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BEI EVU

Vorgehensmodelle oder sogenannte Roadmaps zur digitalen Transformation für Energieversorger existieren in zahlreichen Varianten (ifaa 2019) und geben in verschiedenen Phasen Aufschluss zur Strategie, Taktik und jeweiligen Umsetzung. Betrof­

fen sind dabei die Wertschöpfung und das Ge­

schäftsmodell, die Organisation sowie Prozesse und die IT. Wie bereits eingangs erklärt, bezieht sich das IT­Management auf all diese Kernbereiche und sollte sie im Idealfall auch aktiv managen. Die Digitalisierung des IT­Managements selbst spielt demnach eine mindestens ebenso wichtige Rolle.

Für die Implementierung eines zukunftsfähigen IT­Managements wird im Folgenden ein drei­

phasiges Vorgehensmodell beschrieben, welches

begonnen bei der Analysephase über die Strategie­

definition bis hin zur Strategieumsetzung speziell Energieversorgern einen Leitfaden aufzeigen soll, wie der Transformation des IT­Managements auf strategischer Ebene begegnet werden kann. Nur wenn diese Schritte ausreichend bearbeitet werden, kann in den anschließenden Phasen auf operativer Ebene nachhaltig gehandelt werden. Wichtig dabei ist – und das macht dieses Vorgehensmodell so essenziell – dass die ersten drei Phasen für jedes EVU individuell erschlossen werden müssen.

Erfolgreiche Vorgehensweisen der Wettbewerber können in anderen EVU zum Scheitern führen.

Aus diesem Grund sollte jeder Phase ausreichend Beachtung geschenkt werden.

Analyse

1 2

Definition

3

Umsetzung

Abbildung 6: Phasen des Vorgehensmodells Quelle: Eigene Darstellung

2 / Zukunfts orientiertes IT­Management in Energie versorgungs unternehmen

3.1 Stufe 1: Die Analyse

Die unternehmensbezogene Analyse aus Business­

und IT­Sicht bildet zusammen mit der markt­

bezogenen Analyse die Grundlage für die zielgerich­

tete Definition eines Vorgehensmodells zur Transformation des IT­Managements. Im Rahmen der markt bezogenen Analyse werden durch eine ausführliche Branchenstrukturanalyse das markt­

seitige Bedrohungspotenzial und Chancen im Umfeld des Unternehmens identifiziert und bewer­

tet. Dabei steht der Grund der Veränderung bran­

chenüblicher Geschäftsmodelle durch die Digitali­

sierung im Mittelpunkt. Genauer wird die Bedrohung durch neue Anbieter und Ersatzprodukte, die Verhandlungsstärke von Abnehmern und Liefe­

ranten sowie die Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern betrachtet. Die marktbezogene Analyse ist für ein vollständiges Bild der Unterneh­

menssituation wichtig, eine detaillierte Beschrei­

bung würde an dieser Stelle aber den Rahmen sprengen. Deswegen steht in diesem Kapitel die unternehmensbezogene Analyse im Mittelpunkt.

Bei der Analyse aus Business­ sowie aus IT­Sicht spielen die Geschäftsarchitektur und die digitale Strategie eine Rolle. Stärken und Schwächen verschiedener relevanter Dimensionen des IT­ Managements können zu verlässig über eine Reifegradermittlung erhoben werden.

3.1.1 Die Unternehmensstrategie als Grundlage für die

Digitalisierungs strategie

Die Analyse der Unternehmensstrategie bildet den ersten Schritt der Analysephase. Aus dieser ergeben sich Auswirkungen auf die Digital­Strategie. Eine klare und sinnvoll aufgesetzte Strategie zur Digitali­

sierung ist die Grundlage für die Bereitstellung geeigneter IT­Services unter Beachtung wirtschaft­

licher Aspekte. Sowohl die Sicherung der Betriebs­

und Lieferfähigkeit des EVU als auch die Verbesse­

rung der IT­Performance beschreiben deren Hauptziele. Während der Analyse sollten wesent­

liche Treiber festgehalten werden. Zudem werden in Definition

2 3

Umsetzung

marktbezogene Analyse unternehmensbezogene Analyse

aus Business-Sicht aus IT-Sicht

Digitale Strategie Reifegrad Geschäfts- & Anwendungsarchitektur Digitale Strategie

Analyse

1

Abbildung 7: Phase 1 – Analyse Quelle: Eigene Darstellung

2 /Zukunfts orientiertes IT-Management in Energie versorgungs unternehmen

der Digital­Strategie Vision sowie Mission festgelegt und darüber hinaus Stärken und Schwächen der bestehenden IT­Organisation aufgezeigt. Die sich daraus ergebenden Informationen sind Grundlage der strategischen IT­Planung und den daraus resul­

tierenden Maßnahmen (Tiemeyer 2017). Verantwort­

lich dafür ist in der Regel die IT­Abteilung bzw. der IT­Leiter selbst (auch genannt CIO ­ Chief Infor­

mation Officer) in Kooperation mit der Geschäfts-führung, Fachbereichen und eventuell auch externen Experten.

3.1.2 Geschäfts- und Anwendungs-architektur für Prozessklarheit und -transparenz

Themen der Energiewende und der damit einher­

gehenden Digitalisierung wie Smart Grid und Smart Meter, Sektorenkopplung oder die Verwaltung und Vernetzung dezentraler Energiesysteme stellen hohe Anforderungen an die Modernisierung der Geschäfts­

und IT­Prozesse (Lünendonk 2014).

Die Geschäftsarchitektur als Teil der Unternehmens­

architektur, auch genannt Prozessarchitektur oder Businessarchitektur, befasst sich mit der Business­

Strategie, Steuerungsmechanismen, der Organisation und Geschäftsprozessen. Die Zielsetzungen der Geschäftsarchitektur reichen von der Erhöhung der Transparenz und einer reinen Dokumentation der betrieblichen Abläufe, bis zur Unterstützung der Ausschreibung von Software und der Vollautomati­

sierung von Prozessen mittels geeigneter An­

wendungssysteme durch detaillierte Kenntnis der einzelnen Geschäftsabläufe.

Ein Geschäftsprozess hat zum Ziel, ein bestimmtes Ergebnis wie ein Produkt oder eine Dienstleistung durch eine inhaltlich abgeschlossene, zeitliche und sachliche Abfolge von Aktivitäten zu erzeugen (Hinkelmann 2019). Für die Bestimmung eines Geschäftsprozessmodells müssen sich EVU die Frage stellen, was in welcher Reihenfolge von wem und mit welchen Ressourcen zu erledigen ist. Die Kenntnis

der eigenen Prozesslandschaft ist eine notwendige Voraussetzung zum schrittweisen Aufbau von Prozessexzellenz. Für einen ersten Überblick über den Status quo der laufenden Prozesse bietet sich die Erarbeitung von Prozesslandkarten an. Auf der Basis solcher Prozesslandkarten, die sowohl für das gesamte Unternehmen als auch einzelne Bereiche erarbeitet werden, kann die detaillierte Modellierung konkreter Geschäftsprozesse erfolgen. In der Praxis findet man auf diese Art, nach Erfahrung der Autoren, in einem größeren Stadtwerk zwischen 500 und 700 einzelne Geschäftsprozesse (je nach Strukturierungs­

ansatz und Umfang der Geschäftsfelder). Diese unterteilen sich in Führungs­, Kern­ und Unter­

stützungsprozesse und sind für jedes EVU ähnlich, aber individuell ausgeprägt.

Die Führungsprozesse dienen zur Sicherstellung der generellen Geschäftstätigkeit und befinden sich branchenübergreifend beispielsweise in den Berei­

chen der Strategieentwicklung und ­umsetzung, der Unternehmensplanung, der Personalentwicklung und dem Notfall­ und Krisenmanagement. Vor allem bei EVU ist es aufgrund der digitalen Entwicklung der vergangenen Jahre und dem dadurch aufkommen­

den Marktdruck entscheidend, im Rahmen der Führungsprozesse nachhaltige Wettbewerbsvorteile durch eine grundlegende strategische Neuaus­

richtung und agile Geschäftsmodelle zu entwickeln (Vielhaber 2005).

