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Archiv "Korrektur: Neue Ethikrat-Mitglieder" (30.03.2012)

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A 620 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 13

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30. März 2012 Das Antibiotikum Azithromycin verkürzt die

Ausscheidungsdauer bei Patienten, die mit En- terohämorrhagischem Escherichia coli (EHEC) der Gruppe O104:H4 infiziert sind (JAMA 2012; 307: 1046–52). Die interdisziplinäre Ar- beitsgruppe um die Lübecker Ärzte Martin Nitschke (Nephrologie), Friedhelm Sayk (Gas- troenterologie) und Johannes Knobloch (Mikro- biologie) beobachtete, dass nur 4,5 Prozent der Patienten mit einer Azithromycin-Therapie den Ausbruchsstamm EHEC O104:H4 über mehr als vier Wochen im Stuhl ausschieden, während mehr als 80 Prozent der Patienten ohne eine Antibiotikatherapie den Erreger nach vier Wochen weiterhin ausschieden. Nach sechs Wochen waren noch immer 57,7 Pro- zent der Patienten ohne Antibiotikatherapie Ausscheider des Erregers, während es in der mit Azithromycin behandelten Gruppe bereits

nach fünf Wochen keinen Träger des Erregers mehr gab.

Da viele Patienten aufgrund der Ausschei- dung eines darmpathogenen Erregers in ihrem privaten und beruflichen Umfeld eingeschränkt waren, hat sich die Arbeitsgruppe entschlos- sen, diesen Patienten eine Therapie anzubie- ten, um den Erreger aus dem Darm der Pa- tienten vollständig zu eliminieren. In einer ers- ten Studie konnte der EHEC O104:H4 bei 15 Patienten innerhalb weniger Tage dauerhaft entfernt werden, ohne dass schwere Kompli- kationen bei den behandelten Patienten auftra- ten. Nach der Therapie konnten alle Patienten in einen normalen Alltag zurückkehren, einige sogar ihre Berufstätigkeit uneingeschränkt wieder aufnehmen.

Der EHEC-Ausbruch des letzten Jahres war der bisher größte seiner Art und betraf vor al-

lem erwachsene Patienten, während bei ande- ren EHEC-Ausbrüchen häufiger Kinder betrof- fen waren. Am Universitätsklinikum Schleswig- Holstein werden seither 117 HUS-Patienten ambulant nachbetreut (Campus Lübeck: 63 HUS-Patienten). Die eigentliche Therapie ist in- zwischen abgeschlossen. Seitdem erfolgt für alle HUS-Patienten eine ambulante Nachsorge, um den Gesundheitszustand weiterhin zu kontrollieren .

Einige, sehr wenige Patienten leiden noch an Symptomen wie dem Fatigue-Syndrom und geringen Eiweißausscheidungen über die Nie- ren bei normaler Nierenfunktion. Sonst gibt es keine dauerhaften gesundheitlichen Beein- trächtigungen. Für viele Patienten war der Auf- enthalt auf der Intensivstation allerdings eine traumatische Erfahrung, die sie nach wie vor

belastet. EB

EHEC: AZITHROMYCIN VERKÜRZT DAUERAUSSCHEIDUNG

Die Deutsche Gesellschaft für Chi- rurgie (DGCH) hat sich dafür aus- gesprochen, bei Behandlungsfeh- lervorwürfen die Vermittlung zwi- schen den Parteien durch Mediato- ren stärker in Betracht zu ziehen.

Die DGCH unterstützt und fördert deshalb das „Pilotprojekt Mediati- on im Medizinrecht“. Träger der Initiative ist das Centrum für Ver- handlungen und Mediation an der Juristischen Fakultät der Ludwigs-

Maximilians-Universität München.

Die Forscher unterziehen Arzthaf- tungsfälle einer Mediation. Geschä- digte und Ärzte kommen dafür je- weils mit ihrem Anwalt und zwei Mediatoren zusammen, um ge- meinsam verbindliche Lösungen zu erarbeiten. Ziel des Projekts ist es zu klären, ob und für welche Fälle eine Mediation sinnvoll ist.

Außerdem befürwortet die DGCH auch einen vom Verschuldensnach- weis unabhängigen Härtefallfonds für Geschädigte und plädiert für dessen Aufnahme in das Patienten-

rechtegesetz. „Über diesen Fonds sollen Patienten finanziell unter- stützt werden, die in einem zugelas- senen Krankenhaus ohne Nachweis des Verschuldens erheblich geschä- digt wurden oder deren Durchset- zung des Schadensersatzanspruches zu lange dauern würde“, erklärte Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, Ge- neralsekretär der DGCH. Als Bei- spiele nannte er den Ausgleich von Einkommensausfällen und von Son- derausgaben, etwa für die Einstel- lung einer Pflegekraft oder einer

Haushaltshilfe. KBr

Die Meldung in Heft 12/2012 ent- hielt Fehler bezüglich der Nominie- rung durch die Bundestagsfraktio- nen. So schlug die Linke Prof. Dr.

med. Frank Emmrich und Dr. med.

Christiane Fischer als Ethikrat-Mit- glieder vor. Die Union benannte An- ton Losinger, Constanze Angerer, Prof. Dr. Peter Dabrock, Prof. Dr.

Wolfram Höfling sowie Prof. Dr.

KORREKTUR

Neue Ethikrat-Mitglieder

med. Elisabeth Steinhagen-Thies- sen. Die SPD sprach sich für Wolf- Michael Catenhusen, Dr. Michael Wunder und Prof. Dr. med. Claudia Wiesemann aus. Die FDP nominier- te Prof. Dr. Edzard Schmidt-Jortzig und Herbert Mertin und die Grünen Ulrike Riedel. Weitere Mitglieder sind Prof. Dr. Wolfgang Huber so- wie Prof. Dr. Heike Walles. BEHANDLUNGSFEHLER

Chirurgen für Härtefallfonds

Bei Behandlungs- fehlern sollen Patienten Geld aus dem Fonds bekom- men, wenn sie erheblich geschädigt

wurden.

Foto: picture alliance

A K T U E L L

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