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Ziel dieser Arbeit war zum einen die Ermittlung der Prävalenz des Pferdebandwurmes (Anoplocephala spp.) in Norddeutschland per Kotuntersuchung und zum anderen die Anwendung eines serologischen Tests (Enzyme-Linked Immunosorbent Assay = ELISA) für diesen Parasiten. Die anhand der Kotuntersuchungen ermittelte Prävalenz lag unter Berücksichtigung von 1129 untersuchten Proben bei 3,0 %. Es wurden Kotproben aus 54 verschiedenen Betrieben untersucht, in 19 dieser Betriebe (35,2 %) war mindestens eine Kotprobe positiv, womit die auf Betriebsebene bezogene Prävalenz deutlich höher liegt als die Prävalenz der Einzelproben. Stuten waren signifikant häufiger befallen als männliche Tiere. In den Merkmalen Rasse und Alter der Pferde sowie Länge des Weidegangs wurden keine signifikanten Unterschiede entdeckt. Es erfolgte ein Vergleich von Bandwurm-positiven Betrieben mit Bandwurm-negativen Betrieben im Hinblick auf Größe, Betriebsstruktur, Weidehygiene und Entwurmungsmanagement. Hier konnten keine signifikanten Unterschiede entdeckt werden. Für eine statistisch gesicherte Aussage war für diese Fragestellung die Anzahl der Betriebe (n=54) zu gering. Zur Feststellung einer Bandwurminfektion beim Pferd wird die Kotuntersuchung aufgrund ihrer geringen Sensitivität im Allgemeinen als unzureichend angesehen, so daß nach alternativen Untersuchungstechniken (Serologie) gesucht wird.

Mit dem in der vorliegenden Arbeit durchgeführten ELISA konnten keine ausreichend großen Unterschiede in den Farbreaktionen zwischen positiven und negativen Seren dargestellt werden. Durch verschiedene Modifikationen an der Durchführung des ELISA konnten zwar einige unspezifische Reaktionen vermindert werden, trotzdem zeigten auch die negativen Referenzseren sehr hohe optische Dichten. Dieser hier beschriebene ELISA eignet sich weder zur Einzeltierdiagnostik noch zu epidemiologischen Untersuchungen.

Von Pferden aus Bandwurm-positiven Ställen wurden während der Weideperiode 1999 in etwa 4 - 8-wöchigen Abständen Blutproben für Verlaufsuntersuchungen gewonnen. Da durch den hier entwickelten ELISA keine Beurteilung der Seren möglich war, wurde eine Teil der Verlaufsseren an ein Institut in England geschickt, welches die serologische Untersuchung

von Pferdeseren auf A. perfoliata-Antikörper unter Verwendung einer spezifischen Antigenfraktion seit dem Sommer 2000 in seiner Diagnostik anbietet. Eine Unterscheidung zwischen negativen und geringgradig infizierten Tieren ist mit diesem ELISA nicht möglich.

Alle negativen Referenzseren sowie über 30 % (5/16) der positiven Referenzseren (Seren, bei denen die parallel entnommene Kotprobe positiv war) wurden als „keine Infektion oder Infektion mit geringer Infektionsintensität“ klassifiziert. Anhand der Verläufe ausgewählter Serumproben über eine Weideperiode konnte kein Hinweis auf eine protektive Immunität ermittelt werden. Auch ein Zusammenhang zwischen stattgefundener Anthelminthika-Gabe und gemessenen Antikörper-Spiegeln konnte nicht deutlich dargestellt werden.

Zur Zeit gibt es noch zu wenig Informationen über eine eventuelle Immunität im Verlaufe einer Bandwurm-Infektion beim Pferd und man kann serologisch nicht sicher zwischen negativen und geringgradig infizierten Tieren unterscheiden. Eine eindeutige Aussage ist anhand des zur Zeit angebotenen serologischen Nachweisverfahrens nur bei Tieren mit höherer Infektionsintensität möglich. Aus diesem Grund ist die korrekt durchgeführte Kotuntersuchung weiterhin als wichtiges diagnostisches Mittel sowohl in der Einzeltierdiagnostik als auch auf Betriebsebene zu betrachten.

SUMMARY

Tina Behrens: Tapeworms (Anoplocephalidae) in horses: Prevalence in Northern Germany and suitability of a serological method (ELISA) for diagnosis

The aim of this study was to determine the prevalence of equine tapeworms (Anoplocephala spp.) in Northern Germany throug fecal examination. Also a serological test (enzyme-linked immunosorbent assay = ELISA) for this parasite was to be applied. The prevalence determined by fecal examination of 1.129 samples was 3,0 %. Fecal samples were collected in 54 stables. In 19 of these stables (35,2 %) at least one fecal sample was positive, so that the prevalence regarding the number of stables is clearly higher than the prevalence regarding the total amount of individuals. Mares were infested significantly more often than male horses.

No significant differences concerning breed, age or length of grazing period were found.

Tapeworm-positive farms were compared to tapeworm-negative farms with regard to size, stable structure, pasture hygiene and deworming management. Neither showed significant differences, because the number of farms (n=54) was too small to give a statistically significant result. The fecal examination as a method to determine tapeworm infections in horses is usually considered to be insufficient because of its low sensitivity. Other examination techniques (serological tests) are to be evaluated.

With the ELISA used in the present study no satisfactory difference in the colour reaction between positive and negative serum samples could be obtained. By modifying the ELISA unspecific reactions could be reduced, but still serum samples used as negative controls showed very high optical density. This ELISA as it was used in this study is neither suitable as a diagnostic tool for the detection of tapeworm infestation in individual animals nor for epidemiological studies.

During the grazing period 1999 blood samples for follow-up investigations were collected every 4 - 8 weeks of horses in tapeworm-positive stables. Because an evaluation of the sera with the ELISA mentioned above was not possible, some of the serum samples were sent to a

laboratory in England. This laboratory offers the examination of horse sera for antibodies against A. perfoliata by use of a specific antigen fraction since summer 2000. With this ELISA a differentiation between non-infected horses and those with low infection intensities is not possible. All of the sera that were used as negative controls and more than 30 % (5/16) of the sera from horses with known tapeworm infection (detected by fecal examination) were classified as „zero or low infection intensity“. By follow-up samples of selected individuals taken throughout a grazing period no hint for the development of a protective immunity was found. Also no clear relation between antibody levels before and after treatment with anthelmintics was shown.

At the moment very little is known about the developement of a possible immunity during tapeworm infection in horses. It is serologically not possible to reliably differentiate between uninfected horses and animals with a low level infection. Only individuals with higher infection levels show clear results in the currently available serological test. For this reason the correctly performed fecal examination still has to be regarded as an important diagnostic method for both diagnosis in individuals and in farm units.