Kernprozesse sind durch ihren erzeugten Wert entscheidend für das Unternehmen. Diese Prozesse umfassen bei EVU beispielsweise den Vertrieb und den Netzbetrieb von Strom und Gas (sowie ggf.

Wärme), die Stromerzeugung und weitere Energie­

dienstleistungen. Ein Unternehmen sollte sich spätestens in der Analysephase darüber klar werden, welche Kernprozesse es ausführt und welche Rolle diese für den langfristigen Unterneh­

menserfolg spielen.

Ein unterstützender Prozess dient der Bereitstellung der Infrastruktur und der Erbringung interner

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Dienstleistungen, die für die Kern­ oder Führungs­

prozesse nötig sind. Bei EVU sind dies unter ande­

rem i.d.R. kaufmännische Prozesse (z.B. im Rech­

nungs­ und Finanzwesen oder Controlling), Betrieb und Management der IT, Recht und Compliance oder Regulierungsmanagement. Die Einführung moderner Softwareanwendungen und damit eine weitestgehende Automatisierung sind zentrale Themen bei der Digitalisierung des Unternehmens und die Grundlage für ein funktionierendes digitales IT­Management (Lünendonk 2014).

Die Erfüllung der Kernprozesse steht immer im Mittelpunkt – Führungsprozesse und Unterstützungs­

prozesse sollen in einem EVU daher so ausgerichtet sein, dass diese Erfüllung realisiert werden kann.

Wurden die konkreten Geschäftsprozesse, mit denen man sich im Rahmen der Digitalisierung beschäftigen will, festgelegt, erfolgt im nächsten Schritt die Modellierung, Analyse und Optimierung bestehender IST-Prozesse oder die Definition gänzlich neuer Geschäftsprozesse. Für die Geschäftsarchitektur sollten geeignete Anwendungssysteme eingesetzt werden, die relevante Daten und Funktionen von Geschäftsprozessen abbilden und dadurch den

gesamten Zyklus integriert unterstützen. Solche Enterprise­Resource­Planning­Systeme (ERP­

System) verwalten alle notwendigen Informationen über Material, Personal, Kapazitäten, Finanzen und Aufträge und können zudem branchenspezifische Erweiterungen beinhalten. Für die Analyse

und Optimierung ist zudem das Erfassen geeigneter Kennzahlen unerlässlich. Weitere relevante An­

wendungen sind neben ERP­Systemen Customer­

Relationship­Management­(CRM­) Systeme für Marketing und Vertrieb, Supply­Chain­Management­

Systeme für die Logistik oder Manufacturing­Execut­

ion­Systeme (MES) bzw. Produktionsplanungs­ und Steuerungssysteme (PPS­Systeme) für die Fertigung, Portfoliomanagementsysteme (PMS) für Handel und Beschaffung oder Geografische Informationssysteme (GIS) für Netzplanung und ­betrieb (Tiemeyer 2017).

Das bekannteste ERP­System stammt vom gegenwär­

tigen Marktführer, dem deutschen Unternehmen SAP.

Die verschiedenen Informationssysteme werden übersichtlich in einer Applikations­ bzw. Anwen­

dungsarchitektur gesammelt (z.B. in Form einer IT­Landkarte) und deren Beziehung zu Kernpro­

zessen des Unternehmens sowie zur Daten­ und Infrastrukturebene dargestellt, Beziehungen und Abbildung 8: Beispiel einer Prozesslandkarte (hier Unternehmensprozesslandkarte) für ein EVU

Quelle: Eigene Darstellung

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Kundenservice

Führungsprozesse

Kernprozesse

Unterstützungsprozesse

Sicherstellung der generellen Geschäftsfähigkeit

Erzeugung Strategieentwicklung

& -umsetzung

Unternehmens-planung

Personal-entwicklung Notfall- & Krisen-management

Energiedienst-leistung Netzbetrieb

Strom & Gas Vertrieb Strom

& Gas

Netzplanung

& -ausbau Finanzwesen &

Controlling Organisation &

Datenverarbeitung

Schnittstellen zwischen den Applikationen werden analysiert und festgehalten. Die Anwendungsland­

schaft in einem typischen Stadtwerk mit verschie­

denen Geschäftsfeldern hat eine erhebliche Komplexität aus i.d.R. weit über 100 verschiedenen Softwaresystemen unterschiedlicher Größe, die es im Zusammenspiel mit der Prozesslandschaft zu managen gilt.

