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Archiv "Sowjetunion: Bedarf an Ärzten wird bis 1985 gedeckt" (25.03.1983)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen AUS ALLER WELT

ist. Die kriegerischen Beziehun- gen zwischen den beiden Regie- rungsebenen in allen Bereichen von der konstitutionellen Gewalt bis zu den Ölpreisen, von der Ver- kehrspolitik bis zur Sprachgesetz- gebung, beunruhigen die Anbieter medizinischer Versorgung, die be- fürchten, daß sie und ihre Patien- ten dabei auf der Strecke bleiben.

Anschrift der Verfasserin:

Charlotte Gray 185 Mackay Street Ottawa, Ont. KIM 2 B 5 Kanada

SOWJETUNION

Bedarf an Ärzten wird bis 1985 gedeckt

Man müsse sich damit abfinden, daß es in den Polikliniken noch lange Reihen von Wartenden gibt, erklärte der Leiter der Abteilung Gesundheitswesen und Medizin- technik der Staatlichen Plankom- mission der Sowjetunion in einem in der DDR erschienenen Inter- view. Der sowjetische Gesund- heitsdienst sei zwar in der Lage, alle Patienten stationär zu behan- deln, die der dringlichen Hilfe be- dürfen; dennoch müsse ein Teil der Patienten, bei denen eine sta- tionäre Behandlung wünschens- wert wäre, zu Hause betreut wer- den. Die Zahl der Krankenhausbet- ten, die zur Zeit mehr als 3,3 Millio- nen beträgt (124,9 Betten auf 10 000 Einwohner), soll daher im elften Fünfjahresplan um acht bis zehn Prozent gesteigert werden.

Eine optimale Bettenzahl von 135 bis 140 Betten je 10 000 Einwoh- ner werde in den Jahren zwischen 1990 und 1995 erreicht werden.

Eine optimale Arztdichte werde schon 1985 hergestellt werden.

Darunter versteht der sowjetische Funktionär ein Verhältnis von 40 Ärzten auf 10 000 Einwohner (Arzt- dichte 1:250). Die gegenwärtige Million an berufstätigen Ärzten in der Sowjetunion ergibt eine Arzt- dichte von 1:268. gb

BRIEF AUS SÜDAFRIKA

Zu wenig Honorar

von den Versicherungen

Der South African Medical and Dental Council hat eine Erhöhung der ärztlichen Gebühren in der Krankenversicherung um 17,8 Prozent verlangt; die Zahnarztho- norarsätze sollen um 30 Prozent erhöht werden. Damit würde die Gebühr für eine allgemeinärztli- che Beratung von 7,70 auf 9,07 Rand, für einen Hausbesuch von 15,40 auf 17,75 Rand und für einen Hausbesuch bei Nacht von 25,60 auf 30,15 Rand steigen. Die Hono- rarsätze für Fachärzte liegen hö- her; beispielsweise beträgt die Ge- bühr für eine Konsultation beim Gynäkologen jetzt 17,90 Rand und soll auf mehr als 21 Rand steigen.

In Südafrika gibt es keine allge- meine Krankenversicherung, son- dern etwa 300 freiwillige Kranken- kassen, in denen zur Zeit mehr als 4 Millionen Mitglieder versichert sind (dies entspricht knapp der Zahl der weißen Bevölkerung). Sie werden unter der Bezeichnung Medical Aid zusammengefaßt. Ge- wöhnlich zahlt der Arbeitgeber die Hälfte des Versicherungsbeitra- ges. Eine Reihe der Medical-Aid- Verträge sehen eine Eigenbeteili- gung des Versicherten von bei- spielsweise 20 Prozent der Gebüh- ren für ambulante Leistungen und für Arzneimittel vor.

Niedergelassene Ärzte und Zahn- ärzte können frei entscheiden, ob sie Mitglieder dieser Versicherun- gen zu den dafür vorgesehenen einheitlichen Gebührensätzen be- handeln wollen oder nicht. In den letzten Jahren hatten die Ärzte.

auch im Hinblick auf die hohen Inflationsraten, kräftige Erhöhun- gen der Gebührensätze durchset- zen können. Allein seit Ende 1979 sind die Honorarsätze um fast 70 Prozent gestiegen. Trotzdem kün- digen zur Zeit viele niedergelasse- ne Ärzte ihre Verträge mit den Me- dical-Aid-Versicherungen, um pri- vat höhere Honorare liquidieren

zu können. Der Verband der Medi- cal-Aid-Versicherungen hat den- noch den Gesundheitsminister aufgefordert, die neue Forderung der Ärzte als „überhöht" zurück- zuweisen.

Ein kleiner Teil der mehr als 16 Millionen Schwarzen in Südafrika (davon leben rund 4 Millionen in den neuerdings getrennt zählen- den „Homelands") dürfte eben- falls bereits Zugang zu diesem Versicherungssystem haben, näm- lich diejenigen, die in den Groß- städten bei größeren Firmen Be- schäftigung finden. Offiziell zahlt in Südafrika jeder nach seinen Fä- higkeiten für die gesundheitliche Versorgung; notfalls springt der Staat ein. Die Behandlung von an- steckenden Krankheiten sowie die psychiatrische Behandlung wer- den ohnehin aus dem südafrikani- schen Staatshaushalt bezahlt. Auf dem Lande wird oft der weiße Far- mer die Behandlungskosten für seine schwarzen Landarbeiter übernehmen, außerdem spielen hier Missionseinrichtungen eine Rolle. Aber die amtliche Statistik verzeichnet selbst für die schwar- ze Millionenstadt Soweto bei Jo- hannesburg noch etwa 3000 Medi- zinmänner („Witch Doctors"); da- neben gibt es aber in Soweto auch das Baragwanath-Hospital, mit 2700 Betten das größte Kranken- haus der südlichen Halbkugel, in dem 450 Ärzte, davon 80 schwar- ze, tätig sind. Zu diesem Kranken- haus gehören in Soweto acht Au- ßenstellen mit Polikliniken.

Eine weitere Forderung des Medi- cal and Dental Council zielt darauf ab, berufsgerichtliche Verfahren gegen Ärzte in Zukunft nicht mehr in öffentlicher Verhandlung durchzuführen und der Öffentlich- keit nur noch das Ergebnis be- kanntzugeben. Die Presse habe zu oft „subjektiv" berichtet, argu- mentieren die Befürworter dieses Vorschlages, und auf diese Weise dem Ansehen des Arztberufes ge- schadet.

Mehrere leitende Gesundheitsbe- amte und Politiker wenden sich 108 Heft 12 vom 25. März 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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Kernkraftwerke der Welt

A.

Am 1.1.1982

in Betrieb 272 KKW mit 153 772 Megawatt (e) im Bau 238 KKW mit 222 018 Megawatt (e)

Elektrische Leistung

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- Quelle IAEA

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Wie die Internationale Atomenergie-Organisation mitteilt, waren im Jahre 1982 in der ganzen Welt 272 Kernkraftwerke mit einer elektrischen Gesamt- leistung von 153 772 Megawatt (1 MW = 1 Million Kilowatt) in Betrieb. Sie hatten einen Anteil an der Weltstromerzeugung von gut 8 Prozent. Derzeit befinden sich noch 238 Kraftwerke mit einer geplanten Leistung von 222 000 Megawatt im Bau WZ

Spektrum der Woche Aufsätze Notizen AUS ALLER WELT

jedoch gegen diesen Vorschlag (dem die Regierung zustimmen müßte): das Ansehen des Arztbe- rufes könne gerade durch die Öf- fentlichkeit berufsgerichtlicher Verfahren hochgehalten werden, zumal auf diese Weise am besten der Eindruck zu vermeiden sei, daß das Fehlverhalten von Ärzten von irgend jemandem gedeckt werden könnte. In Zeitungskom- mentaren wurde auch davor ge- warnt, daß die vorgeschlagene Än- derung dazu führen könnte, die in Südafrika nach britischer Tradi- tion vorgeschriebenen amtlichen Untersuchungen von Fällen ge- waltsamen oder ungeklärten To- des in Zukunft ebenso geheim durchführen zu lassen. gb

CHINA

Ein Kind — mit Ausnahmen

Chinas bevölkerungspolitische Maßnahmen zeigen Wirkung — je- denfalls nach chinesischen Quel- len. Das Bevölkerungswachstum Pekings konnte auf ein Prozent zurückgeführt werden, teilte der Vizedirektor des Pekinger Fami- lienplanungskomitees Zhu Yun-yi auf einer Konferenz mit, über die das englischsprachige „Chinese Medical Journal" berichtete. 1982 seien in den vier städtischen Be- zirken Pekings 98 Prozent der Kin- der Erstgeborene gewesen — eine wichtige Zahl, weil China die Ein- kindfamilie propagiert. In den zur Verwaltungseinheit Peking gehö- renden ländlichen Bezirken lag diese Quote zwischen 80 und 90 Prozent.

Nach wie vor werden späte Heirat und die Einkindfamilie privilegiert:

Ein Ehepaar, bei dem der Mann bei der Heirat über 25 oder die Frau über 23 Jahre alt ist, erhält zur Hochzeit 22 statt normalerwei- se 15 Tage Urlaub. Familien, die zusagen, sich mit einem Kind zu begnügen, bekommen für dieses Kind bis zu dessen 14. Lebensjahr eine Zulage von fünf Yuan mo-

natlich. Der Mutterschaftsurlaub wird, wenn eine Mutter bei der Ge- burt des ersten und einzigen Kin- des älter ist als 24, von 56 auf 71 Tage verlängert; unter gewissen

materiellen Einbußen, immerhin jedoch bei vollem bisherigen Ar-

beitslohn kann sie auch eine Ver- längerung auf sechs oder sogar 12 Monate beantragen.

Auf dem Land erhält die Einkindfa- milie die doppelte Zuteilung an Privatland und 400 Extraarbeits- punkte pro Jahr.

Zweitkinder werden unter gewis- sen Bedingungen zugelassen:

Wenn das erste Kind adoptiert ist, darf man auch noch ein eigenes in die Welt setzen. Außerdem gibt es Ausnahmen für nationale Minder-

heiten, und eine Frau, die selbst einziges Kind ihrer Eltern ist, darf zwei Kinder haben, ohne Nachteile zu erleiden.

In diesem letzteren Falle wirkt sich wohl die chinesische Familientra- dition aus: Eltern mit einem einzi- gen weiblichen Nachkommen wird damit eine größere Chance eröff- net, wenigstens Großeltern eines männlichen Nachkommen zu wer- den. bt

VEREINIGTE STAATEN

Asbestarbeiter unter Kontrolle

Anstatt fruchtloser, ideologischer Polemik hat man in Amerika damit begonnen, das Problem der Ge- fährdung von Asbestarbeitern auf praktische Weise zu lösen. Solan- ge auf Asbest insbesondere bei Isolationen (zum Beispiel Feuer- schutzanzüge) nicht verzichtet werden kann, Asbestarbei- ter sorgfältig überwacht werden.

Die amerikanische Krebsgesell- schaft will Untersuchungsteams bilden, die im Lauf von jeweils drei Jahren an 19 Orten in den USA und in Kanada diejenigen Asbest- arbeiter untersuchen sollen, die einem besonderen Risiko ausge- setzt sind. Man denkt zunächst daran, sich vornehmlich um dieje- nigen Arbeiter zu kümmern, die über 50 Jahre alt sind, mehr als 30 Jahre lang mit Asbest zu tun hat- ten und außerdem auch noch rau- chen. Unterstützt wird die Initiati- ve der Krebsgesellschaft vom Krebsvorsorgeinstitut an dem be- kannten Mount Sinai Hospital in New York und von der Internatio- nalen Vereinigung der Isolations- und Asbestarbeiter. bt Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 12 vom 25. März 1983 111

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