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Vergleichende röntgenologische und endoskopische Diagnostik
bei Ulcus ventriculi und duodeni
Bei 455 Patienten mit endosko- pisch bestätigten Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren (250 Ulcera ventriculi und 205 Ulcera duodeni) verglichen die Verfasser die Ergebnisse der Röntgenunter- suchung mit den endoskopischen Befunden. Letztere fotografierten sie mit einer extragastralen Kame- ra und nahmen Biopsien und Kon- taktzytologien vor. Die röntgenolo- gischen Auswertungen erfolgten bei 273 Kranken auf Grund aus- wärts angefertigter Röntgenbilder und bei 182 nach Röntgenuntersu- chungen in der eigenen Klinik mit Schleimhautdarstellung unter do- sierter Kompression, Doppelkon- trastabbildung und Prallfüllung.
Die endoskopisch nachgewiesenen Magengeschwüre waren auf den auswärtigen Bildern in 20 Prozent und bei den klinischen Röntgenun- tersuchungen in zehn Prozent nicht erfaßt worden. Der makroskopi- sche Endoskopiebefund war ent- scheidend für die Operationsindi- kation, auch wenn Biopsie und Zy- tologie negativ ausgefallen waren.
Röntgenologisch wurde zweimal und endoskopisch dreimal irrtüm- lich ein Karzinom diagnostiziert.
Hochsitzende und an der Hinter- wand gelegene Ulzera waren bei den neun röntgenologisch nicht er- faßten Magengeschwüren am häu- figsten. Duodenalulzera waren in 27 Prozent auf auswärtigen Aufnah- men nicht erfaßt worden, bei der klinischen Röntgenuntersuchung dagegen nur in acht Prozent. Sie lagen überwiegend an der Vorder- wand, und meist handelte es sich um kleinere lineare Geschwüre.
Die röntgendiagnostische Treffsi- cherheit wächst mit der Erfahrung des Untersuchers, der Verbesse- rung der Untersuchungstechnik und der Zahl gut beurteilbarer Auf-
nahmen; die Fehlerrate läßt sich auf unter zehn Prozent senken. Für die Magenuntersuchung empfiehlt sich die Doppelkontrastmethode in Hypotonie, für die Bulbusdarstel- lung dosierte Kompression und Doppelkontrastuntersuchung in verschiedenen Positionen und Ent- faltungsphasen einschließlich der Bauchlage. Bei flüchtiger Bulbus- füllung und unvollständiger Entfal- tung wird Pharmakoradiologie empfohlen. Endoskopie ist im all- gemeinen bei radiologisch darge- stellten Duodenalulzera unnötig, je- doch bei klinischem Ulkusverdacht und negativem oder unklarem Röntgenbefund notwendig. Ande- rerseits ist möglichst jedes rönt- genologisch erfaßte Magenge- schwür zu gastroskopieren, da sich
ECHO
Zu: „Intervenierende Prävention gegen Herz- und Kreislauferkran- kungen" von Dr. med. Helmut Bergdolt in Heft 10/1976, Seite 654 ff.
Regelmäßige Untersuchungen
„Im Kampf gegen den Herz- infarkt, der in der Bundesre- publik im vergangenen Jahr über 330 000mal zugeschla- gen hat, werden in der nord- badischen Stadt Wiesloch er- staunliche Erfolge verzeich- net, was die Herabsetzung der Risikofaktoren betrifft.
Das seit September 1974 von den Wieslocher Ärzten ge- meinsam mit an ihrer Ge- sundheit interessierten Bür- gern betriebene ,Wieslocher Modell' läßt trotz der Kürze der Zeit schon in Zahlen ab- lesbare Feststellungen zu.
Der Wieslocher Arzt Dr. Hel- mut Bergdolt hat soeben im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT die ersten Ergebnisse der Verlaufskontrolle veröffent- licht ... (Neu-Ulmer Zeitung vom 18. März 1976 und ande-
ren Tageszeitungen).
dahinter bis zu fünf Prozent Früh- karzinome verbergen können. Der gesamten Auswertung lag das Er- gebnis der endoskopischen Unter- suchung zugrunde. Pz
Stender, H.-St., Seifert, E., Luska, G., Otto, P.:
Vergleichende röntgenologische und endo- skopische Diagnostik des Ulcus ventriculi und duodeni
Fortschr. Röntgenstr. 122 (1975) 381-385 Prof. Dr. H.-St. Stender
Institut für klinische Radiologie Med. Hochschule Hannover Karl.-Wiechert-Allee 9 3000 Hannover-Kleefeld
Pseudoaneurysmen nach Autounfall
In 16 Prozent der Todesfälle bei Autounfällen findet sich ein Trau- ma der Aorta thoracica. — Bei ei- ner 15jährigen, die nach Autounfall stationär aufgenommen wurde, auskultierte man ein lautes Ge- räusch über der rechten Halsseite und ein leiseres über der linken Arteria subclavia. Das Röntgenbild wies eine Fraktur der linken zwei- ten Rippe, einen linksseitigen Pneumothorax und eine Mediasti- nalverbreiterung auf, die bei der Anamnese an eine Verletzung der Aorta oder großer Gefäße denken ließen. Das Arteriogramm zeigte In- tima- und wahrscheinlich auch Me- diarisse, die zu Pseudoaneurysmen geführt hatten. Sie kommunizierten mit den Gefäßlumina des Truncus brachiocephalicus und der linken Arteria carotis communis und knapp distal der linken Arteria ca- rotis communis längs der Innen- wand der hier horizontal verlaufen- den Aortenpartie. Drei Monate spä- ter war das Pseudoaneurysma des Truncus etwas kleiner geworden, die anderen hatten sich auch nach einem Jahr größenmäßig nicht ver- ändert. 80 Prozent der chronisch- traumatischen Pseudoaneurysmen treten am Aortenisthmus auf, 50 Prozent rufen Symptome hervor. Pz
Koury, W. C., Davidson, K. C.:
Radiology 116 (1975) 23-24
Multiple Chronic Traumatic Pseudoaneu- rysms of the Aorta and Great Vessels Department of Radiology
St.-Lukes-Hospital Wornall Road of 44th St.
Kansas City, Mo. 64 111
1754 Heft 26 vom 24. Juni 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT