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Archiv "Pharmamarkt China: Ärzte werden als „Informationsspezialisten“ von Firmen bezahlt" (08.07.1994)

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Pharmamarkt China

Ärzte werden als

„Informationsspezialisten"

von Firmen bezahlt

„China ist heute so eine Art Zauberwort' — mit diesen Worten eröffnete Peter Hoffmann das Seminar „Pharmamarkt China' des pmi- Verlages in Frankfurt/Main. Hoffmann ist Vorsit- zender der Geschäftsführung des Verlages. Ge- kommen waren Repräsentanten von Pharmaun- ternehmen, um sich über Absatzchancen zu in-

formieren, aber vor allem über die Vorschriften bei der Zulassung eines Medikaments. Dabei kam es hier und da zu Verständigungsschwierig- keiten mit den chinesischen Experten, die Unter- nehmen sicher auch vor Ort zu meistern haben

— aufgrund der sprachlichen Barrieren, aber auch aufgrund der Unterschiede der Systeme.

Die Laborantin Ai Chun-Bo präpariert im Pekinger „Institute of Materia Me- dica" Pflanzen mit Lösemitteln. Foto: Bayer AG

VARIA WIRTSCHAFT

„Vor China wird heute nicht mehr gewarnt, China ist ein begehrter Handelspart- ner” — so umschrieb pmi-Ver- lagschef Peter Hoffmann auf dem Seminar „Pharmamarkt China" das Interesse ar ,fie- sem Land mit seinen r d 1,2 Milliarden Einwohne Chi- na bietet theoretisch einen rie- sigen Absatzmarkt. Viele Fir- men sind darüber hinaus an den traditionellen chinesi- schen Heilmitteln und deren Herstellung interessiert.

Pressemitteilungen bele- gen: Die Bayer AG beispiels- weise plant derzeit ein joint venture mit der Beijing Eco- nomic Technological Invest- ment Development Corpora- tion. Auf deren Gelände in Peking sollen Produktionsan- lagen im Wert von 30 Millio- nen US-Dollar entstehen.

Bayer will Aspirin und andere Produkte des Geschäftsbe- reichs Selbstmedikation in China einführen. Außerdem sollen in Zukunft auch Arz- neimittel, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, beispielsweise das Diabetes- mittel Glucobay, in Peking hergestellt und verkauft wer- den. Bayer hat bereits seit 1982 Verträge mit wissen- schaftlichen Akademien in China abgeschlossen, die die Zusammenarbeit im Bereich traditioneller chinesischer Medizin vorsehen.

Ähnlich ist kürzlich das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Ber-

tenkommission einholen.

Diese tage etwa im Viertel- jahresabstand, berichtete Sun. Die Anträge würden nach wissenschaftlichen Kri- terien bearbeitet. Allerdings ließen die Referenten durch- blicken, daß eine gewisse Be- dürfnisprüfung erfolgt. Auf die Frage, welche Medika- mente denn in China beson- ders gebraucht würden, schwiegen beide Expertinnen.

Cheng-zhi Sun betonte, daß in jedem Fall eine klini- sche Prüfung in China selbst Voraussetzung für eine Zu- lassung sei. Dies gelte auch dann, wenn ein Arzneimittel längst erfolgreich in anderen Ländern eingeführt sei. Als Begründung hierfür wird fast immer angeführt, daß für ei- ne Behandlung von Patienten in China niedrigere Dosen nötig seien als anderswo. Die Studien werden in speziellen Kliniken durchgeführt, wobei den Unternehmen hierbei die Expertenkommission behilf- lich sei. In der Regel müßten etwa 200 Menschen das je- weilige Medikament testen, erläuterte Sun.

Beim regen Fragen und Antworten während der Ver- anstaltung ergaben sich etli- che Verständnisschwierigkei- ten. Ausgesprochene Detail- fragen waren schwer für die Dolmetscherin zu übersetzen, besonders dann, wenn es für einen Begriff kein Pendant in der anderen Sprache gibt.

Das zeigte sich unter ande- rem bei Nachfragen zur Lohnherstellung, aber auch bei Erkundigungen nach möglichen Verfahrensunter- schieden bei verschreibungs- pflichtigen und OTC-Präpa- raten. Dergleichen gebe es nicht, erläuterte Su-lan Wang, Direktorin der Exper- tenkommission für die Beur- teilung und Überprüfung von Import-Arzneimitteln. Man arbeite gerade erst an einer Liste mit einer derartigen Splittung.

