• Keine Ergebnisse gefunden

Für die HS ARC und ihre Ingenieurstandorte in St

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Für die HS ARC und ihre Ingenieurstandorte in St"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

C:\Program Files (x86)\Neevia.Com\Document Converter\temp\CONVERT_a64c851d2e5d4ee68d4f2333dae0832a.DOC

I 080/2006 ERZ 9. August 2006 48C

Interpellation

1493 Gagnebin, Tramelan (SP)

Weitere Unterschriften: 0 Eingereicht am: 06.03.2006

Zukunft der Hochschule ARC?

Angeblich hat der Bund vor, Richtlinien in Bezug auf die Fachhochschulen zu erlassen, in denen die Mindestbestände für die einzelnen Ausbildungsstandorte festgelegt werden. Man spricht von Beständen zwischen 350 und 500 Schülern.

Für die HS ARC und ihre Ingenieurstandorte in St. Immer, Le Locle und Pruntrut könnten sich diese einschneidenden Richtzahlen als fatal erweisen. Tatsächlich umfassen diese drei Standorte insgesamt nur rund 380 Schüler, obwohl sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter löblich bemühen, ihre Institution bekannt zu machen und das Ausbildungsangebot zu diversifizieren. Angesichts des Einzugsgebiets der betroffenen Standorte ist es illusorisch zu glauben, dass sich die Schülerbestände in den kommenden Jahren derart erhöhen könnten, um den auf Bundesebene geplanten Anforderungen zu genügen.

Die HS ARC stellt aber ein wesentliches Element für die wirtschaftliche Entwicklung des in erster Linie industriell geprägten Jurabogens dar. Sie ist ein Pfeiler des Projekts «Arc jurassien des microtechniques» (Jurabogen der Mikrotechniken) und hat in diesem Zusammenhang im Bereich Forschung und Entwicklung intensive partnerschaftliche Kontakte mit den Unternehmen der Region geknüpft. Ihre Schliessung hätte somit für die gesamte Region katastrophale Folgen. Und mit einer Konzentration der einzelnen Studiengänge an einen einzigen Standort (in Betracht käme wohl La Chaux-de-Fonds) würde der Berner Jura eine seiner wichtigsten Institutionen verlieren. Ausserdem wären damit wahrscheinlich sehr hohe Kosten verbunden (Bereitstellung neuer Räumlichkeiten, Umzug usw.), ohne dass damit jedoch der Fortbestand der Hochschule garantiert wäre.

Der Regierungsrat wird um die Beantwortung folgender Fragen gebeten:

1. Kann der Regierungsrat die oben ausgeführten Informationen bestätigen?

2. Ist der Regierungsrat bereit, gemeinsam mit den betroffenen Kantonen beim Bund vorstellig zu werden, damit dieser auf den Erlass von Richtlinien verzichtet, die sich in fataler Weise auf die für die regionale Wirtschaft sehr bedeutende HS ARC auswirken würden?

3. Welche Strategie wird der Regierungsrat verfolgen, um den Fortbestand des Standortes St. Immer zu sichern?

Es wird Dringlichkeit verlangt. Abgelehnt: 23.03.2006

(2)

2

2 Antwort des Regierungsrates

1. Kann der Regierungsrat bestätigen, dass der Bund vorhat, Richtlinien in Bezug auf die Fachhochschulen zu erlassen, in denen Mindestbestände für die einzelnen Ausbildungsstandorte festgelegt werden?

Seit der Gründung der Fachhochschulen (FH) war eine Rationalisierung des Bildungsangebots unausweichlich, um die für die Tertiärstufe charakteristische Bildungs- und Forschungsqualität zu gewährleisten. Die Folge war ein Zusammenschluss der einzelnen Einrichtungen zu insgesamt sieben schweizerischen Fachhochschulen. Die erste strukturelle Organisation erfolgte über die Festlegung von Mindestkriterien, die zu Bundessubventionen berechtigen. Der Masterplan 2004-2007 sieht daher «kritische Massen» vor. Für den Masterplan 2008-2011 werden die FH ihr Portefeuille (Bildung und Forschung) koordiniert weiter entwickeln müssen, indem sie ihr Angebot konzentrieren und die einzelnen Studiengänge schwerpunktmässig fördern.

