natalie Barney bereits seit zwei Jahrzehnten in der französischen Hauptstadt und gehörte mit ihrem »Freitagssalon« zu den Institutionen der Pariser (Sub-)Kultur. Schon seit 1909 trafen sich während der Winter- und Frühlingssai- son in Barneys Haus in der Rue Jacob 20 all jene Intellektuellen, Künstler/innen, Adeligen, Bohemiens, Bonvivants, homosexuellen Männer und lesbischen Frau- en, die es in der Pariser Szene bereits zu Rang und Namen gebracht hatten oder erst noch bringen wollten.

Bameys Salon, der mit Unterbrechungen während der beiden Weltkriege von 1909 bis 1968 bestand, hatte seine Blütezeit während der 1920er und 1930er Jahre. In dieser Zeit war der Salon nicht nur Mittel- und Treffpunkt der inzwi- schen relativ gut erforschten amerikanischen »expatriate culture«2, sondern auch eines der Zentren der weiblich-lesbischen Subkultur der »women communities«3. Dazu schrieb Djuna Barnes 1967 rückblickend in einem Brief an Natalie Barney:

»I think of all of us with amazement and antique amused affection - what a far-off-unlike our present that world was ...«4

Wer sich siebzehn Jahre nach dem Tod Barneys - sie starb 1972 sechsund- neunzigjährig in Paris - mit dieser »far-off-world« der »women communities«, der Emigrant/inn/en-Kultur und des Salons Natalie Bameys beschäftigen will, findet weder in der bundesdeutschen Frauenforschung noch in der feministischen Literaturwissenschaft irgendeinen Anknüpfungspunkt. Zwar ist inzwischen be- gonnen worden, die Texte einiger Schriftstellerinnen aus dem Umfeld Bameys - ich denke hier an Gertrude Stein oder Djuna Barnes - ins Deutsche zu übersetzen, und die Verfasserinnen dieser Texte als Vertreterinnen einer »weiblichen Avant- garde« des frühen 20. Jahrhunderts zu entdecken (Busch, 1989a; 1989c; Ecker, 1987; Gerhardt, 1986). Die Pariser Left-Bank-Kultur, deren Mittelpunkt Barneys Salon in den 20er Jahren war, war jedoch bis vor kurzem in der Bundesrepublik noch so unbekannt wie Natalie Bamey , ihr umfangreiches literarisch-essayisti-

Feministische Studien 2/89

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sches Werk6 und die meisten der Frauen, die wie Mina Loy, Dolly Wilde oder Lucie Delarus-Mardrus in Barneys unmittelbarer Umgebung lebten und arbeite- ten.7

Im folgenden sollen deshalb einige Aspekte der Biographie Bameys zwischen 1876 und 1930 rekonstruiert werden, wobei gezeigt werden soll, aufgrund wel- cher Voraussetzungen, Eigenschaften und Verhaltensweisen es Bamey gelungen ist, in den 20er und 30er Jahren mit ihrem Salon und ihrer Academie des femmes zum Zentrum und zu einer >Integrationsfigur< der verschiedenen Pariser Subkul- turen8 und der französischen Adels-, Boheme- und Kulturszene zu werden.

Grundlage meiner Ausführungen sind zum einen neuere Arbeiten aus dem Kontext der amerikanischen Literaturwissenschaft (Fitch, 1988; Benstock, 1987), die die Left-Bank-Kultur und ihre Vertreterinnen bereits Mitte der 80er Jahre als wichtige Arbeits- und Forschungsbereiche zum Thema »Weiblichkeit und Avant- garde« entdeckt haben, zum anderen eigene Arbeiten und Überlegungen im Rah- men eines größeren Forschungsprojektes zum Paris der 20er und 30er Jahre.

Aufbrüche

Als Natalie Barney 1909 ihr Haus in der Rue Jacob 20, das sie bis kurz vor ihrem Tode bewohnte, bezog, war sie 33 Jahre alt und lebte bereits seit Anfang des Jahrhunderts in Paris.

Die Familie Bameys stammte aus dem mittleren Westen der USA, lebte zu- nächst auf einem Landsitz in Cincinatti und ließ sich später in Washington nieder, wo sie zu den »ersten Familien« der Hauptstadt gerechnet wurde.

Kurz vor der Geburt Natalie Bameys im Jahr 1876 verkaufte ihr Vater, Albert Clifford Bamey, seine ererbte Eisenbahnwaggonfabrik gewinnbringend und setz- te sich, im Besitz eines Millionenvermögens, als Privatier und >Mann der Gesell- schaft zur Ruhe. Als er 1902 starb, hinterließ er Natalie Bamey insgesamt 4 Millionen Dollar und garantierte ihr mit diesem Erbe jene Unabhängigkeit und Selbständigkeit, deren Ausprägung er während ihrer Kindheit und Jugend mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern versucht hatte: Clifford Bamey hatte Zeit seines Lebens die mehr oder weniger offen gezeigte Zuneigung seiner Tochter zu anderen Frauen und ihre Versuche, sich weit ab von der Familie ein eigenständiges Leben aufzubauen, aufs Schärfste mißbilligt. Im Gegensatz zu ihrem Ehemann tolerierte und unterstützte Bameys Mutter, Alice Pike Bamey, den unkonventionellen und oft skandalträchtigen Lebenswandel ihrer Tochter, wo immer es ihr möglich war:

Natalie had not only a childhood passion for her mother, but remained devoted to her throughout life and clearly took after her in many ways ... Her style of life - her salon, her stage setting, her decor - was a more restrained, classical version of her mother's at Studio House? (Wiekes, 1976, 24)

Jener großzügige Lebensstil Bameys, der wesentlicher Bestandteil ihrer Rolle als Salongastgeberin und Mäzenatin war, wäre jedoch ohne die vom Vater ererbten

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt 41 Millionen kaum möglich gewesen. Darüber hinaus zeigten sich auch inmitten des offenen, in vielerlei Hinsicht unbürgerlichen Bohemelebens, das Bamey in Paris führte, immer wieder Elemente der großbürgerlichen Lebensweise, die Albert Clifford Bamey favorisiert und auch seiner Tochter aufzuzwingen versucht hatte, indem er Natalie Bamey durch eine entsprechende Erziehung auf ein rollenkon- formes Leben als Ehefrau und Mutter vorzubereiten versucht hatte.

Die Ausbildung Barneys begann mit der Einstellung einer französischen Gou- vernante, von der Natalie und ihre jüngere Schwester Laura die Grundzüge der damals üblichen Höhere-Töchter-Sprache Französisch lernten. Bereits 1886 schickte Clifford Bamey seine Frau und seine Töchter zum erstenmal nach Eu- ropa. Eine solche Bildungsreise war Ende des 19. Jahrhunderts im amerikani- schen Großbürgertum selbstverständlicher Bestandteil der »Ausbildung« von Töchtern und Söhnen. Während Alice Pike Bamey in Paris Malstunden bei Whistler nahm, kamen Natalie und Laura in das Pensionat Les Ruoches in Fon- tainebleau, das vorwiegend von Ausländerinnen besucht wurde,

who went there to learn French along with the polite arts of drawing, singing, dancing, penmanship and deportment. There ... Natalie became totally bilingual, as hardly anyone ever does, and later, when she began writing poetry, preferred French to English as the language which expressed her best. (Wiekes, 1976, 27;) Als Bamey in Miss Ely's School for Girls in New York ihre privat begonnene und in Les Ruoches fortgesetzte Ausbildung abschließen sollte, lernte sie dort ihre erste lesbische Freundin, Eva Palmer, kennen. Als Antwort darauf, daß sie ihren euphorischen Gefühlen für Eva relativ unvorsichtig Ausdruck verlieh, wurde sie in den Jahren vor der Jahrhundertwende von ihrem Vater streng kontrolliert - so mußte sie 1897 in Washington debütieren und unter der Aufsicht ihres Vaters eine Saison lang das behütete Leben einer höheren Tochter der Gesellschaft führen.

Damit schien die >Revolte< im Keim erstickt und ihr weiterer Lebensweg in traditionellen Bahnen vorgezeichnet.

Statt sich jedoch in Washington von potentiellen Ehemännern begutachten zu lassen, reiste Bamey - dabei wahrscheinlich von ihrer Mutter unterstützt - schon

1898/99 wieder nach Paris. Dort lernte sie im Bois de Boulogne Liane de Pougy kennen, eine der berühmtesten Kurtisanen der Belle Epoque, die Ende der 1890er Jahre auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und in ganz Paris bekannt war.

Der Skandal, den diese Beziehung Barneys auslöste, war perfekt, als 1901 Liane de Pougys Idylle Sapphique erschien - eine nur wenig verschlüsselte literarische Darstellung der inzwischen auf Druck Albert Clifford Barneys been- deten Beziehung zwischen de Pougy und Bamey. Liane de Pougy, die Barney in ihrem >Roman< als »a bold, experienced and promiscous seductress of women«

(Wiekes, 1976, 41) beschrieb, begründete damit Barneys Ruf als >große Verfüh- rerin und initiierte eine Legende, die bis heute in den Biographien und Darstel- lungen Barneys nachwirkt: Obwohl Bamey, die aus ihren zahlreichen Affairen mit und Beziehungen zu Frauen nie ein Hehl machte, gleichzeitig größten Wert auf die Feststellung legte, daß sie ein sehr viel größeres Talent zur Freundschaft als für Liebesbeziehungen besitze, ist sie trotzdem vor allem als »female Don

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Natalie Barney als Mädchen (aus: D. Barnes, »Ladies Almanach«, Berlin 1985).

Juan«, »Frau mit den tausend Affairen« oder »Sappho von Paris« (und nicht als große Freundin großer Männer und Frauen) bekannt geworden.

Die damit verbundene Stilisierung Barneys ist einerseits eine Folge ihrer gekonnten Selbstinszenierungen, sagt aber andererseits auch etwas über die Vcr- harmlosungsmechanismen aus, die es den »Normalen« erlauben, Verhaltens- und Lebensweisen, die das herrschende System in Frage stellen, in ihrem Sinne zu interpretieren und zu funktionalisieren.

Wenn Barneys Biographen Chalon und Wiekes die Lebensgeschichte Barneys in Kapiteln erzählen, die mit den (Vor)-Namen ihrer jeweiligen Lebensgefährtin überschrieben sind, und in vielen Anekdoten den Unterhaltungswert der oft skan- dalträchtigen Beziehungen Barneys hervorheben, verschmelzen »(t)he Life and Loves of Natalie Barney«10 zu einer Einheit. Wenn dabei »die Liebe« zu anderen Frauen als Erklärung aller literarischen und kulturellen Leistungen Barneys in Paris herangezogen wird, werden Barneys Salon, ihr Versuch, auf verschiedene Art und Weise an die Tradition Sapphos anzuknüpfen, ihre literarischen Produk-

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt 43

tionen und ihre Unterstützung und Förderung anderer Künstlerinnen zu Folgeer- scheinungen einer ihr ganzes Leben dominierenden »Leidenschaft«.

Indem fast alle, die sich bisher mit Natalie Bamey beschäftigt haben, das Schwergewicht ihrer Betrachtung auf Barneys Rolle als passionierte Herzensbre- cherin gelegt haben, sind zugleich alle wirklich bedrohlichen Elemente ihrer Biographie weitgehend eliminiert worden. Bei Bamey war solch eine Elimination der bedrohlichen Elemente relativ leicht möglich, weil sie im Gegensatz zu einigen anderen Frauen aus der Pariser Szene darauf verzichtete, ihr an anderen Stellen ganz und gar nicht rollenkonformes Verhalten auch in äußerlich sichtbare, den herrschenden Vorstellungen nach >typisch lesbische< Attribute umzusetzen:

»Miss Bamey war keine kämpferische Amazone, sondern im Gegenteil eine reizende Dame immer ganz in Weiß.« (Beach, 1982, 131; Hervorh. A.B.)

Da es diese »reizende Dame« Zeit ihres Lebens verstanden hat, dem Aus- schließlichkeitscharakter ihrer Beziehungen durch ihr weltoffenes, charmantes und keineswegs >männerfeindliches< Verhalten den Stachel zu nehmen, hat sie sich den radikal-feministischen und radikal-lesbischen Frauen ihrer Zeit als po- sitive Identifikationsfigur und einflußreiche Mitstreiterin ebenso verweigert wie jenen Zeitgenoss/inn/en, die jede Gelegenheit nutzten, mit den >Auftritten< der

»Mann-Weiber« Radclyffe Hall und Troubridge gleich die gesamte lesbische Lebensform der Lächerlichkeit preiszugeben. Anders als Gertrude Stein oder Jane Heap hat Bamey offensichtlich keine Probleme damit gehabt, die traditionellen

»Waffen einer Frau« dazu zu nutzen, ihre potentiellen Gegner/innen vom Haupt- schauplatz der Gefühle, der emanzipatorischen Akte und der ganz und gar nicht

>typisch weiblichen< Revolten gegen patriarchale Normen abzulenken. Wie wenig sie jedoch von diesen Normen überzeugt war und wie groß schon zu Beginn des Jahrhunderts ihr Bedürfnis war, sich und Gleichgesinnten ein Leben so weit wie möglich unabhängig von den Restriktionen und Repressionen traditioneller Moral zu sichern, wird an ihrer Reaktion auf den Besuch eines sogenannten »Freundes der Familie« deutlich, der sie 1900 aufsuchte, um ihr von den Gerüchten zu berichten, die über sie und Liane de Pougy in Paris in Umlauf waren:

Als der Freund der Familie seine »peinliche Pflicht« erfüllt hatte, fortgegangen war und ich wieder allein war, betrachtete ich mich ohne Scham.... Warum sollte ich mir einen Vorwurf machen, weil ich lesbisch bin? Es ist doch eine Sache der Natur,... kein Laster... und es schadet niemandem. Was kann es mir da schließlich ausmachen, wenn die Leute schlecht über mich reden oder mich nach ihren Vorurteilen abschätzen? ... Ich kann dem Freund der Familie also versichern, daß ich letzten Endes die Welt der Halbwelt vorzuziehen scheine, daß mir aber weder die eine noch die andere behagt. Ich muß mir also ein Milieu schaffen, das meinen Bestrebungen entspricht, eine Welt, in der sich all jene zusammenfinden, die ihrem Leben einen höheren Sinn geben wollen, sei es durch die Ausübung einer Kunst oder durch eine Liebe, die sie zu reinen Wesenheiten zu läutern vermag. Bei ihnen allein werde ich Verständnis und Zugehörigkeitsgefühl emp- finden, und dann werde ich mich unter freien Geistern in Freiheit ausdrücken

können. (Natalie Bamey, zit. n. Chalon, 1980, 44)

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1902 siedelte Bamey endgültig nach Paris über. In den folgenden Jahren benutzte sie ihr ererbtes Vermögen ebenso wie ihre Intelligenz und ihren Charme, um in Paris jenes Milieu zwischen Welt und Halbwelt zu etablieren, in dem sich dann in den 20er Jahren eine der produktivsten weiblich-lesbischen Subkulturen des 20. Jahrhunderts entwickelte.

Spurensicherungen

Schon seit 1899 nahm Barney in Paris Griechischstunden und beschäftigte sich intensiver mit den Texten und der Tradition Sapphos. 1904 reiste sie dann mit ihrer Freundin Renée Vivien, die ihr Interesse an der sapphischen Kultur teilte, nach Lesbos.

An Bameys in den folgenden Jahren immer wiederkehrenden Bemühungen, literarisch an die Arbeiten Sapphos anzuknüpfen und eine Lebensform zu finden, die als moderne Umsetzung der Lebensweise Sapphos gelten konnte (vgl. Ben- stock, 1987, 281 ff.), läßt sich noch einmal das Problem weiblicher Traditionslo- sigkeit und -bildung aufzeigen11.

Zu Beginn dieses Jahrhunderts gab es, anders als heute, für lesbische Frauen kaum Anknüpfungspunkte für eine eigene Traditionsbildung. Während die hete- rosexuellen Frauen zumindest noch auf die wenigen bekannten großen Frauen der Literatur- und Kulturgeschichte als »Schwestern von gestern« zurückgreifen konnten, war für Bamey und ihre Freundinnen außer Sappho keine einzige andere

»Schwester von gestern« in Sicht Das vorherrschende Bild dieser Dichterin wurde jedoch gerade nicht von Frauen wie Natalie Barney, sondern von der männlichen Wissenschaft bestimmt:

Virginia Woolf and Natalie Barney had similar reasons for desiring to learn Greek: they wanted to recover Sappho from the male professors, who either had pictured her as a seductress of young girls or had denied the existence of Sapphic sexuality altogether. (Benstock, 1987, 281)

Barneys von ihren Biographen gern belächelter Rückgriff auf die Tradition Sapp- hos erweist sich so bei genauerem Hinsehen als der ernsthafte Versuch, Linien einer weiblich-lesbischen Kultuigeschichte aufzudecken, und die eigene Existenz nicht als Sonder- und Krankheitsfall zu betrachten, sondern als Um- und Fortset- zung eines möglichen weiblichen Lebensmodells, das ebenso auf antike Ursprün- ge zurückzuführen war wie wichtige Bestandteile der patriarchalen Literatur, Kultur und Wissenschaft.

Wenn man die literarischen Produktionen Barneys , die auch mit ihrer Rolle 12

als >Freizeitdichterin< zu kokettieren wußte, mit den hochartifiziellen Texten Gertrude Steins oder Djuna Barnes' vergleicht, so werden literarische >Klassen- unterschiede< rasch deutlich. Trotzdem sind die Arbeiten Bameys vor allem im hier erörterten Kontext der Traditionsbildung von nicht zu unterschätzender Be- deutung: Indem Bamey immer wieder versucht hat, inhaltlich und formal an die Texte Sapphos anzuknüpfen, hat sie - auf ganz andere Art als die »male profes-

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt 45 sors« - Anspruch auf diese von der herrschenden Wissenschaft weitgehend ab- sorbierte Tradition erhoben. Indem sie sich in ihren Texten immer wieder unver- schlüsselt und emphatisch mit lesbischen Beziehungen beschäftigte, hat sie diese Thematik gegen alle damals üblichen Repressionen wie Zensur, Skandal und soziale Ächtung als eine mögliche literarische Thematik behauptet und bestärkt.

Diese Eroberung und Sicherung von »Diskursraum« (Lütke Föller, 1988, 2 ff.) ist eine Möglichkeit, dem traditionellen Ausschluß von Frauen aus der Geschichte und Literatur aktiv entgegen zu wirken.

Wenn Frauen-Geschichte unterschlagen wird, ... müssen Frauen ... überlegen, wie sie dieses Vergessenwerden nach Möglichkeit verhindern können. Sie müssen sich so sichtbar machen, daß sie nicht übersehen werden können. Frauen müssen Spuren hinterlassen, deutliche und unmißverständliche Spuren. (Lütke Föller,

1988, 6)

In ihren Texten und mit ihrer Academie des femmes hat Natalie Barney immer wieder auf solch unmißverständliche und deutliche Art Spuren gesichert und gelegt. Darüber hinaus hat sie aus dem Modell der sapphischen Kultur in Verbin- dung mit der traditionellen Vorstellung von der »Identität von Kunst und Leben«

eine Utopie von Frauenkunst entwickelt, die vor dem Hintergrund der Diskussio- nen der neuen Frauenbewegung erstaunlich aktuell erscheint:

For Natalie Barney, as for Sappho, woman's art was the product of shared experience among women, a social and collective effort by a small group of extraordinary women who separated themselves from society in order to love and write literature. Literary effort was inseparable from love, inseparable from the occasion that provided its impetus: art was not separate from life but was defined by it. (Benstock, 1987, 294)

All diese Aspekte des Lebens Natalie Barneys, die mit dem Bild des »weiblichen Casanovas« kaum in Einklang zu bringen sind, sind fast 60 Jahre lang in Verges- senheit geraten - dafür, daß diejenigen Materialien für ihre Darstellungen finden, die heute versuchen, ein nicht auf Barneys Aktivitäten als »Verführerin« be- schränktes Portrait von ihr und ihrer Bedeutung für die »women communities«

des Paris der 20er Jahre zu entwerfen, hat Barney mit ihren Dokumentationsbe- mühungen und Spurensicherungen jedoch gesorgt.

Bündnispartnerschaften

Wie wichtig auch für Natalie Bamey während ihres ersten Jahrzehnts in Paris männliche Bündnispartner (Lütke Föller, 1986, 152 ff.13) gewesen sind, wird daran deutlich, daß ihr erst ihre Freundschaft mit dem Mercure-de-France-Her- ausgeber, Schriftsteller und Literaturkritiker Remy de Gourmont zum endgültigen Durchbruch in der Pariser Kulturszene verhalf. Als Barney de Gourmont, der an Hauttuberkulose litt und infolgedessen jeden Kontakt zur Außenwelt scheute,

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1910 durch einen gemeinsamen Bekannten kennenlernte, begann eine fünfjährige intensive Freundschaft, die in zahlreichen Briefen dokumentiert ist: »Though physically indifferent to him ... (Barney) wanted to be worshipped by the richest mind of his generation.« (Wiekes, 1976, 121) Genau das geschah, als de Gour- mont in den Jahren 1912 und 1913 essayistische Texte unter dem Titel Lettres a l'amazone über und an Natalie Barney im Mercure de France veröffentlichte, die Barney als »Amazon of Letters« innerhalb kurzer Zeit in ganz Paris bekannt und vor allem salonfähig machten. Als de Gourmont 1915 starb, hatte Bamey mit seiner Hilfe »tout Paris« für sich erobert. Aus der »femme fatale« der ersten Jahre war eine »grande dame« geworden, deren Salon in der Rue Jacob 20 zu den ersten Adressen des kulturellen Lebens gehörte.

An diesem Aspekt der Biographie Bameys wird besonders deutlich, was Lütke Föller 1986 über das Verhältnis von Privilegierten und Stigmatisierten ausgeführt hat:

Eine Frau muß, um in die Gruppe der Normalen aufgenommen zu werden, privilegiert werden. Ihr muß erst zugestanden werden, was für einen Menschen, der der Norm entspricht, völlig selbstverständlich ist. Diese Privilegierung ist für eine Frau aber nie die Regel, sie ist immer etwas Besonderes. (Lütke Föller, 1986, 142)

Es versteht sich von selbst, daß keine Frau solch eine Privilegierung erzwingen kann. Allerdings kann sie sie dadurch forcieren, daß sie sich - wie Bamey das getan hat - die richtigen Bündnispartner auf Seiten der »Normalen« sucht. Mit Hilfe solcher, ihr aus unterschiedlichen Gründen sehr ergebener Bündnispart- ner/innen14 und unter gleichzeitiger geschickter Nutzung ihrer bereits vorhande- nen, keineswegs selbstverständlichen und nicht zu unterschätzenden »Erbschaf- ten« gelang es Barney in den 1910er Jahren, sich in der Pariser Kulturszene eine Schlüsselposition zu erarbeiten. Von dieser Position aus konnte sie dann in den folgenden Jahren selbst immer wieder Bündnispartner/n für Frauen aus den »wo- men communities« sein, die sie finanziell unterstützte, denen sie aufgrund ihrer guten Beziehungen zu Interviews, Lesungen, Ausstellungen und Aufträgen ver- half, oder denen sie den Druck ihrer Texte finanzierte.