In China seien fast alle Arzneimittel frei zu kaufen, mit Ausnahme von ausge- sprochen giftigen Substanzen, Betäubungsmitteln und Psy- chopharmaka, ergänzte Mar- lin-Buch verfahren: Gemein-

sam mit der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften und dem Fu Wai Hospital in Peking soll ein Labor eingerichtet wer- den, in dem die genetischen Ursachen der Hypertonie er- forscht werden.

Bislang 1 000 Zertifikate

In Frankfurt informierte zunächst Cheng-zhi Sun über Einzelheiten der Arzneimit- telzulassung in China. Sie ist Leiterin der Registrierungs- abteilung des Amtes für Arz- neimittelpolitik. Sun verwies darauf, daß 1987 erstmals ei-

ne spezielle „Verordnung über Import-Arzneimittel"

erlassen wurde. Seitdem ha- ben rund 100 Firmen aus 36 Ländern insgesamt 3 000 An- träge auf Registrierung von Arzneimitteln gestellt. Bis- lang seien circa 1 000 Zertifi- kate für etwa 400 Präparate ausgestellt worden. Die mei- sten zugelassenen Medika- mente dienten der Bekämp- fung von Infektionen. Danach folgten Antipyretika, Analge- tika, kardiovaskuläre Präpa- rate und Arzneimittel zur Be- handlung gastrointestinaler Erkrankungen.

Wer in China Arzneimit- tel verkaufen möchte, muß zur Registrierung das zustim- mende Votum einer Exper-

A-1906 (58) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 27, 8. Juli 1994

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Eichenweg 8, 58239 Schwerte Telefon 0 23 04 / 96 40 Telefax 0 23 04 / 96 42 40

Vertigohee 0

Verschiedene Schwindelzustände • Nebenwirkungen nicht bekannt • Kassenüblich • Niedrige Tagestherapiekosten •

DM 1,15

VARIA WIRTSCHAFT

tin Zuo, Geschäftsführer des Pharmaunternehmens 999 Sanjiu GmbH. 999 ist einer von Chinas größten Pharma- konzernen und gehört zu den 500 größten Firmen insge- samt in China.

Zuo ging humorvoll auf die Fragenden 'ein. Deutsche Geschäftsleute gingen häufig von dem Begriff „Recht" aus.

China baue aber gerade erst sein Rechtssystem aus. Viele Regelungen seien folglich noch unvollständig oder wi- dersprüchlich. Der Manager verdeutlichte auch, weshalb China ein interessanter Markt ist: Der Pharmamarkt ist nach seinen Worten ein Segment mit stabilen Zu- wachsraten. Die Volkswirt- schaft entwickle sich, damit der Lebensstandard und die Nachfrage nach Arzneimit- teln. Allerdings gebe es Un- terschiede zwischen Stadt und Land. In der Stadt gäben die Einwohner rund 80 bis 100 Yuan pro Jahr für Arz-

neimittel aus, in dörflichen Regionen dagegen nur 10 Yu- an ( 100 Renminbi Yuan sind umgerechnet etwa 20 DM).

Ein Problem:

Preisfestsetzung Der Verkauf von Medika- menten erfolgt in China über ein mehrstufiges System, wo- bei unterschieden werden muß zwischen dem Angebot an traditioneller chinesischer Medizin und Arzneimitteln.

Ein interessantes Thema für ausländische Anbieter sind die Arzneimittelpreise.

Formal werden sie in China von einer staatlichen Preisbe- hörde festgelegt. Dabei gibt es Fabrik-, Großhandels- so- wie Einzelhandelspreise, die sich jeweils durch festgesetzte Aufschläge voneinander un- terscheiden. Zwar gelten auch für Importarzneimittel Vorschriften. Doch eine ge- nehmigte Preisfestsetzung

nutzt einem Hersteller nichts, wenn das Produkt in China dann viel zu teuer ist. Weiter- hin kann man ein Medika- ment offenbar kaum abset- zen, falls man den Großhänd- lern und Apothekern ledig- lich die offizielle Spanne be- zahlt.

