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Archiv "Hämodialyse und urämische Polyneuropathie" (10.08.1978)

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Academic year: 2022

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Tabelle 10: Antidiphtherie-Pferdeserum-lntrakutantestungen Allergische

Lokalreaktion*)

Patienten (N = 130) 7

Personal (N = 8) 2

*) lokale Rötungen nach ca. 20 min

Diphtherie Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Erwähnenswert erscheint auch die Beobachtung, daß ein Teil der Pa- tienten trotz Serumgabe zunächst Schick-positiv wird und erst nach Ablauf von drei Tagen die Toxinwir- kung in der Haut verblaßt.

In Ermangelung eines Erwachse- nenimpfstoffes (vgl. o. Sprockhoff im Kommentar zu G. B. Roemer 1977) erscheint eine Simultanimp- fung nach Art der Tetanusprophyla- xe empfehlenswert. Die alleinige An- tiserumgabe aber erscheint uns als Möglichkeit der Reihenimpfung we- nig vertretbar, da intrakutane Vorte- stungen erforderlich sind und die Gefahr einer Sensibilisierung gegen Pferdeserum besteht.

Aktive Impfungen zu Epidemiezeiten sind nicht unbedenklich. So sind al- lein für den Zeitraum der Kölner Epi- demie von 1976 vier Inkubations- impfungen bekanntgeworden. Zwei dieser Patienten verstarben durch ihre Diphtherieerkrankung. Im Fall eines Jugendlichen kann nicht aus- geschlossen werden, daß mögliche Beziehungen zwischen dem mali- gnen Diphtherieverlauf (Tod sechs Tage nach der Impfung) mit dem bisher einzigartigen Auftreten eines Sanarelli-Shwartzman-Phänomens und der Inkubationsimpfung beste- hen.

Entsprechend dem vorliegenden Untersuchungsmaterial scheint die Tonsillektomie einen Schutz gegen eine Diphtherieerkrankung zu brin- gen, wenn dieser auch nicht absolut ist. So erkrankte beispielsweise ein tonsillektomierter Patient an Haut- diphtherie. Bei diesem Patienten be- stand gleichzeitig ein Skabiesbefall.

Zusammenfassend darf wiederholt werden, daß nach jahrzehntelanger

Latenz 1976 und 1977 insgesamt 40 Diphtheriefälle im Raum Köln regi- striert wurden, von denen sechs an den Folgen ihrer Erkrankung ver- starben.

Dabei zeigte sich mit ca. 50 Prozent malignen Krankheitsverläufen im Er- wachsenenalter eine Pathomorpho- se der Diphtherie zu fast ausschließ- lich primär kardiotoxischen Ver- laufsformen.

Literatur

Naumann, P., Tomaschoff, E., Rosin, H., Hage- dorn, H. J., und Sternschulte, W.: Diphtherieer- krankungen mit toxischem Verlauf in Düssel- dorf, Dt. Ärztebl. 72 (1975) 3409-3412 - Nie- hues, B., Grosser, K. D., Reitz, H., Behrenbeck, D. W., und Lechler, E.: Intensivmedizinische Maßnahmen zur Behandlung der kardialen Komplikationen bei Diphtherie, Intensivmedi- zin 14 Suppl. 11 (1977) 67-78 - Roemer, G. B.:

Epidemiologie der Diphtherie, DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 74 (1977) 793-798 - Ruckde- schel, G.: Erregerwandel in der Inneren Medi- zin, Internist 18 (1977) 360-367 - Sorgo, W., Franz, Chr., Gladtke, E.: Klein-Epidemie von Diphtherie in einem Kölner Kinderheim, Münch. med. Wschr. 118 (1976) 1631-1634 - Wehrspann, P.: Diphtheriefälle im Raum Ham- burg in den Jahren 1975-77, Dt. Ärztebl. 74 (1977) 793-798 - Windorfer, A.: Infektionsbe- dingte Krankheiten in der Bundesrepublik Deutschland, Dt. Ärztebl. 71 (1974) 3745-53 - Zeh, E., Ringelmann, R., Saether-Höhn, B., Riegner, U.: Tödlicher Verlauf einer Diphtherie bei einem 26jährigen Mann, Immunität und In- fektion 4 (1976) 168-173

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med. Rudolf Gross Medizinische Universitätsklinik 5000 Köln 41

Verbesserte

Impulsübertragung beim Lambert-Eaton-Syndrom nach Kühlung

Bei zwei Patienten entwickelte sich ein L.-E.-Syndrom mit Schwäche in den Beinen, bevor Monate später ein Bronchialkarzinom entdeckt wurde.

Elektromyographisch ähneln die Be- funde denen bei Myasthenia gravis.

Guanidin allerdings führt zu deutli- cher Besserung. Eine ähnlich gute Wirkung hat auch die Unterkühlung der Muskulatur. Eine erhöhte Frei- setzung von Acetylcholin, die als Ur- sache der Besserung nach Guanidin vermutet wird, nehmen die Autoren auch für die Abkühlung des unter- suchten Muskels um 10°C an. Egl

Ricker, K.; Hertel, G.; Stodieck, S.: The influ- ence of lokal cooling on neu romuscular trans- mission in the myasthenic syndrome of Eaton and Lambert, J. Neurol. 217 (1977) 95-102

Hämodialyse und urämische

Polyneuropathie

Die Entwicklung einer Polyneuro- pathie ist bei der Urämie die Regel, selbst wenn sie nur bei etwa der Hälfte aller Patienten klinisch sicht- bar wird. Entgegen älterer Auffas- sung bessert sich die Polyneuropa- thie unter der Dialysebehandlung nicht. Bei einigen Patienten nahmen die Funktionsstörungen langsam zu.

Die elektromyographische Untersu- chung des Peronaeus enthüllt sehr frühzeitig die Beteiligung des Ner- vensystems und wird daher empfoh- len. Eine elektromyographische Ver- laufsuntersuchung aber ist nicht sinnvoll, da Rückschlüsse auf die Urämie nicht gezogen werden kön- nen und die Verschlechterung elek- trophysiologischer Befunde wäh- rend der ersten Jahre der Dialyse rasch, später langsam fortschrei- tet. Egl

Caccia, M. R.; Mangili, A.; Mecca, G.; Ubiali, E.;

Zanoni, P.: Effects of hemodialytic treatment on uremic polyneuropathy, J. Neurol. 217 (1977) 123-131

FÜR SIE GELESEN

1826 Heft 32 vom 10. August 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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