Prozessmanagement hilft nicht nur, Prozesse im Unternehmen besser nachvollziehen zu können, sondern auch Verantwortlichkeiten und Rollen eindeutig zuzuordnen und Transparenz über alle verbundenen Prozesse zu schaffen. Diese Transpa­

renz sorgt für einen flüssigen Ablauf und ein zielge­

richtetes Arbeiten und schafft ebenfalls Vertrauen und Motivation unter Angestellten. Aufgaben und deren Zweck bzw. Auswirkungen werden ersichtlich und verständlich, können effizienter gestaltet oder in ihrer Wichtigkeit geschärft werden.

Dabei ist es essenziell, zu Beginn neben der Identi­

fikation der darzustellenden Geschäftsprozesse den gewünschten Detailgrad dieser Darstellungen festzulegen. Überschaubare, zusammengefasste Prozesse sorgen für einen schnellen Überblick und Eindruck der allgemeinen Unternehmensabläufe, können aber zur Vernachlässigung wichtiger Teil­

aspekte führen, welche eventuell essenziell für das Funktionieren der Gesamtstrategie sind. Zu kom­

plexe Darstellungen aller Prozesse hingegen er­

fordern erheblichen Aufwand in der Erstellung und können bei unzureichender Pflege und Aktualisie­

rung schnell an Sinnhaftigkeit verlieren. Es sollte daher ein Kompromiss gefunden werden, der so viele Prozesse wie möglich aufgreift, bei denen eine dauerhafte Pflege zu bewältigen ist und der gleich­

zeitig einen guten Überblick verschafft. Es sollte aber auch ermöglicht werden, in verschiedene Unterebenen von Unternehmensabläufen einzu­

tauchen, um nachhaltig Prozesse anpassen, austau­

schen oder optimieren zu können. I.d.R. erhält man das gewünschte Resultat durch eine möglichst vollständige Darstellung der Unternehmens­ und

Bereichsprozesslandkarten (in denen die Prozesse zunächst strukturiert identifiziert werden) und die Detailmodellierung ausgewählter Prozesse aus diesen Prozesslandkarten. Auf diese wird in

→ Kapitel 4 genauer eingegangen.

Nach Erstellung einer ausreichend komplexen Prozesslandkarte beziehungsweise Architektur­

landschaft sollte eine Bewertung derselben stattfin­

den, beispielsweise durch eine SWOT­, Maturitäts­, Nutzwert­ oder Gap­Analyse. So können Architektu­

ren sinnvoll hinsichtlich ihrer Eignung zur Unterstüt­

zung der Geschäftsprozesse (i.d.R. die Erstellung von Produkten oder Dienstleistungen) betrachtet und bei Bedarf angepasst werden. Lücken in der Bebauung, Chancen und Risiken können dadurch leichter erfasst und zeitnah behoben werden. Insbesondere für eine strategische Planung eignet sich die visualisierte Darstellung der Anwendungslandschaft. Zusätzlich sollten ergänzende Angaben zu Anwendungssyste­

men und Schnittstellen strukturiert erfasst werden.

3.1.3 Reifegradbestimmung

Die Bestimmung des Reifegrads des IT­Einsatzes ist die Grundlage, um ein individuelles, angemessenes und nachhaltiges IT­Management verbunden mit einer digitalen Roadmap aufsetzen zu können.

Durch die Erhebung des digitalen Reifegrads eines Unternehmens kann der Status quo der digitalen Transformation in verschiedenen Bereichen eines EVU erhoben und dadurch Stärken aber auch Schwachstellen identifiziert und bearbeitet werden.