Seitens der Bundesbehörden spricht man von quantitativen Forderungen von 500 Studierenden pro Studienstandort; konkrete Zahlen liegen offiziell jedoch noch keine vor.

Der Bund ist hingegen daran, Mindestbestände von 30 Studierenden pro Bachelor- Studienjahr – eventuell weniger für gewisse Bereiche und Studiengänge – zu diskutieren.

Liegen die Zahlen unter diesen Vorgaben, ist die Bundesfinanzierung nicht vollständig gewährleistet, und es ist wahrscheinlich, dass die Kantone einen wesentlich höheren Beitrag zu entrichten hätten.

2. Ist der Regierungsrat bereit, gemeinsam mit den betroffenen Kantonen beim Bund vorstellig zu werden, damit dieser auf den Erlass von Richtlinien, die sich in fataler Weise auf die für die regionale Wirtschaft sehr bedeutende HS-ARC auswirken würden, verzichtet?

Der Regierungsrat ist sich bewusst, wie bedeutend die Berufsbildung auf Sekundar- und Tertiärstufe für den Berner Jura ist. Gerade der Bereich Ingenieurwesen der HS-ARC, der eine enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen und Institutionen des Jurabogens unterhält, stellt einen wesentlichen Trumpf dar, der Innovation möglich macht und so zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region beiträgt.

Der Regierungsrat ist zu einer Intervention im Rahmen der Gespräche innerhalb der für die Fachhochschulen zuständigen eidgenössischen und kantonalen Organe bereit, damit die eidgenössischen Richtlinien geändert werden, falls die Rahmenbedingungen und Bestandesvorgaben den Fortbestand der HS-ARC gefährden. Es ist jedoch wichtig, die schweizerische Politik im Bereich der Tertiärbildung zu berücksichtigen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt sind alle Fachhochschulen verpflichtet, die Beschlüsse des Bundes einzuhalten. Die in der Verfassung verankerten Bildungsartikel, über die am 21. Mai 2006 abgestimmt wurde, verlangen eine gemeinsame Steuerung der Hochschulen durch den Bund und die Kantone, was sich ebenfalls auf die FH auswirken wird. Die Umsetzung der Verfassungsartikel und die Diskussionen rund um die schweizerische Hochschullandschaft sind im Gange. Bis Ende 2006 ist die Ausarbeitung des Bundesgesetzes, des interkantonalen Hochschulkonkordats sowie der Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen vorgesehen.

(3)

3

3 3. Welche Strategie wird der Regierungsrat verfolgen, um den Fortbestand des

Standortes St. Immer zu sichern?

Kontext der Fachhochschule Westschweiz (FH-WCH)

Da die HS-ARC zur Fachhochschule Westschweiz (FH-WCH) gehört, muss auf den entsprechenden Kontext hingewiesen werden. Die FH-WCH verbessert ihre Strukturen, indem sie eine Organisation mit Unterrichtsbereichen entwickelt, die über den Rahmen der regionalen Schulen hinausgehen. So zeichnet sich denn auch mehr und mehr eine räumliche Aufteilung des Angebots auf die gesamte Westschweiz ab. Jede regionale Schule, wie die HS-ARC, muss ihre Stärken und Schwerpunkte bestimmen und sich in dieser Hinsicht spezialisieren.

Situation der HS-ARC

Die HS-ARC verteilt sich auf rund zehn Standorte. Diese geografische Aufteilung verursacht hohe Kosten: Verwaltung der Infrastrukturen sowie der administrativen und technischen Leistungen, Arbeitswege der Dozierenden und der Studierenden. Die HS-ARC ist die kleinste aller Schulen der FH-WCH, und oft werden die kritischen Massen nicht erreicht. Viele Studierende aus den Kantonen Bern, Jura und Neuenburg studieren ausserhalb des BEJUNE-Raums, und die HS-ARC zieht nur wenig Studierende aus anderen Kantonen an, obwohl die angebotenen Ausbildungen allgemein anerkannt sind.

