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Archiv "Körperwelten: Sind Einwilligungen einsehbar?" (02.05.2003)

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auch Iraker und Patienten in meiner Praxis –, die sich für Osama bin Laden und Sad- dam Hussein schämen. Und solche gibt es sicherlich auch im Irak, und unter diesen vie- le, die für ihr Land eine fried- liche Vision haben. Diese wer- den einen neuen Irak bauen.

Dr. med. Dieter Gellhorn, Terra Wohnpark 7, 78050 VS-Villingen

Klare Stellungnahme

Es kommt nicht oft vor, dass man in deutschen Medien klare und vor allem gerechte Stellungnahmen liest (oder hört) über Konflikte im Na- hen Osten, an denen so be- freundete Staaten wie die USA oder Israel beteiligt sind. Ihr Artikel stellt eine markante Ausnahme dar.

Dem Anspruch des westli- chen Abendlands auf Huma- nismus, Gerechtigkeit, Frei- heit und Respekt vor der Menschenwürde wird hier völlig Genüge getan. Die Gültigkeit dieser Werte wur- de gerade von den Nationen, die sie „erfunden“ haben (Großbritannien, Frankreich, USA, Deutschland, usw.), nur für sich selbst beansprucht, aber für andere Nationen meist aberkannt und allzu häufig in der Geschichte und bis zur Gegenwart geradezu mit Füßen getreten, wie Herr Hoffmann ausführt. Es genügt hier, auf die junge Ge- schichte des Kolonialismus und der beiden Weltkriege mit ihren Gemetzeln, Vertrei- bungen und Völkermorden hinzuweisen . . .

Dr. med. Ahmad Hussein, Universität Witten-Herdecke, Vestische Kinderklinik Datteln, Holthoffstraße 68, 45659 Recklinghausen

Reale Gefahr ist unbestreitbar

Der in England lebende Lite- raturnobelpreisträger V. S.

Naipaul hat in seinem 1981 erschienenen Buch „Eine is- lamische Reise“ eindrücklich beschrieben, wie in einigen Ländern der Erde politische und soziale Missstände, Neid

auf die Erfolge der westli- chen Kultur und eine primiti- ve Islaminterpretation dazu führen, dass eine hasserfüllte Generation heranwächst, die in den westlichen Demokra- tien die Ursache für ihre hausgemachten Probleme sieht. Vor diesem Hinter- grund ist die Ansicht von Herrn Hoffmann, dass das

„zunehmend militante Poten- zial des Islam“ als „Resultat der von uns verursachten Ungleichheiten“ zu verste- hen sei, zumindest zweifel- haft. Unbestreitbar ist aller- dings für jeden, der das At- tentat vom 11. September 2001 als Angriff auf das Herz der westlichen Welt versteht und die weiteren Anschläge bzw. die gerade noch recht- zeitig aufgedeckten Terror- akte zur Kenntnis nimmt, das Bestehen einer realen Gefahr . . .

Winfried Kirner,

Bergstraße 10, 88326 Aulendorf

Ortskrankenkassen

Zu dem Beitrag „Für Vertragswett- bewerb“ von Dr. rer. pol. Harald Clade in Heft 12/2003:

Ziel: Knebelverträge zu Dumpingpreisen

Ein echter Wettbewerb ist mit Kassen und Ärzten unter Budget und einer Gebühren- ordnung überhaupt nicht möglich. Wenn die Kasse ei- nen echten Wettbewerb mit Einzelverträgen will, dann muss sie auch akzeptieren, dass zum Beispiel die Land- ärzte in Mecklenburg fest- stellen, dass ab sofort zu die- sem lächerlichen Preis von 12 Euro kein Hausbesuch mehr gefahren wird. Was den Kas- sen derzeit vorschwebt, sind Knebelverträge zu Dumping- preisen mit Übernahme des Krankheitsrisikos durch die Ärzte, was wir ja eigentlich schon haben.

Das als Wettbewerb zu be- zeichnen ist einen Pinscher grau anmalen und zu be- haupten, er ist ein Elefant.

