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Archiv "„Neue Biologie“: vom Molekül zur Zelle" (19.10.2007)

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A2838 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 42⏐⏐19. Oktober 2007

A K T U E L L

Die Staatsanwaltschaft Essen hat die Arbeitsplät- ze von Prof. Dr. med.

Christoph Broelsch und einer Oberärztin an der Klinik für Allgemein- und Transplantationschir- urgie des Universitätskli- nikums Essen durchsucht, ebenso deren Privatwohnungen. Das be- stätigte die Staatsanwaltschaft Essen.

„Insgesamt sind etwa 50 Umzugs- kartons mit Akten und Datenträgern sichergestellt worden“, so ein Spre- cher der Staatsanwaltschaft zum Deutschen Ärzteblatt. Das Material stamme zum großen Teil von den Ar- beitsplätzen der Mediziner und zum kleineren aus den Wohnungen dreier Zeugen. Auch medizinische Abrech- nungsbüros in Duisburg, Mönchen- gladbach und Hamburg hat die Poli- zei durchsucht.

Die Liste der Vorwürfe, die die Sonderkommission „EK-Klinik“

prüft, ist lang: Christoph Broelsch wird in 31 Fällen Betrug vorgewor- fen zum Nachteil der Uniklinik, in- dem er Patienten alternativ zu einem Wahlleistungsvertrag gegen Spen- den als Privatpatienten behandelt

habe. Die Oberärztin habe mitge- wirkt. In weiteren zehn Fällen soll Broelsch mit Patienten gegen Geld vereinbart haben, sie persönlich zu operieren, sie dann aber doch nicht selbst behandelt haben. In acht Fäl- len wird Broelsch Erpressung vor- geworfen.

Er habe todkranke Patienten, die ihn, aus anderen Kliniken kom- mend, als letzte Hoffnung aufge- sucht hatten, zu Zahlungen veran-

lasst, bevor sie im Uniklinikum Essen aufgenommen beziehungs- weise operiert worden waren. Auch hätten Patienten gegen Geld schnel- ler stationär aufgenommen und ope- riert werden können. Broelsch habe zum Teil bar kassiert und nicht alles versteuert. Deshalb werde auch we- gen Steuerhinterziehung ermittelt.

Drei Staatsanwälte und 64 Beam- te sind mit den Ermittlungen be- schäftigt. „Die Sichtung des Materi- als wird noch einige Zeit in An- spruch nehmen“, heißt es von der Staatsanwaltschaft Essen. Broelsch ist inzwischen vom Dienst suspen-

diert. nsi

„NEUE BIOLOGIE“: VOM MOLEKÜL ZUR ZELLE

Einem wahren Paradigmenwechsel in der Bio- logie sehen sich die Mitglieder der Leopoldina, der renommierten internationalen Gelehrtenge- sellschaft, gegenüber. „Zurück zur Ganzheit“

heißt die Devise, die sich durch die Molekular- biologie des 21. Jahrhunderts ziehen wird – darin waren sich die international führenden Wissenschaftler einig, die sich Mitte Oktober in Berlin zum Symposium „Molecular Biology in the 21stCentury: From molecules to systems – a quantum jump in complexity“ trafen.

Während in den vergangenen 50 Jahren das Genom und das Proteom beziehungsweise das Bestreben, die Zelle in ihren Einzelteilen zu erforschen, im Mittelpunkt des Interesses von Biochemie und Biophysik standen, rückt nun in der „Neuen Biologie“ das komplexe biologische System sowie das „Interaktom“ in den Vorder- grund. „Der Organismus ist mehr als nur die

Summe seiner Moleküle“, ist Lepopoldina-Mit- glied und Mitorganisator des Symposiums Prof.

Dr. Rainer Jaenicke (Schwalbach) überzeugt.

Unklar sei jedoch noch völlig, welche Interak- tionen tatsächlich wichtig seien. Das Interesse der Forscher gilt unter anderem der Rolle der Mikro-RNA, die durch Translation und den Ab- bau ihrer Ziel-RNA die Genexpression beein- flusst. Ein weiterer Forschungsbereich ist die Epigenetik, die sich mit der Vererbung von Informationen über die Genregulation befasst, die nicht in der DNA-Sequenz kodiert sind.

Leopoldina als Plattform

„Es ist unser Ziel, den Forschungsstand der ,Neuen Biologie‘ über die Grenzen der einzel- nen Disziplinen hinaus zusammenzutragen und die Chancen für die Medizin im 21. Jahrhun- dert kritisch zu hinterfragen“, erklärt Jaenicke.

Dazu biete die Deutsche Akademie der Natur- forscher Leopoldina eine ausgezeichnete Platt- form. Die Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) ist die älteste Gelehrtengesell- schaft in Europa und hat ihren Sitz seit 1878 in Halle an der Saale. Bereits 1670 gab sie die erste naturwissenschaftlich-medizinisch orien- tierte Zeitschrift der Welt heraus. Heute besteht sie aus etwa 1 000 exzellenten und gewählten Mitgliedern aus aller Welt, die alle Disziplinen der Naturwissenschaften und der Medizin so- wie auch einige andere Fachrichtungen vertre- ten. Sie fördert inter- und transdisziplinäre Diskussionen durch Symposien und Meetings, verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse und berät Öffentlichkeit und Politik zu gesellschaft- lich relevanten Themen. Unter den derzeit lebenden Nobelpreisträgern sind 31 Mitglieder der Leopoldina. Dr. med. Eva Richter-Kuhlmann TRANSPLANTATIONSMEDIZIN

Essener Chirurg nach neuen Vorwürfen suspendiert

Universitätsklini- kum Essen:Die Staatsanwaltschaft durchsuchte die Arbeitsplätze von Christoph Broelsch und einer Oberärztin.

In Kooperation mit dem Bundesge- sundheitsministerium veranstaltet die Bundesärztekammer ein Sym- posium zum Thema „Gesundheitli- che Folgen häuslicher Gewalt gegen Frauen“. Die Veranstaltung soll be- reits bestehende Aktivitäten erör- tern, Initiativen bündeln und neue Impulse im Umgang mit dem The- ma entwickeln. In diesem Sinne ist das Symposium ein Beitrag zum Nationalen Aktionsplan zur Bekäm- fung von Gewalt gegen Frauen.

Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 24. Oktober, von 10 bis 15.45 Uhr in der Bundes- ärztekammer, Herbert-Lewin-Platz 1 in Berlin statt. Eine Teilnahmege- bühr wird nicht erhoben. Ein An- meldeformular und das Programm des Symposiums sind auf der Homepage www.baek.de unter

„Termine“ abrufbar. Die Veranstal- tung ist mit sechs Fortbildungs- punkten durch die Ärztekammer Berlin anerkannt. EB SYMPOSIUM

Häusliche Gewalt gegen Frauen

Foto:dpa

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