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I 155/2000

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I 155/2000 ERZ 20. Dezember 2000 48C

Interpellation

4032 Rytz, Bern (GB)

Weitere Unterschriften: 5 Eingereicht am: 15.06.2000

Personalsituation im Schulbereich

Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte im Kanton Bern haben sich in den vergangenen Jahren permanent verschlechtert. Die Belastung ist gestiegen, die Pflichtpensen wurden erhöht, der Erfahrungsaufstieg abgebremst und der Teuerungsausgleich nicht mehr gewährt. Erschwerte Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich führen zum Beispiel im Kanton Zürich dazu, dass die Anzahl der Lehrkräfte, die den Beruf wechseln, deutlich gestiegen ist und in den nächsten Jahren mit einem LehrerInnenmangel gerechnet wird.

Dem Kanton Bern droht eine ähnliche Entwicklung. Zusätzlich werden im Jahr 2003 aufgrund der Neukonzipierung der LehrerInnenbildung keine AusbildungsabgängerInnen zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang frage ich den Regierungsrat:

1. Wie viele Lehrkräfte sind auf den Sommer 2000 aus dem Schuldienst (aufgegliedert in die Stufe Kindergarten, Volksschule, Mittelschule) ausgeschieden? Sind Veränderungen gegenüber den Vorjahren auszumachen?

2. Kennt der Regierungsrat die Gründe der Lehrkräfte für den Ausstieg aus dem Lehrberuf? Falls nicht, ist er bereit, die Gründe in Erfahrung zu bringen?

3. Geht der Regierungsrat davon aus, dass mittelfristig genügend Lehrkräfte im Kanton Bern zur Verfügung stehen? Falls sich personelle Engpässe abzeichnen, welche Massnahmen plant der Regierungsrat zu ergreifen?

Antwort des Regierungsrates

Die Verfügbarkeit von Lehrkräften für die Schulen lässt sich nur sehr schwer planen und steuern. Die Zeit, die es braucht, um eine Lehrerin oder einen Lehrer auszubilden ist wesentlich länger als der Konjunkturzyklus der Wirtschaft. Während Zeiten, in denen die Wirtschaft wächst und dementsprechend Arbeitskräfte sucht, wandern erfahrungsgemäss viele Lehrkräfte aus der Schule ab. Diese Erscheinung ist nicht neu und hängt nur sehr bedingt von den Arbeitsbedingungen in der Schule selber ab.

Der Regierungsrat stimmt mit der Interpellantin darin überein, dass die Belastung der Lehr- kräfte in den letzten Jahren gestiegen ist und diese zusätzliche Aufgaben in einem immer schwierigeren Umfeld lösen müssen. Die Situation in den Schulen ist aber nicht wesentlich anders, als in anderen Bereichen der Wirtschaft, die zur Zeit den gleichen Entwicklungen unterliegen. Dagegen sieht er die von der Interpellantin angeführten Arbeitsbedingungen nicht als einzigen Grund für die zunehmende Abwanderung von Lehrkräften aus dem Schuldienst. Weitere ebenso wichtige Gründe, die diese Entwicklung fördern können, sind:

ein attraktives Stellenangebot ausserhalb des Schuldienstes, die persönliche Situation der

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einzelnen Lehrkraft und das Umfeld in der Schule selbst. Nach Ansicht des Regierungsrates sind diese ebenso ausschlaggebend für den Entschluss, den Schuldienst zu verlassen, wie die Arbeits- und Anstellungsbedingungen. Sie sind jedoch durch den Arbeitgeber wenig oder gar nicht zu beeinflussen. Schliesslich weist der Regierungsrat darauf hin, dass auch in anderen staatlichen Aufgabenbereichen je nach Konjunkturlage Abwanderungstendenzen festzustellen sind.

Zu Frage 1:

Die detaillierte Beantwortung dieser Frage ist für die Erziehungsdirektion schwierig, da aus den ihr zur Verfügung stehenden Informationen einzig ersichtlich ist, dass eine Anstellung an einer ganz bestimmten Schule beendet worden ist. Da das Persiska-System ein Lohnauszahlungssystem ist, sind keine Angaben darin gespeichert, aus welchen Gründen die Anstellung beendet wurde und wohin die Lehrkraft gewechselt hat (Tätigkeit ausserhalb des Schuldienstes, andere Bildungsbereiche, die nicht dem LAG unterstehen, wie private Schulen, Beratungsdienste usw.). Aus einer vorläufigen Auswertung der Mutationen per 1.8.2000 lässt sich erkennen, dass gegenüber 1999 auf den Schuljahresbeginn keine wesentliche Zunahme der Mutationen stattgefunden hat.

Zu Frage 2:

Wie oben bereits ausgeführt, kennt der Regierungsrat die Gründe der Lehrkräfte für den Ausstieg aus dem Lehrerberuf nicht. Allenfalls könnten einzelne Schulkommissionen und Schulleitungen darüber Auskunft geben.

In den zurückliegenden Jahren war die Erhebung der Austrittsgründe nicht prioritär, da eine erhebliche Arbeitslosigkeit unter den Lehrkräften herrschte und von den Sozialpartnern gefordert wurde, dieses Problem bevorzugt zu bearbeiten. Bei dem sich abzeichnenden Umschwung auf dem Arbeitsmarkt wird der Regierungsrat die Prioritäten für Erhebungen und Massnahmen im Personalbereich neu beurteilen müssen.

Zu Frage 3:

Der Regierungsrat beurteilt die Situation für die Volksschule im Kanton Bern generell als nicht so schwierig wie in den Kantonen Zürich und Aargau. Verschiedene Gründe führen dazu, dass im Kanton Bern voraussichtlich auch in den nächsten Jahren nicht mit einem so akuten und allgemeinen Lehrermangel gerechnet werden muss, wie er aus diesen beiden Kantonen zur Zeit geschildert wird.

Daraus kann aber nicht geschlossen werden, dass nicht dennoch punktuell Probleme auf- treten können. Die Problembereiche sind hinreichend bekannt. Es sind dies die aus geographischen Gründen nicht sehr attraktiven Schulen in den Randgebieten, die belastenden Situationen in den Realschulen der Agglomerationen und die Fächer, für die eine Ausbildung verlangt wird, die sich in der Privatwirtschaft in vergleichbarer Weise verwerten lässt.

Der Regierungsrat weist darauf hin, dass nach wie vor Kindergarten- und Primarlehrkräfte arbeitslos sind. Per 31. Oktober 2000 suchten 77 Lehrkräfte des Kindergartens bei 4 offenen Stellen und 114 der Primarschule bei 91 offenen Stellen eine Beschäftigung. Die prozentualen Raten sind vor allem bei den Kindergärtnerinnen immer noch bedeutend höher als im Durchschnitt anderer Berufe. Diese Arbeitslosigkeit wird sich als Folge der von der Interpellantin erwähnten Lücke bei der Lehrerinnen- und Lehrerbildung zurückbilden.

In den Schulen der Berufsbildung und an der Fachhochschule ist die Lage wesentlich angespannter, da diese Bereiche noch unmittelbarer als die Volksschule der Konkurrenz

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der Unternehmen aus der Wirtschaft ausgesetzt sind. Besonders schwierig ist es, Fachleute mit Spezialausbildungen (z.B. Informatik) zu rekrutieren, an denen auch in der Wirtschaft Mangel herrscht. Das Gleiche gilt für Lehrkräfte mit Ausbildungen die sich in der Wirtschaft unmittelbar umsetzen lassen, während für die Schule noch eine Zusatzausbildung gefordert ist. (Wirtschaft und Recht, naturwissenschaftliche Ausbildungen usw.)

Sollte ein zunehmender Lehrermangel entstehen, werden die Schulen auf bewährte Mittel zurückgreifen müssen, wie die zusätzliche Übernahme von Pensen durch bereits angestellte Lehrkräfte und die Reaktivierung von Lehrkräften, die den Lehrerberuf freiwillig aufgegeben haben und keiner weiteren Beschäftigung nachgehen.

An den Grossen Rat

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