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4.2 Chemische Zusammensetzung des Futters

4.3.3 Körpermasse am Mastende

Zu jedem Schlachttermin wurden pro Linie jeweils zwei Boxen verladen. Bei der Verladung am Stall wurden die Tiere einer Box jeweils in drei Gruppen gewogen. Alle Linien zeigten vom ersten zum zweiten Schlachttermin eine deutliche Zunahme der mittleren Körpermasse (Abbildung 3). Bei der Schlachtung am 141. Tag waren die Tiere der Linie B am schwersten (20,8 kg). Die zweitschwerste Linie E (20,3 kg) unterschied sich ebenfalls deutlich von den drei leichteren Linien A (19,7 kg), C (21,2 kg) und D (19,9 kg). Bei der zweiten Schlachtung (148. Masttag) war wiederum Linie A (20,7 kg) am leichtesten.

Deutlich schwerer waren die Linien E (21,2 kg) und C (21,3 kg). Die höchste mittlere Körpermasse hatten die Linien B und D (21,7 kg). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Tiere der Linie A bei beiden Schlachtungen am leichtesten waren und die der Linie B am schwersten. Linie D zeichnete sich durch einen starken Unterschied zwischen den beiden Wiegungen aus.

19,7

20,8

19,8 19,9 20,3 20,7

21,7

21,2

21,7 21,3

18,5 19,0 19,5 20,0 20,5 21,0 21,5 22,0

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

(n=6)/(n=6) (n=6)/(n=6) (n=6)/(n=6) (n=6)/(n=6) (n=6)/(n=6)

A B C D E

Alter bei Schlachtung[d]

Linie

[kg]

b

a a b ac c c b d c

Unterschiedliche Kleinbuchstaben (a/b/c/d) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Linien (A/B/C/D/E) mit einem Signifikanzniveau von p<0,05.

Abbildung 3: Körpermasse der verladenen Tiere im Alter von 141 und 148 Tagen 4.3.4 Tägliche Zunahmen

Die in Abbildung 4 aufgeführten Tageszunahmen wurden aus den oben erläuterten Körpermassen berechnet. Sie lagen bei beiden Schlachtungen zwischen 140 und 148 g.

Die Unterschiede zwischen den Linien sind je Schlachttermin gleich denen der Körpermassen am Mastende, das Verhältnis der beiden Werte pro Linie ist allerdings ein anderes. Der Vergleich der durchschnittlichen Tageszunahmen zwischen den beiden Schlachtterminen zeigt, dass in der Linie B bei verlängerter Mast die Tageszunahmen geringfügig sanken. Die Linien A und E wiesen bei der zweiten Schlachtung nahezu unveränderte Werte gegenüber der ersten Schlachtung auf, und bei den Linien C und D stiegen die Werte an.

140

148

140 141

144 147

140

147

143 144

134 136 138 140 142 144 146 148 150

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[g]

Abbildung 4: Tageszunahmen bis zum Alter von 141 und 148 Tagen 4.3.5 Futteraufwand

Der Futteraufwand wurde anhand der Körpermasse der zur Schlachtung abgelieferten Tiere und der insgesamt aufgewendeten Futtermasse berechnet. Er variierte je nach Linie und Schlachtalter zwischen 2,72 und 2,99. Bei einer Mastdauer von 141 Tagen hatte C (2,72) den geringsten Futteraufwand, gefolgt von Linie B (2,76). Die Linien A, D und E (2,82) zeigten kaum Unterschiede. Nach 148 Tagen Mastdauer wies hingegen Gruppe A (2,88) den günstigsten Futteraufwand auf, noch vor E (2,90) und C (2,92). Den höchsten Futteraufwand hatten Linie B und Linie D (jeweils 2,99). Der relative Unterschied zwischen der Linie mit dem günstigsten und der mit dem höchsten Wert betrug bei einer Mastdauer von 20 Wochen (Linie C und E) 3,54 % und bei der verlängerten Mastdauer von 21 Wochen (Linien A und D) 3,68 %.

Die Tiere aller Linien zeigten eine Zunahme des Futteraufwandes von der ersten zur zweiten Schlachtung. Die Veränderung des Futteraufwandes zwischen den beiden Schlachtterminen fiel bei den fünf Linien allerdings unterschiedlich aus. Die Linien A (2,30 %) und E (2,75 %) wiesen einen geringeren Anstieg auf als die Linien D (5,60 %), C (6,75 %) und B (7,75 %).

2,82

2,76 2,72

2,82 2,82

2,88 2,92

2,99

2,90 2,99

2,55 2,602,65 2,702,75 2,802,85 2,902,95 3,003,05

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[kg/kg]

+ 2,30 + 7,75 + 6,75 + 5,60 + 2,75

Abbildung 5: Futteraufwand der verschiedenen Linien bis zum Alter von 141 und 148 Tagen und relative Differenz des mittleren Futteraufwandes zwischen den

Schlachtterminen (%)

Für den korrigierten Futteraufwand wurde neben der produzierten und abgelieferten Körpermasse auch die Masse der verendeten, kranken und zu Versuchszwecken entnommenen Tiere berücksichtigt. Dadurch waren hier die Werte deutlich geringer als bei der zuvor aufgeführten Futterverwertung (siehe 4.3.5). Generell stiegen auch beim korrigierten Futteraufwand unabhängig von der Linie die Werte von Woche 20 zu Woche 21 an, allerdings war der relative Anstieg bei Linie D, A und C niedriger als bei Linie B und E.

Für eine Mastdauer von 141 Tagen unterschieden sich die Werte für die Linie A, B, C und E kaum voneinander (von 2,49 bis 2,51). Einen deutlich höheren Wert hatte dagegen Linie D (2,57). Zur zweiten Schlachtung änderte sich die Reihenfolge der Linien: Hier hatte Linie C (2,57) den geringsten und Linie B (2,64) den höchsten korrigierten Futteraufwand.

2,51 2,50

2,49

2,56

2,50 2,59

2,64

2,57

2,61 2,62

2,40 2,45 2,50 2,55 2,60 2,65 2,70

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[kg/kg]

+ 4,67 + 1,76

+ 3,40 + 5,14

+ 3,44

Abbildung 6: Korrigierter Futteraufwand im Alter von 141 und 148 Tagen und relative Differenz des korrigierten Futteraufwandes zwischen den Schlachtterminen (%)

4.4 Schlachtleistung 4.4.1 Ausschlachtung

Zur Berechnung der Ausschlachtung diente die Gesamtkörpermasse der verladenen Tiere einer Box und das gesamte Warmschlachtgewicht derselben. Unabhängig von der genetischen Herkunft der Tiere war bei der Schlachtung in der 21. Lebenswoche gegenüber der ersten Schlachtung in der 20. Lebenswoche eine höhere Ausschlachtung zu verzeichnen. Lagen die Werte nach einer Mastdauer von 20 Wochen zwischen 74,0 % (Linie E) und 75,2 % (Linie B), so reichten die Werte nach 21 Mastwochen von 74,3 % (Linie E) bis 75,6 % (Linie B). Am größten war der Anstieg der Ausschlachtung in der Linie C (1,24 %) und am geringsten in der Linie D (0,437 %). Auffällig ist, dass die Werte der Linie E bei beiden Schlachtungen deutlich unter den Werten der anderen Linien lagen.

74,5

75,2

74,6 74,8

74,0 75,5

74,9

75,6

75,1

74,3

73,00 73,50 74,00 74,50 75,00 75,50 76,00

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[%]

+ 1,24 + 0,505

+ 0,518 + 0,437 + 0,453

Abbildung 7: Ausschlachtungsergebnisse der Linien im Alter von 141 und 148 Tagen und relative Veränderung der Ausschlachtung (%)

4.4.2 Anteil der Oberkeulen an der Körpermasse

Die Entwicklung des Anteils der Oberkeulen an der Lebendmasse der Tiere stellte sich zwischen dem Schlachtalter von 20 und 21 Wochen uneinheitlich dar. Linie D (14,0 %) hatte nach 20 Wochen den höchsten Anteil an Oberkeulen gegenüber E (13,4 %) mit dem geringsten Anteil. Linie D zeigte zum Schlachtalter von 21 Wochen verglichen mit den anderen Linien den stärksten Abfall des Oberkeulenanteils um 3,61 % auf 13,5 %.

Abgesehen von Linie B mit einem geringfügigen Anstieg des Oberkeulenanteils war auch bei den anderen Linien einen leichter Rückgang zu verzeichnen.

13,7

13,5

13,7

14,0

13,4

13,4 13,5

13,6

13,5

13,2

12,8 13,0 13,2 13,4 13,6 13,8 14,0 14,2

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[%]

- 1,45 -3,61

- 0,365 + 0,040

- 2,44

Abbildung 8: Anteil der Oberkeulen an der Körpermasse im Alter von 141 und 148 Tagen und relative Veränderung des Anteils der Oberkeulenmasse (%)

4.4.3 Anteil des Brustfleisches an der Körpermasse

Der Anteil des Brustfleisches (mit Haut und Flügellappen) an der im Stall gewogenen Lebendmasse lag bei beiden Schlachtungen zwischen 26,7 % und 28,9 %. Insgesamt war von der ersten zur zweiten Schlachtung ein Anstieg des Brustfleischanteils zu verzeichnen. Diese fiel aber für die verschiedenen Linien unterschiedlich stark aus. An beiden Schlachttagen zeigte Linie A die höchsten (28,7 % bzw. 28,9 %) und Linie B die zweithöchsten (27,6 % bzw. 27,7 %) Werte. Den geringsten Anteil an Brustfleisch hatte bei der ersten Schlachtung Linie D (26,7 %) und bei der zweiten Schlachtung Linie E (27,6 %).

Die größte Veränderung im Anteil des Brustfleisches zeigte die Linie D (3,93 %).

27,12

26,71

27,24

27,85 27,76 27,57

27,58 28,68

27,68 28,93

25,50 26,00 26,50 27,00 27,50 28,00 28,50 29,00 29,50

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[%]

+ 0,849 % + 0,367 % + 2,68 % + 3,93 % + 1,22 %

Abbildung 9: Anteil des Brustfleisches an der Körpermasse im Alter von 141 und 148 Tagen und Veränderungen des Anteils des Brustfleisches (%)

4.4.4 Futteraufwand bezogen auf das produzierte Brustfleisch

Aufgrund der besonderen ökonomischen Bedeutung des Brustfleisches (der Wert der Brustfleischmasse entspricht 70 % des Wertes einer gesamten Karkasse) findet der Wert Futteraufwand Brustfleisch in der betriebswirtschaftlichen Auswertung der Putenmast Verwendung. Die bei den verschiedenen Linien erzielten Werte sollen deshalb an dieser Stelle kurz vorgestellt werden. Bei dem auf das produzierte Brustfleisch bezogenen Futteraufwand verzeichnete Linie A zu beiden Schlachtterminen die günstigsten Werte (9,82 bzw. 9,96). Am ersten Schlachttermin hatte Linie D den höchsten Futteraufwand.

Der Anstieg des Futteraufwands Brust war bei den Linien B (8,01 %) und C (4,43 %) deutlich höher als bei den anderen drei Linien (von 1,49 % bei Linie A bis 1,92 % bei Linie D). Daher zeigten die Linien B und D mit dem höchsten Futteraufwand (10,8) bei der zweiten Schlachtung kaum Unterschiede.

9,82

141/148 141/148 141/148 141/148 141/148

A B C D E

Alter bei Schlachtung [d]

Linie

[kg/kg]

+ 1,49 + 8,01 + 4,43 + 1,92 + 1,60

Abbildung 10: Futteraufwand für das Brustfleisch im Alter von 141 und 148 Tagen und Veränderungen des Futteraufwandes für das Brustfleisch (%)

4.5 Mortalität

Um die Daten für die Verlustraten und Verlustursachen zwischen den Linien auf einer einheitlichen Datengrundlage vergleichen zu können, wurden nur die Verluste bis zum 140. Lebenstag berücksichtigt. Die relativen Angaben beziehen sich dabei grundsätzlich auf jeweils alle eingestallten Tiere.

4.5.1 Verlustraten

Bis zum Alter von 20 Wochen verendeten insgesamt 422 Tiere; dies entspricht 9,77 % der eingestallten Tiere. Die Verlustraten variierten in den verschiedenen Mastphasen erheblich. Abgesehen vom ersten Phasenwechsel war im Verlauf der Mast bis P5 eine deutliche Steigerung der Verlustraten zu verzeichnen. In P2 und P3 verendeten relativ wenige Tiere (0,891 % bzw. 0,926 %), in P4 (1,60 %) und P5 (2,95 %) dagegen deutlich mehr. Die Verlustrate lag in P1 bei 1,81 % und in P6 bei 2,57 %. Berücksichtigt man für die Phasen P1 (1 Woche) und P6 (22 Tage) die kürzeren Zeiträume als in den Phasen 2 bis 5 (4 Wochen), so wurden am Anfang und am Ende der Mast die höchsten Verlustraten erreicht.

Zwischen den Linien gab es in der Summe der Verluste relativ große Differenzen: So verendeten in den Linien B (75) und C (74) gut ein Fünftel weniger Tiere als in der Linie E

(95). Diese Unterschiede waren allerdings nicht signifikant (siehe Tabelle 16). Vergleicht man die Verluste der Linien phasenweise, zeigen sich deutliche Unterschiede nur in P1.

Hier hatten die Linien A (0,763 %) und B (1,27 %) signifikant geringere Verluste als die Linien D (2,54 %) und E (2,67 %). Linie C (1,78 %) zeigte in P1 zu keiner der anderen Linien einen signifikanten Unterschied. In den anderen Phasen traten keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen auf. In den Phasen 2, 3, 5 und 6 hatte jeweils die Linie A die höchsten Verlustraten. Lässt man die Jungtierverluste unberücksichtigt, so zeigte die Linie A die höchste Verlustrate.

