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Schlußbemerkung zum Ärseyakalpa und Puspasütra.
Von
R. Simon.
Ich freue mich, daß Caland (oben p. 348) zugesteht , daß das
Puspasütra sowohl nach dem Grämageya- als auch nach dem ühagäna
zitiert. Hieraus folgt für mich, daß dem Puspasütra beide Gänas
vorgelegen haben. Dieser natürlichen Folgerung auszuweichen und
6 lieber neue Annahmen zu alten zu fügen , nur weil sonst Caland's
Hypothesen über die Entstehung des Sämaveda ins Schwanken ge¬
raten könnten , ist eine sonst nicht übliche Methode. Auch die
übrigen von Caland angeblich widerlegten Punkte kann ich getrost
dem Urteil unbefangener Fachgenossen zur Prüfung überlassen. Die
10 Wahrheit wollen wir Alle. Die Literaturgeschichten wünschen wir
Alle vor Irrtümern zu bewahren. Beides ist nicht Reservatrecht
Caland's.
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Anzeigen.
Historia regis Sarsa Dengel (Malak Sagad). Edidit [et] Inter¬
pr etatiis est K. Conti Rossini. Accedit Historia Gentis
Galla, curante I. Guidi. (Corpus scriptorum christianorum
orientalium. — Scriptores aethiopici. Series altera. —
2'omus III.) Parisiis: C. Poussielgue, Lipsiae: 0. Harrasso- 5
Witz. MDCCCCVn. 233 S. u. 208 S.
Nach einer Oxforder (Dillmanu Nr. 29), einer Pariser (Zoten¬
berg Nr. 143) und einer Frankfurter (Goldschmidt Nr. 16) Hand¬
schrift gibt Conti Rossini Text und französische Übersetzung der
Chronik des äthiopischen Kaisers Sarsa Dengel, mit der sich vor lo
ihm schon mancher andere beschäftigt hatte. Conti Rossini selbst
führt auf S. 3 der Übersetzung die Schriften Paez' und Saineano's
an. Ich füge hinzu, daß man auch in Pereira's 2. Bande der
Chronica de Susenyos zahlreiche Lesefrüchte aus der Oxforder Hand¬
schrift findet, und daß Halevy im 14. Bande seiner Revue Semitique is
S. 393—427 hat abdrucken lassen La guerre de Sarsa-DSnggl contre
les Falachas Texte Äthiopien Extrait des Annales de Sarsa-DSngSl,
roi d'Ethiopie (1563—1597) Manuscrit de la Bibliothfeque Nationale
n° 143. Welchem Auszuge Halevy dann im 15. Bande eine franzö¬
sische und eine hebräische Übersetzung hat folgen lassen. — Der io
1622 gestorbene Jesuit Paez hat das Werk auszugsweise ins Portu-
gisische übersetzt (bei Beccari, Rerum aethiopicarum scriptores
occidentales, Vol. III, S. 125 ff.). CR. bemerkt auf S. 78 seiner
Übersetzung mit Recht ,il faut noter que le P. Pafez ne semble
pas avoir eu une connaissance trfes approfondie de la langue ethio- 26
pienne'. So hat Paez den 3 Monate währenden Kampf des Kaisers
mit dem Rebellen Hamalmäl (16, 25; 18, 4) in 3 Stunden verkürzt.
Es ist wohl ein Irrtum, wenn CR. auf S. 2 der Übersetzung
sagt „Codex Oxoniensis ipso Malak Sagad regnante exaratus est',
und entsprechend auf S. 1 des Textbandes „Codex XXIX Bibliothecae so
Bodleianae Oxoniensis, qui, Aug. Dillmann indice, cuius sententiam
omnino probamus, inter annos 1592 et 1593 exaratus est". Dill¬
mann sagt aber in seiner Beschreibung dieser Handschrift aus guten
Gründen „Codex . . . inter annos 1592 et 1605 exaratus est".
„Sequitur, librarium suh Rege quodam Socinii praedecessore Codicem ss
exscripsisse". Vgl. auch Conzelman, Chronique de Galäwdewos,
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