Jahresabschluss 2007
A. Überblick über den Geschäftsverlauf
III. Wesentliche Entwicklungen im abgelaufenen Geschäftsjahr
Der bereits vor Jahren eingeleitete Reform
prozess der Stadtwerke vom eher verwalten
den Versorgungsunternehmen hin zu einer marktorientierten, wettbewerbsfähigen Gruppe von Dienstleistungsunternehmen wurde auch 2007 konsequent weitergeführt. Nach der klaren Ausrichtung der SWUGruppe nach Geschäftsfeldern und Geschäftsprozessen wurde 2007 mit Nachdruck die Aufgabe der Optimierung der Prozesse verfolgt. Diese ist so angelegt, dass sie in einen kontinuier lichen Verbesserungsprozess mündet.
Im Energiebereich ist die Ergebnisentwicklung im Berichtsjahr insgesamt positiver als geplant (+ TEUR 1.763 gegenüber Budget), der Jahres
überschuss liegt jedoch um EUR 6,3 Millionen unter dem Vorjahreswert. Im Jahr 2007 lagen neben den weiter angestiegenen Strom und ErdgasEin kaufspreisen auch die Belastungen aus der Gesetzgebung zur Förderung rege ne
r ativer Energieerzeugung abermals über den
Der Erdgasabsatz ging gegenüber dem Vorjahr witterungsbedingt stark zurück. Beim Strom
absatz war ein intensiver Preis und Verdräng
ungs wettbewerb sowohl im Netzgebiet der SWU Netze GmbH, Ulm (Donau), als auch in anderen Netzen für sinkende Absatzzahlen verantwortlich.
Durch eine konsequent am Ertrag orientierte Preispolitik konnte jedoch die Energie Plus Handels und Vertriebsgesellschaft mbH, Ulm (Donau), die durchschnittlichen Erträge pro kWh in nahezu jedem Marktsegment steigern.
Wettbewerb um ErdgasEndkunden fand zum Ende des Jahres 2007 erstmals vereinzelt auch im Privatkundensegment statt. Bei industriellen Großkunden konnte sich die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), in Kooperation mit der Bayerngas GmbH sehr gut behaupten.
In der Stromproduktion setzte die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), ihren einge
schlagenen Weg, die Erzeugungskapazitäten weiter auszubauen und an der gesamten Wertschöpfungskette zu partizipieren, fort.
Hierzu wurden auch im Jahr 2007 zwei weitere wesentliche Entscheidungen durch den Aufsichtsrat getroffen:
So wurde der Baubeschluss gefasst für das durch die Trianel PowerProjektgesellschaft Kohlekraftwerk mbH & Co. KG (TPK) geplante Kohlekraftwerk in Lünen (TPK), an der die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), mit 5,25%
beteiligt ist, was einer Leistungsscheibe von 40 MW entspricht.
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Gas
und Dampfturbinenanlage in HammUentrop im Herbst 2007, an der die SWU Ener gie GmbH, Ulm (Donau), mit 9,36% (entspricht 76 MW) beteiligt ist, steigert die eigene jähr liche Strom
produktion im Jahr 2008 um ca. 270 GWh und ab dem Jahr 2009 um ca. 400 GWh.
Durch die Beteiligungen an diesem Gaskraft
werk und am Steinkohlekraftwerk wird eine Diversifizierung der Energieträger und damit eine Verringerung des Brennstoffpreisrisikos
Die regenerative Stromerzeugung in der Region konnte mit dem Genehmigungsantrag zur Stauerhöhung um 0,5 m beim Kraftwerk Böfinger Halde vorangebracht werden. Beim bestehenden Wasserkraftwerk können durch dieses Vorhaben ca. 4,4 GWh Strom pro Jahr zusätzlich regenerativ erzeugt werden.
Durch den Kauf eines Grundstückes von ca.
30.000 m² in Senden wurde der Standort für eine Holzgasanlage gesichert. Durch dieses sehr hoch innovative Kraftwerk soll mit Bio
masse Strom und Wärme (KWK) erzeugt werden. Die Wärme soll sowohl in ein neu zu bauendes Fernwärmenetz in Senden als auch über eine Leitung nach Ludwigsfeld in das NeuUlmer Fernwärmenetz eingespeist werden. Um die Finanzierung und Wirtschaft
lichkeit der Anlage zu sichern, wurden Förder
gelder beantragt, deren Bewilligung noch aussteht.
Das Raumordnungsverfahren für das geplante Pumpspeicherkraftwerk im Blautal konnte noch nicht abgeschlossen werden. Umfang
reiche Untersuchungen und die Auf nah me einer weiteren Variante für die Lage des Oberbeckens verzögerten die Feststellung.
Die SWU Netze GmbH, Ulm (Donau), hat im Rahmen ihres Pacht und Dienstleistungsvertra
ges mit der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), den Netzbetrieb durchgeführt. Nachdem der Gasnetzentgeltbescheid bereits im Dezember 2006 mit einem Abschlag von 22 % der beantragten Entgelte erfolgte, erteilte die Bundesnetzagentur zum 1. April 2007 den Stromnetzentgeltbescheid mit einem Abschlag von 18%. Bei den umliegenden Netzbe trei
bern hingegen erfolgte eine Absenkung der Netzentgelte durch Bescheide der Regu
lierungsbehörden bereits früher.
Der Gasnetzentgeltbescheid aus dem Jahr 2006 wurde nach der von der SWU Netze GmbH, Ulm (Donau), eingereichten Klage vom OLG Düsseldorf aufgehoben und wird nun vor dem Bundesgerichtshof verhandelt.
Für die zweite Genehmigungsrunde der Strom
und Gasnetznutzungsentgelte reichte die
Im Netzbereich war das Jahr 2007 im Alb
DonauKreis durch einen starken Wettbewerb um auslaufende Strom und Gaskonzessionen geprägt. Nach der erfolgreichen Erteilung der Gaskonzession in Dornstadt im Jahr 2006 konnte die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), im Jahr 2007 die Strom und Gaskonzession in Niederstotzingen mit Wirkung zum 01.01.2009 gewinnen. In Hermaringen erhielt die SWU Netze GmbH, Ulm (Donau), den Zuschlag für die Netzpacht und ist somit mit Wirkung zum 01.01.2008 Netzbetreiber.
Auch im Bereich ihrer Beteiligungen konnte die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), im Jahr 2007 ihr Engagement erfolgreich umsetzen:
Die Technischen Werke Herbrechtingen GmbH (TWH), an der die SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), zu 50 % beteiligt ist, erhielten von der Stadt Herbrechtingen auch die Stromkon
zes sion. Der operative Stromnetzbetrieb soll ab dem 01.01.2009 aufgenommen werden.
In Dornstadt konnte die SWU Energie Beteiligungsgesellschaft I mbH, Ulm (Donau), eine zur Vorbereitung für eine spätere Zusammenarbeit mit der Gemeinde Dornstadt eigens gegründete Gesellschaft, das Gasnetz von der Gasversorgung Dornstadt GmbH (GVD) käuflich erwerben. Seit dem 1. Oktober 2007 ist die SWU Netze GmbH, Ulm (Donau), in Dornstadt Gasnetzbetreiber.
Zur Stärkung der Kooperation und Zusam
menarbeit kommunaler Stadtwerke stimmte der Aufsichtsrat im Dezember 2007 einer 5 %igen Beteiligung der SWU Energie GmbH, Ulm (Donau), an der Trianel European Energy Trading GmbH, Aachen, zu.
Bei der SWU TeleNet GmbH, Ulm (Donau), war im Geschäftsjahr 2007 insgesamt weiterhin eine lebhafte Nachfrage nach breitbandigen Telekommunikationsverbindungen zu ver
zeichnen. Die Anfragen kamen überwiegend aus dem Umfeld der überregional tätigen Carrier, aber auch zunehmend von größeren Unternehmen. Zwischenzeitlich haben fast alle namhaften Carrier in Ulm und NeuUlm die Hauptverteiler der Telekom über das Glasfa
ser netz der TeleNet erschlossen. Im Laufe
Gemeinsam mit den Mitgesellschaftern komro, Rosenheim, und RKOM, Regensburg, hat sich die SWU TeleNet GmbH, Ulm (Donau), in der GFIT Gesellschaft für innovative Telekom muni
ka tionsdienste mbH & Co. KG zusammen
geschlossen. Zusammen wurde ein Softswitch, das ist eine Telefonvermittlungseinrichtung der neuesten Generation, aufgebaut und termin
gerecht in Betrieb genommen. Die Testphase wurde Ende 2007 abgeschlossen und der reguläre Betrieb wurde Anfang 2008 aufge
nommen. Im Laufe des ersten Halbjahres 2008 werden die Telefoniekunden der SWU TeleNet GmbH, Ulm (Donau), auf diesen Softswitch umgeschaltet.
Die SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), befand sich auch 2007 weiter in einem umfassenden Restrukturierungsprozess, der sich erneut in einem deutlich verbesserten Ergebnis von
12.638 TEUR (2006: 12.879 TEUR, 2005:
13.482 TEUR) niederschlägt. Ein wesentlicher Faktor war hierfür der in 2006 vollzogene Ankauf von 51,17% der Anteile an der Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, Bobingen. Das Unternehmen wurde zum 01.10.2006 mit der vollständigen Erbringung der Fahrleistungen der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), beauftragt.
Zum Betrieb der SWULinien leiht sich die Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH, Bobingen, die rund 180 Fahrer und Fahrer
innen der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), aus. Weiterhin wurde zwischen beiden Unter
nehmen ein Dienstleistungsvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung geschlossen. Die Schnittstellen zwischen den Unternehmen sind im Berichtsjahr weiter optimiert worden.
Besonders wurde darauf geachtet, dass klare Strukturen und Zuständigkeiten bestehen.
In 2007 hat die SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), sämtliche Liniengenehmigungen für 8 Jahre (Busverkehr) bzw. für 25 Jahre (Straßenbahn) verlängert bekommen.
Nach Integration der DB ZugBus Regional ver
kehr AlbBodensee GmbH (RAB), Ulm (Donau), und der EBU – EntsorgungsBetriebe der Stadt Ulm, Ulm (Donau), auf dem SWUBetriebshof
sind Personalabbau, Senkung der Material
kosten durch neue Strategien im Einkauf und Optimierung der Fahrzeugversorgung.
Insgesamt soll so erreicht werden, dass die Werkstatt der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), als ProfitCenter ein positives Wirtschaftsergebnis erreicht.
Ein Meilenstein in der Entwicklung des Ulmer Nahverkehrs ist der in 2006 ergangene Zustim
mungsbescheid im Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der Straßenbahnlinie nach Böfingen. Im Berichtsjahr ist der Förderbescheid des Landes BadenWürttemberg bei der SWU Verkehr GmbH, Ulm (Donau), eingegangen.
Somit konnte der SWUAufsichtsrat und der Gemeinderat der Stadt Ulm im Frühjahr 2007 der Maßnahme grünes Licht geben. Die Bau
maßnahme dafür begann im zweiten Halbjahr 2007 und ist derzeit in vollem Gange.
Bilanz-Posten
AKTIVA
Immaterielle VG Grundstücke/Bauten Gleisanlagen
Fahrzeuge für Personen
und Güternahverkehr Anlagen/Maschinen Betriebsund
Geschäftsausstattung Geleistete Anzahlungen Finanzanlagen
Langfristig gebundenes Vermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen/Leistungen Forderungen gegen verbun dene Unternehmen/
Gesellschafter Sonstige Forderungen Liquide Mittel Aktive RAP
Mittel-/kurzfristig gebundenes Vermögen Gesamtvermögen
31.12.2007 TEUR
3.537 46.311 3.307
14.239 141.151
8.999 10.271 57.893
285.707
3.781
28.502
5.240 13.943 11.358 15.372
78.197 363.904
31.12.2007
%
1,0 12,7 0,9
3,9 38,8
2,5 2,8 15,9
78,5
1,0
7,8
1,4 3,8 3,1 4,2
21,5 100,0
31.12.2006 TEUR
3.491 43.843 3.359
13.436 138.368
9.013 1.301 54.515
267.326
4.209
29.018
4.904 14.726 7.074 12.971
72.902 340.228
31.12.2006
%
1,0 12,9 1,0
3,9 40,7
2,6 0,4 16,0
78,6
1,2
8,5
1,4 4,3 2,1 3,8
21,4 100,0
Veränderung TEUR
46 2.468
52
803 2.783
14 8.970 3.378
18.382
428
516
336
783 4.284 2.402
5.295 23.676 B. Darstellung der Lage der Gesellschaft