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4.7 Weitere an verendeten und gemerzten Tieren erhobene Befunde

Die ersten Pickwunden wurden in der 4. Lebenswoche festgestellt. Im weiteren Verlauf der Mast nahm die Zahl der Tiere mit Pickwunden bei der Sektion zu. Nur am Ende der Mast (P6) wurde eine Abnahme der absoluten Anzahl von Tieren mit Pickwunden beobachtet.

Bei den Tieren, die in der Sektion Pickwunden aufwiesen, verringerte sich im Verlauf der Mast das Ausmaß der Veränderungen. In P2 hatten alle Tiere, die in der Sektion Pickverletzungen aufwiesen, hochgradige Veränderungen (6 von 6 Tieren). In P6 zeigten nur noch neun von 25 Tieren, bei denen eine Pickverletzung festgestellt wurde, einen hochgradigen Befund. Der relative Anteil von Tieren mit Pickwunden in der Sektion war in

P4 (LW 10 bis 13) mit 38,9 % am höchsten und nahm danach bis zum Mastende wieder ab. In P6 (LW 18 bis 20) wiesen nur 23,8 % der sezierten Tiere Pickwunden auf.

Pickwunden traten fast ausschließlich am Kopf, Hals und im Nackenbereich auf.

Tabelle 33: Vorkommen von Pickwunden bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Zeit

Zwischen den Linien gab es nur tendenzielle Unterschiede im Auftreten von Pickwunden bei den sezierten Tieren (siehe Tabelle 34). Dabei zeigten die Tiere der Linien C und A relativ bezogen auf die Anzahl der sezierten Tiere die wenigsten Pickwunden.

Tabelle 34: Vorkommen von Pickwunden bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Linie

4.7.2 Kratzwunden

In den ersten beiden Phasen wurden keine Kratzwunden beobachtet. In P3 wies eines von 35 verendeten Tieren Kratzwunden auf und im weiteren Verlauf der Mast nahm von P4 bis P6 sowohl der Anteil an Tieren mit Kratzwunden in der Sektion als auch die absolute Anzahl zu (siehe Tabelle 35). Mit der Zunahme der absoluten Anzahl von verendeten und gemerzten Tieren, die Kratzwunden aufwiesen, geht von P4 bis P6 ein Anstieg des Anteils an Tieren mit hochgradigen Veränderungen einher. So hatten in P4 von den elf Tieren, die Kratzwunden aufwiesen, fünf Tiere (45,5 %) hochgradige Veränderungen. In P6 stieg dieser Anteil auf 78,2 % (36 von 46 Tieren).

Kratzwunden traten nur auf dem Rücken, den Hinterseiten der Oberschenkel oder am Schwanzansatz auf. Sie reichten von leichten Beschädigungen des Rückengefieders bis zu tiefen Wunden in der Rücken- und Oberschenkelmuskulatur. Einige Male konnte beobachtet werden, wie ein Tier auf einen seiner Artgenossen aufsprang oder dies zumindest versuchte. Auf dem unterlegenen Tier hockend schienen die Angreifer zu thronen. Die unterlegenen Tiere schienen kaum Abwehrbewegungen oder Fluchtversuche zu unternehmen.

Tabelle 35: Vorkommen von Kratzwunden bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Zeit

Score

Phase Σ

0 1 2 3

mittlerer Score

P1 n 71 71 0 0 0 0

MT 0-6 % 100 100 0 0 0

P2 n 35 35 0 0 0 0

MT 7-34 % 100 100 0 0 0

P3 n 36 35 0 0 1 0,083

MT 35-63 % 100 97,2 0 0 2,78

P4 n 63 52 2 4 5 0,397

MT 64-90 % 100 82,5 3,17 6,35 7,94

P5 n 112 64 5 11 32 1,10

MT 91-118 % 100 57,1 4,46 9,82 28,6

P6 n 105 59 5 5 36 1,17

MT 119-140 % 100 56,2 4,76 4,76 34,3

Im Linienvergleich zeigten sich in der Linie A die meisten Tiere mit Kratzwunden und auch der höchste Anteil an Tieren mit hochgradigen Kratzwunden. Am wenigsten Tiere waren in der Linie B betroffen.

Tabelle 36: Vorkommen von Kratzwunden bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Linie

Score

Linie Σ

0 1 2 3

mittlerer Score

A n 91 61 3 6 21 0,857

% 100 67,0 3,30 6,59 23,1

B n 75 60 3 3 9 0,480

% 100 80,0 4,00 4,00 12,0

C n 74 55 1 2 16 0,716

% 100 74,3 1,35 2,70 21,6

D n 87 67 1 6 13 0,598

% 100 77,0 1,15 6,90 14,9

E n 95 73 4 3 15 0,579

% 100 76,8 4,21 3,16 15,8

Σ n 422 316 12 20 74 0,649

% 100 74,9 2,84 4,74 17,54

4.7.3 Tibiale Dyschondrodysplasie

Bei der Sektion der verendeten und gemerzten Tiere wurden die proximalen Epiphysen der Tibiotarsi sagittal von medial angeschnitten. Diese Anschnittfläche wurde auf knorpelige Massen als Zeichen für eine Tibiale Dyschondroplasie (TD) und das Vorliegen einer Osteomyelitis untersucht. Die TD wurde im Verlauf der Mast bis P5 zunehmend häufiger an verendeten und gemerzten Tieren festgestellt (siehe Tabelle 37). In P1 und P2 wies keines der sezierten Tiere eine TD auf und die Diagnose TD wurde frühestens bei Tieren in der 7. Lebenswoche (P3) gestellt. Der Anteil an Tieren mit einer TD stieg von P3 bis P5 von 8,33 % auf 69,6 % an. Von P5 zu P6 zeigte sich eine deutliche Verringerung im Auftreten der TD. Gleichzeitig zeigten 6 der 36 Tiere mit TD in P6 so genannte „remnants“

(TD-Knorpel in Rückbildung) an der Anschnittfläche des Tibiotarsus.

Tabelle 37: Vorkommen der Tibialen Dyschondroplasie bei sezierten Tieren in

Zwischen den Linien gab es keine von Phase zu Phase wiederkehrenden Unterschiede.

Tendenziell zeigten die Tiere der Linie E am wenigsten und die Tiere der Linie B am häufigsten die als TD angesprochenen Veränderungen.

Tabelle 38: Vorkommen der Tibialen Dyschondroplasie bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Linie

Osteomyelitiden wurden an der sagittalen Anschnittfläche des Tibiotarsus ab der 5.

Lebenswoche beobachtet. Im Verlauf der Mast nahm bei den sezierten Tieren sowohl die Häufigkeit der Osteomyelitis als auch die Stärke der Veränderungen zu (siehe Tabelle 39).

Tabelle 39: Vorkommen der Osteomyelitis bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von

Die Linien wiesen kaum Unterschiede im Auftreten von Osteomyelitiden auf. In der Linie A gab es sowohl den relativ größten Anteil als auch absolut die meisten Tiere mit einer Osteomyelitis. Tiere der Linie C zeigen die wenigsten osteomyelitischen Veränderungen.

Tabelle 40: Vorkommen der Osteomyelitis bei sezierten Tieren in Abhängigkeit von der Linie

4.7.5 Befunde ohne quantitative Beschreibung

Neben den quantitativ erhobenen Befunden für die TD, PD und Osteomyelitis wurden weitere Befunde an den Hinterextremitäten sowie Brustblasen nicht quantitativ beurteilt.

Von diesen Befunden traten Brustblasen bei allen Linien am häufigsten auf (22,5 % aller sezierten Tiere). In der Häufigkeit des Auftretens folgten Arthritiden (9,95 %) und

Femurkopfknorpelablösungen (9,24 %). Zwischen den Linien traten keine signifikanten Unterschiede in der Häufigkeit der verschiedenen Befunde auf. Auffällig waren jedoch die Unterschiede zwischen den Linien D und E bei den Arthritiden und Tendovaginitiden. Linie D hatte den höchsten Anteil von Tieren mit einer Arthritis und den geringsten Anteil von Tieren mit einer Tendovaginitis. Bei der Linie E waren die Verhältnisse genau umgekehrt.

Brustblasen traten am häufigsten in dieser Linie auf.

Tabelle 41: Vorkommen von Befunden ohne quantitative Beschreibung (absolut und relativ [%])

Befund Linie Phase

AT TV BB QSR GSR ZV RT FKN VV FKKA A P1-P6 91 12 5 20 6 1 1 0 5 11 8

100 13,2 5,5 22,0 6,59 1,10 1,10 0 5,49 12,1 8,79 B P1-P6 75 7 3 16 0 1 0 1 2 7 7

100 9,33 4,00 21,3 0 1,33 0 1,33 2,67 9,33 9,33 C P1-P6 74 7 3 14 3 1 0 4 6 10 8

100 9,46 4,05 18,9 4,05 1,35 0 5,41 8,11 13,5 10,8 D P1-P6 87 12 2 20 3 2 0 0 2 4 6

100 13,8 2,30 23,0 3,45 2,30 0 0 2,30 4,60 6,90 E P1-P6 95 4 9 25 0 2 1 4 7 15 10 100 4,21 9,47 26,3 0 2,11 1,05 4,21 7,37 15,8 10,5 Σ P1-P6 422 42 22 95 12 7 2 9 22 47 39

100 9,95 5,21 22,5 2,84 1,66 0,474 2,13 5,21 11,1 9,24 AT: Arthritis

TV: Tendovaginitis BB: Brustblasen QS: Quersehnenabriss

GSR: Gastrocnemiussehnenriss ZV: Zehenverkrümmung

RT: Rotated Tibia FKN: Femurkopfnekose VV: Varus-Valgus-Deformation FKKA: Femurkopfknorpelablösung