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ZUFRIEDENHEIT UND VERÄNDERUNGS- VERÄNDERUNGS-ABSICHTEN AUF DER INTERAKTIONSEBENE

Die Interaktionsebene der Projekte umfasst die Einschätzungen zum Umgang mit den Eltern der Kinder und Jugendlichen sowie die Beziehungsarbeit mit den Heranwachsenden

selbst. Ferner wird hier auf die Frage einge-gangen, inwieweit die Projekte mit der inter-kulturellen Öffnung, also dem gemeinsamen Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationserfahrung, zufrie-den sind bzw. Veränderungen anstreben.

In den Interviews hatte sich bereits abge-zeichnet, dass viele Projekte zunächst keinen primären Zugang zu den Eltern gesucht haben, da die Programmatik auf Freizeitan-gebote für Kinder abzielt. Mit fortschreiten-der Projektdauer wurden dann vermehrt die Eltern in den Blick genommen, um Vertrau-ensverhältnisse aufzubauen und die Einbin-dung der Eltern – wo möglich – zu erhöhen.

Vor diesem Hintergrund wird der Zufrieden-heitsverlauf mit der Elternarbeit und der im Vergleich zu anderen Bereichen deutlicher hervortretende Wunsch nach Veränderun-gen deutlich (vgl. Abbildung 5.16).

Einstiegserhebung trifft nicht zu

2 3 4

trifft zu Begegnung mit Gleichaltrigen

deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

wird nicht erreicht

2 3 4

wird sicher erreicht Bewegung und Sport ermöglichen

Begegnung mit Gleichaltrigen deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 4 Hospitation bei anderen Projekten trifft nicht zu

2 3 4

Geringe interne Abstimmung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

3,16 3,20 3,32

1,91 2,24 2,24

1,92 2,04

3,10 3,29 3,19 3,22 3,21

2,26

2,30 2,36 2,38 2,50

2,17

2,52 2,44 2,48 2,50

2,25

2,04 1,88 1,96

1,84

2,64 2,60 2,58 2,56 2,50

2,50 2,57 2,43 2,46 2,52

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,00 3,08 3,08 3,12 3,21

2,22

2,36

2,04 2,20 2,04

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,09 2,83 3,00 3,17

2,96

Abbildung 5.16: Zufriedenheit und Veränderungsabsichten für die Elternarbeit (Angaben in Mittelwerten für den Zeitraum Mai 2016 und März 2017, N = 25)

. 0 9 5

Zumeist bewegt sich die Zufriedenheit mit der Elternarbeit im Durchschnitt aller Pro-jekte im moderaten bis leicht indifferenten Zustimmungsspektrum. Etwas höher als bspw. auf der Institutionsebene werden hier Veränderungsabsichten geäußert, die auf jene Anpassung hindeuten, die in den Exper-ten-Interviews geäußert wurden. Dies geht mit insgesamt leicht zurückhaltenden Zufriedenheitswerten der Projekte einher.

Gleichwohl ist festzuhalten, dass sich hier ein besonderes Lernmoment der Gesamtpro-grammatik zeigt. Der Fokus auf Freizeitan-gebote für Kinder und Jugendliche kann gerade auf der Interaktionsebene zukünftig als systemischer Ansatz gedacht werden, der nicht stets, aber doch an wichtigen Schnitt-stellen die Eltern der Kinder miteinbezieht.

Solche Schnittstellen können – wie in eini-gen Projekten praktiziert – die Hilfe der Eltern bei Aktivitäten, der Aufbau von Vertrauensbeziehungen für die Obhut der Kinder und die dauerhafte Einbindung als Ehren- oder Hauptamtliche im Projektzu-sammenhang sein.

Den zentralen Kern aller Projekte auf der Interaktionsebene bildet sodann die pädago­

gische Beziehungsarbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Insbesondere an diesem Bereich machen sich die Qualität der Freizeit-angebote und damit die Voraussetzungen für eine integrative Wirkung der Maßnah-men fest. Es ist der eleMaßnah-mentare Kern und des-wegen einer besonderen Betrachtung im Projektverlauf wert (vgl. Abbildung 5.17).

Einstiegserhebung trifft nicht zu

2 3 4

trifft zu Bewegung und Sport ermöglichen

Begegnung mit Gleichaltrigen deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

wird nicht erreicht

2 3 4

wird sicher erreicht Bewegung und Sport ermöglichen

Begegnung mit Gleichaltrigen deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 4 Hospitation bei anderen Projekten trifft nicht zu

2 3 4

Geringe interne Abstimmung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

3,16 3,20 3,32

1,91 2,24 2,24

1,92 2,04

3,10 3,29 3,19 3,22 3,21

2,26

2,30 2,36 2,38 2,50

2,17

2,52 2,44 2,48 2,50

2,25

2,04 1,88 1,96 1,84

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

2,64 2,60 2,58 2,56 2,50

2,50 2,57

2,43 2,46 2,52

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,00 3,08 3,08 3,12 3,21

2,22

2,36

2,04 2,20 2,04

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,09 2,83 3,00 3,17

2,96

Abbildung 5.17: Zufriedenheit und Veränderungsabsichten für die Beziehungsarbeit mit den Kin-dern und Jugendlichen (Angaben in Mittelwerten für den Zeitraum Mai 2016 und März 2017, N = 25)

0 9 6 .

./ Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie

Dass hierauf auch die Projekte ein besonde-res Augenmerk legen, wurde bereits in den Gesprächen mit den Experten deutlich. Ver-trauensaufbau, Begegnung auf Augenhöhe, Verlässlichkeit und die Schaffung von Schutzräumen für die Kinder, um Kinder sein zu dürfen, waren zentrale Themen die-ser Beziehungsarbeit.

Die Zufriedenheit der Projektverantwort-lichen mit diesem Nukleus der Freizeitange-bote ist insgesamt überaus hoch. Hier sehen die Befragten, wie in keinem anderen Be -reich, ihre Ziele erreicht und äußern eine starke Zustimmung dazu, wie gut ihnen die Umsetzung dieses Merkmals gelungen ist.

Mittelwerte von 3,3 und höher zeigen an, dass im Grunde alle Projekte mindestens zufrieden, die meisten sogar sehr zufrieden mit der Beziehungsarbeit sind.

Ein leichtes Absinken der Zufriedenheit ab Juli 2016 geht gleichzeitig mit verstärkten Veränderungsabsichten einher. Das heißt, auf Abweichungen von den eigenen Quali-tätsstandards der Beziehungsarbeit reagie-ren die Projekte sehr rasch und sehr sensibel, um wieder das Ausgangsniveau der Bezie-hungsarbeit erreichen zu können.

Auch im weiteren Kernbereich der Bezie-hungsarbeit zeigt sich eine hohe Zufrieden-heit der Projekte, die im betrachteten Zeit-raum von Mai 2016 bis März 2017 noch weiter ansteigt. Die interkulturelle Öffnung des Angebots, also die Zusammenführung von Kindern mit und ohne Migrationserfahrung bei den Freizeitangeboten, gelingt den Pro-jekten in der eigenen Wahrnehmung zuneh-mend besser (vgl. Abbildung 5.18).

Einstiegserhebung Begegnung mit Gleichaltrigen

deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

wird nicht erreicht

2 3 4

wird sicher erreicht Bewegung und Sport ermöglichen

Begegnung mit Gleichaltrigen deutscher Herkunft Kultureller Austausch Empowerment/

gesellschaftliche Teilhabe Erschließung neuer Sozialräume

Einstiegserhebung

trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 trifft nicht zu

2 3 4 Hospitation bei anderen Projekten trifft nicht zu

2 3 4

Geringe interne Abstimmung

trifft nicht zu trifft eher nicht zu trifft eher zu trifft zu

3,16 3,20 3,32

1,91 2,24 2,24

1,92 2,04

3,10 3,29 3,19 3,22 3,21

2,26

2,30 2,36 2,38 2,50

2,17

2,52 2,44 2,48 2,50

2,25

2,04 1,88 1,96 1,84

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

2,64 2,60 2,58 2,56 2,50

2,50 2,57

2,43 2,46 2,52

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,00 3,08 3,08 3,12 3,21

2,22

2,36

2,04 2,20 2,04

Mai 16 Juli 16 Okt 16 Jan 17 März 17

3,09 2,83 3,00 3,17

2,96

Abbildung 5.18: Zufriedenheit und Veränderungsabsichten für die interkulturelle Öffnung des Angebots (Angaben in Mittelwerten für den Zeitraum Mai 2016 und März 2017, N = 25)

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Anfänglich steigen die Veränderungsabsich-ten in diesem Bereich leicht, einige Projekte streben an, hier mehr ethnisch heterogene Konstellationen bei den Projekten zu realisie-ren, sodass Kinder unterschiedlichster Her-kunft mehr in Kontakt zueinander treten.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2016 tritt dann eine etwas geringere Veränderungstendenz zu Tage, die am Ende des Betrachtungszeit-raums noch unterhalb des Eingangsniveaus liegt. Die Zufriedenheit als Korrelat ange-strebter Veränderungen steigt über die Zeit stetig an und nähert sich der allgemeinen Zufriedenheit mit der Beziehungsarbeit zu den Kindern an.

Insgesamt sind vor allem die Beziehungsar-beit mit den Kindern mit Fluchterfahrung und deren gemeinsame Zeit mit Kindern deutscher Herkunftssprache großer Anlass zur Zufriedenheit bei den Projektverant-wortlichen. Hier stimmen sie im Durch-schnitt deutlich zu und verzeichnen mit die höchsten Zufriedenheitswerte. Auch zeich-net sich in beiden Dimensionen ab, dass Ver-änderungsabsichten im Kontext möglicher Verbesserungen zu sehen sind. Der zentrale pädagogische Kern der Projekte wird aus der Innensicht sehr gut bewerkstelligt.

Eine Lernkurve zeigt sich somit vor allem im Bereich der Elternarbeit, hier tendieren die Projekte gegen Ende der betrachteten Zeit zu etwas geringeren Veränderungsabsichten, sehen hier aber durchaus auch Optimie-rungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des realisierten Ist-Zustands.

5.3.3 ZUFRIEDENHEIT UND