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Archiv "Notizen vom Jahrestreffen der American Urological Society" (09.05.1997)

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anwälte nicht mehr von der Tatsache ausgehen können, daß Implantate Krankheiten verursachen, weil ein der- artiger Hinweis wissenschaftlich nicht signifikant ist“. Er sagte außerdem, daß Implantatträgerinnen in Oregon die Hersteller nicht mehr mit der Be- gründung verklagen können, sie fürch- teten, krank zu werden. Nach den wissenschaftlichen Vorentscheidungen war dieses für alle eventuell noch aus- stehenden amerikanischen Gerichts- verfahren ein entscheidendes Signal.

Inzwischen ist es in den USA populär, die Tabakindustrie zu verklagen.

Fehlgeleitete Gruppierungen

In Deutschland aber ziehen Ärz- te verschiedener Fachrichtungen – je- doch kein einziger Facharzt für Plasti- sche Chirurgie, der von seinem Fach her mit Silikon-Brustprothesen medi- zinisch und wissenschaftlich zu arbei- ten hat – und fehlgeleitete Gruppie- rungen noch immer dem FDA-indu- zierten Trott nach, obwohl zuletzt am 28. Juni 1996 die offiziellen Delegier- ten der 20 Mitgliedstaaten der EQUAM (Europäisches Komitee für Qualitätssicherung und Medizinpro-

dukte in der Plastischen Chirurgie) einschließlich der Vertreter von Süd- afrika, Japan und Israel ein neun Punkte umfassendes Statement her- ausgegeben hatten, in dem die Sicher- heit der Silikonimplantate herausge- stellt worden war.

Schießlich haben mehrere große Untersuchungsreihen sozusagen als unerwartetes Nebenprodukt gezeigt, daß Trägerinnen von Silikonbrust- prothesen unabhängig von ihrer Brustgröße ein signifikant niedrigeres Brustkrebsrisiko haben; ein Ergebnis, das inzwischen intensive weitere For- schungen induziert hat.

Der Forderungskatalog von sei- ten der loco-regionär rekonstruktiv tätigen Operateure wird von den Fachärzten für Plastische Chirurgie daher wie folgt beantwortet:

1. Es gibt keine wissenschaftliche Begründung für eine Warnung vor dem Einsatz von Silikon-Brustimplan- taten in der Ästhetischen Chirurgie.

2. Silikon wird vom Facharzt für Plastische Chirurgie schon immer nur nach umfassender Aufklärung der Pa- tientin unter strengen Nachkontrollen bei rekonstruktiven, aber auch bei ästhetischen Eingriffen verwendet.

3. Silikon gilt inzwischen als einer der am besten und intensivst wissen-

schaftlich untersuchten Stoffe in der Medizin.

4. Die Gründung eines nationa- len Referenzzentrums zur „wissen- schaftlich seriösen Untersuchung von Silikon“ zu fordern ist nur ver- ständlich bei Unkenntnis der bereits vorhandenen wissenschaftlichen Li- teratur und der Tatsache, daß bereits eine Expertengruppe der Europäi- schen Mitgliedstaaten für Medizin- produkte bei der EU-Kommission in Brüssel mit diesem Thema beschäf- tigt ist.

5. Die Forderung, daß Gesund- heitspolitiker schnell und kompetent ihrer Verantwortung nachkommen sollten, ist seit 1992 überholt, weil sich bereits damals die europäischen Fach- leute zusammensetzten und unter an- derem die englischen Gesundheitsbe- amten nun schon vor fünf Jahren die Erklärung abgaben, daß die Anwen- dung von Silikonprodukten in der Medizin unbedenklich sei.

Prof. Dr. med. Rolf R. Olbrisch Präsident der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen Klinik für Plastische Chirurgie Diakoniekrankenhaus

Düsseldorf-Kaiserswerth 40489 Düsseldorf

A-1255

P O L I T I K MEDIZINREPORT

Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 19, 9. Mai 1997 (31) cKarzinominzidenz: Die Vermutung, wonach die Inzi-

denz des Prostatakarzinoms infolge einer Vasektomie an- steigen soll, ist entkräftet. Eine positive Familienanamnese ist dagegen prognostisch in zweierlei Hinsicht ungünstig: Pa- tienten laufen ein um 35 Prozent höheres Risiko, selbst ein Prostatakarzinom zu entwickeln, wenn dieses Malignom bei einem Angehörigen im Alter von unter 50 Jahren diagnosti- ziert wurde. Trat es dagegen erst im Alter von über 60 Jah- ren auf, lag das Risiko etwas niedriger. Studien legen zudem nahe, daß diese familiären Neoplasien schlechter zu thera- pieren sind.

cTherapie des Prostatakarzinoms: Nicht erfüllt haben sich die Hoffnungen, mit einer kompletten Androgen- blockade (GnRH-Analoga plus Flutamid) die Progression des Karzinoms aufhalten und die Lebenserwartung verlän- gern zu können. In beiden Punkten war sowohl die Kombi- nation als auch GnRH-Analoga alleine der Orchidektomie nicht überlegen. Neue Substanzen – Retinoid-Abkömmlin- ge – sind derzeit im Test, sie sollen die Differenzierung der Krebszellen fördern und die Apoptoserate steigern. Auch eine Gentherapie mit bestimmten Adenoviren als Vekto- ren wird im Tierversuch geprüft.

cVesikoureteraler Reflux bei Kindern: Bei drohenden Nierenkomplikationen infolge rezidivierender Infektionen besteht die therapeutische Alternative zum chirurgischen Eingriff in einer Antibiotikaprophylaxe. In den Richtlinien empfehlen die Experten, bei milden Formen und jüngeren Kindern diese medikamentöse Prophylaxe; bei älteren Kin- dern mit schweren Refluxformen ist dagegen eher eine Ope- ration zu erwägen. Als ein maßgebliches Kriterium wurde die Vernarbung der Niere infolge häufiger Infektionen bestätigt.

cBlasenkarzinom: Die radikale Zystektomie bleibt – speziell auch bei Senioren – der Eingriff der Wahl, da eine Strahlentherapie alleine keine guten Ergebnisse zeigt und die Überlebenszeit ohne diesen Eingriff maximal zwei bis vier Jahre beträgt. Fortschritte hinsichtlich einer besseren Le- bensqualität sind in der Chemotherapie von neuen Kombina- tionen – auch Taxol – zu erwarten, die besser toleriert werden.

cZwei neue Marker: Mit Hilfe des Ribonukleoproteins Telomerase läßt sich in der Blasenlavage-Flüssigkeit die Dia- gnose eines Blasenkarzinoms relativ spezifisch sichern. Eher für die Verlaufskontrolle eignet sich ein verfeinerter Anti- gentest, der mit unbehandeltem Urin so einfach anzuwenden sein soll wie ein Schwangerschaftstest.

Notizen vom Jahrestreffen der American Urological Society

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