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Wichtige Krankheiten

Im Dokument OPUS 4 | Gesund alt werden - (Seite 44-51)

4.1 Gesundheit im Überblick

4.1.5 Wichtige Krankheiten

Alterskrankheiten im engeren Sinne gibt es nach Ansicht von Medizinern nicht. Wohl aber finden sich einzelne Diagnosen mit dem Alter zunehmend ger. Zu den Krankheiten, die bei alten Menschen häufi-ger zu finden sind, zählen Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arthrose, Osteoporose, Demenz und Grauer Star. Dieser Sachverhalt zeigt sich bereits in den Überblicksdaten der Krankenhausdiagnosestatis-tik. Auf wenige wichtige Krankheiten soll im Folgenden kurz eingegangen werden.

4.1.5.1 Herzkreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall

Zu den Herzkreislauf-Erkrankungen zählen Herzfehler, Bluthochdruck, Blutgefäßkrankheiten und dabei be-sonders die Arteriosklerose. Letztere verursacht Durchblutungsstörungen, die wiederum zu Herzinsuffi-zienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Bei Bluthochdruck und Herzinsuffizienz ist der Krank-heitsverlauf chronisch. Herzinfarkt und Schlaganfall dagegen sind akute, lebensbedrohliche Krankheitsver-läufe, die eine schnelle ärztliche Hilfe, einen Klinikauf-enthalt und koordinierte Rehabilitation zwingend erfor-derlich machen.

Im Jahr 2002 waren 34.000 Männer und 37.000 Frauen ab 55 Jahren mit der Diagnose Herzkreislauf-Erkran-kungen in Brandenburger Krankenhäusern (LDS 2004, Krankenhausdiagnosestatistik). Die meisten Fälle (7.729) gab es bei den Männern in der Altersgruppe 65 bis 70 Jahre. Bei den Frauen lagen die meisten Fälle (6.505) in der Altersgruppe 75 bis 80 Jahre. Männer leiden häufiger und wesentlich früher unter Herzkreis-lauf-Erkrankungen als Frauen.

Abbildung 25: Krankenhausfälle ausgewählter Diagnosegruppen, männliche Patienten, Brandenburg 2002.

Quelle: LDS Brandenburg und eigene Berechnungen

Abbildung 26: Krankenhausfälle ausgewählter Diagnosegruppen, weibliche Patienten, Brandenburg 2002.

Quelle: LDS Brandenburg und eigene Berechnungen

Auch in der Allgemeinärztlichen Praxis dominieren in den oberen Altersgruppen Krankheiten des Kreislauf-systems. Nach den Ergebnissen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (2003) sind Blut-hochdruck, chronisch ischämische Herzkrankheiten, Herzinsuffizienz und Krampfadern in der Praxis be-sonders häufig.

Die Brandenburger Sterberaten liegen beim akuten Myocardinfarkt deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Allerdings zeigt die Entwicklung im letzten Jahrzehnt, dass es deutliche Verbesserungen gegeben hat (Ab-bildung 27 und Ab(Ab-bildung 28).

Vor dem Hintergrund der Alterung der Bevölkerung ist in den kommenden Jahren mit einem erheblichen Anstieg der Herzinfarktfälle zu rechnen. Wenn die alters- und geschlechtsspezifischen Häufigkeiten des Erkrankens (Inzidenz) und des Krankseins (Prävalenz) gleich bleiben, ist nach einer Studie des Robert Koch-Instituts (Wiesner, Grimm & Bittner 2002) damit zu rechnen, dass die Herzinfarktprävalenz zwischen 2000 und 2010 bei beiden Geschlechtern um über 10 % steigt.

Bei Herzinfarkt und Schlaganfall sehen Experten noch Verbesserungsmöglichkeiten im medizinischen Versor-gungssystem durch:

• Verkürzung des Zeitraums zwischen den ersten Symptomen und der Behandlung im Krankenhaus

• Verbesserung der Koordination und Kooperation zwischen Akutklinik und Rehabilitationszentrum (gilt auch als Potential der Kostensenkung)

• ausreichende Therapie bzw. medikamentöse Be-handlung von Menschen mit Risiko-Vorerkrankun-gen, insbesondere Bluthochdruck.

Bewegungsarmut, Bluthochdruck, starkes Übergewicht, Rauchen, Diabetes mellitus und ungünstige Ernäh-rungs- und Essgewohnheiten sind wichtige Risikofak-toren. Dies gilt für jüngere ebenso wie für ältere Men-schen. Bluthochdruck steht insbesondere mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall in Beziehung. „Die hohe Prävalenz und der niedrige Behandlungsgrad des Blutdrucks in der Bevölkerung in Deutschland sind Besorgnis erregend“ (BMFSFJ 2002 S. 121).

Ange-hörige unterer sozialer Schichten tragen ein etwa dop-pelt so hohes Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen.

In diesem Zusammenhang stehen auch weitere psy-chische und soziale Belastungsfaktoren. Ständige Überlastung, Überforderung im Arbeitsleben bzw. (dro-hende) Arbeitslosigkeit, das Wegbrechen sozialer Net-ze sowie familiärer Bindungen erhöhen das Risiko.

Präventionsprogramme gegen Herzinfarkt und Schlaganfall benötigt.

Arzneimittelverordnungen bei alten Menschen Aus der Berliner Altersstudie geht hervor, dass fast 90 % der über 70-Jährigen mindestens ein ärztlich verordnetes Medikament einnehmen. Und über die Hälfte dieser Altersgruppe wenden sogar gleichzeitig fünf und mehr Medikamente an. Hierbei spielt auch die Selbstmedikation eine Rolle – Geriatrika, Vita-minpräparate, Abführmittel und Schmerzmedika-mente nehmen einen großen Anteil ein (Steinhagen-Thiessen & Borchelt 1996). Selbstmedikation ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Arzneimittelver-sorgung bei alten Menschen geworden und Exper-ten warnen vor Fehl- und Übermedikation. Unterme-dikation im Sinne einer Unterbehandlung stellt aber auch ein großes Problem dar. Steinhagen-Thiessen und Borchelt (1996) schätzen, dass ein Viertel der über 70-Jährigen unterbehandelt ist und nennen als häufigste körperliche Erkrankungen: Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus.

4.1.5.2 Krebs

Krebserkrankungen werden durch Einflüsse der Um-welt, genetische Disposition und Lebensgewohnheiten gefördert. Krebs entsteht einerseits über Jahre oder Jahrzehnte, andererseits kann in vielen Fällen nur eine frühzeitige Diagnostik die Behandlungs- und Heilungs-aussichten positiv beeinflussen. Eine effektive Früher-kennung ist aber nicht in allen Fällen bzw. Krebser-krankungen möglich. Auch deshalb sind präventive Maßnahmen wichtig. Bei der primären Prävention bzw.

bei Maßnahmen des Gesundheitsschutzes geht es um die Ausschaltung krebserregender Stoffe durch gesetzliche Vorgaben oder Aufklärung. In der sekundä-ren Prävention geht es dagegen um die frühzeitige Erkennung und Behandlung. Frauen ab dem 20. und

Männer ab dem 45. Lebensjahr haben in der gesetz-lichen Krankenversicherung einen Anspruch auf jährli-che Früherkennungsuntersuchungen (vgl. Kap. 4.2.2).

Für viele Tumore gibt es einen positiven Zusammen-hang zwischen Fallhäufigkeit und Lebensalter, was aber nicht heißt, dass Krebs schließlich die Todesursa-Abbildung 27: Sterbefälle je 100.000 an akutem Myocardinfarkt – Männer.

Quelle: www.gbe-bund.de und eigene Berechnungen

Abbildung 28: Sterbefälle je 100.000 an akutem Myocardinfarkt – Frauen.

Quelle: www.gbe-bund.de und eigene Berechnungen

che ist. Für 2003 weist die Todesursachenstatistik für Brandenburg (LDS 2004) aus, dass insgesamt 4.124 Männer und 3.362 Frauen an Neubildungen gestorben sind. Die meisten Todesfälle traten bei Män-nern in der Altersgruppe 65 bis 75 Jahre auf, bei Frau-en zwischFrau-en 75 bis 85 JahrFrau-en. In allFrau-en AltersgruppFrau-en sterben mehr Männer an Neubildungen als Frauen. In höherem Alter sinkt bei beiden Geschlechtern der Anteil der durch Krebs verursachten Todesfälle.

Fragt man nach der häufigsten Krebsdiagnose, so überrascht es nicht, dass bei Männern Lungenkrebs den größten Tribut fordert. Dies gilt bis zum Alter von 75 Jahren. Später haben Krebserkrankungen der Ver-dauungsorgane einen größeren Anteil. Seit Anfang der 90er Jahre haben bei Frauen die Todesfälle durch Lun-genkrebs nahezu kontinuierlich zugenommen, wäh-rend bei den Männern die Zahlen konstant bleiben, allerdings auf hohem Niveau. Bei Frauen ist Brust-krebs die häufigste Krebserkrankung. Jährlich erkran-ken in Brandenburg etwa 1.700 Frauen neu an Brust-krebs (Tumorzentrum Brandenburg 2002). Bei Diagnos-tik, Therapie und Nachsorge des Brustkrebs gibt es ungenutzte Verbesserungsmöglichkeiten, wie der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2001) feststellte.

Verglichen mit den Verhältnissen in Deutschland ins-gesamt muss für die Brandenburger Männer eine

überdurchschnittliche Krebssterblichkeit konstatiert werden. Wenn man weiß, dass hier Lungenkrebs als Folge von Tabakkonsum einen großen Anteil einnimmt, kommt der Reduzierung des Tabakkonsums in der Krebsprävention eine besonders wichtige Rolle zu.

Krebsursachen

Bösartige Neubildungen werden zum überwiegen-den Teil auf Tabak (35 %) und ernährungsbedingte Erkrankungen (32 %) zurückgeführt. Die Schadstoff-belastung der Luft und weitere Umweltrisiken stellen nur einen kleinen Teil der Krebsverursacher (Schlatt-mann 1998).

4.1.5.3 Psychische Erkrankungen

Epidemiologische Daten zur Häufigkeit psychischer Erkrankungen liegen weder bundesweit noch für Bran-denburg ausreichend vor. Aufgrund von regional durchgeführten Studien wird geschätzt, dass etwa ein Viertel der älteren Bevölkerung über 70 Jahre an psy-chischen Störungen leidet (4. Altenbericht; BMFSFJ 2002; RKI 2002). Damit liegen die Werte etwas höher als für die Erwachsenen jungen und mittleren Alters.

Nach den demenziellen Syndromen sind Depressio-nen die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter. In der Berliner Altersstudie wurde bei den über 70-Jährigen eine Prävalenz von 5,8 % an schweren Depressionen ermittelt (Helmchen et al. 1996). Mit Tabelle 11: Sterbefälle durch Krebs in Brandenburg 2003 (je 100.000 Einwohner, Quelle: LDS Brandenburg)

Männer Frauen

Krebssterbefälle insgesamt 318,4 250,0

darunter 65 Jahre und älter 1.568,8 911,7

Lungenkrebs 83,7 22,6

darunter 65 Jahre und älter 412,7 74,4

Magenkrebs 21,0 18,6

darunter 65 Jahre und älter 105,4 70,0

Dickdarmkrebs 24,6 24,6

darunter 65 Jahre und älter 127,3 100,9

Prostatakrebs 16,3

darunter 65 Jahre und älter 213,1

Brustkrebs 38,1

darunter 65 Jahre und älter 119,7

zunehmendem Alter bleibt der Anteil betroffener Men-schen etwa gleich; Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, wird erhöht durch: Verwitwung, Schei-dung, frühes Stadium einer Demenz, akute und chro-nische körperliche Erkrankungen mit Einschränkungen der Alltagsaktivitäten, Armut und Einsamkeit. Das Leben im Einpersonenhaushalt als objektiver Indikator für soziale Isolation steht aber nicht im Zusammen-hang mit Depressionen.

Antidepressive Medikamente sind ein wichtiger Teil der ärztlichen Behandlung. Allerdings stellt die Behand-lung älterer Menschen hohe Ansprüche an die ärzt-liche Qualifikation. Die Diagnostik von Depressionen im höheren Alter wird oft erschwert, weil körperliche Symptome im Vordergrund stehen, die das Grund-leiden verdecken können. Die medikamentöse Einstel-lung gestaltet sich auch schwieriger.

Als ernstes Problem wird der Missbrauch von Benzodia-zepinen (Beruhigungsmittel) und das damit verbun-dene Abhängigkeitsrisiko angesehen. Zwar wird in den letzten Jahren ein Rückgang der Verordnungshäufig-keit festgestellt (Glaeske 2000), aber Benzodiazepine

sind immer noch sehr häufig verschriebene Arzneimit-tel. Mit zunehmendem Alter steigt der Dauerkonsum steil an, insbesondere bei Frauen. Erst allmählich wächst in der Öffentlichkeit und bei behandelnden Ärz-ten das Bewusstsein für die mit den Benzodiazepinen verbundene Gefahr von Abhängigkeit.

Beruhigungsmittel (Benzodiazepine) sollten in enger Indikation und damit nur für kürzere Zeitspannen verordnet werden.

Mit zunehmendem Alter geht der Alkoholkonsum in der Bevölkerung zurück. Auch Alkoholismus, von dem Männer etwa doppelt so häufig betroffen sind als Frau-en, wird seltener (BMFSFJ 2002, S. 155). Als Ursache für den insgesamt geringeren Anteil Alkoholabhängiger im höheren Alter gilt die deutlich erhöhte Mortalitätsra-te von Alkoholikern. Diese erreichen selMortalitätsra-tener ein AlMortalitätsra-ter von mehr als 65 Jahren (vgl. Kap. 4.1.3 zu den Todes-ursachen).

4.1.5.4 Suizide

Die Zahl der Suizide hat in den vergangenen Jahren generell abgenommen. Die Suizidrate steigt jedoch mit dem Alter steil an. Brandenburg hat eine

überdurch-Abbildung 29: Suizide in den letzten Jahren – Trend für Männer und Frauen im Alter von 65 Jahren und älter.

Quelle: www.gbe-bund.de und eigene Berechnungen

schnittliche Suizidrate bei den Männern zu beklagen (Abbildung 29). Psychische und soziale Faktoren, aber auch selbstgefährdende Verhaltensweisen werden als Ursachen für die Suizidneigung genannt. Die dritthäu-figste Gefährdungskategorie für ein suizidales Verhal-ten ist nach „Depression“ und „Suchtmittelabhängig-keit“ das „Alter“. Der Vierte Altenbericht (BMFSJ 2002) verweist außerdem auf eine „abnorme Trauerreaktion“

infolge Verwitwung als Ausgangspunkt für ein erhöhtes Suizidrisiko.

Da psychische Erkrankungen, und dabei insbesondere Depressionen, zu den wichtigsten Ursachen für suizi-dales Handeln zählen und der Anteil der Hochaltrigen in den kommenden Jahren stark wachsen wird, ist die ausreichende gerontopsychiatrische Versorgung eine versorgungspolitische Herausforderung.

Suizidprophylaxe

Eine Reihe von Ängsten kann viele positive Möglich-keiten blockieren, die das Leben auch im Alterns-prozess lebenswert machen: Angst vor Abhängig-keit, vor Kontrollverlust, vor gesellschaftlicher Aus-grenzung, vor Pflegebedürftigkeit, vor Ausweglosig-keit und Angst vor Krankheit. Die vorhandenen Hilfen für suizidgefährdete alte Menschen sind nicht ausreichend. Es besteht die Gefahr, dass alte Men-schen eher auf Gleichgültigkeit treffen, wo sie viel-leicht Beachtung erhoffen. Und man muss anneh-men, dass es viele so genannte „versteckte“ Suizide gibt, z. B. in Form von Nahrungsverweigerung, der Falsch- oder Nichteinnahme von notwendigen Medi-kamenten oder von Unfällen. Gerade bei alten Menschen wird das Argument eines „Bilanzsuizids“

gesellschaftlich ohne ausreichendes Hinterfragen eher akzeptiert.

Krisen- und Behandlungsinterventionen stehen als psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten von suizidalen alten Patienten zur Verfügung. Eine wirksame Hilfe geht nicht überredend oder suggestiv vor oder drängt einen Lebenssinn auf, sondern ver-sucht vielmehr den Anlass der Handlung in seiner Vielfältigkeit zu verstehen.

Ob überhaupt eine Suizidprävention im Alter erfolgt, hängt wesentlich davon ab, ob alte und vor allem hoch betagte Menschen noch ausreichend in soziale Netze eingebunden sind, wie sie von ihrer

Umge-bung wahrgenommen werden und welche Kom-petenzen (z. B. Präventionspotenzial, Therapiefähig-keit) man ihnen noch zugesteht. Nach wie vor trifft man außerdem auf die fehlerhafte Annahme, dass im Alter die für eine erfolgreiche Psychotherapie not-wendige Plastizität des Erlebens und Verhaltens nicht (mehr) gegeben ist.

Schwerbehinderte ältere Menschen im Land Brandenburg

Die Zahl schwerbehinderter Personen gibt einen Anhaltspunkt dafür, in welchem Ausmaß in der Bevölkerung dauerhafte und gravierende Beein-trächtigungen der körperlichen Funktionen, geisti-gen Fähigkeiten oder seelischen Gesundheit vorlie-gen. Schwerbehindert im Sinne des Gesetzes sind Personen, denen von den Ämtern für Soziales und Versorgung ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt wurde. Die Sozialgesetzgebung nach SGB IX soll dafür sorgen, dass diese Personen Leistungen erhalten, um ihre Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilnahme am Leben in der Gesellschaft zu fördern und Benachteiligungen zu vermeiden. Die amtlichen Daten zur Schwerbehin-derung geben zwar wichtige Hinweise für die Gesundheits- und Sozialpolitik, sie sind aber keine validen epidemiologischen Daten. Denn ein Teil der grundsätzlich anspruchsberechtigten Personen stellt in diesem Zusammenhang keinen Antrag, taucht daher nicht in der Statistik auf. Dies dürfte insbeson-dere für ältere Bürger gelten.

Behinderungen treten mit fortschreitendem Lebens-alter häufiger auf. Am Jahresende 2003 waren im Land Brandenburg 84.798 Personen ab 65 Jahre schwerbehindert (LDS 2004c). Die Rate schwerbe-hinderter Personen ab 65 Jahren liegt bei 19 %, während über alle Altersgruppen hinweg im Durch-schnitt 7 % schwerbehindert sind.

Häufigste Behinderungsarten sind bei Personen über 65 Jahren Beeinträchtigungen der Funktion innerer Organe (besonders häufig Herz-Kreislauf-System), gefolgt von Funktionseinschränkungen der Arme und Beine und psychischen Beeinträchtigungen.

Vergleicht man die Schwerbehindertenraten nach Kreisen und kreisfreien Städten, zeigen sich große

Unterschiede im Land. Während in Cottbus und Frankfurt (Oder) die Rate für die Personen ab 65 Jahren bei 26 % liegt, verzeichnen die Prignitz nur 12 % und Potsdam-Mittelmark nur 13 %.

4.1.6 Ein Blick in die Zukunft: Steigt die Zahl der

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