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Archiv "KOSTEN: Spitzengehälter bei der DAK" (26.06.1975)

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Academic year: 2022

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Y VERSUS I

Zu dem Leserbrief von Dr. Einar Riebe in Heft 13/1975, der beklagte, daß in bestimmten Fremdwörtern statt des ur- sprünglichen „y" zunehmend das „i"

verwandt wird:

„Oxid" ist historisch korrekt Ihre Glosse „y versus i" habe ich mit Interesse gelesen, da ich bei einem Aufenthalt in den Vereinig- ten Staaten ebenfalls mit diesem orthographischen Problem kon- frontiert wurde. Ich habe mich aber davon überzeugen lassen, daß die Schreibweise „Oxid" historisch korrekt ist, da sie von dem franzö- sischen Chemiker Lavoisier einge- führt worden ist. Es wird damit so wie in Chlorid eine Verbindung von Sauerstoff mit einem anderen Ele- ment oder einem Radikal bezeich- net; das i gehört also zur Endung -id und ist nicht ein fehlerhaft ge- schriebenes y aus Oxygenium.

Prof. Dr. med. Otto Stochdorph 8 München 2

Thalkirchner Straße 36

Unverständliche „Eindeutschung"

Der Tenor der obengenannten Zu- schrift findet meine volle Zustim- mung, obgleich Herr Kollege Riebe unglücklicherweise mit dem Oxid ein ungeeignetes Objekt gewählt hat. Grundsätzlich wehre ich mich aber im Kampf mit „Duden" und mancher Zeitschriftenredaktion ganz entschieden gegen eine Ein- deutschung von Fachausdrücken.

Beim Symphonie- oder Sinfonie- konzert — Herrn Riebes „Sinfonie- konzert" würde ich allerdings mit

„ph" schreiben — halte ich das im innerdeutschen Verkehr für relativ unwichtig. Sobald ich aber als Me- diziner oder Naturwissenschaftler publiziere, lege ich größten Wert darauf, daß mich auch der weniger sprachkundige ausländische Kolle- ge versteht, ich also nicht durch

„Eindeutschung" international ge- bräuchliche Ausdrücke mehr oder weniger unverständlich mache. Da sollten uns andere Sprachen wie das Italienische, Spanische,

Schwedische oder angedeutet auch das Französische warnende Beispiele sein! Die Adaptation von Fremdwörtern an die Nationalspra- che kann nämlich dazu führen, daß einem der laufende Text weniger Schwierigkeiten macht als die ver- fremdeten Fachwörter. Dafür einige Beispiele: Jaluronidasi (Hüaluroni- dasen), Atta Ortottica (Akta Ortop- tika), Taquicardia (Tachikardie), Sciroppo (Sierupp), Giusquiamo (Hüoszüamuss) oder paraidrossife- nil-chetoalchilammino-trietilioscia- mina (para-Hüdroxifeniel-kehtoal- külamino-triätülhüoszüamin). Um sich manche dieser Wortungetüme überhaupt erst verständlich zu ma- chen, muß man die betreffende Sprache phonetisch beherrschen und sich diese, oft ohne Trennstri- che geschriebenen Buchstabenket- ten sorgfältig und laut vorsprechen, um zu verstehen, was gemeint ist.

Wollen wir diese jetzt schon baby- lonische Sprachverwirrung noch vermehren und die Register inter- nationaler Referatenblätter durch Wortgeschöpfe wie Türeoditis, Kal- zienose, Zitrat-Zükluss (wegen des jetzigen Lateinunterrichts in eini- gen Jahren in Kitrat-Kükluss geän- dert!), Enzefalitis, Enkefalitis oder Käsium vermehren!?

Prof. Dr. med. Hellmut Ippen Direktor der Universitäts-Hautklinik 34 Göttingen

Von-Siebold-Straße 3

Italische Assimilation

Coll. Riebe schließt seine Y-Plä- doyer mit der Einschränkung „Zu- gegeben: in Sinfoniekonzerte gehe ich schon Jahrzehnte". Aus dieser Formulierung darf man folgern, daß der Einsender sich nicht bewußt ist, daß Sinfonie aus Italien stammt (wo unsere Konzertmusik ja ihren Ausgang nahm). Der Italiener nun hat alle ihm lautfremden griechi- schen Buchstaben auf einfachste Art assimiliert, so auch Y zu I, rh th ph zu rt und f; daher also — von unseren großen Komponisten ebenso wie die „Tempo-" (!) — und Ausdrucksbezeichnungen aus dem Italischen übernommen — die noch heute gültige Schreibweise

„Sinfoniekonzert". — Übrigens:

„Italienisch" und „Italiener" statt Italier und Italisch ist Endsilben- pleonasmus, gemixt aus italischer und deutscher Gattungsendsilbe.

Dr. habil. W. Kaufmann 5039 Sürth

Oberbuschweg

KOSTEN

Unter Anspielung auf einen Bericht im ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus", in dem über die Gehaltspolitik der frü- heren Spitzengremien der DAK berich- tet wurde, meint ein Leser:

Spitzengehälter bei der DAK ... Unter anderem wurden (in der Sendung) in erfreulich klarer Weise die Praktiken demaskiert, mit de- nen die Spitzenfunktionäre der Ge- werkschaften, welche ja bei der DAK anläßlich der letzten Wahl ih- ren Platz räumen mußten, ihre Ge- hälter sicherten. Als alter Medizi- nalbeamter, der ja als solcher das Gelöbnis ewiger Armut abgelegt hat, ist man immerhin einiges ge- Wöhnt. Ich muß jedoch zugeben, daß selbst ich von den genannten Zahlen beeindruckt war. Sie lagen durchweg über 100 000 DM pro anno, und es wurden entsprechen- de Spitzengehälter der Bundesbe- amten angeführt und beispielswei- se dem Präsidenten der Bundesan- stalt für Arbeit bescheinigt, daß er gegen die Herren Spitzenfunktionä- re der DAK ein armer Mann ist!

Er- staunt

hat mich im Hinblick auf die seit Jahren aus einer ganz be- stimmten politischen Richtung ge- gen die Ärzteschaft allgemein und speziell geführten Verleumdungen (eine andere Formulierung er- scheint mir unpassend) die Fest- stellung des Reporters, daß es je- nen Leuten schlecht ansteht, Ärz- ten und Krankenhäusern die Schuld an Kostensteigerungen zu geben, wenn man selbst auf Ko- sten der Sozialversicherten sich derartige Gehälter genehmigt ...

Dr. med. E. Mante 758 Bühl

Gartenstraße 12

1958

Heft 26 vom 26.Juni 1975

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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