Tabelle: Anti-HBs-Titer nach drei Hepatitis-B-Impfungen und Termin für eine Titerkon- trolle und eventuelle Wieder- impfung
anti-HBs*) Termin m E/m 1
< 100
< 300
< 1 000
< 3 000
< 10 000
< 30 000
< 100 000
< 100 000
sofortige 4. Impfung 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre
*) Auswertung von 228 Impflingen (5)
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
Hepatitis-B-Impfung
der dritten Impfung angebracht.
Leider wird die Bestimmung des Anti-HBs, wenn überhaupt, meist nur qualitativ oder zu ungenau durchgeführt. Obwohl geeignete Testmethoden und Referenzprä- parate zur Verfügung stehen, wa- ren bei einem kürzlich zusammen mit Instand durchgeführten Ring- versuch nur 36 von 98 Labors in der Lage, einen Anti-HBs-Titer ge- nauer als mit einem Faktor 2 Ab- weichung zu bestimmen. Die Fachgesellschaften sollten hier auf Abhilfe drängen.
Falls .der Titer bei einem Impfling unter 100 mE/m1 liegt, sollte inner- halb der nächsten Monate eine vierte Impfung erfolgen, bei höhe- ren Werten sollte eine Wiederho- lungsuntersuchung nach den in der Tabelle angegebenen Zeiten vorgesehen werden, bevor über eine Auffrischimpfung entschie- den wird. Vierfach geimpfte Per- sonen ohne ausreichenden Titer können mit dem gegenwärtigen Impfstoff wohl nicht geschützt werden und sollten möglichst kei- nem vermeidbaren Hepatitis-B-Ri- siko ausgesetzt werden. Nach so- fort erkannter Inokulation (Nadel- stich, Intimkontakt oder ähn- liches) sollten solche Impflinge rechtzeitig mit Hepatitis-B-Im- munglobulin behandelt werden.
Eine bessere Schutzwirkung ist von der gentechnisch hergestell- ten Vakzine aus Hefe nicht unbe- dingt zu erwarten, da ihre Anti-
genzusammensetzung praktisch der herkömmlicher Impfstoffe gleicht. Neuerdings wurden ne- ben dem HBsAg der bisherigen Impfstoffe die Prä-S-Genprodukte des Hepatitis-B-Virus als mög- liche schützende Antigene er- kannt. Auch das virale e-Antigen eignet sich möglicherweise als Impfstoff. Es kann heute sehr effi- zient in Bakterien hergestellt wer- den. Ob und wann diese neuen Impfstoffkonzepte verfügbar wer- den, muß man abwarten. Bis da- hin sollten alle Personen, die mit einem Hepatitis-B-Risiko leben müssen, nicht zögern, sich mit den verfügbaren Impfstoffen imp- fen zu lassen, danach aber in je- dem Falle den Impferfolg quanti- tativ kontrollieren.
Bei allen Personen, die seit länge- rem einem Hepatitis-B-Risiko, zum Beispiel durch ihre beruf- liche Tätigkeit, ausgesetzt waren, ist außerdem eine Voruntersu- chung auf bereits vorhandene na- türliche Immunität zu fordern. Da- bei sollte zunächst das Blut auf Anti-HBc untersucht werden und, falls Anti-HBc vorliegt, auch auf Anti-HBs. Nur wenn beide Antikör- per vorhanden sind, muß nicht geimpft werden.
Literatur
(1) Centers for Disease Control: Hepatitis B
Vaccine: Evidence confirming lack of AIDS transmission MMWR (Morbility and Mortality Weekly Report) 33 (1984) 685-686 — (2) Jilg, W.; Schmidt, M.; Zachoval, R.; Deinhardt, F.:
Persistenz von Antikörpern gegen Hepatitis-B- Oberflächenantigenen nach Impfung gegen Hepatitis B. Dtsch. Med. Wschr. 110 (1985) 205-209 — (3) Stevens, C. E., et al.: Hepatitis B Vaccine in patients receiving hemodialysis.
New Engl. J. Med. 311 (1984) 496-501 — (4) Thomssen, R.; Gerlich, W. H.: Hepatitis B:
Schutzimpfung ohne Risiko? DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80, Heft 44 (1983) 37-40 — (5) Thomssen, R.; Ritter, S.; Gerlich, W. H.: Ergeb- nisse der aktiven Immunisierung mit Hepatitis- B-Vaccine des Nat. Referenzzentrums für die Virushepatitis. Probleme der Vor- und Nach- untersuchung. In: Tittor, W.; Schwalbach, G., Hrsg.: Die Leber bei extrahepatischen Erkran- kungen und Stoffwechselleiden (249-264). De- meter Verlag, Gräfelfing (1984)
Anschrift der Verfasser:
Professor
Dr. med. Reiner Thomssen Professor
Dr. rer. nat. Wolfram Gerlich Abteilung Mediz. Mikrobiologie Zentrum für Hygiene und Humangenetik der Universität Kreuzbergring 57
3400 Göttingen
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Chilli bei
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Eine alte, offenbar für Pakistan gedachte Diät- und Lebensregel für Ulcus duodeni-Patienten aus Großbritannien lautet: no hurry, no worry, no curry. Über den Ein- fluß von Gewürzen auf die Magen- sekretion sind insbesondere von der Arbeitsgruppe um Demling eingehende Untersuchungen vor-
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Kumar, N., J. C. Vij, S. K. Sarin, B. S. Anand: Do chillies influence healing of duodenal ulcer?
Brit. med. J. 288:1728 (1984). Department of Gastroenterology, G. B. Pant Hospital, New Delhi 2, Indien
Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 24 vom 12. Juni 1985 (79) 1869