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ABGLEICH DER BEFUNDE MIT ANDEREN FORSCHUNGSARBEITEN OROGRAPHISCH RECHTE UFERMORÄNE DES OMOGA GLETSCHER

Die orographisch rechte Ufermoräne des Omoga Gletscher gehörte nach Kuhle (2005:Fig. 3) ins spätglaziale Stadium IV, aber nach Müller (1980:Fig. 3) waren talaufwärts vorkommende Moränen am orographisch linken Imja Khola Talhang aus dem Pheriche Stadium und älter (Foto 84, 89). Auf dem Foto 73 sind fünf Ufermoränenzüge zu sehen. Vier waren orographisch rechte Ufermoränen und eine war eine orographisch linke Ufermoräne des vorzeitlich mächtigeren Omoga Gletscher. Nach Kuhle (2005:Fig. 3) gehörten diese dem spätglazialen Stadium IV an. Richards et al. (2000:Fig. 2) kartierten Ufermoränen ebenfalls im Minmo Khola.

Schlussfolgerungen

Es konnte sich bei den Ufermoränen des Omoga Gletscher der zeitlichen Einordnung von Kuhle (2005) angeschlossen werden. Hierfür sprachen die glazialgeomorphologischen Formen, die rund um diese Moränen aufgefunden wurden und die für eine mächtigere hochglaziale Vergletscherung sprachen. Darunter zählten beispielsweise Grundmoränen, glaziäre Dreieckshänge oder Schliffgrenzen (Foto 97, 103-107). Da bei Müller (1980) in Fig.

3 nur talaufwärts Moränen des Periche Stadiums und älter eingezeichnet waren, blieb ungeklärt, ob er diese Moränen ebenfalls in dieses Stadium eingeordnet hätte.

OROGRAPHISCH RECHTE UFERMORÄNE DES PHUNKI GLETSCHER

Die Ufermoräne bei Tengboche (Foto 108, 109; Sicht auf die Ufermoräne: Foto 84, 97, 127;

Sicht von der Ufermoräne: Foto 107, 110; im Konfluenzbereich zum Imja Khola: Foto 111-114) gehörte nach Kuhle (2005:Fig. 3) in das spätglaziale Stadium III (14.250 bis 13.500 Jahre vor 1950). Bei Heuberger (1956:Fig. 2) war diese ebenfalls als eine spätglaziale Wallmoräne angegeben, was jedoch inzwischen unerheblich ist, da die Arbeit vom Verfasser zurückgenommen wurde. Iwata (1976) visualisierte zwar in Fig. 6 eine Endmoräne beim Ort Thyangboche und ging auch im Text auf Thyangboche Moränen ein, kennzeichnete sie aber in Fig. 1 nicht. Nach Fig. 2 bei Finkel et al. (2003) fielen die Thyangboche Stadien hingegen in einen Zeitraum von ca. 25.000 bis ca. 90.000 Jahren v.H.. Richards et al. (2000) visualisierten die Ufermoräne bei Tengboche in Fig. 2. Die von Richards et al. (2000:Fig. 2B, Fig. 5F, Proben SK 16-18) auf der orographisch rechten Pungi Khola Talseite entnommenen Proben zeigten OSL-Alter von 21.300 ± 2.700 Jahren, 24.400 ± 2.500 und 25.300 ± 6.900

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Jahren, diese also in das Periche Stadium fielen. Iwata und Richards et al. – aber auch Heuberger – gingen davon aus, dass diese Moräne bei Tengboche eine Endmoräne darstellte.

Schlussfolgerungen

Die Ufermoräne bei Tengboche stellte keine Endmoräne des vorzeitlichen Haupttalgletschers, sondern die orographisch rechte Ufermoräne des vorzeitlichen Nebentalgletschers Punki dar.