Auf der Tertiärstufe sind Studierende nicht an einen bestimmten Standort gebunden, wichtig ist vielmehr die Attraktivität des Standorts. Das Finanzierungsmodell der FH-WCH, das auf einem System von Kantonsbeiträgen mit entsprechender Verteilung an die Schulen beruht, ist für eine kleine Schule, wie die HS-ARC, eher ungünstig. Die Einnahmen, die den Betrieb der HS-ARC ermöglichen sollten, reichen nicht aus, um den Betrieb auf einer soliden Basis sicherzustellen. Im Hinblick auf eine neue interkantonale FH-WCH- Vereinbarung für 2008 wird es wichtig sein, sich grundlegend mit der Reform des Finanzierungssystems auseinanderzusetzen, damit dieses die Randregionen nicht benachteiligt. Der strategische Ausschuss der HS-ARC setzt sich bei der FH-WCH dafür ein, dass das Finanzierungssystem geändert und ein gewisses Gleichgewicht wieder hergestellt werde.

Mandat des strategischen Ausschusses der HS-ARC

Angesichts der Forderungen seitens des Bundes, der Zwänge seitens der FH-WCH sowie der strukturellen und finanziellen Situation der HS-ARC hat der strategische Ausschuss der HS-ARC die Direktion der HS-ARC beauftragt, eine Machbarkeitsstudie durchzuführen und ein Projekt in Bezug auf die Zusammenfassung der einzelnen Standorte einzuleiten. Der strategische Ausschuss verlangt grundlegende Überlegungen auf BEJUNE-Ebene, die der tertiären Berufsbildung auf universitärer und nichtuniversitärer Ebene Rechnung tragen. Im Anschluss an dieses Mandat wurde am 1. Juni 2006 eine Steuerungsgruppe eingesetzt.

Diese setzt sich aus Mitgliedern der Direktion der HS-ARC und aus kantonalen Verantwortlichen aus den drei Kantonen, die mit den Dossiers «Berufsbildung» und

«Fachhochschulen» betraut sind, zusammen. Die Steuerungsgruppe wird dem strategischen Ausschuss der HS-ARC ein oder mehrere Szenarien vorlegen.

Garantien für den Fortbestand der HS-ARC

In Bezug auf den Standort der HS-ARC in St. Immer ist es zu diesem Zeitpunkt verfrüht, sich über die Ergebnisse einer Studie zu äussern, die in der Steuerungsgruppe eben erst eingeleitet wurde. Der Regierungsrat verfolgt aber zusammen mit seinen Partnern aus den Kantonen Jura und Neuenburg klare Ziele: Es geht darum, eine globale Strategie der Berufsbildung auf Sekundar- und Tertiärstufe zu entwickeln, um den Fortbestand einer Fachhochschule im BEJUNE-Raum zu garantieren und ein Ausbildungszentrum in St. Immer aufrechtzuerhalten.

An den Grossen Rat

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

DER BUND NATURSCHUTZ FORDERT IN EINEM BRIEF DIE SIEMENS AG AUF, SICH FÜR DEN KLIMASCHUTZ UND EINE ZUKUNFTSFÄHIGE ENERGIEWENDE MIT STARKEN ERNEUERBAREN ENERGIEN

5.2.4 Die Qualität der Wettbewerbsleistung muss dem Niveau der im Bildungsplan für die Gymnasiale Oberstufe – Qualifikationsphase formulierten fachlichen Kompetenzen

4.1 Veranstaltungen im Rahmen von befürworteten Wettbewerben sind für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler schulische Veranstaltungen.. Für Lehrerinnen und Lehrer werden

gemeinsam mit anderen betroffenen Kantonen beim Bund vorstellig zu werden und eine höhere Betreuungspauschale für UMA zu erwirken.. abzuklären, inwieweit die seit Jahren

auch ohne Vollstreckungshandlung, vorläufig abgesehen werden, wenn die Einziehung wegen der wirtschaftlichen Verhältnisse des Schuldners oder aus anderen Gründen

Die kantonsrätliche Umwelt-, Bau und Wirtschaftskommission stimmt einstimmig für den Beitritt zur total revidierten Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche

Ist der Regierungsrat bereit, sich allein oder in Absprache mit den anderen Nordwest- schweizer Kantonen beim Bund für eine Vollassoziation beim Erasmus+ Programm einzu- setzen2.

Mit Wirkung vom 01.08.2000 erlasse ich die anliegenden Richtlinien über den Erschwernis- ausgleich beim Einsatz schwerbehinderter Lehrkräfte. Ich bitte dafür Sorge zu tragen, dass