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Archiv "Chilli bei Ulcus duodeni erlaubt?" (12.06.1985)

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Tabelle: Anti-HBs-Titer nach drei Hepatitis-B-Impfungen und Termin für eine Titerkon- trolle und eventuelle Wieder- impfung

anti-HBs*) Termin m E/m 1

< 100

< 300

< 1 000

< 3 000

< 10 000

< 30 000

< 100 000

< 100 000

sofortige 4. Impfung 6 Monate 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

*) Auswertung von 228 Impflingen (5)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Hepatitis-B-Impfung

der dritten Impfung angebracht.

Leider wird die Bestimmung des Anti-HBs, wenn überhaupt, meist nur qualitativ oder zu ungenau durchgeführt. Obwohl geeignete Testmethoden und Referenzprä- parate zur Verfügung stehen, wa- ren bei einem kürzlich zusammen mit Instand durchgeführten Ring- versuch nur 36 von 98 Labors in der Lage, einen Anti-HBs-Titer ge- nauer als mit einem Faktor 2 Ab- weichung zu bestimmen. Die Fachgesellschaften sollten hier auf Abhilfe drängen.

Falls .der Titer bei einem Impfling unter 100 mE/m1 liegt, sollte inner- halb der nächsten Monate eine vierte Impfung erfolgen, bei höhe- ren Werten sollte eine Wiederho- lungsuntersuchung nach den in der Tabelle angegebenen Zeiten vorgesehen werden, bevor über eine Auffrischimpfung entschie- den wird. Vierfach geimpfte Per- sonen ohne ausreichenden Titer können mit dem gegenwärtigen Impfstoff wohl nicht geschützt werden und sollten möglichst kei- nem vermeidbaren Hepatitis-B-Ri- siko ausgesetzt werden. Nach so- fort erkannter Inokulation (Nadel- stich, Intimkontakt oder ähn- liches) sollten solche Impflinge rechtzeitig mit Hepatitis-B-Im- munglobulin behandelt werden.

Eine bessere Schutzwirkung ist von der gentechnisch hergestell- ten Vakzine aus Hefe nicht unbe- dingt zu erwarten, da ihre Anti-

genzusammensetzung praktisch der herkömmlicher Impfstoffe gleicht. Neuerdings wurden ne- ben dem HBsAg der bisherigen Impfstoffe die Prä-S-Genprodukte des Hepatitis-B-Virus als mög- liche schützende Antigene er- kannt. Auch das virale e-Antigen eignet sich möglicherweise als Impfstoff. Es kann heute sehr effi- zient in Bakterien hergestellt wer- den. Ob und wann diese neuen Impfstoffkonzepte verfügbar wer- den, muß man abwarten. Bis da- hin sollten alle Personen, die mit einem Hepatitis-B-Risiko leben müssen, nicht zögern, sich mit den verfügbaren Impfstoffen imp- fen zu lassen, danach aber in je- dem Falle den Impferfolg quanti- tativ kontrollieren.

Bei allen Personen, die seit länge- rem einem Hepatitis-B-Risiko, zum Beispiel durch ihre beruf- liche Tätigkeit, ausgesetzt waren, ist außerdem eine Voruntersu- chung auf bereits vorhandene na- türliche Immunität zu fordern. Da- bei sollte zunächst das Blut auf Anti-HBc untersucht werden und, falls Anti-HBc vorliegt, auch auf Anti-HBs. Nur wenn beide Antikör- per vorhanden sind, muß nicht geimpft werden.

Literatur

(1) Centers for Disease Control: Hepatitis B

Vaccine: Evidence confirming lack of AIDS transmission MMWR (Morbility and Mortality Weekly Report) 33 (1984) 685-686 — (2) Jilg, W.; Schmidt, M.; Zachoval, R.; Deinhardt, F.:

Persistenz von Antikörpern gegen Hepatitis-B- Oberflächenantigenen nach Impfung gegen Hepatitis B. Dtsch. Med. Wschr. 110 (1985) 205-209 — (3) Stevens, C. E., et al.: Hepatitis B Vaccine in patients receiving hemodialysis.

New Engl. J. Med. 311 (1984) 496-501 — (4) Thomssen, R.; Gerlich, W. H.: Hepatitis B:

Schutzimpfung ohne Risiko? DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80, Heft 44 (1983) 37-40 — (5) Thomssen, R.; Ritter, S.; Gerlich, W. H.: Ergeb- nisse der aktiven Immunisierung mit Hepatitis- B-Vaccine des Nat. Referenzzentrums für die Virushepatitis. Probleme der Vor- und Nach- untersuchung. In: Tittor, W.; Schwalbach, G., Hrsg.: Die Leber bei extrahepatischen Erkran- kungen und Stoffwechselleiden (249-264). De- meter Verlag, Gräfelfing (1984)

Anschrift der Verfasser:

Professor

Dr. med. Reiner Thomssen Professor

Dr. rer. nat. Wolfram Gerlich Abteilung Mediz. Mikrobiologie Zentrum für Hygiene und Humangenetik der Universität Kreuzbergring 57

3400 Göttingen

FÜR SIE GELESEN

Chilli bei

Ulcus duodeni erlaubt?

Eine alte, offenbar für Pakistan gedachte Diät- und Lebensregel für Ulcus duodeni-Patienten aus Großbritannien lautet: no hurry, no worry, no curry. Über den Ein- fluß von Gewürzen auf die Magen- sekretion sind insbesondere von der Arbeitsgruppe um Demling eingehende Untersuchungen vor-

gelegt worden, die zeigen, daß al- lenfalls scharfer Senf die Magen- sekretion anzuregen vermag. Un- tersucht wurde der Einfluß von 3 Gramm rotem Chillipuder, wie er in Indien häufig konsumiert wird, auf die Heilung von Ulcera duo- deni, wobei die Ulkuspatienten sechs mal am Tag je 15 ml eines Antazidums einnahmen. Während in früheren Studien direkt über ei- ne Magensonde in den nüchter- nen Magen instilliertes Chillige-

würz zu Mucosaschädigungen führte, ergab sich in der vorlie- genden Untersuchung kein Ein- fluß auf die Ulkusheilung. Die Au- toren schließen daraus, daß Ul- kuspatienten ruhig ihre gewohnte Nahrung zu sich nehmen sollten, da eine blande Kost offensichtlich keine Vorteile bietet.

Kumar, N., J. C. Vij, S. K. Sarin, B. S. Anand: Do chillies influence healing of duodenal ulcer?

Brit. med. J. 288:1728 (1984). Department of Gastroenterology, G. B. Pant Hospital, New Delhi 2, Indien

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 24 vom 12. Juni 1985 (79) 1869

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