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Dreigliederung des menschlichen Organismus

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 189-192)

Deutlich lassen sich drei sehr unterschiedliche Glieder des lichen unterscheiden:

• → Nerven-Sinnessystem

• → Rhythmisches System

Das → Nerven-Sinnessystem ist hauptsächlich im Kopf zentriert und ist das physische Werkzeug für die sinnliche Wahrnehmung, das und → Denken. Es gibt dem Menschen die Grundlage für sein waches, der → sinnlichen Welt hingegebenes .

Das → Rhythmische System umfasst und und ist daher entsprechend im Brustbereich zentriert. Es ist das wesentlichste physische Werkzeug des Gefühlslebens und der im lebendig strömenden Atem tönenden menschlichen Sprache. Jede Stimmungsschwankung, jede Freude, jedes Leid spiegeln sich in einer leise veränderten Atmung und einem sich beschleunigenden oder verzögernden Pulsschlag wider, wie auch jede körperlich bedingte Veränderung in Atmung und Herzrhythmus sogleich auf unser Gefühlsleben zurückschlägt.

Allerding erleben wir diese Gefühle nicht so klar und wach wie das, was wir durch unser Nerven-Sinnessystem erfahren. In unserem Gefühlsleben träumen wir eigentlich beständig.

Noch unbewusster bleiben uns die inneren Vorgänge des s, das grundlegend für die Entfaltung unseres Willens ist. Insbesondere ist auch der aufrechte Gang des Menschen in diesem System begründet. Was tatsächlich in den Tiefen unseres vorgeht, wenn wir aufrecht durch die Welt schreiten, oder mit den dadurch freigewordenen Händen willentlich einen Gegenstand ergreifen, entzieht sich weitestgehend unserem Bewusstsein.

Gerade darin liegt aber erst die eigentliche Realität des menschlichen Willens, und nicht in der blossen gedanklichen Vorstellung, die ihn begleitet. Im n schlafen wir eigentlich beständig.

Bei den en, namentlich bei den höheren Tieren, zeichnet sich diese des Organismus zwar schon deutlich ab, ist aber nirgends so ausgewogen wie beim Menschen. Nur die fein abgestimmte Harmonie, mit der diese drei Glieder, einander lebendig durchdringend, beim Menschen zusammenwirken, ermöglicht ihm seine aufrechte Haltung, die artikulierte Lautsprache und das verstandesmässige Denken.

Déjà- vu

Als Déjà-vu ([deʒaˈvy] frz. schon gesehen, Déjà-entendu [deʒaɑ̃tɑ̃ˈdy] frz. schon gehört oder Déjà-vécu [deʒaveˈky] (frz. schon gelebt) wird ein Erlebnis genannt, das einem das sichere Gefühl verleiht, eine bestimmte, an sich völlig neue Situation schon einmal ganz genau so gesehen, gehört oder geträumt zu haben. Déjà-vu-Erfahrungen können spontan auftreten, besonders im Zustand der Erschöpfung oder induziert durch oder Halluzinogene.

Déjà-vu-Erfahrungen werden heute meist nur als psychologische oder neuronale e gedeutet, die eine stäuschung (Fausse reconnaissance, [fos ʀəkɔnɛˈsɑ̃s] frz. falsches Wiedererkennen) hervorrufen. Tatsächlich treten solche Erlebnisse aber deshalb auf, weil wir schon vorher geistig- mit dem in Verbindung stehen, was wir später wahrnehmen.

Allerdings überstrahlt die sinnliche → Wahrnehmung meist das Déjà-vu-Erlebnis so sehr, dass uns dieses nur in seltenen Fällen bewusst wird.

"Ich habe schon im öffentlichen Vortrage gesagt, daß wir in bezug auf unsere Gefühle und unseren Willen fortwährend schlafen und träumen, auch im wachen Leben. Wenn wir so die Welt auf uns wirken lassen, gehen fortwährend unsere Eindrücke und Vorstellungen vor sich; aber darunter träumen wir über alle Dinge, und dieses Traumleben ist viel reicher, als wir meinen. Es wird nur überstrahlt von dem bewußten Vorstellen, wie ein schwaches Licht von einem starken überstrahlt wird. - Sie können gleichsam experimentierend sich über solche Verhältnisse eine Aufklärung verschaffen, wenn Sie auf verschiedene Intimitäten des Lebens achtgeben. Versuchen Sie zum Beispiel folgendes Experiment in sich selbst zu machen: Denken Sie sich, Sie liegen auf einem Ruhebette und wachen auf. Natürlich gibt der Mensch dann nicht auf sich acht, weil gleich hinterher die Welt allerlei Eindrücke auf ihn macht. Aber es kann vorkommen, daß er noch ein wenig ruhig bleibt, wenn er aufwacht.

Da kann er dann bemerken, daß er eigentlich schon wahrgenommen hat, bevor er aufwachte. Das kann er besonders dann beobachten, wenn jemand an die Tür geklopft hat und nicht wieder klopfte. Das kann er konstatieren, aber indem er aufwacht, weiß er: Da ist etwas geschehen. Es wird aus der Gesamtsituation klar.

Wenn der Mensch so etwas beobachtet, wird er nicht mehr weit sein von der Anerkennung dessen, was die Geisteswissenschaft zu konstatieren hat: daß wir in einem viel weiteren Umfange wahrnehmend zu unserer Umgebung stehen, als das bewußte Wahrnehmen ist.

Es ist einfach richtig, wenn Sie auf der Straße gehen, einem Menschen begegnen, der eben um die Ecke gekommen ist und den Sie deshalb nicht haben sehen können: Sie werden das Gefühl haben, daß Sie ihn doch schon vorher gesehen haben, Sie werden in unzähligen Fällen das Gefühl haben können, daß Sie etwas schon gesehen haben, bevor es wirklich geschehen ist. - Es ist wahr: Wir stehen schon vorher in seelisch-geistiger Verbindung mit dem, was wir nachher wahrnehmen. Es ist durchaus so, nur daß wir übertäubt werden von der nachherigen sinnlichen Wahrnehmung und wirklich nicht auf das achten, was in den Intimitäten des Seelenlebens vor sich geht." (Lit.: GA 181, S 117)

Literatur

1. Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben.

Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft, (1991)

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der (), , Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com (mailto:verlag@steinerverlag.com) URL: www.steinerverlag.com (http:// www.steinerverlag.com). Eine freie, nahezu vollständigen Werkausgabe gibt es auf

anthroposophieonline.net (http://www.anthroposophieonline.net)

Ein sehr hilfreiches Werkzeug zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk ist Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners (http://www.rudolf-steiner-handbuch.de).

Ego

Das Ego (lat. ego, griech. ἐγώ; lich verwandt mit ἠχώ, Echo) ist das im → Egoismus verhärtete nieder Selbst des en, das sich als Nachklang des eigentlichen, höheren → Ichs in dem durch den Einfluss von überwiegenden egoistischen kräften erfüllten → Astralleib als verzerrtes Echo abbildet. Des Ego entspricht dem nach indisch-er Bezeichnung.

Egoismus

Der Egoismus ist eine notwendige und grundlegende Eigenschaft des → Astralleibs, durch den sich dieser als eigenständiges Gebilde aus der allgemeinen herauslöst. Ohne diese egoistischen Kräfte könnte der nicht zum irdischen herabsteigen - und er kann daher im Erdenleben auch niemals völlig frei von Egoismus sein. Bedenklich wird es allerdings, wenn das → Ego zu stark wird und dem → Ich, dem eigentlichen → Wesenskern des Menschen, seine Herrschaft streitig macht und in der Lebensführung die Oberhand gewinnt.

Eingeweihter

Ein Eingeweihter vermag kraft des s, den er gegangen ist, und die dadurch erreichte Initiation die Gesetzmäßigkeiten der → geistigen Welt zu erkennen. Diese Fähigkeit beruht auf der , durch die sich die geistige Welt selbst über ihr → Wesen ausspricht. Der Eingeweihte muss dabei die geistigen Welten nicht notwendigerweise wie ein → Hellseher aus eigener Anschaung kennen, muss also nicht notwendig die Fähigkeit zur voll ausgebildet haben.

In den alten gabe es eine strenge Trennung zwischen Hellsehern und Eingeweihten. Heute kann diese strenge Trennung nicht mehr durchgeführt werden. Jetzt ist es notwendig, dass jedem, der einen bestimmten Grad der Einweihung erreicht hat, wenigstens auch die Möglichkeit gegeben wird, einen bestimmten Grad des → Hellsehens zu erlangen. Der Grund dafür ist, dass in unserer Zeit das große restlose Vertrauen von Mensch zu Mensch nicht herzustellen ist, das in alten Zeiten ganz selbstverständlich vorhanden war. Heute will ein jeder selbst wissen und selbst sehen.

Noch höher als der Eingeweihte steht der → Adept, der die Kräfte der geistigen Welt nicht nur zu erkennen, sondern auch wirksam zu handhaben versteht.

Siehe auch

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 189-192)