Nach Kuhle (2005) wurde sie als jüngste angenommen, wobei auch Iwata (1976) als Entstehungszeit das Spätglazial nicht ausschloss. Iwata ordnete nämlich diese Ufermoräne ins Thyangboche Stadium ein, wobei er damit den Zeitraum Spät- oder Hochglazial meinte. Nach Fig. 2 bei Finkel et al. (2003) fielen die Thyangboche Stadien in einen Zeitraum von ca.

25.000 bis ca. 90.000 Jahren v.H.. Nach Richards et al. (2000) fiel die Moräne ins Periche Stadium (ca. 18.000 bis 25.000 Jahre v.H.). Die Alter der drei OSL-Proben wiesen hier jedoch Schwankungen von bis zu 4.000 Jahren auf. Die Probenahmestellen für die Proben SK 16 bis 18 lagen bei Richards et al. (2000:Fig. 2B) auf einer Höhe zwischen 3.400 und 3.600 m, bei Fig. 5F jedoch auf etwa 3.830 m. Wo sich die Probenahmestellen genau befanden, konnte nicht geklärt werden (siehe Foto 109).

Im Weiteren zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) wurden zwischen den Orten Pangboche und Phortse / Tengboche folgende Formen ausgemacht: geschliffenes Anstehendes zumeist mit glazifluvialen Spülformen (Foto 86, 87, 88, 93, 94, 95, 96, 97, 101, 102), Strudeltöpfe (Foto 93; Kuhle 2005:Fig. 3 machte in diesem Bereich ebenfalls Strudeltöpfe und Rundhöcker aus), Sturzfächer aus Moränenmaterial und glazifluvialen Materialien (Foto 89, 90, 91, 94, 97, 101), Sturzschuttfächer / -kegel (Foto 95, 107), glazifluviale Terrassen (Foto 96, 97, 101, 102), glaziäre Dreieckshänge (Foto 97, 106, 107, 123), zerschnittenes Ufer- und Grundmoränenmaterial (Foto 98, 99, 100). Die von Kuhle (2005:Fig. 3) gekennzeichneten Grundmoränen mit erratischen Blöcken konnten bestätigt werden (Foto 92, 103, 105).

WEITERE GEOMORPHOLOGISCHE ANALYSEN GEOMORPHOLOGISCHE KARTE

Die auf der mit Google Earth erstellten geomorphologischen Karte 15 visualisierten Formen im Tal Imja Khola im Talabschnitt vom Ort Pangboche bis zu den Orten Phortse / Tengboche wurden auf der Grundlage von Geländebegehungen und Google Earth Satellitenbildanalysen angesprochen.

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Die Befunde von Kuhle (2005:Fig. 3) bestätigten sich mit der vorliegenden Arbeit. Die Bedeutungen der hell- und dunkelgrünen Visualisierungen auf der Karte 16 waren die gleichen wie beim vorherigen Talabschnitt.

Ergänzend zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) wurden in diesem Talabschnitt folgende Formen ausgemacht: geschliffenes Anstehendes oft mit glazifluvialen Spülformen, Strudeltöpfe, glazifluviale Terrassen, weitere glaziäre Dreieckshänge, weitere deutlich erkennbare Moränenwälle bzw. übrig gebliebene zerschnittene Moränengrate, Blockgletscher / Schuttloben sowie verschiedene Fächer- / Kegeltypen wie etwa Sturzschuttfächer / -kegel (Nummer 1 = welche, die Moränenmaterial überlagern (1a) oder von Schnee, Lawinen überlagerte (1b)) oder Sturzfächer / -kegel aus Moränenmaterial oder glazifluvialen Materialien (Nummer 2), Mischfächer / -kegel (Nummer 3 = hauptsächlich aus Schutt (3a), hauptsächlich aus Moränenmaterial (3b), oder welche, die präexistierendes Moränenmaterial überlagern (3c)), Murfächer / -kegel (Nummer 4 = Murmoränenfächer / -kegel mit einem hohen Moränenanteil (4b) sowie einen Schwemmfächer / -kegel hauptsächlich aus Moränenmaterial (5c). Die aufgefunden Erratika passten zu den Befunden von Kuhle (2005), nämlich den Grundmoränen mit erratischen Blöcken.

