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Archiv "Individuelle Gesundheitsleistungen nach GOÄ – Einzelfragen" (12.09.2008)

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A1938 Deutsches ÄrzteblattJg. 105Heft 3712. September 2008

S T A T U S

Der Kurs findet in einem jeweils fünftägigen Block mit acht Unter- richtsstunden à 45 Minuten statt.

Unterrichtet wird in Gruppen von maximal 23 Studierenden. Der Un- terricht ist eingeteilt in Seminar- und Übungseinheiten. Dabei wird das Seminar von einem Wissenschaftler betreut, die Computerübungen hin- gegen von einem Wissenschaftler und einem Medizinischen Doku- mentar. Jeden Tag besteht im An- schluss an den Unterricht Gelegen- heit zum freien Üben am Computer unter Betreuung eines Wissenschaft- lers. Im Seminar werden verschiede- ne Bereiche der Statistik erarbeitet, etwa Grundprinzipien klinisch-thera- peutischer Studien anhand statisti- schen Testens. Die Konzepte werden durch Rechenaufgaben vertieft. Die Übung am Computer beinhaltet eine

begleitende Einführung in das Pro- grammpaket SPSS.

Neben diesen Lehreinheiten be- arbeiten die Studierenden im Lauf der Woche ein eigenes Forschungs- projekt in Kleingruppen. Hierzu for- mulieren sie zunächst eine eigene Forschungsfrage (etwa: „Haben Frauen mehr Schuhe als Männer?“).

Sie erheben die Daten per Fragebo- gen an den Kursteilnehmern, geben die Daten ein, werten sie aus, inter- pretieren die Ergebnisse und fassen das Projekt in einem Bericht zusam- men, der wie eine typische wissen- schaftliche Arbeit aufgebaut ist. Die Beurteilung der Teilnahme am Kurs basiert auf diesem Bericht.

Wie sind die Erfahrungen mit dem Konzept? Mehr als zwei Drittel der Studierenden entschieden sich, den Kurs im sechsten oder siebten Se- mester zu belegen. Die Evaluation des Kurses über sechs Semester er- gab, dass das Konzept und die An- wendbarkeit positiv ankommen. Im Vergleich zu früher geben die Stu- dierenden nun vermehrt an, dass die Veranstaltung für die Berufspraxis nützlich ist. Vor allem gefallen das Projekt und seine Nützlichkeit für ih- re Doktorarbeit. Die Blockveranstal-

tungen werden als anstrengend wahr- genommen, die heterogenen Compu- teranforderungen kritisch beurteilt.

An der Universität zu Lübeck kann Q1 in einem besonderen Um- feld gelehrt werden, weil das Quer- schnittsfach in drei separaten Einhei- ten von den Instituten für Medizini- sche Biometrie und Statistik, für So- zialmedizin (Epidemiologie) und für Medizinische Informatik unterrichtet wird. Da der Teil evidenzbasierte Medizin bereits in der Epidemiologie abgedeckt wird, fokussiert der Un- terricht in Medizinischer Biometrie darauf, Studierende optimal auf ei- gene Forschungsarbeiten vorzube- reiten. Studierende lernen in Klein- gruppen, wie Forschung entsteht und Forschungsergebnisse zu beurteilen sind. Speziell lernen sie den klassi- schen Aufbau wissenschaftlicher Ar- beiten kennen und sind dabei gefor- dert, sich schriftlich auszudrücken.

Durch die Umstellung auf das Lübecker Konzept konnten wir eine größere Motivation sowohl bei den Studierenden als auch bei den Do-

zenten wahrnehmen. I

PD Dr. rer. biol. hum. Inke R. König Prof. Dr. med. Jürgen Westermann Prof. Dr. rer. nat. Andreas Ziegler

GOÄ-RATGEBER

Individuelle Gesundheitsleistungen nach GOÄ – Einzelfragen

Die Definition des Begriffs IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung), die Vertragsgestaltung sowie die Rechnungslegung nach der Amtli- chen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wurde in diesem Jahr in den GOÄ-Ratgebern der Hef- te 26, 28–29 und 31–32 beschrieben.

Einige Ärztinnen und Ärzte stehen je nach IGeL-Leistung vor der Frage, was dafür in Rechnung gestellt werden kann und darf. Ne- ben der grundsätzlichen Gültigkeit der GOÄ und dem frei wählbaren Gebührensatz (vom 1,0-Fachen bis zum jeweiligen Schwellen- wert) müssen für selbstständige ärztliche Leistungen, die nicht im Gebührenverzeichnis der geltenden GOÄ vorhanden sind, die Krite- rien nach § 6 Abs. 2 GOÄ beachtet werden.

Preisabsprachen mit Kollegen sind nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) nicht zulässig. Ein Austausch darüber, welche analoge Leistung der angebotenen

IGeL-Leistung am ehesten gleichwertig ent- spricht, hingegen schon.

Schwierigkeiten bereitet oft die Frage der Abgrenzung von IGeL-Leistungen zu den Leis- tungen, die von der gesetzlichen Krankenversi- cherung (GKV) oder privaten Krankenversiche- rern (PKV) erstattet werden. Häufiges Beispiel ist die Beratung, die einerseits zu einer Erkran- kung (und Leistung) stattfindet, die in den Be- reich der GKV/PKV fällt, und die Beratung, die einer anderen Erkrankung und IGeL-Leistungen stattfindet. Theoretisch wäre es am einfachsten, diese Beratungen zeitlich voneinander zu tren- nen, in der Praxis ist dies jedoch leider häufig aus verschiedenen Gründen nicht machbar.

Wichtig ist es, dass der Patient vor der Beratung zu der zweiten Erkrankung und den IGeL-Leis- tungen entsprechend über die Art der Leistung, die Nichterstattung und die Kosten aufgeklärt wird und (bei GKV-Pflicht) einen entsprechen- den Vertrag unterschreibt. Dies kann nur dann reibungslos funktionieren, wenn der Patient möglicherweise bei einem vorhergehenden

Kontakt darüber informiert wurde, dass er er- gänzende, für ihn kostenpflichtige, Leistungen in Anspruch nehmen kann. Sonst wird der Pati- ent von der plötzlichen Wendung während der Beratung „überrumpelt“, unterschreibt und ist verärgert. Ganz abgesehen davon, dass die Gültigkeit des Vertrags womöglich angezweifelt werden könnte. Ein Arzt verteilt beim Erstkon- takt, auf Wunsch des Patienten, Informations- material zu der jeweiligen Krankheit, in dem der Patient nachlesen kann, was er sich selbst Gutes tun kann (beispielsweise viel Tee zu trin- ken), was die GKV/PKV zahlt und welche IGeL- Leistungen der Arzt ergänzend anbieten kann.

Eine Frage, die vor allem von Patienten im- mer wieder gestellt wird, ist, ob der Arzt Vor- kasse verlangen darf. Schaut man in die Rege- lungen in der GOÄ, so ist die Rechnung zu be- zahlen, wenn nach erbrachter Leistung eine fällige Rechnung gestellt wird. Eine Vorkasse wäre demnach nicht zulässig, gleichwohl aber ein Bezahlen nach Erbringung der Leistung und Aushändigung der Rechnung.Dr. med. Anja Pieritz Freies Üben –

im Anschluss an den Unterricht ha- ben die Medizinstu- dierenden Gelegen- heit, ihre Kenntnisse am Computer zu vertiefen.

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