Gäste

Schon seit 1909 empfing Natalie Barney während der Winter- und Frühlingssai- son jeden Freitagnachmittag zwischen 20 und 150 geladene Besucher/innen in ihrem Haus in der Rue Jacob 20. Während die Gäste vor dem Ersten Weltkrieg überwiegend Bohémiens, lesbische Frauen und homosexuelle Männer gewesen waren, veränderte sich mit Natalie Barneys Stellung in Paris auch das Publikum und die Bedeutung ihres Salons. Nach dem Ersten Weltkrieg versammelte Bamey amerikanische und französische Künstler/innen und Schriftsteller/innen um sich, hinzu kamen Wissenschaftler, Musiker und Angehörige des Pariser Adels, die die

»hazardous Fridays« (Paul Valéry) rasch zu einer kulturellen und literarischen

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwell 47

Attraktion und Institution machten. Während es vor dem Krieg für die eigene Reputation noch besser gewesen war, zu Bamey und ihren merkwürdigen Gästen auf Distanz zu gehen, war in den 20er Jahren der Besuch bei der Amazone Remy de Gourmonts für alle jene, die in Paris dazugehörten oder dazugehören wollten, eine Selbstverständlichkeit: Von Appollinaire, Djuna Barnes, Paul Claudel, Isa- dora Duncan über Ford Madox Ford, James Joyce, Sinclair Lewis, Adrienne Monier, Ezra Pound, Margarete Radclyffe Hall, Gertrude Stein, Virgil Thompson bis hin zu William Carlos Williams sind in Natalie Barneys Gästelisten neben vielen vergessenen auch all jene großen, heute für die moderne französische und amerikanische Literatur und Kultur repräsentativen Namen zu finden. Einige der hier genannten Besucher/innen kamen nur einige Male in Barneys Salon, andere gehörten zu den »habitués who had a standing invitation« (Wiekes, 1976, 166) und zum »inner circle« Natalie Barneys, der nicht auf (lesbische) Frauen be- schränkt war, sondern zu dem neben Ezra Pound auch Bernhard Berenson und André Rouveyre, ein enger Freund de Gourmonts, gehörten.

Bamey, die »beautiful old-fashioned manners« (Secrest, 1974, 324) hatte, profilierte sich - darin ganz in der Tradition der Salongastgeberinnen stehend - während der freitäglichen Treffen als aufmerksame und zuvorkommende Gast- geberin, die ihre Hauptaufgabe darin sah, die verschiedenen Besucher/innen einander vorzustellen, miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen. Dabei gelang es ihr, im Paris der 1920er Jahre die Tradition des literarischen Salons wiederzubeleben und zugleich radikal zu verändern. In den Salons der Belle Epoque »(g)ender roles were rigidly prescribed: it was women's duty to enhance the discourse of men. Despite the power held by the women who organized such gatherings, salon culture was dominantly male.« (Benstock 1987, 44)

Der Salon Natalie Barneys unterschied sich, obwohl Bamey Eigenschaften und Verhaltensweisen zeigte, die gemeinhin als »typisch weiblich« gelten, zumindest an einem zentralen Punkt von den traditionellen Adels-Salons der Belle Epoque.

Diese Foubourg St. Germain-Salons wurden von einem Publikum beherrscht, das Benstock als »royalist, nationalist und Catholic« (Benstock, 1987,45) beschreibt, und das in Marcel Proust seinen bekanntesten Chronisten gefunden hat. Obwohl auch diese »salon society« in ihrer offeneren Variante verschiedene gesellschaft- liche Gruppen miteinander in Kontakt brachte, blieben die traditionellen Salons doch Orte, an denen konservativ orientierte gesellschaftliche Schichten ihre Werte und Nonnen reproduzierten und dabei auch traditionelle Weiblichkeitsvorstellun- gen fortschreiben konnten. Anders als der Salon Natalie Barneys dienten die Salons der Belle Epoque keineswegs dazu, den Status ausgegrenzter Gruppierun- gen zu verbessern, Stigmatisierte zu integrieren oder subkulturelle Bestrebungen zu fördern.

Natalie Barneys Salon war während der 20er und 30er Jahre nicht nur - darin der oben beschriebenen »salon society« der Belle Epoque ähnlich - ein Treff- punkt für Angehörige der verschiedenen Pariser Gruppen und Kreise, sondern darüber hinaus - und im Gegensatz zu den Salons der Belle Epoque - ein Ort, an dem traditionelle Weiblichkeitsvorstellungen gerade nicht reproduziert, son- dern (zumindest von Bamey selbst und von ihren Freundinnen) radikal in Frage gestellt wurden. Obwohl zu Natalie Barneys »inner circle« auch Männer gehör-

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ten, und obwohl männliche Gäste bei den Salonnachmittagen stets willkommen waren, war Natalie Bameys Salon gerade nicht »dominantly male«. Denn Bamey verwandte ihre so oft beschriebenen Gastgeberinnen-Talente nicht nur dazu, es ihrem Publikum so angenehm wie möglich zu machen, sondern setzte sie immer wieder auch dazu ein, ihren Salon zu einem Forum zu machen, in dem gerade den Frauen all das möglich wurde, was in den traditionellen Salons nur für Männer selbstverständlich gewesen war: »(H)er salon served as a useful purpose in the promotion of the arts, both as a meeting ground and as a théâtre where new works could be tried out ...« (Wiekes, 1976, 152) - die handelnden Personen waren dabei jedoch in Bameys Salon vorwiegend Frauen.

So fanden in den 20er Jahren während der Salonnachmittage nicht nur Lesun- gen »in honour of« Renée Vivien und anderer, bereits verstorbener Schriftstelle- rinnen statt, sondern im Januar und Februar 1927 veranstaltete Natalie Barney auch eine Reihe von Lesungen, Vorträgen und Veranstaltungen, die einige der in Paris lebenden und arbeitenden (lesbischen) Schriftstellerinnen wie Lucie Dela- rus-Mardrus, Colette, Djuna Barnes und Mina Loy dem Salonpublikum vorstellen sollten. Damit war es Barney gelungen, in ihrem Salon nicht nur die Vertreter/in- nen der verschiedenen Pariser (Sub-)Kulturen, »crowds«, Zirkel und Gesell- schaftsschichten an einen Tisch zu bringen, sondern auch den (lesbischen) Schriftstellerinnen, die wie Djuna Barnes nur selten Gelegenheit zu Lesungen hatten, die Möglichkeit zu geben, mit Hilfe des Salons populärer zu werden.

Da Barney bei den oben genannten Veranstaltungen explizit die Pariser »wo- men communities« und ihre Texte förderte, nutzte sie die gesellschaftliche Macht, die ihr als Gastgeberin des interessantesten Salons der 20er Jahre zukam, im Sinne jener bereits erwähnten »Bündnispartnerschaften« zwischen Frauen aus, die die grundsätzliche Diskriminierung von Frauen in einer patriarchalisch strukturierten Gesellschaft zwar nicht aufheben, jedoch zumindest zu einer Verbesserung der Position einzelner Frauen beitragen können. Wenn Bamey dabei gezielt lesbi- schen Künstlerinnen Auftritts-, Vortrags- und Kontaktmöglichkeiten bot, näherte sie sich mit dieser Unterstützung und Protektion dem oben von Benstock be- schriebenen Ideal einer »women Community«.

