• Keine Ergebnisse gefunden

Die Wiederherstellung des Phantoms durch den Christus

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 114-117)

Dadurch, dass der mit seiner ganzen weltenschöpferischen Kraft für drei Jahre in dem Leib des gelebt hatte und durch den Tod auf gegangen war, konnte aus dem Grab erstmals ein vollständiges, unzerstörtes → Phantom als reine, immaterielle physische Formgestalt aus dem Grab auferstehen. Während dieser drei Jahre blieb das Phantom des Jesus Christus völlig unberührt von den festen materiellen Bestandteilen, die im alchemistischen Sinn als bezeichnet werden. Es verband sich nur mit den sich lösenden, verflüchtigenden bestandteilen. Darum löste sich der Leib auch nach dem Tod sehr rasch auf.

"Durch die drei Jahre, von der Johannes-Taufe im Jordan an bis zum eigentlichen Mysterium von Golgatha, war die leibliche Ent-wickelung des physischen Leibes, des Ätherleibes und des Astralleibes eine ganz andere, als die leibliche Entwickelung bei andern Menschen.

Dadurch, daß auf den nathanischen Jesus in früheren Inkarnationen luziferische und ahrimanische Kräfte nicht Einfluß genommen hatten, war die Möglichkeit gegeben, daß von der Johannes-Taufe im Jordan ab — da jetzt nicht eine menschliche Ich-Individualität in diesem Jesus von Nazareth war, sondern die Christus-Individualität — alles das nicht herausgebildet wurde, was sonst beim Menschen in seiner Leiblichkeit immer wirken muß.

Wir haben gestern davon gesprochen, daß das, was wir das menschliche Phantom nennen, die eigentliche Urgestalt, die in sich auffaßt, einsaugt die materiellen Elemente und sie dann mit dem Tode abgibt — daß dieses Phantom degenerierte im Laufe der menschlichen Entwickelung bis zum Mysterium von Golgatha. Wir können diese Degenerierung in einer gewissen Weise so auffassen, daß eigentlich vom Anfange der menschlichen Entwickelung an dieses Phantom dazu bestimmt war, unberührt zu bleiben von den materiellen Teilen, die aus dem Mineral-, Pflanzen- oder Tierreich vom Menschen als Nahrungsmittel aufgenommen werden. Unberührt davon sollte das Phantom bleiben. Es war aber nicht unberührt geblieben. Denn durch den luziferischen Einfluß trat eine enge Verbindung ein zwischen dem Phantom und den Kräften, die der Mensch aufnimmt durch die irdische Entwickelung — besonders mit den Aschenbestandteilen. Das war also die Folge des luziferischen Einflusses, daß das Phantom, während es mit der weiteren Entwickelung der Menschheit mitgeht, eine starke Anziehung zu den Aschenbestandteilen entwickelte; und dadurch, anstatt mit dem Ätherleib des Menschen mitzugehen, ging es nun mit dem mit, was Zerfallprodukte sind. Das waren alles die Folgen der luziferischen Einflüsse. Und wo die luziferischen Einflüsse so hintan gehalten waren, wie dies beim nathanischen Jesus der Fall war, wo ja kein menschliches Ich da war, sondern wo die kosmische Christus-Wesenheit von der Johannes-Taufe an vorhanden war, da zeigte es sich, das sich keinerlei Anziehungskräfte geltend machten zwischen dem menschlichen Phantom und dem, was als materielle Teile aufgenommen wurde. Es blieb das Phantom durch alle drei Jahre unberührt von den materiellen Teilen. Man drückt das okkult so aus, daß man sagt:

Eigentlich sollte das menschliche Phantom nach dem, wie es sich herübergebildet hatte durch die Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit, keine Anziehungskräfte haben zu den Aschenbestandteilen, sondern es sollte nur mit den sich lösenden Salzbestandteilen eine Anziehung haben, so daß es den Weg der Verflüchtigung nimmt in dem Maße, als die Salzbestandteile sich auflösen. Im okkulten Sinne würde man sagen, daß es sich auflöst und

übergeht — nicht in die Erde, sondern in die flüchtigen Bestandteile. Das war aber gerade das Eigentliche, daß mit der Johannes-Taufe im Jordan, der Versetzung der Christus-Individualität in den Leib des nathanischen Jesus, aller Zusammenhang des Phantoms mit den Aschenbestandteilen vernichtet, vertilgt worden war und der einzige Zusammenhang blieb mit den Salzbestandteilen. Das tritt uns auch da hervor, wo der Christus Jesus denjenigen, die er zunächst erwählt hatte, klarmachen will: Es soll durch die Art, wie ihr euch verbunden fühlt mit der Christus-Wesenheit, zur weiteren menschlichen Entwickelung die Möglichkeit herbeigeführt werden, daß der eine aus dem Grabe auferstandene Leib — der Geistleib — auf die Menschen übergehen kann. — Dies will der Christus sagen, als er die Worte gebraucht: «Ihr seid das Salz der Erde!» Alle diese Worte, an die wieder erinnern die Terminologie, die Kunstausdrücke der späteren Alchimisten, des späteren Okkultismus, alle diese Worte, die wir in den Evangelien finden, haben die denkbar tiefste Bedeutung. Und es war in der Tat diese Bedeutung gerade den mittelalterlichen und auch den nachmittelalterlichen wirklichen Alchimisten — nicht den Scharlatanen, von denen die Literatur erzählt — voll bekannt, und keiner sprach diese Zusammenhänge aus, ohne daß er im Herzen fühlte den Zusammenhang mit dem Christus.

So stellte sich denn heraus: Als der Christus Jesus gekreuzigt wurde, sein Leib an das Kreuz genagelt wurde — Sie merken, daß ich genau mit den Worten des Evangeliums hier spreche, aus dem einfachen Grunde, weil die wirklichen okkulten Forschungen tatsächlich hier die Worte des Evangeliums absolut bestätigen —, als dieser Leib des Jesus von Nazareth ans Kreuz geschlagen wurde, da war in der Tat das Phantom völlig intakt, bestand als die geistleibliche, aber nur übersinnlich sichtbare Form und war in einem viel loseren Zusammenhange mit dem materiellen Inhalt aus den Erdenelementen als bei irgendeinem Menschen. Aus dem einfachen Grunde, weil bei jedem andern Menschen eine Verbindung des Phantoms mit den Elementen eingetreten ist, die diese Elemente zusammenhält. Bei dem Christus Jesus war es in der Tat ganz anders. Es war so, wie, ich möchte sagen, nach dem Gesetz des Beharrungsvermögens gewisse materielle Teile noch zusammenhalten in der Form, die man ihnen gegeben hat und dann nach einiger Zeit zerfallen, so daß kaum von ihnen etwas sichtbar ist. So war es mit den materiellen Teilen des Leibes des Christus Jesus. Als er vom Kreuze herabgenommen wurde, waren sozusagen die Teile noch zusammenhaltend, aber sie waren in keiner Verbindung mit dem Phantom, weil das Phantom von ihnen völlig frei war. Als der Leib dann mit gewissen Substanzen versetzt wurde, die dann wieder auf diesen Leib ganz anders wirkten als auf einen andern Leib, der einbalsamiert wird, da geschah es, daß sich die materiellen Stoffe nach dem Begräbnis rasch verflüchtigten, rasch in die Elemente übergingen. Daher fanden die Jünger, die nachschauten, die Tücher, mit denen er zugedeckt war, — das Phantom aber, woran die Entwickelung des Ich hängt, das war aus dem Grabe auferstanden. Daß Maria von Magdala, die das frühere, von den Elementen der Erde durchsetzte Phantom nur kannte, in dem von aller Erdenschwere befreiten Phantom, das sie jetzt hellseherisch sah, nicht wiedererkennen konnte dieselbe Gestalt, das ist nicht zu verwundern. Sie kam ihr anders vor. Insbesondere müssen wir uns darüber klar sein, daß nur durch die Kraft des Beisammenseins der Jünger mit dem Christus alle Jünger und alle Menschen, von denen uns das erzählt wird, den Auferstandenen sehen konnten; denn er erschien im Geistleib, in dem Leibe, von dem Paulus sagt, daß er sich wie das Samenkorn vermehrt und übergeht in alle Menschen. Daß aber auch Paulus selbst überzeugt ist davon, daß nicht der von den irdischen Elementen durchsetzte Leib den andern Jüngern erschienen ist, sondern daß dasselbe, was ihm erschienen war, auch den andern Jüngern erschienen war, das sagt er an

der Stelle:

«Ich habe es euch überliefert in erster Linie, wie ich es selbst überkommen habe: daß Christus gestorben ist um unserer Sünden willen, so daß die Schriften sich erfüllen mußten, und daß er begraben wurde, und daß er auferweckt wurde am dritten Tage, gemäß dem, was in den Schriften immerdar gestanden hat, und daß er erschienen ist dem Kephas [Simon Petrus], dann den Zwölf. Hernach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von welchen die meisten noch leben, etliche aber sind entschlafen. Hernach erschien er dem Jakobus, dann den sämtlichen Aposteln; zuletzt aber gleich allen als dem zu früh Geborenen erschien er auch mir.» ( 1. Korinther 15, 3—8 (http://www.bibel-online.

net/buch/46.1-korinther/15.html#15,3))

Dem Paulus erschien der Christus durch das Ereignis von Damaskus. Und daß die Art, durch die er ihm erschien, gleichgestellt ist mit den Erscheinungen gegenüber den andern Jüngern, das bezeugt, daß der Christus dem Paulus in derselben Gestalt erschienen ist, wie den andern. Was aber war es, was Paulus überzeugte?

Paulus war in einem gewissen Sinne schon ein Eingeweihter vor dem Ereignis von Damaskus. Aber es war eine Einweihung, die zusammengesetzt war aus dem althebräischen und dem griechischen Prinzip. Ein Eingeweihter war er, der bis dahin nur wußte, daß die, welche sich mit der geistigen Welt durch die Initiation verbunden haben, in ihrem Ätherleib unabhängig geworden sind von dem physischen Leib und in einer gewissen Weise denen, die dazu fähig sind, erscheinen können in ihrer reinsten Gestalt des Ätherleibes. Würde Paulus nur die Erscheinung eines reinen, von dem physischen Leibe unabhängigen Ätherleibes gehabt haben, so würde er anders gesprochen haben. Er würde gesagt haben, er hätte geschaut einen, der eingeweiht worden war und unabhängig von dem physischen Leibe mit der Erdentwickelung weiterlebt. Das würde für ihn auch nichts besonders Überraschendes gehabt haben. Das konnte es also nicht sein, was er vor Damaskus erlebt hat. Was er erlebt hat, war das, wovon er wußte, man kann es erst erleben, wenn die Schriften erfüllt sind: daß einmal in der geistigen Atmosphäre der Erde ein vollständiges menschliches Phantom, ein aus dem Grabe erstandener menschlicher Leib als übersinnliche Gestalt da sein werde. Das aber hatte er gesehen! Das war es, was ihm vor Damaskus erschien und ihn überzeugte: Er war da! Er ist auferstanden! Denn es ist das da, was nur von ihm kommen kann: es ist das Phantom da, was gesehen werden kann von allen menschlichen Individualitäten, die einen Zusammenhang suchen mit dem Christus! — Das war es, was ihn überzeugen konnte, daß der Christus schon da war, daß er nicht erst kommen werde, daß er wirklich in einem physischen Leibe war, und daß dieser physische Leib die eigentliche Urform des physischen Leibes herausgerettet hat zum Heile aller Menschen."

Indem sich der Phantomleib des in der Folge vervielfältigt, können seine Formkräfte von jedem Menschen aufgenommen werden, der sich mit dem Christus verbindet. Dann werden sich die Phantomleiber der Menschen während des Erdenlebens auch nicht mehr mit den festen Aschebestandteilen, sondern nur mit den löslichen Salzbestandteilen verbinden. Das ist der Sinn des Christus-Wortes, das er an seine Jünger richtet, die auf diesem Weg vorangehen sollen: «Ihr seid das Salz der Erde!» So werden die zerstörten Phantomleiber der Menschen allmählich geheilt und nach und nach der Auferstehung teilhaftig.

"Am Ende der Erdenentwicklung wird die Kraft, die verloren gegangen ist durch den Sündenfall, die den Menschenleib auflöst, wiedergewonnen sein, wird durch die Kraft des Christus wieder zurückgegeben sein und die Menschenleiber werden dann wirklich in ihrer

physischen Gestalt erscheinen." (Lit.: GA 175, S 228)

Die en deuten auf die Wiederherstellung der physischen Formgestalt des Menschen hin mit der Bereitung des Steins der Weisen.

Das

Das apokryphe , in dem sehr ausführlich die sog. geschildert wird, berichtet, dass schon unmittelbar mit dem auch andere auferstanden seien:

Da sprach Joseph: Was wundert ihr euch denn über die Auferweckung Jesu?

Nicht sie ist zum Verwundern, sondern vielmehr die Tatsache, daß er nicht allein erweckt wurde,

sondern daß er noch viele andere Tote erweckt hat, die sich vielen in Jerusalem gezeigt haben.

Und wenn ihr die anderen bis jetzt nicht kennt,

Symeon, der Jesus in seine Arme nahm, und seine zwei Söhne, die Jesus hat auferstehen lassen,

die sind euch doch inzwischen bekannt geworden.

Wir haben sie ja vor kurzem beerdigt.

Jetzt aber kann man ihre Gräber geöffnet und leer sehen, sie selbst aber sind lebendig und halten sich in Arimathia auf.

Man entsandte also Leute, und diese fanden ihre Gräber geöffnet und leer.

Darauf sprach Joseph: Wir wollen nach Arimathia gehen und sie dort ausfindig machen.

(Nikodemus, XVII,1)

Im Dokument Synonyme Feinstofflich (Seite 114-117)