3.1.2.4. Von den Orten Phortse und Tengboche bis zum Ort Namche Bazar

Im Talabschnitt von den Orten Phortse und Tengboche bis zum Ort Namche Bazar wurden 29 Fotos (Foto 108-136) aus einer großen Menge ausgewählt. Die Standorte für die Fotos und die Sedimentproben sowie der Verlauf der Talquerprofile können der Karte 17 entnommen werden. Die geomorphologische Analyse im unteren Abschnitt des Tales Imja Khola ergab folgende Ergebnisse für die hocheiszeitliche Vergletscherung:

TALQUERPROFILE UND SCHLIFFGRENZEN

Das Imja Khola talabwärts der Orte Phortse und Tengboche bei Phortse und bei Phungi Thanga stellte ein Trogtal – bei erstgenanntem Ort als Übergang zu einem schluchtförmigen Trogtalprofil ausgeprägt – dar (Talquerprofil 6, Foto 118, 120, 124, 125 und Talquerprofil 7, Foto 110, 111, 114). Die Schliffgrenze beim Khumbi Yul Lha (Foto 101, 106) auf 4.800 m Höhe deutete bei einem rezenten Talboden bei 3.300 m auf eine hochglaziale Eismächtigkeit von ca. 1.500 m hin (nach Kuhle 2005:Fig. 3/Profil 22 1.250 m im Imja Khola bei Khumjung). Auf den Fotos 38, 40 und 137 ist die Schliffgrenze beim Thamserku auf ca.

4.700 Höhenmetern ablesbar. Bei einem rezenten Talboden auf ca. 3.680 m Höhe ergab das eine hochglaziale Eismächtigkeit von ca. 1.020 m. Dieses Ergebnis stimmte in etwa mit dem

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von Kuhle (2005:Fig. 3) überein. Er kam durch das talaufwärtigere Profil 22 auf eine Eismächtigkeit von 1.250 m und im Nachbartal des Bhote Koshi durch das Profil 26 auf eine von 1.000 m.

WEITERE GEOMORPHOLOGISCHE FORMEN

Neben den ausgemachten Schliffgrenzen konnten im oberen bis mittleren Teil des Imja Khola talabwärts der Orte Periche und Dingboche folgende Formen ausgemacht werden:

Ufermoränen (Foto 123, 127,129, 130, 131), Seiten- bis Endmoräne (Foto 123), glaziäre Dreieckshänge (Foto 110, 117, 123, 128), Grundmoränenmaterial (Foto 109, 110, 117, 123, 124, 125, 127, 128, 129), Sturzschuttfächer / kegel (Foto 118, 120, 124, 125), Sturzfächer / -kegel aus Moränenmaterial und glazifluvialem Material (Foto 110, 111, 124, 127), Mischfächer / -kegel (Foto 124), Murmoränenfächer / -kegel, glazifluviale Terrassen (Foto 110, 111, 112, 114, 116, 117) sowie Blöcke (Foto 108, 109, 113, 135), oft mit glazifluvialen Spülformen (Foto 135) und glazial überschliffenes anstehendes Gestein, oft mit glazifluvialen Spülformen (Foto 115, 118, 119, 120, 121, 122, 124, 125, 126, 128, 129, 132, 133, 134, 135, 136) bzw. Strudeltöpfe (Foto 122, 124).

SEDIMENTPROBEN UND AUFSCHLÜSSE

Im Talabschnitt von den Orten Phortse und Tengboche bis zum Ort Namche Bazar wurden zwei Sedimentproben (5. Probe, Foto 129-131; 6. Probe, hangaufwärts vom Standort Foto 137) entnommen und ein Aufschluss (3. Aufschluss, Foto 129-131) untersucht.

ABGLEICH DER BEFUNDE MIT ANDEREN FORSCHUNGSARBEITEN