Weil Bamey dieses Ideal innerhalb eines traditionellen Rahmens ansiedelte und keinerlei Wert darauf legte, sich als radikale Feministin zu inszenieren, reagierte das Pariser Publikum auf ihre Aktivitäten nicht mit Feindschaft oder Distanz, sondern ließ sich auf die von Bamey präsentierte Mischung aus offiziel- ler Kultur und subkulturellen Bestrebungen ein.

Indem Bamey in ihrem Salon diese Integration von Kultur und Subkultur gelang, verwirklichte sie ihre eingangs erwähnte Utopie vom »Milieu zwischen Welt und Halbwelt« auf eine Art und Weise, von der sowohl die Frauen aus den

»women communities« als auch die Repräsentant/innen der öffentlich-offiziellen Kultur profitieren konnten und profitierten:

Während für voyeuristische »Normal«-Gäste gerade in der von Barney herge- stellten Verbindung von Kultur und Subkultur und einem entsprechend gemisch- ten Publikum der besondere Reiz des Salons gelegen haben mag, wurde das Haus in der Rue Jacob 20 für Bamey, ihre Freundinnen und die von Bamey unterstütz- ten und geförderten Künstlerinnen zu einem Ort, an dem sich Frauen, die auf die

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt 49 eine oder andere Art gegen die herrschenden Normen und Regeln verstießen, tatsächlich weitgehend frei äußem und bewegen konnten15. Damit war das Funk- tionsprinzip der traditionellen Salons der Belle Epoque, von Frauen initiierte Treffpunkte im Dienste einer frauenfeindlichen Kultur zu sein, zumindest partiell außer Kraft gesetzt worden.

Women/Communities

Abgesehen von der hier skizzierten Verbindungsfunktion kam Barney aber auch innerhalb der lesbischen Subkultur noch einmal eine besondere Bedeutung zu:

Gegen Ende des ersten Weltkrieges gründete sie als Antwort auf die erzkonser- vative und erklärtermaßen frauenfeindliche Academie Française ihre Academie des femmes. Dazu bat sie französische und amerikanische Journalistinnen und Schriftstellerinnen wie Colette, Aurel, Rachilde, Lucie Delarus-Mardrus, Djuna Barnes und Anna Wickham. Diese Academie-MitgUeder und ihre Texte stellte sie in ihren 1929 veröffentlichten Adventures de l'esprit vor und sorgte auch auf diese Art noch einmal für eine Tradierung der Academie, ihrer Aktivitäten und der dort produzierten oder vorgetragenen Texte.

Man darf sich die Academie des femmes weder als eine Institution mit festen Tagungsterminen und -programmen und Natalie Bamey als Präsidentin noch als bloße »Marotte« ihrer Initiatorin vorstellen. Wichtiger als die offiziellen Organi- sationsprinzipien einer Institution waren die vielen informellen Beziehungen, die die Frauen aus den »women communities« untereinander und mit Natalie Bamey verbanden. Dazu gehörten die z.T. umfangreiche Korrespondenz zwischen Bar- ney und Academie-Mitgliedern wie Djuna Barnes, gemeinsam verbrachte Ferien, die privaten Treffen in Cafes, Restaurants, bei kulturellen Ereignissen und in der Rue Jacob:

There were also small intimate teas with friends - the Duchess de Clermont-Ton- nere, Gertrude Stein, Alice Tokios, Dolly Wilde, Noel Murphy ... Romaine Brooks might come or might not come ... Miss Barney was very gay and intelligent. There were always questions ... and not at all frivolous. I never saw that in any of their intimate receptions - frivolity. (Cleyrergque, in: Orenstein, 1979, 487)

Mit den Treffen und Kontakten der Academie war Natalie Bamey zu einem Mittelpunkt der »women communities« geworden und hatte dabei eine Möglich- keit gefunden, einige Elemente der Kultur und Tradition Sapphos ins 20. Jahr- hundert >hinüberzuretten<. Durch die An- und Einbindung der Academie an und in die Aktivitäten des Salons sorgte sie gleichzeitig dafür, daß ihr Anspruch erfüllt wurde, die durch die Academie repräsentierten sub-kulturellen Elemente in die

>offizielle< Kultur zu integrieren und dabei einen Ort zwischen den verschiedenen Welten des Paris der 20er Jahre zu schaffen. Obwohl diese Annäherung an die Utopie vom »Milieu zwischen Welt und Halbwelt« weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung der Left-Bank-Kultur und für den Status von Frauen inner- halb dieser Kultur gehabt hat, blieben die Academie und der Salon Bameys

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Einzelphänomene, die nicht losgelöst von der Person Barneys betrachtet und erklärt werden können und über den in vielerlei Hinsicht privilegierten und elitären Zirkel der »women communities« hinaus nicht wirksam werden konnten und sollten:

The mythic world of Parisian Lesbos over which Natalie Barney had presided, and which in a certain measure she had created, was not one in which all women celebrated their sexual orientation ... the vision of a modern sapphic circle remained very much Barneys personal vision, one hat she recreated for her own pleasure within the enclosure of the garden at 20, rue Jacob. In her presence, all jealousies and personal conflicts among her friends were temporarily set aside;

within the garden walls, safe from the intrusion of the outside world, the devided female spirit healed itself, rejoicing in short-lived freedom from patriarchal con-

straint. (Benstock, 1987, 306)

Balance

In den Biographien Barneys wird immer wieder darauf hingewiesen, daß Bamey

»was bom with every advantage: wealth, beauty, talent, magnetism, intclligence«

(Wiekes, 1976, 7) - so als sei diese >Grundausstattung< bereits die Erklärung dafür, daß Barney etwas gelang, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur sehr wenigen Frauen möglich war: ein weitgehend selbstbestimmtcs Leben gegen einige zentrale patriarchale Normen und Regeln zu führen, ohne dafür von der Gesellschaft mit Mißachtung, offener Feindschaft oder Diskriminierung bestraft zu werden.

