Ergebnisse der Gartenbauerhebung 2004
2.2.1 Wetter, Produktion
Weißwein Rot- und Roséwein Wein insgesamt
Neusiedlersee 4.097 246.547 60,2 2.635 209.308 79,4 6.732 455.855 67,7 Neusiedlersee-
Hügelland 2.332 121.838 52,3 1.547 85.973 55,6 3.879 207.811 53,6
Mittelburgenland 193 10.942 56,6 1.652 123.209 74,6 1845 134.151 72,7
Südburgenland 172 8.077 46,9 191 13.869 72,6 363 21.947 60,4
Burgenland 6.794 387.405 57,0 6.025 432.359 71,8 12.819 819.764 63,9 Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30.11.04)
*) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein auf Bundeslandebene gem. Weinstrukturerhebung der Landwirtschaftskammern 2004; Flächenanteile für Weiß- und Rotwein sowie Ernteergebnisse auf Ebene der Weinbaugebiete aufgrund der Ertragsschätzungen der Weinbauexperten der STATISTIK ÖSTERREICH hochgerechnet;
Tabelle 2.2.2: Weinernten und –anbauflächen im Burgenland
31.07.2003 31.07.2004
hl hl
Tafelwein 24.724 24.368 Landwein 46.023 42.488 Qualitätswein 475.644 521.126 Prädikatswein 56.115 50.545 Konz. Traubenmost 889 780
Rekt. Konz. Traubenmost 259 230 Sonstige Erzeugnisse 10.454 10.589 Wein aus Drittland 1.380 428 Burgenland insgesamt 615.489 650.554
Q: BMLFUW, Statistik Weinerntemeldungen
Tabelle 2.2.3: Weinbestand (Stichtag 31.Juli) in hl
2004 (in Hektoliter)
Tafelwein Landwein Qualitäts- und
Prädikatswein Sonstige Erzeugnisse (4) Bundesland
weiß rot weiß rot weiß rot weiß rot Burgenland 48.712 27.325 11.404 10.104 310.037 390.845 17.252 4.085 Österreich 271.665 57.363 99.749 35.998 1.363.921 857.028 38.445 10.392 1) Weingartenerhebung. 2) Weinernteerhebung. 3) Rotwein und Rose.
4) Konzentrierter Traubenmost (weiß: 1.188 hl; rot: 260 hl), rektifizierter konzentrierter Traubenmost (weiß: 1.780 hl; rot: 452 hl), entalkoholisierte und alkoholarme Weine, aromatisierter Wein, weinhältige Getränke, aromatisierte weinhältige Getränke, aromatisierter weinhältiger Cocktail, Perlwein, Perlwein mit versetzter Kohlensäure, Traubenmost, Likörwein, Gelägerpreßwein usw..
Q: Statistik Austria; BMLFUW
Tabelle 2.2.4: Weinernte 2004
Qualität des Jahrganges
Auf Grund der Witterungsverhältnisse vor allem in den Sommermonaten zeichnete sich im Allgemeinen eine qua-litativ sehr gute Ernte ab. Die Traubenwelke, vor allem an der Rebsorte Zweigelt, führte zu geringeren Ertragsein-bußen gegenüber dem Jahr 2003. Bei der Weinproduktion
zeigte sich im Jahrgang 2004 die konsequente Arbeit im Weingarten (Laubarbeit, Ausdünnen) bzw. sind Weine aus nicht ausgedünnten Weingärten dünn, hell („rote Weine“) und unsauber.
Weißweine
Die Weißweine zeigen eine schöne Fruchtaromatik;
jedoch zeigt sich in einzelnen Fällen eine häufigere Böck-seranfälligkeit. Der Jahrgang 2004 war im Weißweinbe-reich konträr zu 2003; es zeigte sich auf Grund der späte-ren Hauptlese (ab Ende September) ein wesentlich höhe-res Säuhöhe-respektrum, sodass in Einzelfällen eine Säurekor-rektur zur Harmonisierung des Geschmacksbildes nötig war.
Rotweine
Das Traubenmaterial war im Jahr 2004 bei gut gepflegten Weingärten gesund (keine Infektion von Botrytis oder Peronospora). Die Weine sind farbintensiv mit schöner Tanninstruktur und feinem Fruchtaroma. Durch die gerin-gere Zuckergradation wird der Wein wieder leichter trink-bar.
Prädikatsweine
Die Prädikatsweinernte fiel sehr gut aus. Die Botrytisin-fektion setzte auf Grund der Niederschläge Mitte Oktober
massiv ein. Die Eisweinlese erstreckte sich über mehrere Wochen (ab Anfang Dezember) und wurde im Jänner 2005 abgeschlossen.
Weinexport
Der Trend zur Verbringung in die EU-Länder nimmt zu, der Export nach Amerika ist ebenfalls steigend. Als interes-sante Weinmärkte entwickeln sich die neuen EU-Staaten, wie Tschechien, Slowakei und Ungarn. Das Hauptexport-land bleibt aber weiterhin DeutschHauptexport-land.
Phytoplasmenbefall:
In den letzten Jahren ist es in den bgld. Weingärten zu einem verstärkten Auftreten von Welkeerscheinungen in Verbindung mit Blattverfärbungen gekommen. Im laufen-den Jahr haben diese Symptome in einigen Anbaugebie-ten stark zugenommen. Seit Anfang September konnAnbaugebie-ten derartige Erscheinungen verstärkt festgestellt werden. Ab 2004 gibt es in der Bgld. Landwirtschaftskammer eine spezielle Arbeitsgruppe, die sich dieser Problematik wid-met.
2.2.2 Weinbaukataster
In den folgenden Tabellen und Grafiken werden Auswertungen aus dem Bezirksweinbaukataster dargestellt:
Tabelle 2.2.5: Ausgepflanzte Rebfläche in ha laut Bezirksweinbaukataster
Stand ND EU MA OP OW GS JE BGLD
Hektar Rotwein
01.09.2003 3.184 1.563 336 1.170 175 48 5 7.070 01.09.2004 3.549 1.690 309 1.852 183 49 6 7.637 01.07.2005 3.679 1.674 306 1.899 187 52 8 7.806
Weißwein
01.09.2003 4.625 2.407 61 239 148 100 18 7.597 01.09.2004 4.260 2.398 59 208 147 92 20 7.184 01.07.2005 4.252 2.303 60 191 140 94 21 7.061
Rebfläche
01.09.2003 7.808 3.970 397 1.999 323 147 23 14.668 01.09.2004 7.809 4.088 368 2.060 329 141 25 14.820 01.07.2005 7.931 3.977 366 2.090 328 146 29 14.867 Q: Bezirksweinbaukataster
58648 49 52175
187183 1.170
1.852 1.899 336
309
306 1.563 1.690 1.674
3.184 3.549 3.679
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000
ND EU MA OP OW GU JE
Rotwein in ha je Bezirk
01.09.2003 01.09.2004 01.07.2005
Q: Bezirksweinbaukataster; Stand jeweils am 1.9.
1820 21100 92 94 148147 140239
191208 61
59
60 2.407
2.398 2.303
4.625 4.260 4.252
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000 ND
EU
MA
OP
OW
GU
JE
Weißwein in ha je Bezirk
01.09.2003 01.09.2004 01.07.2005
Ausgepflanzte Rebflächen in ha je Sorte
3.174 2.764
406 349 268
336 193 106 57 31 45
614 489
521 301 232
255 212 196
895
1.757 1.589
0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500
Blaufränkisch Blauer Zw eigelt St.Laurent Cabernet Sauvignon Blauer Burgunder Merlot Blauburger Syrah Roesler Gemischte Sorte rot Qu
Rest ROT Grüner V eltliner Welschriesling Weißburgunder Müller Thurgau Chardonnay Neuburger Bouviertraube Muskat-Ottonel Sämling 88 Gemischte Sorte w Qu Rest WEISS
01.Sep.03 01.Sep.04 01.Jul.05
Sorte 1. Sept. 03 1. Sept. 04 1. Juli 05 Blaufränkisch 2.939 3.131 3.174 Blauer Zweigelt 2.585 2.736 2.764 St.Laurent 346 392 406 Cabernet Sauvignon 319 332 349 Blauer Burgunder 250 268 268
Merlot 227 313 336 Blauburger 188 192 193
Syrah 66 90 106
Roesler 57
Gemischte Sorte rot Qu. 32 31 31 Rest ROT 86 124 45
SUMME ROT 7.070 7.637 7.806
Grüner Veltliner 2.009 1.829 1.757 Welschriesling 1.701 1.621 1.589 Weißburgunder 639 614 614 Müller Thurgau 559 509 489 Chardonnay 472 498 521 Neuburger 343 314 301 Bouviertraube 251 234 232 Muskat-Ottonel 261 252 255 Sämling 88 231 216 212 Gemischte Sorte w. Qu. 226 208 196 Rest WEISS 905 889 895
SUMME WEISS 7.597 7.184 7.061
Q: Bezirksweinbaukataster
Tabelle 2.2.6: Ausgepflanzte Rebfläche in ha laut Bezirksweinbaukataster mit Stand vom 1. September
Die Umstellung und Umstrukturierung ist eine Maßnahme der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO).
Im Rahmen der Umstellungsmaßnahmen wurden in Österreich bereits ca. 11.300 Anträge (6.200 Betriebe) über mehr als 7.500 ha Rebfläche (weiters 2.950 ha Bewässerung, 101.000 lfm Böschungsterrassen, 38.000 m2 Mauerterrassen und 4.520 ha Rodung) im Gesamtaus-maß von ca. 58,0 Mio. Euro eingebracht. Damit sind bereits mehr als 15% der österr. Rebfläche von Umstel-lungsmaßnahmen betroffen! Die UmstelUmstel-lungsmaßnahmen sind nach wie vor fixer Bestandteil der GMO Wein, wes-halb die Budgetierung über 2005 hinaus – auf jährlicher Basis - gesichert ist.
Um eine optimale Ausnutzung aller Österreich zustehen-den EU-Mittel zu gewährleisten, wurde das Auszahlungs-system für die Umstellung modifiziert. Anstelle einer
Vor-auszahlung gegen Sicherheitsleistung erfolgt nun eine nachgängige Abrechnung ohne Sicherheitsleitung. Somit kann Ö trotz des bereits sehr stark ausgeschöpften „nor-malen“ Budgets jederzeit allfällige zusätzliche Mittel der EU ansprechen.
Rechnet man die Sortenbilanz (Auspflanzung minus Rodung) aller bis dato eingereichten Umstellungsanträge, so wird sich die österreichische Rotweinfläche um ca.
4.300 ha vermehren (Hauptgewinner: Zweigelt mit +2.131 ha, weiters Blaufränkisch +642 ha, St. Laurent +353 ha, Merlot +375 ha). Die Weißweinfläche verringert sich geringfügig (-430 ha). Verluste gab es bei Grüner Veltliner (-780 ha) und Müller Thurgau (-251 ha);
Zuwächse gibt es v.a. bei Chardonnay (+275 ha), Sauvig-non Blanc (+271 ha) und Rheinriesling (+179 ha). Wel-schriesling bleibt praktisch unverändert. Gemischter Satz wird im Ausmaß von 865 ha gerodet.