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Die Information:
Bericht und Meinung AUS ALLER WELT
verbessere oder daß die neuen Einheiten eine erhebliche Erleich- terung der Labortechnik mit sich
bringen. Erst nach einem solchen Nachweis sollte ein exakter Plan für die Veränderung der Meßge- wohnheiten entworfen werden. bt
Konzentrische Aktion gegen Markenpräparate
Das amerikanische Gesundheits- ministerium hat Anfang des Jahres eine Reihe von Maßnahmen in An- griff genommen, mit denen die Verschreibung von Generics ge- fördert werden soll. Die FDA (Food and Drug Administration) veröf- fentlichte eine Liste von 2400 Mar- kenpräparaten, denen die Freina- men beigegeben sind. Bei den auf dieser Liste aufgeführten Präpara- ten ist die FDA der Auffassung, daß die Generics den Markenprä- paraten gleichwertig sind. Im Lau- fe des Jahres soll eine weitere Li- ste herauskommen, womit dann etwa 5000 Produkte erfaßt sein sollen, die 75 Prozent des Marktes der verschreibungspflichtigen Arz- neimittel umfassen sollen.
Der zweite Schritt war die Veröf- fentlichung eines Mustergesetz- entwurfes durch das Gesundheits- ministerium und die Kartellbehör- de, der den einzelnen Bundesstaa-
ten zur Annahme empfohlen wer- den soll. In 48 der 50 US-Bundes- staaten ist nämlich nach wie vor der Apotheker an die Verschrei- bung des Arztes gebunden, muß also ein Markenpräparat verabfol- gen, wenn es auf dem Rezept steht. Nur in den Staaten Delaware und Wisconsin ist es den Apothe- kern erlaubt, nach eigenem Er- messen eine Verschreibung, die auf einen Markennamen ausge- stellt ist, durch ein anderes Präpa- rat oder durch ein Generic zu sub- stituieren. Nach Meinung der Bun- desbehörden liegen deshalb in diesen beiden Staaten die Medika- mentenpreise um 20 bis 30 Pro- zent niedriger als im Rest der USA.
Die Kartellbehörde meint, daß das Substitutionsrecht der Apotheker den Wettbewerb auf dem pharma- zeutischen Gebiet überhaupt erst in Gang bringen würde.
Noch eine Maßnahme: Die Bun- desbehörde, die die Sozialversi- cherungs- und Fürsorgeprogram- me Medicare und Medicaid ver- waltet, will im Laufe dieses Jahres für 70 häufig verschriebene Arz- neimittel die Regelung einführen, daß Kosten den Patienten nur noch dann erstattet werden, wenn die Verschreibung auf einen Frei- namen lautet.
Nach dem gegenwärtigen Stand werden in den Vereinigten Staaten etwa 15 Milliarden Rezepte pro
Jahr verschrieben. Von denen lau- ten 90 Prozent auf Markenbe- zeichnungen. Die pharmazeuti- sche Industrie beabsichtigt, die Maßnahmen der Bundesregierung gerichtlich zu bekämpfen. bt
CHINA
Entmaofiziert
Der atemberaubend schnelle poli- tische Prozeß in der Volksrepublik China wird auch immer deutlicher in der medizinischen Literatur sichtbar: Im letzten Heft des Jahr- ganges 1978 des „Chinese Medi- cal Journal", das Anfang 1979 in Europa ausgeliefert wurde, ist in 84 Textseiten nicht eine einzige politische Bemerkung mehr zu fin- den. Im Heft davor war noch am Beginn eine gesundheitspolitische Erklärung des Parteivorsitzenden Hua Kuo-feng abgedruckt. In Heft 6 aber ist nicht einmal die Vierer- bande mehr existent, geschweige denn Mao Tse-tung, der früher ob- ligat in jedem Artikel wenigstens einmal in halbfetter Schrift zitiert werden mußte. Anstelle des Leitar- tikels enthält Heft 6 einen Bericht über ein Präparat namens Gossy- pol, das als Antikonzeptivum für Männer seit 1972 bereits im klini- schen Versuch ist. Die Autoren enthalten sich auch in diesem Fal- le selbst einer bevölkerungspoliti- schen Stellungnahme. bt
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418 Heft 7 vom 15. Februar 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT