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OROGRAPHISCH RECHTE SEITEN- / UFERMORÄNE DES AMA DABLAM UND CHUKHUNG GLETSCHER SOWIE LHOTSE GLETSCHERENDES – FOTO 29, 31

Die rechte Seitenmoräne des Ama Dablam Gletscher (Foto 29) war nicht durchgängig erhalten und zeigte demnach viele Stellen, die von Schmelzwasser überspült wurden und sie fiel nach Kuhle (2005:Fig. 3) in das historische bis rezente Stadium VIII-XII (400 bis 300 Jahre vor 1950 bis 0 bis +30 Jahre (1950-1980)), nach Finkel et al. (2003:Fig. 1, Proben 36-38) ins Lobuche und historische Stadium (vor ca. 1.000 bis vor 500 Jahren v.H.) und nach Iwata (1976:Fig.1) ins Thuklha bis Lobuche Stadium (Thukla: 2.000 bis 6.000 Jahre v.H., Lobuche: 19.-20. Jhd. sowie Kleine Eiszeit, 15.-16. Jhd.). Bei Haffner (1972:Fig. 6) war beim Ort Chhukhung ein breiter Talboden fluvioglazialer Entstehung kartiert, wobei der Ama Dablam mit rezenter Moräne umgeben war. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden sowie aktuelle Moränen bei den Gletschern und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) eine fluvioglaziale Terrasse auf dem Talboden bei Chhukhung, Moränen des Changri Typs auf dem unteren Hangbereich sowie bei den Gletschern Moränen des Khumbu Typs und rezente Moränen visualisiert.

Auf Foto 31 kann die orographisch linke Seiten- bis Endmoräne des Ama Dablam Gletscher erkannt werden, die nach Kuhle (2005:Fig.3) in das historische bis rezente Stadium VIII-XII (400 bis 300 Jahre vor 1950 bis 0 bis +30 Jahre (1950-1980)), nach Finkel et al. (2003:Fig. 1, Proben 36-38) ins Lobuche und historische Stadium (vor ca. 1.000 bis vor 500 Jahren v.H.), nach Richards et al. (2000:Fig. 2A, Probe SK 08, Tab. 1) ins `Late Holocene´ (2.500 ± 400 Jahre v.H.) sowie nach Iwata (1976:Fig. 1) ins Lobuche Stadium (19.-20. Jhd. sowie Kleine Eiszeit, 15.-16. Jhd.) gehörte. Bei Haffner (1972:Fig. 6) war in diesem Bereich ein breiter Talboden fluvioglazialer Entstehung gekennzeichnet, wobei der Ama Dablam mit rezenter Moräne umgeben war. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden sowie aktuelle Moränen bei den Gletschern und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) eine fluvioglaziale Terrasse auf dem Talboden, Moränen des Changri Typs auf dem unteren Hangbereich sowie bei den Gletschern Moränen des Khumbu Typs und rezente Moränen visualisiert.

Die Ufer- bis Endmoräne des Chhukhung Gletscher (Foto 29) fiel nach Kuhle (2005:Fig. 3, Tab. 1) ins neoglaziale bis historische Stadium V-X (5.500-4.000 bis 180-30 Jahre vor 1950), nach Finkel et al. (2003:Fig. 1, Fig. 2, 564) ins Lobuche und historische Stadium (vor ca.

1.000 bis vor 500 Jahren v.H.) und nach Iwata (1976:Fig. 1) ins Lobuche Stadium. Bei

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Haffner (1972:Fig. 6) war der Chhukhung Gletscher mit rezenter Moräne umgeben. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden und aktuelle Moränen bei den Gletschern und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) Moränen des Khumbu Typs und rezente Moränen visualisiert.

Das Lhotse Gletscherende (Foto 29) war nach Kuhle (2005:Fig. 3) historisch bzw. Stadium VII-X (1.700-400 bis 180-30 Jahre vor 1950) und nach Iwata (1976:Fig. 1) Lobuche Stadium (aus dem 19.-20. Jhd. sowie aus der Kleinen Eiszeit bzw. aus dem 15.-16. Jhd.). Bei Haffner (1972:Fig. 6) war in diesem Bereich ein breiter Talboden fluvioglazialer Entstehung visualisiert, wobei der Lhotse Gletscher mit rezenter Moräne umgeben war. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden sowie aktuelle Moränen bei den Gletschern und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) eine fluvioglaziale Terrasse auf dem Talboden, Moränen des Changri Typs auf dem unteren Hangbereich sowie bei den Gletschern Moränen des Khumbu Typs und rezente Moränen kartiert.

Schlussfolgerungen

Die rechte Seitenmoräne des Ama Dablam Gletscher wurde im Gegensatz zu Iwata (1976) und Finkel et al. (2003) von Kuhle als jüngstes Stadium eingeordnet (Foto 29). Die zeitliche Einordnung der linken Seiten- bis Endmoräne des Ama Dablam Gletscher war nach Kuhle (2005) ebenfalls die jüngste, gefolgt von der von Iwata (1976), Finkel et al. (2003) und Richards et al. (2000) (Foto 31). Unter Betrachtung der umgebenden anderen geomorphologischen Formen wie etwa glaziäre Dreieckshänge (Foto 29, 33, 35, 39, 41, 44, 52), Grundmoränen (Foto 29, 33, 34, 35, 36, 39, 41, 44, 52), Mischfächer / -kegel (Foto 35), Sturzmoränenfächer / -kegel (Foto 34, 36 links) sowie Schliffgrenzen (Foto 5, 6, 8, 35, 39, 44, 52, 55) war eine rezente bis historische Einordnung der Moränen in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den heutigen Gletschern am wahrscheinlichsten.

Die Spanne des Entstehungszeitraumes der Ufer- bis Endmoräne des vorzeitlich mächtigeren Chhukhung Gletscher und des Lhotse Gletscherendes war nach Kuhle (2005) die größte, wobei jüngste und älteste Entstehungsalter angegeben werden. Ergänzend zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) konnten Sturzmoränenfächer / -kegel (Foto 30, 31, 32) ausgemacht werden.

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OROGRAPHISCH RECHTE UFERMORÄNE DES LHOTSE NUP GLETSCHER UND OROGRAPHISCH LINKE UFERMORÄNE DES NUPTSE GLETSCHER – FOTO 28, 30, 32

Das Foto 28 zeigt die orographisch rechte Ufermoräne des Lhotse Nup Gletscher, auf der Finkel et al. (2003:Fig. 1) die Blöcke 39 bis 41 datierten. Der Block Nummer 39 verwies auf ein Alter von über 20.000 Jahren, der Block Nummer 41 auf ein Alter von ca. 53.000 Jahren und der Block 40 auf ein Alter von 25.000 Jahren. Diese Ufermoräne wurde von Finkel et al.

in das Pheriche I Stadium (23.000 ± 3.000 Jahre v.H. = globales LGM) eingeordnet. Nach Kuhle (2005:Fig. 3, Foto 70) lag in diesem Bereich eine Grundmoränenterrasse mit erratischen Blöcken des Stadiums 0-IV (60.000-18.000 bis 13.500-13.000 Jahre vor 1950).

Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren hier Moränen des Changri Typs und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) alte Moränen visualisiert.

Die auf den Fotos 30 und 32 abgebildete Ufermoräne – die orographisch linke des Nuptse Gletscher – teilten die verschiedenen Forscher unterschiedlichen Entstehungszeiten zu. Nach Kuhle (2005:Fig. 3) gehörte diese ins Stadium 0 bis IV / Grundmoräne mit erratischen Blöcken und nach Finkel et al. (2003:Fig. 1) ins Periche I Stadium. Block 45 verwies bei Finkel et al. (2003:Fig. 2) auf ein Alter von über 20.000 Jahren (Periche I Stadium) und Block 46 auf ein Alter von ca. 30.000 Jahren (Thyangboche II Stadium). Die Ufermoräne rechts im Bild wurde nach Kuhle (2005:Fig. 3) in das neoglaziale Stadium VI bis VII gelegt. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren hier alte Moränen und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) Moränen des Changri Typs eingezeichnet. Haffner (1972:Fig. 6) kennzeichnete mäßig steile bis steile Hänge aus pleistozänem Moränenmaterial.

Schlussfolgerungen

Die orographisch rechte Ufermoräne des Lhotse Nup Gletscher wurde von Finkel et al. (2003) trotz des Datenausreißers bezüglich des Blockes Nummer 41 – der eigentlich in das Stadium Thyangboche I (ca. 40.000-90.000 Jahre v.H.) fiel und der somit verursachten auftretenden enormen Schwankungsspanne von 33.000 Jahren – in das Pheriche I Stadium (23.000 ± 3.000 v.H.) eingeordnet. Kuhle machte in diesem Bereich hingegen eine hoch-spätglaziale Grundmoränenterrasse aus. Ebenso verhielt es sich mit der orographisch linken Ufermoräne des Nuptse Gletscher. Hierbei unterschieden sich wiederum die von Finkel et al. (2003) datierten Blöcke Nummer 45 und 46 bezüglich der zeitlichen Einordnung enorm voneinander.

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Ergänzend zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) konnten Sturzmoränenfächer / -kegel (Foto 30, 31, 32) ausgemacht werden.

OROGRAPHISCH RECHTE IMJA KHOLA TALSEITE – FOTO 33, 34, 35, 39, AUFSCHLUSS 1, PROBE 2

Auf der orographisch rechten Imja Khola Talseite kamen verschiedene Fächer- / bzw.

Kegeltypen vor: in den oberen Hangbereichen vorwiegend Sturzschuttfächer / -kegel oder Mischfächer / -kegel sowie auf den mittleren bis unteren Hangbereichen eher Grundmoränenmaterial, welches oft zerschnitten war (Foto 33) oder als Fächer / Kegel postglazial umgelagert wurde. Nach Kuhle (2005:Fig. 3) war das Material auf Foto 33 Grundmoränenmaterial mit nicht erratischen Blöcken – Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) bezeichneten es als `landslide´ und hangaufwärts als `fan´. Das Foto 34 zeigt den darüber befindlichen Murschuttfächer / -kegel aus disloziertem Schutt- und Moränenmaterial. Nach Kuhle (2005:Fig. 3) war dies ein Schutt- und Murkegel, nach Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) wurde dieser als `fan´ bezeichnet. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden sowie alte Moränen im unteren Hangbereich und auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) eine fluvioglaziale Terrasse auf dem Talboden, Moränen des Dusa Typs auf dem unteren Hangbereich sowie Anstehendes und Schuttkegel aus polygenetischem Detritus im oberen Hangbereich visualisiert. Haffner (1972:Fig. 6) stellte mäßig steile bis steile Hänge aus pleistozänem Moränenmaterial und einen breiten Talboden fluvioglazialer Entstehung dar.

Die Grundmoränenablagerungen zogen sich bis zum Ort Dingboche am orographisch linken Imja Khola Talhang entlang, wobei in Richtung Konfluenzbereich zum Lobuche Khola Ufermoränen ausgemacht werden konnten (Foto 35, 36, 39). Nach Kuhle (2005:Fig. 3) handelte es sich rund um Dingboche um Grundmoränen mit nicht erratischen Blöcken.

Schlussfolgerungen

Auf der orographisch rechten Imja Khola Talseite wurden verschiedene geomorphologische Formen wie Fächer- / Kegeltypen ergänzend zu den Befunden von Kuhle (2005) aufgenommen, wie etwa Sturzschuttfächer / -kegel (Foto 33, 41), Sturzmoränenfächer / -kegel (Foto 33, 34), Mischfächer / -kegel (Foto 33, 35), Murschuttfächer / -kegel (Foto 34), aber daneben auch ein glaziärer Dreieckshang (Foto 41, 44). Die zerschnittene Grundmoräne auf Foto 33 bezeichneten Kuhle (2005) als Grundmoränenmaterial mit nicht erratischen Blöcken

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und Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) als `landslide´ und höher darüber liegend als `fan´.

Hierbei konnte sich der Auffassung von Kuhle angeschlossen werden. Die Bezeichnung

`landslide´ und `fan´ ließen außerdem keine genaue genetische Deutung zu. Auch der darüber befindliche Murschuttfächer / -kegel aus disloziertem Schutt- und Moränenmaterial wurde von Kuhle (2005) viel genauer als ein Schutt- und Murkegel festgelegt – im Gegensatz zum von Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) hier verwendeten weitläufigen und ungenauen Begriff `fan´.

Nach Kuhle (2005:Fig. 3) handelte es sich rund um Dingboche um Grundmoränen mit nicht erratischen Blöcken. Anhand des untersuchten Aufschlusses 1 und der entnommenen Sedimentprobe Nummer 2 konnte durch verschiedene Analysen bestätigt werden, dass es sich auf den Hängen um Moränenmaterial handelte. Die darin vorhandenen Granitgesteine in Form von Erratika sprachen jedoch die Grundmoräne als eine mit erratischen Blöcken an.

UFERMORÄNEN BEI DINGBOCHE – FOTO 40

Auf Foto 40 sind zwei Ufermoränenzüge zu sehen, wobei davon der rechts im Bild (Foto 44 links im Bild, 45, 47) nach Kuhle (2005:Fig. 3) ins neoglaziale Stadium V und nach Finkel et al. (2003:Fig. 1) ins Periche II eingeordnet wurde – der links im Bild (Foto 41) nach Finkel et al. ins Periche I Stadium. Sowohl nach Iwata (1976:Fig. 1) als auch Fushimi (1977:Fig. 11), Fushimi (1978:Fig. 10) und Richards et al. (2000:Fig. 2A, Tab. 1) fielen die auf den Fotos 40, 41, 44 auszumachenden Moränenwälle ins Periche Stadium, nach Müller (1980) ins `Pheriche Stage and older´. Bei Haffner (1972:Fig. 6) waren im Bereich der Ufermoränen mäßig steile bis steile Hänge aus pleistozänem Moränenmaterial gekennzeichnet. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren alte Moränen sowie bei Kalvoda (1971-1975) Moränen des Dusa Typs visualisiert.

Schlussfolgerungen

Die Ufermoräne rechts auf Foto 40 wurde nach Kuhle (2005) gegenüber Finkel et al. (2003) als jüngste eingeordnet. Die Ufermoräne links im Bild fiel nach Finkel et al. (2003), Richards et al. (2000), Müller (1980), Fushimi (1978), Fushimi (1977) und Iwata (1976) ins Periche Stadium, wobei erstgenannte Forscher diese in ein Periche I Stadium legten, und Müller diese Moränen auch älter als Periche einordnete. Auffällig war, dass Richards et al. (2000) sowie auch Finkel et al. (2003) die Periche I Ufermoräne als durchgängig visualisierten, welche jedoch in natura verschiedene Moränenzüge darstellte. Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2), Müller (1980:Fig. 3), Fushimi (1977:Fig. 11) und Iwata (1976:Fig. 1) kartierten zwei

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unterschiedliche Moränenzüge, die bei Iwata ins Periche und ins Thyangboche Stadium fielen. Kuhle (2005) visualisierte diese Ufermoräne links auf dem Foto 40 in Fig. 3 nicht.

Würde der zeitlichen Einordnung von Kuhle (2005) gefolgt werden, müsste diese in das Stadium V fallen. Die von Finkel et al. (2003) datierten Blöcke 9 bis 11 auf dem Moränenzug (Foto 41, auf dem Foto 40 linker Moränenzug, auf dem Foto 44 rechter Moränenzug) wären bei genaueren Koordinatenangaben zuordbar gewesen (Foto 42, 43). Viele Indizien sprachen aber dafür, dass es sich bei diesen Moränenzügen um jüngere handelte als die meisten Forscher angaben. Somit war die zeitliche Einordnung von Kuhle wohl am wahrscheinlichsten. Dass es sich bei diesen Moränenwällen nicht um hochglaziale handelte, konnte aufgrund der Einbeziehung umgebender Formen wie etwa Grundmoränen auf den Hängen (Foto 5, 6, 8, 18, 22, 35, 39, 41, 44, 52, 57), glaziären Dreieckshängen (Foto 5, 6, 18, 22, 35, 41, 44, 52, 57) sowie durch die höher liegenden Schliffgrenzen (hierzu auch Kuhle 2005:Foto 78) ausgeschlossen werden (Foto 5, 6, 8, 18, 22, 35, 41, 44, 52, 55). Ebenfalls deuteten Fächer- / Kegelformen wie Mischfächer auf verstürztes Moränenmaterial bzw. auf Moränenmaterial auf dem Hang hin, welches oft durch Sturzprozesse von Schutt überlagert wurde (Foto 35, 41, 44, 52), wobei die Sturzschuttfächer auf reines verstürztes Schuttmaterial verwiesen.

TALBODEN / UFERMORÄNEN – FOTO 37, 38

Auf dem Talboden des Imja Khola wurden in Verbindung mit der glazifluvialen Schotterflur vorwiegend kantengerundete bis gerundete Blöcke mit deutlichen Spülformen in einer verdichteten Matrix ausgemacht (Foto 37, 38).

Schlussfolgerungen

Die vorgefundenen Blöcke mit deutlichen Spülformen konnten als Bestätigung der Befunde anderer Forscher wie etwa Kuhle (2005:Fig. 3) gelten, da diese Blöcke Teil der glazifluvialen Terrasse bei Dingboche waren. Auch auf den Karten von Haffner (1972:Fig. 6), Bordet, Latreille (1954-1955) sowie bei Kalvoda (1971-1975) waren fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden visualisiert.

OROGRAPHISCH LINKE IMJA KHOLA TALSEITE – FOTO 35, 36, 38, 39

Auf der orographisch linken Imja Khola Talseite unterhalb des Berges Ama Dablam waren auf den glaziären Dreieckshängen Schuttansammlungen zu erkennen, die durch Sturzprozesse entstanden und Sturzschuttfächer / -kegel bildeten, aber auch an der Bildung von

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Mischfächern / -kegeln (Foto 35) beteiligt waren. Die Grundmoränen wurden durch Schuttakkumulationen überlagert, wobei daneben jüngere Ufermoränen ausgemacht werden konnten (Foto 35, 36). Die Ufermoräne links auf Foto 35 gehörte nach der zeitlichen Einordnung von Kuhle (2005:Fig. 3) ins Stadium IV (13.500 bis 13.000 Jahre vor 1950).

Nach Müller (1980:Fig. 3) fiel diese ins Pheriche Stadium und älter (Spätglazial und älter), nach Iwata (1976:Fig. 1) ins Thyangboche Stadium (Spät- oder Hochglazial der letzten Eiszeit). Bei Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) wurde ein Teil dieser Moränenleiste visualisiert, jedoch von der Endmoräne hinab bzw. hangabwärts gezeichnet. Es handelte sich nach Kuhle (2005:Fig. 3) rund um Dingboche um Grundmoränen mit nicht erratischen Blöcken. Auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955) waren in diesem Talbereich fluvioglaziale Materialien auf dem Talboden und alte Moränen im unteren Hangbereich sowie neue Moränen im oberen Hangbereich eingezeichnet. Auf der Karte von Kalvoda (1971-1975) war eine fluvioglaziale Terrasse auf dem Talboden und Moränen des Dusa Typs auf dem unteren Hangbereich sowie Schuttkegel aus polygenetischem Detritus im oberen Hangbereich grafisch dargestellt. Bei Haffner (1972:Fig. 6) waren mäßig steile bis steile Hänge aus pleistozänem Moränenmaterial sowie die dortigen Gletscher mit rezenten Moränen – also ohne den Tsuro Gletscher – gekennzeichnet.

Auf der orographisch linken Imja Khola Talseite talaufwärts vom Ort Dingboche waren Sturzmoränenfächer / -kegel, Murschuttfächer / -kegel und Ufermoränen zu erkennen (Foto 36, 39). Im Sturzschutt waren Solifluktionsprozesse sichtbar.

Schlussfolgerungen

Die Ufermoräne wurde von Kuhle als jüngste eingestuft, wobei aber Iwata und Müller das Spätglazial als möglichen Entstehungszeitraum nicht ausschließen konnten – jedoch gaben diese auch ältere Entstehungszeiträume an. Zusätzlich zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig.

3) wurden auf der orographisch linken Imja Khola Talseite bei Dingboche glaziäre Dreieckshänge (Foto 35) und Mischfächer / -kegel (Foto 35) sowie talaufwärts von Dingboche Sturzmoränenfächer / -kegel, Murschuttfächer / -kegel und Solifluktionsprozesse (Foto 36) ausgemacht.

TSURO GLETSCHER – FOTO 35, 36, 38, 40, 46, 48, 49

Im Zungenbereich des Tsuro Gletscher sammelten sich viele kantengerundete bis gerundete Blöcke in Form eines Fächers / Kegels bzw. bei der vorhandenen starken Hangneigung

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verstürzten diese Gesteine und bildeten einen Sturzmoränenfächer / -kegel bzw. einen Sander.

Nach Kuhle (2005:Foto 80) wurde die Endmoräne durch `moraine slides´ und `debris flows´

glazifluvial hangabwärts transportiert. Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) bezeichneten den o.g. Fächer / Kegel als `fan´. Bei Haffner (1972:Fig. 6) war dieser Bereich als Gletscherzunge ohne End- oder Seitenmoränen visualisiert, ebenso wie auf der Karte von Bordet, Latreille (1954-1955).

Nach Kuhle (2005:Fig. 3) gehörten die End- bis Seitenmoränen des Tsuro Gletscher in das Stadium VIII bis XII (400 bis 300 Jahre vor 1950 bis 0 bis +30 Jahre (1950-1980)), nach Finkel et al. (Fig. 1) ins Stadium Lobuche und historisch (jünger als 1.000 Jahre bzw. vor etwa 400 bis 500 Jahren v.H.), nach Müller (1980:Fig. 3) war dies Rezentes bis Dughla Stadium (Kleine Eiszeit) sowie nach Iwata (1976:Fig. 1) Lobuche Stadium (19.-20. Jhd.

sowie Kleine Eiszeit bzw. 15.-16. Jhd.).

Schlussfolgerungen

Die zeitliche Einordnung der End- bis Seitenmoränen des Tsuro Gletscher waren bei den vorgenannten Forschern in etwa gleich. Weiterführend zu den Befunden von Kuhle zum Thema des Abtransportes der Endmoräne wurde in der vorliegenden Arbeit erwähnt, dass die Blöcke bei der Endmoräne auch verstürzt sein könnten und dadurch Sturzmoränenfächer bildeten. Die Bezeichnung als `fan´ ließ keine genetische Zuordnung zu.

WEITERE GEOMORPHOLOGISCHE ANALYSEN GEOMORPHOLOGISCHE KARTE

Die auf der mit Google Earth erstellten geomorphologischen Karte 8 eingezeichneten Formen im Tal Imja Khola von den Gletschern Nuptse, Lhotse Nup, Lhotse / Imja und Ama Dablam / Chhukhung bis zum Konfluenzbereich zum Lobuche Khola wurden auf der Grundlage von Geländebegehungen und Google Earth Satellitenbildanalysen angesprochen.

Die Befunde von Kuhle (2005:Fig. 3) bestätigten sich mit der vorliegenden Arbeit. Die Bedeutungen der hell- und dunkelgrünen Visualisierungen auf der Karte 3 waren die gleichen wie beim vorherigen Talabschnitt.

Zusätzlich zu den Befunden von Kuhle (2005:Fig. 3) wurden in diesem Talabschnitt folgende Formen ausgemacht: weitere glaziäre Dreieckshänge, weitere deutlich erkennbare Moränenwälle bzw. übrig gebliebene zerschnittene Moränengrate, Blockgletscher / Schuttloben sowie verschiedene Fächer- / Kegeltypen wie etwa Sturzschuttfächer / -kegel

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(Nummer 1 = welche, die Moränenmaterial überlagern (1a) oder von Schnee, Lawinen überlagerte (1b)) oder Sturzfächer / -kegel aus Moränenmaterial oder glazifluvialen Materialien (Nummer 2), Mischfächer / -kegel (Nummer 3 = welche, die präexistierendes Moränenmaterial überlagern (3c) oder von anderen Prozessen überlagerte (3d)), Murfächer / -kegel (Nummer 4 = Murschuttfächer / --kegel mit einem hohen Schuttanteil (4a), Murmoränenfächer / -kegel mit einem hohen Moränenanteil (4b) oder von anderen Prozessen überlagerte (4d)), Schwemmfächer / -kegel (Nummer 5 = Sander aus Moränenmaterial mit Bezug zum Gletscherrand (5b)) und zerschnittene Moränen (Nummer 6). Die Gletscherflächen wurden der topographischen Karte `Lukla to Everest Base Camp´ im Maßstab 1:60.000 entnommen, wobei die Seen den Satellitenbildern von Google Earth entstammen.

Mit der vorliegenden Arbeit fand ebenfalls eine Überprüfung der Befunde von Barnard, Owen, Finkel (2006:Fig. 2) statt. Die farblichen Kennzeichnungen auf Karte 4 entsprechen in ihren Bedeutungen denen des vorhergehenden Talabschnittes – ebenso wurde die begriffliche Schärfung für die Termini `fan´ und `landslide´ hier gleich verwendet. Bei Nummer 11 handelte es sich bei den rot dargestellten Bereichen teilweise um glaziäre Dreieckshänge mit darauf abgelagertem Moränen- / Schuttmaterial bzw. darauf ab- oder vorgelagerte Blockgletscher / Schuttloben. Bei den grünen Bereichen waren es tatsächlich verschiedene Fächer- / Kegeltypen. Bei Nummer 12 handelte es sich bei der hier gekennzeichneten

`landslide´ Fläche um Nachbruchgebiete am Rand der glazifluvialen Terrasse, auf der der Ort Dingboche lag. Was Barnard, Owen und Finkel unter der gekennzeichneten `landslide´ Fläche bei Nummer 13 meinten, blieb offen. In diesem Bereich hangabwärts des Duwo Gletscher waren Murfächer sowie viele Schuttmaterialien zu erkennen, wobei in letztgenannten stellenweise Blockgletscher / Schuttloben ausgebildet waren. Bei Nummer 14 waren es Nachbruchgebiete im Moränenmaterial.

OBERFLÄCHENBEDECKUNGSKARTEN

Im Khumbu bzw. im Talabschnitt von den Gletschern Nuptse, Lhotse Nup, Lhotse / Imja und Ama Dablam / Chhukhung bis zum Konfluenzbereich zum Lobuche Khola wurden Oberflächenbedeckungskarten (siehe Karte 5 und 6) erstellt. Die Vorgehensweise und die Ergebnisse waren dabei die gleichen wie im Talabschnitt zuvor beschrieben.