Viele bestehende Ansätze zielen auf die Analyse des Reifegrades von Prozessen, die für das IT­

Management und die Digitalisierung relevant sind, ab. Dabei unterteilt man je nach Reifegradmodell in verschiedene Stufen, wobei die unterste Stufe diese Prozesse als chaotisch und undefiniert beschreibt und auf der höchsten Stufe Prozesse nicht nur geführt, sondern auch stetig optimierend ausgeführt werden. Die höchste Stufe kann, muss aber nicht Ziel sein. Die Reifegradbestimmung liefert zwar eine eindeutige Positionierung, die die

Messung

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Bereichsprozesslandkarten (in denen die Prozesse zunächst strukturiert identifiziert werden) und die Detailmodellierung ausgewählter Prozesse aus diesen Prozesslandkarten. Auf diese wird in

→ Kapitel 4 genauer eingegangen.

Nach Erstellung einer ausreichend komplexen Prozesslandkarte beziehungsweise Architektur­

landschaft sollte eine Bewertung derselben stattfin­

den, beispielsweise durch eine SWOT­, Maturitäts­, Nutzwert­ oder Gap­Analyse. So können Architektu­

ren sinnvoll hinsichtlich ihrer Eignung zur Unterstüt­

zung der Geschäftsprozesse (i.d.R. die Erstellung von Produkten oder Dienstleistungen) betrachtet und bei Bedarf angepasst werden. Lücken in der Bebauung, Chancen und Risiken können dadurch leichter erfasst und zeitnah behoben werden. Insbesondere für eine strategische Planung eignet sich die visualisierte Darstellung der Anwendungslandschaft. Zusätzlich sollten ergänzende Angaben zu Anwendungssyste­

men und Schnittstellen strukturiert erfasst werden.

3.1.3 Reifegradbestimmung

Die Bestimmung des Reifegrads des IT­Einsatzes ist die Grundlage, um ein individuelles, angemessenes und nachhaltiges IT­Management verbunden mit einer digitalen Roadmap aufsetzen zu können.

Durch die Erhebung des digitalen Reifegrads eines Unternehmens kann der Status quo der digitalen Transformation in verschiedenen Bereichen eines EVU erhoben und dadurch Stärken aber auch Schwachstellen identifiziert und bearbeitet werden.

Viele bestehende Ansätze zielen auf die Analyse des Reifegrades von Prozessen, die für das IT­

Management und die Digitalisierung relevant sind, ab. Dabei unterteilt man je nach Reifegradmodell in verschiedene Stufen, wobei die unterste Stufe diese Prozesse als chaotisch und undefiniert beschreibt und auf der höchsten Stufe Prozesse nicht nur geführt, sondern auch stetig optimierend ausgeführt werden. Die höchste Stufe kann, muss aber nicht Ziel sein. Die Reifegradbestimmung liefert zwar eine eindeutige Positionierung, die die

Messung

Reife beispielsweise der strategischen IT­Planung oder des Einsatzes von Geschäftsprozessmanage­

ment darstellt, dennoch muss jedes EVU individuell und mit Blick auf die eigenen Ziele, den Markt und potenzielle Wettbewerber entscheiden, in welchen Dimensionen eine Verbesserung des Reifegrads am wichtigsten ist. Daher sollte nach Bestimmung des IST­Reifegrads ein SOLL­Reifegrad festgelegt werden. Mit der Führungsebene können anschlie­

ßend Maßnahmen erarbeitet werden, mit welchen

SOLL-Reifegrad

Abbildung 9: IST- und SOLL-Reifegrad

Quelle: Eigene Darstellung

der SOLL­Reifegrad erreicht werden kann.

Abbildung 9 stellt den IST­ und SOLL­Reifegrad eines EVU beispielhaft dar. Aus der Darstellung kann man exemplarisch ablesen, dass im Bereich der IT der Reifegrad unter Stufe 1 liegt. Im SOLL­Zielbild muss er auf Stufe zwei oder höher klettern. Die Dimensionen der Reifegradanalyse und konkreten Fragestellungen je Dimension können individuell ausgeprägt werden.

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