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Verband für ökologischen Landbau – Verband ERNTE für das Leben

Im Dokument DER GRÜNE BERICHT 2004 (Seite 83-86)

Spezielle Walddaten

2.6. Der Biologische Landbau

2.6.2 Verband für ökologischen Landbau – Verband ERNTE für das Leben

Beratung/Service/Arbeitsgruppen:

Beratung ist eine Kernkompetenz im ERNTE-Verband; die Rolle der Beratung liegt immer mehr in der Vermittlung zwischen den Bedürfnissen des Marktes und der Erzeu-gung. Die Hauptaufgaben in der Beratung im vergangenen Jahr waren:

n Erstgespräche am Betrieb für Interessierte am biologi-schen Landbau: von 50 Interessenten wurden 35 Mit-glied bei unserem Verband.

n Laufende Beratung der Mitglieder am Telefon, im Büro oder am Betrieb.

n Betreuung von landesweit sechs Bio-Ackerbaustamm-tischen. Diese Struktur hat sich inzwischen bewährt.

Mitglieder organisieren gemeinsame Betriebsmittel-einkäufe, tauschen Produktionserfahrungen aus und besprechen aktuelle Themen. Landesweit wurden im Jahr 2004 49 Bio-Ackerbaustammtische veranstaltet.

n Felderbegehungen vor der Ernte und zum Zwi-schenfruchtanbau wurden organisiert und betreut.

n Organisation und Begleitung einer dreitägigen Fachex-kursion nach Ungarn.

n Gemeinsam mit der Burgenländischen Landwirt-schaftskammer wurden Informationsveranstaltungen für Interessenten am Biolandbau und eine Maschinen-vorführung „Stoppelsturz und Zwischenfruchtanbau in Biobetrieben“ durchgeführt.

n Auf Bundesebene Mitarbeit zu den Themen Saatgut, Ackerbau, Düngung, Bodenschutz, ÖPUL-neu.

n Fachliche Mitarbeit bei der Herausgabe von 7 Mitglie-derinformationen.

n Durchführung von Frühjahrs- und Herbstanbaubespre-chungen gemeinsam mit Marktpartnern in allen Regio-nen, um Marktinformationen zu vermitteln und Bauern eine Kontaktmöglichkeit zu den Marktpartnern zu ermöglichen.

Fragen zur Beratung in Spezialkulturen und in der Tierhal-tung wurden in Absprache und Koordination mit den jeweiligen Spezialberatern geklärt. Weiters wurden Grup-pentreffen für Gemüse-, Obst- und Weinbau mitorgani-siert und betreut.

Bildungsarbeit:

15 ein- und zweitägige Seminare wurden von rund 450 TeilnehmerInnen besucht; gefragt sind vor allem die pro-duktionstechnischen Seminare für Ackerbauern.

Vermarktung:

Ergänzend zur Vermarktungsaktivität durch überregional tätige Unternehmen wie die Agentur für Biogetreide wird versucht, im Projekt Bio in Großküchen einen weiteren Markt für Bioprodukte zu erschließen. Bisher konnten vor

allem Milch, Gemüse, Kartoffel, Brot und Gebäck in der Gemeinschaftsverpflegung etabliert werden. Seit Mitte des Jahres wird auch die Landhausküche mit Biokompo-nenten versorgt. Weiters wird versucht Gastronomie und Hotellerie für Bioprodukte zu gewinnen.

In der direkten Vermarktung wurden die Mitglieder bei der Festigung bestehender Projekte und beim Entwickeln neuer Projekte betreut.

Öffentlichkeitsarbeit:

Ziel der Öffentlichkeitsarbeit im ERNTE-Verband ist mög-lichst vielen Konsumenten den Biolandbau näherzubrin-gen und sie zum Kauf von Bioprodukten zu motivieren.

2004 wurden Biofeste in der Lafnitzau, in Langeck, Ger-ersdorf und Eisenstadt organisiert. Mithilfe bei Biohoffe-sten.

Veranstaltungen:

Wichtig und wertvoll ist die Arbeit der Infobiobäuerinnen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Für Kinder wird im Rahmen des Projektes „Bio in Schulen“ Wissen rund um Bio für Volksschulkinder vermittelt. Landesweit

waren es 68 Volksschulen, die mehr über Bio erfahren haben. Auch mit älteren Schülern, Erwachsenen und Leh-rern wurden Infoveranstaltungen und Workshops durch-geführt. Hervorzuheben ist eine dreitägige Infoveranstal-tung in der Klosterschule Neusiedl am See.

Unter dem Titel „vinotop04“ wurden erstmals die besten Bioweine Österreichs prämiert. Von ca. 50 Siegerweinen stammen rund die Hälfte von burgenländischen Biowin-zern. Diese Weine wurden im schönen Rahmen der Glo-riette Eisenstadt präsentiert und kommentiert. Dazu wurde passender Biokäse aus dem Burgenland gereicht.

Die Gäste waren besonders vom hohen Qualitätsniveau der Bioweine begeistert.

Präsenz in regionalen Medien und ORF:

Es gab eine Reihe von Beiträgen in regionalen Medien, im ORF und im Burgenländischen Kabelfernsehen. Im Mittei-lungsblatt der Landwirtschaftskammer wurden Beiträge über BIO ERNTE AUSTRIA – Burgenland präsentiert. Tages-und Wochenzeitungen berichten laufend über Biobauern und Biolandwirtschaft. Gestaltung von Beiträgen zum Biolandbau in der Zeitschrift „Natur und Umwelt im pan-nonischen Raum“.

Bodennutzung 2001 2002 2003 2004 2004 ha ha ha ha % Ackerland 11.200 16.250 18.468 19.467 90,05 Grünland 1.100 1.330 1.475 1.511 6,99 Wein 310 310 314 352 1,63 Gemüse 180 210 143 159 0,74 Obst 150 150 113 128 0,59 Gesamtfläche 12.940 18.250 20.513 21.617 100,00

2001 2002 2003 2004

Betriebe

Neusiedl/See 159 197 222 231

Eisenstadt 47 62 62 64

Mattersburg 25 26 26 26 Oberpullendorf 78 99 106 111

Oberwart 43 62 71 83

Güssing 47 58 60 62

Jennersdorf 11 13 15 16 Burgenland 410 517 562 593

Bezirke

Statistik

(Quelle: ERNTE für das Leben; Bericht 04) Tabelle 2.6.3: Verteilung der Betriebe n. Bezirken

Tabelle 2.6.4: Bodennutzung bei den Biobetrieben

Der Begriff Erwerbskombination steht für die zuneh-mende Einkommensvielfalt in bäuerlichen Familien. Die Erwerbskombination ist eine gute Chance land- und forst-wirtschaftlicher Betriebe, die zunehmend begrenzten Erwerbsmöglichkeiten innerhalb des Sektors zu durchbre-chen und freie Arbeitskraftkapazitäten einkommenswirk-sam einzusetzen. Der Stellenwert der Nebenerwerbsland-wirtschaft, die Abgrenzung zum Vollerwerb und diesbe-zügliche Strukturdaten sind im Kapitel „Agrarstruktur“

dargestellt.

Erwerbskombination kann definiert werden als die Kombi-nation von Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft mit außerlandwirtschaftlichem Einkommen (Einkommen aus unselbstständiger Erwerbstätigkeit, Einkommen aus Gewerbebetrieb, etc.), wobei die Frage nach den Größen-ordnungen nicht beantwortet wird.

Vielfach wird jedoch heute wegen des sinkenden Ein-kommensanteils in der Urproduktion und der immer größer werdenden Bedeutung von innerlandwirtschaft-licher Leistungsvielfalt (Diversifikation) der Begriff Erwerbskombination auch für diese Bereiche verwendet.

Das nachfolgende Kapitel wird vornehmlich unter letz-terem Gesichtspunkt erstellt und inkludiert somit Berei-che der Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof sowie Maschinen- und Personaleinsatzdienste mit landwirt-schaftlichem Ursprung.

Burgenland liegt mit 8.221 Nebenerwerbsbetrieben (70,0 %-Nebenerwerbsanteil) unter den Bundesländern an erster Stelle (Kärnten 61%, Steiermark 60%, Tirol 65%

und Vorarlberg 54%). Die Nebenerwerbsbetriebe bewirt-schaften rund 30,0% der Gesamtfläche im Burgenland.

Die Nebenerwerbsquote in Österreich liegt deutlich höher als in den meisten EU-Staaten, wo etwa nur ein Drittel der Gesamtbetriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet werden.

Die Erwerbsart im Nebenerwerb hat sich somit in Öster-reich grundsätzlich als stabile Betriebsform etabliert, wenngleich strukturelle Veränderungen auch bei den Nebenerwerbsbetrieben nicht Halt machen.

Der Beitrag der Nebenerwerbslandwirte für einen ge-pflegten Kulturraum ist enorm und diese Betriebe leisten zur Erhaltung der Attraktivität der Naherholungsräume der Ballungsgebiete einen wichtigen Beitrag.

Erwerbskombinierer erbringen neben der dargestellten multifunktionalen Leistungen auch ökologische Beiträge angesichts der häufig extensiv betriebenen Produktion mit besonders schonendem Umgang mit der Natur.

Erwerbskombinierer sind bedeutende Sicherer einer flächendeckenden Bewirtschaftung und darüber hinaus eine wichtige Stütze für die Funktionsfähigkeit des länd-lichen Raumes. Sowohl als Güternachfrager als auch als Anbieter von Lebensmitteln und als Dienstleister sind sie wichtige Stützen für die Nahversorgung und tragen wesentlich dazu bei, dass „aktives Leben“ in den Dörfern bleibt.

Die Bedeutung der Erwerbskombination wächst Der Wettbewerbsdruck in den Sparten der Urprodukti-on erfordert für immer mehr bäuerliche Betriebe mit gerin-gem Produktionsumfang den Ausbau und vermehrten Ein-stieg in die inneragrarische Diversifikation bzw. die Auf-nahme eines außeragrarischen Einkommens.

Die Bedeutung der Erwerbskombination wird künftig auch in alternativen Betriebszweigen wie z.B. Erzeugung von Qualitätsmarken, kommunale Dienste, Energieerzeugung, Bioproduktion, Direktvermarktung und Urlaub am Bauern-hof ständig zunehmen.

Dem trägt das Land mit ausgewogenen Fördermaßnah-men im Bereich der Ziel 1- Förderung Rechnung.

3.1 Nebenerwerbslandwirtschaft

Im Dokument DER GRÜNE BERICHT 2004 (Seite 83-86)