Dr. Hans Jungk,

Im Gefilde 118, 81739 München

Patientenrechte

Zu dem Kommentar „Mehr Transpa- renz im medizinischen Behand- lungsverhältnis“ von Brigitte Zy- pries, Bundesministerin der Justiz, in Heft 13/2003:

Eine Reihe von Fragen

. . . Enthält Ihre Charta neben den genannten Inhalten auch Hinweise auf das Recht der Patienten auf gut ausgebilde- te, sich ständig fortbildende Ärzte, oder haben Sie verges- sen, darauf hinzuweisen, dass in den Kliniken Fortbildung mangels Zeit aufgrund zuneh- mender Verwaltungsarbeit kaum noch oder gar nicht mehr stattfindet bzw. vom Ar- beitgeber nicht subventioniert wird? Enthält die Charta Hin- weise auf das Patientenrecht, auf ausgeruhte, nach eu- ropäisch geltendem Recht ar- beitende Ärzte, oder wurde es versäumt, darauf hinzuwei- sen, dass Ihr Ministerium eu- ropäische Rechtsprechung zum Arbeitszeitgesetz im Ge- sundheitswesen bis heute in Deutschland nicht umgesetzt hat? Diese Auflistung aller noch offenen Fragen und Un- terlassungen Ihres Ministeri- ums würde den Rahmen eines Leserbriefes sprengen. Daher mein Hinweis, sparen Sie sich die Veröffentlichung von Hochglanzbroschüren, und kümmern Sie sich um die Umsetzung und Durchset- zung bestehender Gesetze zur Verbesserung der Arbeitsbe- dingungen von Ärzten, und leisten Sie damit einen direkt spürbaren Erfolg für die Ver- besserung und Umsetzung von Patientenrechten im Ge- sundheitswesen.

Dr. med. Andreas Haisch, HNO-Klinik und Poliklinik,

Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin

Patienten-Mitarbeit fördern

Der Kommentar zitiert Sie mit den Worten: „Nur wer als Patient seine Rechte kennt, kann sich am Behandlungs- prozess aktiv beteiligen, eige-

ne Entscheidungen treffen und damit Verantwortung übernehmen. Und wer als Arzt seine Rechte und Pflich- ten kennt, kann den Patienten hierbei besser unterstützen.“

Unter der Annahme, dass die- ses Zitat richtig und vollstän- dig ist, möchte ich darauf hin- weisen, dass der Patient bei der Behandlung nicht nur Rechte, sondern – wenn auch nicht im juristischen Sinne – Pflichten hat. Denn was nützt der beste Therapieplan, wenn der Patient sein Recht auf Non-Compliance wahrnimmt und damit medizinische Res- sourcen, Geld und eigene Ge- sundheit „in den Sand setzt“?

Dieses Problem ist der Alltag in den Praxen, wie Sie ihn kaum jemals erfahren. Denn wir Ärzte haben kein Recht, uns bei irgendwelchen Institu- tionen über mangelnde Mitar- beit zu beklagen, während Ih- nen vermutlich Patientenkla- gen über (angeblich) mangeln- de Aufklärung, Ärztepfusch etc. in den Ohren liegen.

Daher ist nicht zu erwarten, dass jemals eine ausgewoge- ne Darstellung beider Seiten zustande kommt. Es wäre aber schön, wenn die Patien- tencharta auch die aktiv-kon- struktive Mitarbeit des Pati- enten als Eigenleistung för- dern würde . . .

Reinhard Walder,Buchweizenland 19, 21423 Winsen/Luhe

Körperwelten

Zu der Meldung „Ausstellung findet statt“ in Heft 10/2003:

Sind Einwilligungen einsehbar?

Als die Ausstellungsstücke noch Menschen waren, gaben sie dem Anatomen/Patholo- gen den Auftrag, sie zu sol- chen Körperwelten zu ma- chen/zu missbrauchen? Wo sind diese Einwilligungen einsehbar?

Die Ärztekammer, die auf die Einhaltung der „Regeln“

achtet, schweigt. Die Auf- sichtsbehörde ebenso.