Der hier skizzierte Erfolg Barneys ist ebenso wie ihre ganze Lebensführung das Ergebnis einiger sehr unterschiedlicher Eigenschaften und Verhaltensweisen, die es erst in ihrer Kombination ermöglicht haben, daß Barney die oben genannten

»advantages« im Sinne ihrer Utopie eines selbstbestimmten Lebens von Künst- lerinnen an einem »Ort außerhalb« innerhalb der patriarchalischen Kultur nutzen konnte.

Bamey, die sowohl von der Norm »Mensch=Mann« als auch von der Norm

»Frau = heterosexuell« abwich, entschied sich - ihrer Sozialisation, ihrer Persön- lichkeit und ihren Lebens- und Rollenvorstellungen entsprechend - den »Norma- len« gegenüber für eine äußerst erfolgreiche Strategie der >Rebellion< und An- passung. Dabei muß berücksichtigt werden, daß diese Strategie nur deshalb so großen Erfolg haben konnte, weil Barney - im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen ihrer Generation - finanziell und infolgedessen auch gesellschaftlich so unabhängig war, daß sie auf eine große Zahl von Konventionen im Arbeits- und Privatbereich von vornherein verzichten konnte16.

Mit ihrer Vorstellung von lesbischen Beziehungen, die als positive und eigen- ständige Alternative zu heterosexuellen Beziehungen und zugleich als Bestandteil eines künstlerischen Lebensentwurfs (vgl. Benstock, 1987, 285 ff.) erschienen, hatte Bamey sich so weit wie möglich von ihrer großbürgerlichen Herkunft, den Konventionen und den Vorstellungen und Regeln der »Normalen« entfernt: In

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Ein Milieu zwischen Welt und Halbwelt 51

einer Gesellschaft, in der Frauen über Heterosexualität und Mutterschaft definiert werden, und in der für die von diesen Normen abweichenden Frauen Schuldge- fühle und Sühnebezeugungen als >Strafe< für ihre »Nicht-Normalität« vorgesehen sind, erscheint eine Frau, die sich gegen diese Normen entscheidet und sich - zumindest in ihren Selbstdarstellungen - konsequent allen Schuld- und Sühne- kreisläufen entzieht, als relativ erfolgreiche >Rebellin<. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man bedenkt, daß Bamey sich auch den Moralvorschriften, die die meisten Frauen ihrer Generation geprägt hatten, entgegenstellte oder entzog, indem sie Sexualität und Erotik als ebenso wichtige wie lustvolle Be- standteile des weiblichen Lebens beanspruchte und immer wieder auf (eigentlich Männern vorbehaltenen) polygamen (gleichgeschlechtlichen) Beziehungen be- stand.

Gleichzeitig verfügte Bamey jedoch über viele Ansichten und Verhaltenswei- sen, die dem hier skizzierten Bild einer >Rebellin< gegen traditionelle Normen ganz und gar nicht entsprachen: In ihrem öffentlichen Verhalten< als Gastgeberin im Salon, Teilnehmerin am offiziellen Pariser Kulturleben, als Weltreisende und gute Freundin berühmter Männer inszenierte sich Bamey spätestens seit 1915 immer wieder und mit Vorliebe als »Dame der Welt«. Wie ihre Freundin Djuna Barnes schwärmte auch sie für die »großen alten Dichter«, stellte sich mit ihren eigenen Aphorismen in die Tradition Oscar Wildes und mit ihren Gedichten und Prosaarbeiten in die Tradition Sapphos. Von engagierten »Bekenntnistexten« wie Radclyffe Halls Quell der Einsamkeit (1928) zeigte sie sich abgestoßen, während sie Gertrude Steins Texte (bei aller Hochachtung vor der Person Steins) schlicht für Non-Sense hielt. Feministische Theorie(bildung) lehnte sie ebenso konsequent ab wie eine Beteiligung der Frauen an der Politik - daß sie mit ihrer Academie desfemmes und ihrem Leben sowohl feministische als auch politische Praxis der radikaleren Art betrieb, war die Folge eines künstlerisch-ästhetischen und nicht etwa eines explizit feministisch-politischen Lebensentwurfs und bedurfte keiner theoretischen Reflexion, sondern literarischer Dokumentation. Dem feministi- schen und politischen Kampf frauenbewegter Zeitgenossinnen hielt Bamey ihr

»Leben als Kunstwerk« und ihre »Kunst des schönen Lebens« entgegen, das sie in vollen Zügen genoß. Anders als den von ihr stets mißtrauisch beäugten Suf- fragetten wäre es Bamey nie in den Sinn gekommen, die von ihr angestrebte Freiheit für alle Frauen oder gar für das ganze Volk zu fordern. Wie viele ihrer Freundinnen verfügte auch Bamey über eine gehörige Portion großbürgerlichen Elitebewußtseins, das fester Bestandteil ihrer Vorstellung von einer künstleri- schen »women community« war, und zählte sich mit ihrem Salon und ihrer Academie zur künstlerischen und lesbischen Avantgarde.

Da Bamey durch ihren Lebensstil immer wieder deutlich machte, daß es ihr nur um Freiheit auf individueller Ebene und im Freundes- und Freundinnenkreis der »Gleichgesinnten«, nicht aber um eine radikale oder gar revolutionäre Ver- änderung des patriarchalen Herrschaftssystem ging, ermöglichte sie es den »Nor- malen«, sie und ihre Freundinnen als ebenso charmante wie interessante Ausnah- men von der nach wie vor gültigen Regel als Bereicherung zu akzeptieren und zu integrieren. Weil sich Bameys >Rebellinentum< nur auf einen einzigen - wenn auch zentralen - Aspekt ihres Lebens bezog, entging sie all jenen Anfeindungen,

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denen sich andere feministische und/oder lesbische Frauen zur gleichen Zeit ausgesetzt sahen:

While a woman who engaged in lesbian sex posed no threat, at least to the libertine mentality, as long as she maintained all other aspects of her role as a woman, someone who both engaged in lesbian sex und rejected the other aspects of the female role always aroused social anxiety. (Faderman, 1981, 47; Hervorh.

A.B.)

