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Die mittels der Anwendung Google Earth auf einer geomorphologischen Karte (siehe Karte 2) visualisierten Formen im Tal Lobuche Khola vom Khumbu Gletscher bis zum Konfluenzbereich zum Imja Khola bzw. ungefähr von den Orten Thokla bis Periche hinab wurden mit Hilfe von Geländebegehungen und Google Earth Satellitenbildanalysen ausgemacht.

Die Befunde von Kuhle (2005:Fig. 3) wurden mit der vorliegenden Arbeit bestätigt. Die in der Karte 3, welche Fig. 3 von Kuhle zur Grundlage hatte, hellgrün visualisierten geomorphologischen Formen verweisen auf die Bestätigung bzw. Übereinstimmung dieser Formen mit denen in der vorliegenden Arbeit. Die dunkelgrün gekennzeichneten Formen bzw. die Grundmoränen wurden nicht daraufhin überprüft, ob sie erratische oder nicht

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erratische Blöcke enthielten, konnten jedoch als Moränenmaterial identifiziert werden. Die Formen, die keinerlei grüne Färbung aufweisen, wurden in der vorliegenden Arbeit nicht überprüft.

Ergänzend zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) wurden in diesem Talabschnitt folgende Formen ausgemacht: weitere glaziäre Dreieckshänge, weitere deutlich erkennbare Moränenwälle bzw. übrig gebliebene zerschnittene Moränengrate, Rundhöcker, ein Berg- / Felssturz, Blockgletscher / Schuttloben sowie verschiedene Fächer- / Kegeltypen wie etwa Sturzschuttfächer / -kegel (Nummer 1 = welche, die Moränenmaterial überlagern (1a) oder von Schnee, Lawinen überlagerte (1b)) oder Sturzfächer / -kegel aus Moränenmaterial oder glazifluvialen Materialien (Nummer 2), Mischfächer / -kegel (Nummer 3 = hauptsächlich aus Schutt (3a), welche, die präexistierendes Moränenmaterial überlagern (3c) oder von anderen Prozessen überlagerte (3d)), Murfächer / -kegel (Nummer 4 = Murmoränenfächer / -kegel mit einem hohen Moränenanteil (4b), Murschwemmfächer / -kegel mit viel Feinmaterial (4c) oder von anderen Prozessen überlagerte (4d)), Schwemmfächer / -kegel (Nummer 5 = Sander aus Moränenmaterial mit Bezug zum Gletscherrand (5b)) und zerschnittene Moränen (Nummer 6). Die Gletscherflächen wurden der topographischen Karte `Lukla to Everest Base Camp´ im Maßstab 1:60.000 entnommen, wobei die Seen den Satellitenbildern von Google Earth entstammen.

Die Befunde von Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) wurden ebenfalls mit dieser Arbeit überprüft. Die in der – wieder auf Grundlage der Karte der zu überprüfenden Forscher (ebd.:Fig. 2) – erstellten Karte 4 grün gekennzeichneten Formen wurden ebenfalls aufgefunden, wobei für die Formen, welche von den Forschern mit dem weitgefassten Begriff

`fan´ bezeichnet wurden, in der vorliegenden Arbeit eindeutigere Zuordnungen erfolgten. Die rot visualisierten Formen waren hingegen nicht nachweisbar bzw. nicht aufzufinden. Hierbei handelte es sich bei den von den Forschern kartierten `fan´ um glaziäre Dreieckshänge mit darüber abgelagerten Moränen, die zerschnitten wurden. Die gelb gekennzeichneten Formen konnten anhand der von den Forschern angegebenen Legende nicht eindeutig identifiziert werden. Es handelte sich höchstwahrscheinlich vielerorts um bebaute Flächen bzw. Orte und mancherorts um Fächer. Die orange gekennzeichneten Formen stellen die von Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) kartierten `landslides´ dar. Mit der vorliegenden Arbeit konnten für diesen weitgefassten Begriff im Sinne einer terminologischen Schärfung andere Bezeichnungen festgelegt werden: bei Nummer 1 handelte es sich bei der orographisch rechten Ufermoräne des vorzeitlich mächtigeren Khumbu Gletscher bzw. entlang der Endmoräne des Khumbu Gletscher um Nachbruchgebiete im Moränenmaterial oder um

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Sturzmoränenfächer / -kegel; dieses ließ sich auch bei Nummer 6 bei der Ufermoräne südlich von Periche erkennen, wobei dort auch Fächer / Kegel auszumachen waren; unter Nummer 2 ist die orographisch rechte Ufermoräne des Tshola Gletscher zu verstehen, die durch überfließende Schmelzwässer und Sturzprozesse überarbeitet wurde; die Nummer 3 stellt Sturzschuttfächer / -kegel, die Nummer 4 Bergsturz- / Felsturzablagerungen dar. Was Barnard, Owen und Finkel bei den Formen unter Nummer 5 meinten, blieb offen. Auf der orographisch rechten Lobuche Khola Talseite waren Fächer und auf der orographisch linken Talseite glazifluviale Schotterterrassen mit darüber lagernder zerschnittener Ufermoräne auszumachen.

OBERFLÄCHENBEDECKUNGSKARTE

Im Khumbu bzw. im Talabschnitt Lobuche Khola vom Khumbu Gletscher bis zum Konfluenzbereich zum Imja Khola bzw. ungefähr von dem Ort Thokla bis Periche hinunter wurden Oberflächenbedeckungskarten erstellt. Zum einen wurde eine Karte auf Grundlage der topographischen Karte Khumbu-Himal im Maßstab 1:50.000 (siehe Karte 5) und zum anderen eine Karte aus Satellitenbildern von Google Earth (siehe Karte 6) erstellt. Rötliche Bereiche deuten auf bebaute Flächen, dunkelblaue auf Flüsse / Seen, hellblaue auf ungefähre Gletscherbegrenzungen, weiße auf Eis- / Schneebedeckung, dunkelgraue auf anstehendes Gestein, mittelgraue auf stärkere Schuttbedeckung, hellgraue auf schwächere Schuttbedeckung sowie braune auf übrige Tal- und Hangbereiche, die teilweise bewachsen sind. Hierbei fiel auf, dass die o.g. topographische Karte gegenüber der den Satellitenbildern zu entnehmenden wirklichen Ausgestaltung der Oberflächen ungenau war. Vor allen Dingen ließen sich Unterschiede in der Schuttbedeckung ausmachen.

3.1.2. Imja Khola

3.1.2.1. Von den Gletschern Nuptse, Lhotse Nup, Lhotse / Imja und Ama Dablam /

Chhukhung bis zum Konfluenzbereich zum Lobuche Khola (Chhukhung-Dingboche) Im Talabschnitt der Gletscher Nuptse, Lhotse Nup, Lhotse / Imja und Ama Dablam / Chhukhung bis zum Konfluenzbereich zum Lobuche Khola wurden 20 Fotos (Foto 28-47) aus einer großen Anzahl ausgesucht. Die Standorte der Fotos, der Sedimentproben sowie der Verlauf der Talquerprofile können der Karte 7 entnommen werden. Die geomorphologische Analyse im oberen Abschnitt des Tales Imja Khola ergab folgende Ergebnisse für die hocheiszeitliche Vergletscherung:

153 TALQUERPROFILE UND SCHLIFFGRENZEN

Das Imja Khola talabwärts der genannten Gletscher bis zum Konfluenzbereich zum Lobuche Khola stellte ein typisches Trogtal mit glazifluvialer Schotterflur dar (Talquerprofil 2; Foto 35, 36, 39). Nach Kuhle (2005:Fig. 3) fiel diese Schotterflur in die neoglazialen Stadien -1 bis -2. Wie bei den Fotos 39 und 44 zu sehen ist, wurden im oberen Imja Khola auf der orographisch rechten Talseite höchstliegende Schliffgrenzen ausgemacht. Es konnte eine Schliffgrenze zwischen den Bergen Nuptse und Lhotse auf ca. 5.950 Höhenmetern abgelesen werden. Diese deutete auf eine hochglaziale Eismächtigkeit im Imja Tal zwischen Chhukhung und Dingboche von ca. 1.200 m hin (Erosionsrinne unterhalb des Lhotse Nup Gletscher bei ca. 4.750 m Höhe). Nach Kuhle (2005:Fig. 3/Profil 14, 15) – der den vorzeitlichen Haupttalboden rekonstruierte – betrug die maximale Eismächtigkeit in diesem Talabschnitt ebenfalls ca. 1.200 m. Die Fotos 5, 6, 8, 35 sowie auch 83 und 94 verweisen aufgrund einer hochglazialen Schliffgrenze beim Ama Dablam auf ca. 5.330 m Höhe auf eine Eismächtigkeit wiederum von 1.200 m (rezenter Talboden auf ca. 4.130 m). Diese stimmte mit der angegebenen 1.200 m mächtigen rekonstruierten Eisdecke von Kuhle (2005:Fig. 3/Profil 15) überein.