Dr. M. Wriede,

Garstedter Weg 53 c, 22453 Hamburg

A

A1188 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 182. Mai 2003

B R I E F E

(2)

Aids in Afrika

Zu dem Beitrag „Jede Hilfe zählt“

von Dr. med. Barbara Hünten-Kirsch et al. in Heft 12/2003:

Therapie ist möglich

. . . Als Mitglied einer christ- lichen NGO (Nicht-Regie- rungs-(Hilfs-)Organisation) war ich schon mehrmals in Mosambik, wo seit genau ei- nem Jahr unter Organisation der Comunità di Sant’Egidio ein öffentliches Aids-Thera- pie-Programm durchgeführt wird. In Mosambik (durch- schnittliche Jahresausgaben der Regierung für die Ge- sundheit eines Einwohners von ca. 2,50 Euro!) liegt die Prävalenzrate bei ca. 16 %, und nach Schätzungen wer- den untherapiert ein Drittel der jetzt 15-Jährigen an den Folgen von Aids sterben. Die durchschnittliche Lebens- erwartung ist in den letzten Jahren von 40 auf 32 Jahre gesunken! Im Rahmen von D.R.E.A.M (Drug Resource Enhancement against Aids in Mozambique) erfolgen in Maputo seit März 2002 in ei- nem „dayhospital“ und ande- ren Gesundheitszentren ko- stenlose Tests (bisher über 1 200) inkl. Counselling und Verteilung von Nahrungsmit- teln. Darüber hinaus wird ne- ben der kostenlosen Behand- lung der Begleiterkrankun- gen eine antiretrovirale The- rapie (HAART) nach inter- nationalem Standard durch- geführt.

Die wissenschaftlichen Aus- wertungen der ersten 240 Pa- tienten (vor allem Schwange- re und junge Mütter) zeigen in 90 % einen Rückgang der Viruslast unter die Nachweis- grenze, eine hochsignifikante Senkung der Mutter-Kind- Transmission, Minimierung der Mortalität sowie eine sehr gute Compliance (über 95 %) und Verträglichkeit.

Diese sehr ermutigenden Er- gebnisse wurden erst kürzlich auf der 10. Konferenz CROI (Conference on Retroviruses and Opportunistic Infec- tions) im Februar in Boston vorgestellt.

Aids-Therapie in Afrika, d. h. in Gesundheitssystemen mit limitierten Ressourcen, ist möglich (Tagestherapie- kosten um einen Euro) und sollte dringlich in zunehmen- dem Maße durchgeführt wer- den. Resignation und Fatalis- mus dürfen nicht die einzige Antwort von vielen bleiben!

Nähere Informationen über:

Gemeinschaft Sant’Egidio, www.santegidio.org;

E-Mail: heissa@gmx.de.

Dr. Andreas Heiss,

Schönthalstraße 6, 97070 Würzburg

Neuropsychologie

Zu dem Beitrag „Ambulante Neu- ropsychologie: Vom Aus bedroht“

von Dr. paed. Karin Hübener in Heft 3/2003:

Keineswegs vom „Aus“

bedroht

Die neuropsychologische Be- handlung bei hirngeschädig- ten Patienten hat sich sehr be- währt. Sie ist jedoch keines- wegs vom „Aus“ bedroht. Ei- ne alternative Lösung durch eine stationäre Behandlung ist auch nicht notwendig. Sie kann durch Ärzte durchge- führt oder an qualifizierte Mitarbeiter delegiert werden.

Der Arzt kann diese Leistun- gen mit der GOÄ-Ziffer 719 oder 725 oder 726 bei privat- versicherten oder in der päd- iatrischen Behandlung bei ge- setzlich Versicherten unter der Position 960 oder 961 er- bringen und abrechnen. Eine eigene Liquidation dieser Lei- stungen von Diplom-Psycho- logen oder Psychologischen Psychotherapeuten ist nicht möglich. Da eine neuropsy- chologische Behandlung im- mer durch die vorangehende ärztliche Untersuchung und Behandlung indiziert und ver- anlasst wird, ist die Zusam- menarbeit bei hirngeschädig- ten Patienten zwischen Arzt und neuropsychologisch qua- lifizierten Mitarbeitern, an die der Arzt die notwendigen Lei- stungen delegiert, praktisch möglich und sinnvoll.