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3.1.2.2. Von den Orten Dingboche / Periche zum Ort Pangboche

Im Talabschnitt von den Orten Dingboche / Periche zum Ort Pangboche wurden 38 Fotos (Foto 48-85) aus einer großen Menge ausgesucht. Die Standorte für die Fotos und Sedimentproben sowie der Verlauf der Talquerprofile können der Karte 9 entnommen werden. Die geomorphologische Analyse im oberen bis mittleren Abschnitt des Tales Imja Khola ergab folgende Ergebnisse für die hocheiszeitliche Vergletscherung:

TALQUERPROFILE UND SCHLIFFGRENZEN

Das Imja Khola talabwärts der Orte Dingboche / Periche beim Ort Orsho und zwischen den Orten Shomare und Pangboche stellte ein typisches Trogtal mit glazifluvialer Schotterflur bzw. Terrassen dar (Talquerprofil 3, Foto 55, 58 und Talquerprofil 4, Foto 70). Wie bei den Fotos 52, 55, 70, 74 und 83 zu sehen ist, wurden im oberen bis mittleren Imja Khola Tal höchstliegende Schliffgrenzen ausgemacht. Auf den Fotos 75 und 77 sind talabwärts von Pangboche und beim Ort Pangboche keine hochglazialen Schliffgrenzen gekennzeichnet. Die Fotos 52 und 55 bei Periche und Dingboche sowie die Fotos 18, 22, 41 und 44 deuteten auf eine Schliffgrenze auf ca. 5.390 bis 5.400 m Höhe, welche in etwa der von Kuhle (2005:Fig.

22) entsprach. In Bezug zum rezenten, mit Schottern aufgeschütteten Haupttalboden auf ca.

4.350 Höhenmetern ergab sich eine ungefähre hochglaziale Eismächtigkeit von 1.040 bis 1.050 m. Nach Kuhle (2005:Fig. 3/Profil 12, Fig. 22) – der den vorzeitlichen Haupttalboden rekonstruierte – betrug die maximale Eismächtigkeit in diesem Talabschnitt ca. 1.200 m. Auf Foto 83 wurden zwei Schliffgrenzen – eine beim Ama Dablam (wie auch auf den Fotos 5, 6, 8, 35, 94 erkennbar) und eine bei dem Ort Pangboche mit Symbolen gekennzeichnet.

Unterhalb des Ama Dablam verwies die Schliffgrenze auf eine Eismächtigkeit von 1.200 m (Schliffgrenze auf 5.330 m Höhe, Talboden auf ca. 4.130 m). Diese stimmte mit der angegebenen 1.200 m mächtigen rekonstruierten Eisdecke von Kuhle (2005:Fig. 3/Profil 15) überein. Die Schliffgrenze bei Pangboche belegte ein ungefähres hochglaziales Gletscherlimit auf ca. 5.050 m Höhe. Bei einem rezenten Talboden auf ca. 4.000 Höhenmetern ergab das eine hochglaziale Eismächtigkeit von ca. 1.050 m. Dieses Ergebnis stimmte in etwa mit dem von Kuhle (2005:Fig. 3) überein. Er kam durch das Profil 17 auf eine Eismächtigkeit von 900 m. Weitere Schliffgrenzen beim Ort Pangboche (Foto 70 und 74) verwiesen auf ein hochglaziales Gletscherlimit auf ca. 4.700 m Höhe (Foto 70) und ca. 5.050 m (Foto 74). Bei einem rezenten Talboden auf ca. 3.680 Höhenmetern und auf ca. 4.000 m ergab dieses hochglaziale Eismächtigkeiten von ca. 1.020 m (Foto 70) und 1.050 m (Foto 74). Diese Ergebnisse stimmten ebenfalls in etwa mit denen von Kuhle (2005:Fig. 3) überein. Er kam

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durch das talaufwärtigere Profil 22 auf eine Eismächtigkeit von 1.250 m, im Nachbartal des

durch das talaufwärtigere Profil 22 auf eine Eismächtigkeit von 1.250 m, im Nachbartal des