Ein Firmenrepräsentant gab den Tip, sich bei der Preiskalkulation an einem vergleichbaren, guten Pro- dukt in China zu orientieren.

Geäußert wurde während der Veranstaltung jedoch auch, daß Ärzte und Großhändler honoriert werden, damit sie Produkte empfehlen bezie- hungsweise vorhalten. Vor al- lem Ärzte, die Produkte emp- fehlen können, scheinen eine große Bedeutung zu haben.

Zuo erläuterte dies am Beispiel der Absatzpolitik sei- nes Unternehmens. In großen Städten Chinas seien „Infor- mationsspezialisten", also kli- nisch erfahrene Ärzte, für die Empfehlung der 999-Produk-

te zuständig. Sie erklärten in erster Linie Kollegen die In- dikationen und Einnahme- vorschriften. In großen Städ- ten gebe es etwa 10 bis 20 sol- cher „Informationsspeziali- sten", in mittleren drei bis fünf. Gegenwärtig arbeiteten in China rund 800 von ihnen für das Unternehmen 999.

Sabine Dauth

Zusammensetzung Tabletten: 1 Tablette enthält:

Anamirta cocculus D4 Vit. 210,0mg, Conium maculatum ex herba recent. D 3 trit. (Vorschrift 7 HAB 1) 30,0 arg, Ambra grisea D6 trit. (Vorschrift 7 HAB 1) 30,0mg, Petroleum reofikaturn D8 trit. (Vorschrift 7 HAB 1) 30,0 mg.

Gemeinsam potenziert über die letzten 2 Stufen gemäß HAB 1, Vorschrift 40c Hilfsstoff: Lactose, Magnesiumstearat.

Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete ent- sprechen den homöopathischen Arzneimittelbildern. Dazu gehören: Verschiedene Schwindelzustände. Gegenanzei- gen: Nicht bekannt. Nebenwirkungen: Nicht bekannt.

Hinweis: Es können sogenannte Erstverschlimmerungen vorkommen, die jedoch unbederkich sind. Wechsel- wirkungen mit anderen Mitteln: Nicht bekannt.

Besonderer Hinweis: Die Tabletten wirken nicht sedierend und beeinträchtigen daher auch nicht die Verkehrssicherheit oder die Aufmerksamkeit beim Umgang mit Maschinen.

Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: 3mal täglich 3 Tabletten unter der Zunge zergehenlassen, bei anfallsweisem Schwindel anfangs alle 15 Minuten 1 Tablette.

Darreichungsform und Packungsgrößen: Packungen mit 50 Tabletten (N 1) DM 6,41, mit 250 Tabletten (N 2) DM 21,31 (Stand: 1. Januar 1994). Zul.-Nr.: 13442.00.00.

Zusammensetzung Tropfen: 100,0 g enthalten: Conium maculatum Dil. D3 (HAB 1, Vorschr. 2a), Ambra grisea Dil.

D6 (HAB 1, Vorschr. 41)), Petroleum rectificaturn Dil. D8 (HAB 1, Vorschr. 5a) jeweils 10,0 g; Anamina cocculus Dil. D4 70,0 g. (Potenzierung der letzten 2 Stufen jeweils gemäß HAB 1, Vorschrift 40a). Enthält 35 Vol.-% Alkohol.

Anwendungsgebiete: Schwindel verschiedener Genese (besonders arteriosklerotisch bedingter). Gegenanzeigen:

Nicht bekannt. Nebenwirkungen: Nicht bekannt.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Nicht bekannt. Besonderer Hinweis: Vertigoheel hat keine Unverträglichkeit mit Alkohol, keine sedierenden Eigen- schaften (keine Beeinträchtigung der Verkehrs- sicherheit). Dosierungsanleitung und Art der An- wendung: 3mal täglich 15-20 Tropfen, bei anfallsweis- em Schwindel initial alle 15 Minuten 10 Tropfen. Dar- reichungsform und Packungsgrößen: Tropfflaschen mit 30 ml (N1) DM 9,68, mit 100 ml (N 2) DM 26,32 (Stand: 1. Januar 1994). Weitere Darreichungsform:

Injektionslösung.

-Heel

Biologische Heilmittel Heel GmbH 76484 Baden-Baden

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 27, 8. Juli 1994 (59) A-1907

Referenzen

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