Schon aufgrund dieser kurz skizzierten Verhaltensstrategie wäre es falsch, Natalie Bamey posthum zu einer großen und kämpferischen Feministin zu erklären. Es wäre allerdings genauso falsch, weiterhin das Klischee von »der Verführerin« zu reproduzieren und ihre diversen (Selbst-)Inszenierungen auf die Rolle des »fe- male Don Juans« zu reduzieren. Dabei wird nur allzu rasch übersehen, daß hinter ihrem Entwurf eines »Milieus zwischen Welt und Halbwelt« nicht die Liebes- Lust einer extravaganten »Verführerin« stand, sondern das Bemühen, eine ver- schüttete Tradition weiblicher Lebens- und Kunstgemeinschaft wiederzubeleben und gerade fiir die Frauen, die traditionellen Weiblichkeitsvorstellungen am we- nigsten entsprechen, einen eigenen Ort in der Gesellschaft und in den Diskursen über diese Gesellschaft zu sichern. Nur dann läßt sich deutlich machen, weshalb es in der historischen Situation der 20er Jahre und innerhalb der Pariser »expa- triate culture« gerade jene »Kombination von Belle-Epoque-Lcbensart, Bildung, Reichtum und amerikanischem Pragmatismus« (Siebrasse, 1985, 108) ermöglicht hat, daß Bamey schließlich das Ziel ihrer Utopie erreichen und dabei gleichzeitig den »Handlungsraum«17 anderer Frauen aus den »women communities« erwei- tem konnte.

In solch einer Perspektive erscheint Natalie Bamey nicht länger nur als »eine der begabtesten Lebenskünstlerinnen der Weltgeschichte« (Siebrasse, 1989, 36), sondern als eine mit allen traditionellen >Reichtümem< gesegnete Frau, der es zu Beginn dieses Jahrhunderts gelang, all ihre ererbten und erarbeiteten »advanta- ges« und Privilegien im Sinne eines traditionelle Vorstellungen negierenden weib- lichen Lebensmodells produktiv zu machen und trotz aller Angepaßtheiten letzt- lich gegen die »Normalen« zu (verwenden, die ebenso bewundernd und faszi- niert zu ihr aufschauten wie die meisten ihrer Freundinnen aus den »women communities«.

Anmerkungen

Ich danke Hilge Landweer, Agnes Sophia Lütke Föller und Ulrike Kleemeier. Ihren Arbeiten, ih- rer Kritik und den Diskussionen mit ihnen verdanke ich wichtige Anregungen und Hinweise.

1 Die amerikanischen Schriftsteller, die nach dem 1. Weltkrieg die USA verließen und für einige Jahre nach Europa gingen - unter ihnen Emest Hemingway, Scott Fitzgerald, Ford Madox Ford - werden in der Literatur normalerweise so bezeichnet. Der Ausdruck stammt ursprünglich von Gertrude Stein.

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2 Die Amerikaner/innen, die Anfang der 20er Jahre nach Paris kamen, ließen sich fast alle im Stadtteil St. Germain-de-Prfes am linken Seine-Ufer nieder. Die so entstehende »Künstler/innen- Kolonie« wird oft als »Left-Bank-« oder »expatriate culture« bezeichnet.

3 Der Ausdruck stammt von Shari Benstock (Benstock, 1987)undbezeichnetdievieleninformellen Beziehungen zwischen den in der »expatriate culture« lebenden Frauen, die im Abschnitt »Gäste«

näher beschrieben werden

4 Unveröffentlichter Brief Djuna Barnes' an Natalie Bamey, 10.9.1967, in: Djuna-Bames-Collec- tion, University of Maryland, USA.

5 Erstmals bekannt geworden ist Natalie Bamey durch Brigitte Siebrasses Nachwort zur deutschen Ausgabe von Djuna Barnes' Ladies Almanack (Siebrasse, 1985), vgl. jetzt auch Busch, 1989c.

6 1988 hat Bettina Wassmann in Bremen Natalie Bameys Erzählung Meine Geliebte als erste deutsche Übersetzung eines Bamey-Textes herausgebracht. (Bamey, 1988)

7 Das Almanach-Nachwort von Siebrasse enthält einige Informationen über diese Frauen, vgl. auch Busch, 1987, S. 11-77.

8 Auf die verschiedenen Pariser Subkulturen (z. B. die »expatriate culture«, die Boheme-Szene, die Homosexuellen-Szene, die »women communities«) und ihre Vernetzungen und teilweisen Überschneidungen kann hier nicht näher eingegangen werden. Forschungsarbeiten zu diesem Thema gibt es bislang nicht.

9 Alice Pike Bamey erwarb Studio House nach dem Tod ihres Mannes und führte dort ein ähnliches Leben wie Natalie Barney in der Rue Jacob 20 - allerdings mit heterosexuellem Publikum.

10 So der Untertitel der Biographie von Wiekes.

11 Vgl. dazu neben vielen anderen Showalter, 1977, 3 ff.; Cook, 1979; Hausen, Hrsg., 1983, 22 ff.

12 - auf die hier nur am Rande eingegangen wird, vgl. dazu vor allem Benstock, 1987, 268 ff.

13 Der Begriff »Bündnispartner« impliziert bei Lütke Föller und hier bei de Gourmont unterschied- liche Interessen der beiden Parteien. Die Problematik solcher Bündnispartnerschaften hat Lütke Föller 1986 ausführlich erörtert.

14 Daß Bündnispartnerinnen Frauen nicht auf die gleiche Art privilegieren können wie Männer, jedoch filr eine Veränderung und Verbesserung der Situation von Frauen trotzdem extrem wichtig und hilfreich sein können, liegt auf der Hand. (vgl. Lütke Föller, 1986, 157 ff.)

15 Vgl. Lütke Föllers Ausführungen zur individuellen und gesellschaftlichen Emanzipation, 1986, 53 ff., 109 ff.

16 Vgl. Benstocks Ausführungen zu den unterschiedlichen Erfahrungen und Lebensbedingungen lesbischer Frauen aus unteren sozialen Schichten in Paris; Benstock, 1987, 47 ff.

17 Vgl. zum theoretischen Hintergrund Lütke Föller, 1986; 1988.

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