Dr. med. Günter Maass, Leibnizstraße 16 c, 65191 Wiesbaden

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 182. Mai 2003 AA1189

B R I E F E / B Ü C H E R

Neurologie

Anspruchsvolle Darstellung

Hans Förstl (Hrsg.): Frontalhirn.

Funktionen und Erkrankungen.

Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2002, XII, 372 Seiten, 34 Abbildungen, 19 Tabellen, 79,95 A

Einführend werden neuro- psychologische und neurobio- logische Grundlagen fronta- ler Funktionen sowie die Psy- chopathologie des Frontal- hirns dargestellt. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich mit klinischen Aspekten unterschiedlicher Erkrankun- gen, bei denen das Frontalhirn beteiligt sein kann. Hierzu

gehören degenerative und vaskuläre Erkrankungen des Frontalhirns sowie die Fron- tallappenepilepsien. Weiter wird die Bedeutung des Fron- talhirns für schizophrene, af- fektive und Angsterkrankun- gen, die Alkoholkrankheit so- wie für Persönlichkeitsstörun- gen und Patienten mit Schä- del-Hirn-Verletzungen darge- stellt. Abschließend gibt es einen Ausblick auf mögliche pharmakologische und neu- ropsychologische Therapien für Patienten mit Frontalhirn- läsionen. Die Beteiligung aus- gewiesener Spezialisten ver- schiedener Gebiete führt zu einer sehr detaillierten, an- spruchsvollen Darstellung der einzelnen Themenschwer- punkte. Dies sowie die aus- führlichen Literaturhinweise machen das Buch zu einem aktuellen Nachschlagewerk.

Es ermöglicht den unter- schiedlichen Fachgruppen, die mit Frontalhirnerkrankungen befasst sind, eine Annähe- rung an diese nicht immer leicht verständlichen Stö- rungsbilder. Martin Tegenthoff

Peter Brenner, Ghazi M. Rayan:

Morbus Dupuytren. Ein chirurgi- sches Therapiekonzept. Geleit- wort von Hanno Millesi. Springer- Verlag, Wien, New York, 2003, XIII, 237 Seiten, 57 zum Teil farbi- ge Abbildungen, gebunden, 198 A Angesichts der Tatsache, dass insgesamt etwa 1,9 Millionen Deutsche vom Morbus Du- puytren betroffen sind und dass Rezidivraten von bis zu 50 Prozent beschrieben werden, steht außer Zweifel, dass dem Thema eine umfassende Ab- handlung in einem eigenen, groß angelegten Werk zusteht.

Dabei betonen die beiden Au- toren, dass es sich bei der digi- topalmaren Flexionskontrak- tur nicht nur um ein extre- mitätenchirurgisches Problem handelt, sondern eine systemi- sche Bindegewebserkrankung vorliegt. Die wichtigsten der in der Literatur sehr kontrovers diskutierten Theorien zur Krankheitsentstehung werden

bespro-

chen und ihre Relevanz für die chirurgische Methodenwahl und eine mögliche systemische Therapie geprüft. In 25 Kapi- teln werden zunächst histori- sche, epidemiologische, ätiolo- gische, anatomische und klini- sche Grundlagen erörtert. Die chirurgische Behandlung wird ausführlich mit Indikations- stellung, Methodenwahl, Ope- rationstechnik, konservativer Behandlung und besonderen Hinweisen zu ergänzenden Maßnahmen dargestellt. Die teilweise ganzseitigen Abbil- dungen, Literaturverzeichnis- se und ein sehr umfangreiches Stichwortverzeichnis ergän- zen das Buch. Andreas Dehne

Chirurgie

Häufiges Krankheitsbild

Referenzen

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