Die Information . Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Dem Rheuma Kampf angesagt
Die Bundesregierung solle „ihren Einfluß geltend machen, um eine frühzeitige Krankheitserkennung, rechtzeitige Behandlung und wohnortnahe Durchführung der notwendigen Rehabilitationsmaß- nahmen" im Falle der Erkrankung an Rheuma zu erreichen. Dies wird in einem von Abgeordneten aus allen drei Bundestagsfraktionen eingebrachten Antrag gefordert.
Darüber hinaus solle die Bundes- regierung dafür sorgen, daß eine aussagefähige Statistik über die Häufigkeit der Rheumaerkrankun- gen und deren Kosten erstellt wird. Gemeinsam mit den Ländern solle geprüft werden, ob in stärke-
rem Maße als bisher eine ausrei- chende Zahl von rheumatologi- schen Behandlungsstellen in Er- gänzung zu den bestehenden Kur- kliniken in die Krankenhausbe- darfspläne aufgenommen werden kann.
Die Antragsteller setzen sich fer- ner dafür ein, die Erfahrungen an- derer Staaten für spezielle gesetz- liche Regelungen im medizini- schen und versicherungsrechtli- chen Bereich nutzbar zu machen, um dadurch in größerem Umfang Mittel für die klinische Forschung über Ursachen, Art und Verlauf der Rheumaerkrankung bereitzustel- len sowie Modelle für ambulante und klinische Behandlung sowie zur Beratung und Betreuung zu erarbeiten. Die Bundesregierung soll über ihre Bemühungen dem Bundestag bis Ende 1979 berich- ten. HC
SPD-Kritik an der
Krankenpflegeausbi Idung
Auf Kritik seitens der Arbeitsge- meinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen (ASG) ist der Referentenentwurf zu einem
„Gesetz über die Berufe in der Krankenpflege und den Beruf der Hebamme und des Entbindungs- helfers" gestoßen, den das Bun-
desministerium für Jugend, Fami- lie und Gesundheit Ende 1977 vor- legte. Die stellvertretende ASG- Bundesvorsitzende Frau Dr. med.
Ursula Laschet, Landeck/Pfalz, begründete diese Kritik mit dem Festhalten des Entwurfs am dua- len Ausbildungssystem. Eine tat- sächliche qualitative und quanti- tative Verbesserung der Kranken- pflegeausbildung könne — so Frau Dr. Laschet — nur durch eine Zu- ordnung dieser Ausbildung zum Berufsfachschulsystem erreicht werden. Dies aber bedeute die Herausnahme der Schülerinnen und Schüler aus dem Arbeitspro- zeß. Die Besonderheiten dieser Berufe machten ihrer Meinung nach eine spezifische Berufsfach- schule mit enger Zuordnung zu Ausbildungskrankenhäusern er- forderlich. WZ/DÄ
Krankenversicherungs- zuschuß künftig begrenzt
Seit Inkrafttreten des sogenannten
„Krankenversicherungs-Kosten- dämpfungsgesetzes" (KVKG) am 1. Juli 1977 erhalten freiwillig und privatversicherte Rentner vom Rentenversicherungsträger einen monatlichen Zuschuß zur Kran- kenversicherung in Höhe von 11 Prozent des monatlichen Renten- zahlbetrages.
Bezieht der Empfänger eines Bei- tragszuschusses mehrere Renten aus der gesetzlichen Rentenversi- cherung (zum Beispiel Altersruhe- geld, Witwenrente u. a.), so wird der Beitragszuschuß aus der Sum- me dieser Bezüge ermittelt. Wer am 30. Juni 1977 bereits den bis- herigen Zuschuß von 145 DM mo- natlich erhielt, bekommt minde- stens 100 DM.
Ab 1. Juli 1978 ist der Beitragszu- schuß allerdings nur noch auf die Höhe der tatsächlich gezahlten Aufwendungen für den jeweili- gen Krankenversicherungszu- schuß begrenzt. Dies trifft auch für jene Fälle zu, die jetzt mindestens 100 DM erhalten.
Vom Zuschuß ausgeschlossen sind Rentenanwärter, die in den gesetzlichen Krankenkassen versi- cherungspflichtig werden und sich nicht als Privatversicherte be- freien lassen können. Privat kran- kenversicherte Personen, die nach dem 30. Juni 1978 ihre Rente be- antragen, länger als die Hälfte ih- res Berufslebens gesetzlich versi- chert waren und damit die soge- nannte Halbdeckung erfüllen, können sich von der Versiche- rungspflicht bei einer gesetzlichen Krankenkasse befreien lassen. HC
Kursus der
Medizinischen Soziologie ist entfallen
Die Zweite Verordnung zur Ände- rung der Approbationsordnung enthält in der im Bundesgesetz- blatt (Teil I, Nr. 11, Seiten 312 ff) verkündeten Fassung nicht den — in der Bundesratsvorlage noch vorgesehenen — Kursus der Medi- zinischen Soziologie. Dieser war in
unserem Bericht in Heft 12/1978 unter den mit der AO-Novelle ein- geführten Neuerungen aufge- führt. NJ
FDP-Sprecher lehnt Niederlassungssperre für Apotheker ab
Der zu erwartenden „Apotheker- schwemme" dürfe nach Auffas- sung der FDP nicht mit einer staat- lichen Niederlassungssperre für Apotheker begegnet werden. Der gesundheits- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestags- fraktion Hansheinrich Schmidt (Kempten) erklärte, dieses Pro-
blem sei nur von der Apotheker- Selbstverwaltung zu lösen. Der Abgeordnete schlug vor, die Apo- thekerkammern sollten ähnlich wie die Kassenärztlichen Vereini- gungen zugunsten einer Verbes- serung der Versorgung in ländli- chen Gebieten bestimmte Umsatz- garantien bei Neueröffnungen ge- ben. EB
800 Heft 14 vom 6. April 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT