• Keine Ergebnisse gefunden

Der erste und der zweite Adam

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 106-110)

sprach vom ersten und vom zweiten - und das zurecht.

In der frühen lemurischen Zeit, als sich der noch nicht von der Erde getrennt hatte, war die Erde – und damit auch der Menschenleib – durch die Mondenkräfte in eine immer stärkere Verhärtung gekommen, sodass es für die Menschenseelen immer schwieriger wurde, sich zu inkarnieren. Freilich waren diese damaligen verhärteten Menschenleiber noch ganz dünn und ätherisch im Vergleich zu unserem heutigen Leib, aber damals herrschten noch ganz andere Inkarnationsbedingungen als heute. Schließlich war es soweit gekommen, dass es im wesentlichen nur mehr ein einziges Hauptpaar gab, das die "widerspenstige

Menschensubstanz" zu bezwingen vermochte, jenes Paar eben, das in der Bibel als und bezeichnet wird. Alle anderen Menschenseelen waren nach und nach auf die verschiedenen abgewandert und sie kamen erst nach und nach zurück, nachdem sich der Mond von der Erde abgetrennt hatte; dieser Vorgang dauerte bis weit in die hinein.

Das menschliche Hauptpaar war zwar stark genug, um die Menschensubstanz so zu bezwingen, dass es sich verkörpern konnte, aber es war nicht stark genug, um dem en Einfluss Widerstand zu leisten. In die Zeit des Mondenaustritts fällt daher auch der , die luziferische Versuchung, der der Mensch erlegen ist. Zugleich wurde , einer der , der Schöpfergötter, zum Herrn der neu entstandenen Mondensphäre und griff von hier regelnd in die Abstammungsverhältnisse ein.

Als Folge des Sündenfalls wurde Adam ein Teil der Kräfte seines → Ätherleibs entzogen;

nachdem er vom → Baum der Erkenntnis gegessen hatte, sollte er nicht auch noch vom → Baum des Lebens kosten, wie es in der Genesis heißt. Der luziferische Einfluss erstreckte seine Wirkungen auch in den → Astralleib dieses Hauptpaares Adam und Eva, so dass es unmöglich war, alle die Kräfte, die in Adam und Eva waren, auch herunterfließen zu lassen durch das → Blut der Nachkommen. Den → physischen Leib musste man durch alle die Geschlechter herunter sich fortpflanzen lassen, aber von dem → Ätherleib behielt man in der Leitung der Menschheit etwas zurück und ebenso vom → Astralleib und von der ursprünglichen → Substanz aus der das menschliche → Ich entsprungen ist.

"Und wir müssen dabei in der lemurischen Zeit einen Zeitpunkt festsetzen, nach welchem im heutigen Sinne erst richtig vom „Menschengeschlecht“ gesprochen werden kann. Was vorher war, kann noch nicht so besprochen werden, dass man sagen könnte, es wären schon jene Iche in den Erdenmenschen vorhanden gewesen, die sich dann immer weiter und weiter inkarniert haben. Das war nicht der Fall. Vorher war das Ich des Menschen keineswegs noch abgetrennt von der Substanz derjenigen Hierarchie, die zunächst zu diesem Ich des Menschen die Veranlassung gegeben hat, von der Hierarchie der Geister der Form. Wir können uns vorstellen - das zeigt die okkulte Forschung -, dass gleichsam ein Teil der Substanz der Geister der Form eingegangen ist in die menschlichen Inkarnationen zur menschlichen Ich-Bildung." (Lit.: GA 131, S 178)

Ein Teil davon aber, ein Teil des ursprünglichen Adam, wurde zurückbehalten, dies wurde später die → Seele des nathanischen Jesusknaben.

Der Teil der Kräfte des Ätherleibs, der dem Adam genommen worden war, ging folglich auch nicht auf seine Nachkommen über. Dieser Teil wurde, wie sich ausdrückt, aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit. Der unschuldige Teil der Adamseele, gleichsam der unschuldigen himmlischen Schwesterseele des irdischen Adam, wurde später, viel später, dem nathanischen Jesusknaben als „provisorisches Ich“, wie Rudolf Steiner sagt, eingegliedert. Der von den luziferischen Mächten frei gebliebene Teil des Stammvaters der Menschheit, der alte Adam, wurde nun als neuer Adam in dem nathanischen Jesuskindlein zur Zeitenwende wiedergeboren.

Bis zu seiner ersten irdischen Inkarnation als nathanischer Jesus lebte diese unschuldig gebliebene Schwesterseele des Adam als erzengelartige Wesenheit, wie Rudolf Steiner oft betont hat, in der geistigen Welt und wirkte im wesentlichen nur bis zum Ätherleib herab.

Mit ihr verband sich der schon in der fernen Vergangenheit mehrmals, um wichtige Aufgaben für die Menschheit zu erfüllen. Durch ein den Menschen weit überragendes Geistwesen, durch , wurde der Mensch in den getrieben, nur durch eine übermenschliche Tat konnten seine Folgen wieder ausgeglichen werden. Daher entschloss sich der Christus,

seine Sonnenheimat zu verlassen und sich durch einen Menschen mit der Erde zu verbinden. Das musste aber schrittweise vorbereitet werden, indem der Einfluss der Widersacher auf den → physischen Leib, den → Ätherleib und den → Astralleib gemildert wurde. Durch drei , die der Christus vollbrachte, indem er die Wesenheit des späteren nathanischen Jesus durchdrang, wurde das spätere Erdenwirken des Christus und die Auferstehung von den Toten vorbereitet.

Die erzengelartige Wesenheit des späteren nathanischen Jesusknaben wurde erst zur Zeitenwende in einen Menschenleib geführt, der in der Blutsverwandtschaft seinen physischen Leib hinaufleitete bis zu dem alten Adam – und "der war Gottes", wie es im Geschlechtsregister des Lukas-Evangeliums ( Lk 3,38 (http://www.bibel-online.net/buch/

42.lukas/3.html#3,38)) heißt, d.h. er war der unmittelbaren und ungetrübten Schöpfung der entsprungen. Der nathanische Jesus hängt also nicht nur in einfacher, sondern in zweifacher Weise mit dem alten Adam zusammen. Einerseits dadurch, dass in ihm der von der luziferischen Versuchung unberührte, unschuldig gebliebene Teil des Adam verblieben war, und anderseits dadurch, dass sein physischer Leib in direkter Blutslinie vom Leib des alten Adam abstammte, jenes Leibes, in dem ein Mensch erstmals die feste physische Erde betreten hatte. Dieses auserwählte Leibesgefäß bot dem die Möglichkeit, sich mit der im 30. Lebensjahr des auf Erden zu inkarnieren. Nur dieser ganz besonders vorbereitete Leib, der Leib des zweiten Adam, konnte, erfüllt von der Christuskraft, der Auferstehung teilhaftig werden. Mehr noch, dieser Leib konnte zum fruchtbaren Samen werden, durch den nach und nach immer mehr Menschen die Auferstehung erleben können.

"Wer das Evangelium und die Paulus-Briefe auf sich wirken läßt, wird merken, welch tiefgehender Unterschied in bezug auf die Auffassung der Auferstehung zwischen dem Grundton der Evangelien und der paulinisdien Auffassung ist. Zwar parallelisiert Paulus seine Auferstehungsüberzeugung mit der der Evangelien; denn indem er sagt, Christus sei erstanden, weist er darauf hin, daß der Christus als ein Lebendiger, nachdem er gekreuzigt worden war, dem Kephas, den Zwölfen, dann fünfhundert Brüdern auf einmal und zuletzt ihm auch, als einer unzeitigen Geburt, erschienen ist aus dem Feuerschein des Geistigen.

So ist er auch den Jüngern erschienen; darauf weist Paulus hin. Und die Erlebnisse mit dem Auferstandenen waren für Paulus keine anderen als für die Jünger, was er aber gleich daran anknüpft, was für ihn das Ereignis von Damaskus ist, das ist seine wunderbare und leicht zu begreifende Theorie von der Wesenheit des Christus. Denn was wird vom Ereignis von Damaskus an für ihn die Wesenheit des Christus? Sie wird für ihn der zweite Adam.

Und Paulus unterscheidet sogleich den ersten Adam und den zweiten Adam: den Christus.

Den ersten Adam nennt er den Stammvater der Menschen auf der Erde. Aber in welcher Weise? Wir brauchen nicht weit zu gehen, um uns die Antwort auf diese Frage zu verschaffen. Er nennt ihn den Stammvater der Menschen auf Erden, indem er in ihm den ersten Menschen sieht, von dem alle übrigen Menschen abstammen — das heißt für Paulus:

derjenige, der den Menschen vererbt hat den Leib, den sie als einen physischen an sich tragen. So hatten alle Menschen von Adam ihren physischen Leib vererbt. Das ist der Leib, der uns zunächst in der äußeren Maja entgegentritt, und der sterblich ist; es ist der von Adam vererbte, verwesliche Leib, der dem Tode verfallende physische Leib des Menschen.

Mit diesem Leib — wir können den Ausdruck, denn er ist nicht schlecht, geradezu gebrauchen — sind die Menschen «angezogen». Und den zweiten Adam, den Christus, betrachtet Paulus im Gegensatz dazu als innehabend den unverweslichen, den unsterblichen Leib. Und durch die christliche Entwickelung setzt Paulus voraus, daß die Menschen allmählich in die Lage kommen, an die Stelle des ersten Adam den zweiten Adam

zu setzen, an die Stelle des verweslichen Leibes des ersten Adam den unverweslichen Leib des zweiten Adam, des Christus, anzuziehen. Nichts Geringeres also, als was alle alte Weltanschauung zu durchlöchern scheint, nichts Geringeres scheint Paulus von denen zu fordern, die sich echte Christen nennen. Wie der erste, verwesliche Leib abstammt von Adam, so muß von dem zweiten Adam, von Christus, stammen der unverwesliche Leib. So daß jeder Christ sich sagen müßte, weil ich von Adam abstamme, habe ich einen verweslichen Leib, wie ihn Adam hatte; und indem ich mich in das rechte Verhältnis zu dem Christus setze, bekomme ich von Christus — dem zweiten Adam — einen unverweslichen Leib. Diese Anschauung leuchtet für Paulus unmittelbar hervor aus dem Damaskus-Ereignis. Mit anderen Worten: was will Paulus sagen? Wir können es vielleicht mit einer einfachen schematischen Zeichnung ausdrücken.

Wenn wir eine Anzahl von Menschen zu einer bestimmten Zeit haben (X), so wird Paulus alle stammbaumgemäß zurückführen zu dem ersten Adam, von dem sie alle abstammen, und der ihnen den verweslichen Leib gegeben hat. Ebenso muß nach der Vorstellung des Paulus ein anderes möglich sein. Wie die Menschen in bezug auf ihre Menschlichkeit sich sagen können: wir sind verwandt, weil wir von dem einen Urmenschen, von Adam, abstammen, so müssen sie sich auch im Sinne des Paulus sagen: wie wir ohne unser Zutun durch die Verhältnisse, die in der physischen Menschheitsfortpflanzung gegeben sind, diese Linien zu Adam hinaufführen können, so muß es möglich sein, daß wir in uns etwas entstehen lassen können, was uns ein anderes möglich macht. Wie die natürlichen Linien zu Adam hinaufführen, so muß es möglich sein, Linien zu ziehen, die uns — zwar nicht zu dem fleischlichen Adam hinaufführen mit dem verweslichen Leib, die uns aber ebenso hinführen zu dem Leib, der unverweslich ist, und den wir durch unsere Beziehung zu dem Christus ebenso in uns tragen können, nach Paulinischer Auffassung, wie wir den verweslichen Leib durch Adam in uns tragen.

Nichts Unbequemeres gibt es für das moderne Bewußtsein, als diese Vorstellung. Denn ganz nüchtern besehen: was fordert das von uns? Es fordert etwas, was für das moderne Denken geradezu ungeheuerlich ist. Das moderne Denken hat lange darüber gestritten, ob alle Menschen von einem einzigen Urmenschen abstammen; aber das läßt es sich noch gefallen, daß alle Menschen von einem einzigen Menschen abstammen, der einmal auf der Erde da war für das physische Bewußtsein. Paulus aber fordert folgendes. Er sagt: Wenn du im rechten Sinne ein Christ werden willst, mußt du dir vorstellen, daß in dir etwas entstehen kann, was in dir leben kann, und von dem du sagen mußt, du kannst ebenso geistige Linien ziehen von diesem in dir Lebenden zu einem zweiten Adam, zu Christus, und zwar zu jenem Christus, der am dritten Tage sich aus dem Grabe erhoben hat, wie alle Menschen Linien hinziehen können zu dem physischen Leib des ersten Adam. — So verlangt Paulus von allen, die sich Christen nennen, daß sie in sich etwas entstehen lassen, was wirklich in ihnen ist, und was so, wie der verwesliche Leib zurückführt auf Adam, zu dem hinführt, was sich am dritten Tage erhoben hat aus dem Grabe, in das der Leib des Christus Jesus hineingelegt worden ist. Wer das nicht zugibt, kann kein Verhältnis zu Paulus gewinnen, kann nicht sagen: er verstehe Paulus. Stammt man ab in bezug auf seinen verweslichen Leib vom ersten Adam, so hat man die Möglichkeit, indem man die Wesenheit des Christus zu seinem eigenen Wesen macht, einen zweiten Stammvater zu haben. Das ist aber der, der sich am dritten Tage, nachdem der Leichnam des Christus Jesus in die Erde gelegt worden war, aus dem Grabe erhoben hat." (Lit.: GA 131, S 142ff)

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 106-110)