Tabelle 16: Verluste in absoluten Zahlen und Relativwerten in Abhängigkeit von der Zeit (P1 – P6) und der Linie Unterschiedliche Kleinbuchstaben (a/b) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Linien (A/B/C/D/E) in jeweils einer Mastphase mit einem Signifikanzniveau von p<0,05.

Für eine ökonomische Bewertung ist es von Interesse, ob Tiere mit einer hohen oder niedrigen Körpermasse verenden. Dies lässt sich - bei der Annahme, dass ein Tier in den späteren Mastphasen schwerer ist als in früheren Phasen - indirekt auch durch eine zeitliche Verteilung der Verlustraten ausdrücken. Insgesamt entfielen auf die erste Lebenswoche (P1) 16,8 % der Verluste. In P2 bis P4 (84 Tage) betrug der Anteil an den Gesamtverlusten 31,8 % und in P5 und P6 (50 Tage) insgesamt 51,4 % (siehe Tabelle 17). Einen relativ hohen Anteil an Verlusten in den Phasen P5 und P6 haben die Linien A (62,6 %) und Linie C (56,8 %, siehe Tabelle 17).

Tabelle 17: Zum zeitlichen Auftreten der Verluste (absolut und relativ bezogen auf

Die verendeten Tiere wurden anhand ihres dominierenden Befundes in eine von acht Kategorien von Verlustursachen eingeteilt. Im Verlauf der Mast veränderte sich das Auftreten der verschiedenen Verlustursachen erheblich. Die Ergebnisse dieser Zuordnung sind in Tabelle 18 aufgeführt. In P1 hatten fast alle (95,8 %) verendeten Tiere typische Anzeichen von Jungtiererkrankungen („Nicht-Starter“, Dottersackinfektion). In P2 ließ sich fast die Hälfte der sezierten Tiere keiner der gewählten Kategorien von Verlustursachen zuordnen. Bei diesen Tieren handelte es sich hauptsächlich um Kümmerer. In P3 bildeten Erkrankungen des Herzkreislaufsystems und Pick- und Kratzwunden jeweils ein Drittel der Verlustursachen. Von P4 bis P6 stellen die Erkrankungen des Bewegungsapparates die Verlustursachen mit dem größten Anteil an den Gesamtverlusten pro Phase dar. Dabei haben die Erkrankungen des Bewegungsapparates als Verlustursache sowohl relativ als auch absolut kontinuierlich über den gesamten Versuchszeitraum zugenommen.

Bei den Herzkreislauferkrankungen wurde in P2 und P3 fast ausschließlich eine Herzdilatation - häufig verbunden mit einer Stauungsleber und Ascites - als Verlustursache festgestellt, während zum Ende der Mast häufiger Aortenrisse und perirenale Hämorrhagien zu beobachten waren.

Als Atemwegserkrankungen wurden bis zur Schlachtung vor allem Schimmelpilzgranulome in der Lunge und in den Luftsäcken als Verlustursache festgestellt. Bei den Pick- und Kratzwunden ist zu beachten, dass diese solange nicht als Verlustursache gewertet wurden, wie ein anderer Befund eine deutliche Schwächung des Tieres vermuten ließ. Weniger häufig traten Traumata (nicht durch Artgenossen

verursachte Verletzungen) und Befunde auf, die für eine septikämische Erkrankung sprechen (Perikarditis, Perihepatitis, Serositis).

Tabelle 18: Verlustursachen in Abhängigkeit von der Zeit (bis zum 140. Lebenstag)

Verlustursache/Lokalisation des dominierenden Befundes n

erkrank-ungen Trauma

Septi-kämie Sonstige Σ

Insgesamt waren Erkrankungen des Bewegungsapparates mit 31,5 % die häufigste Verlustursache. Von besonderem Interesse war, ob sich die fünf Linien hinsichtlich der Verluste aufgrund von Erkrankungen des Bewegungsapparates unterscheiden. Die relativen Werte für Erkrankungen des Bewegungsapparates als Verlustursache bezogen auf die eingestallten Tiere variierten von 3,53 % bei Linie A bis 2,66 % bei Linie B und betrugen im Mittel 3,08 %. Diese Unterschiede waren jedoch nicht signifikant.

Jungtiererkrankungen bildeten die zweithäufigste Verlustursache (16,1 %). Da die Verluste in P1 fast identisch mit den Jungtierverlusten waren, traten hier die gleichen Unterschiede zwischen den Linien auf wie für P1 beschrieben.

Auffällig, wenn auch nicht signifikant, waren die Unterschiede bei den Herzkreislauferkrankungen als Verlustursache. Besonders hohe Werte wiesen die Linie A (2,03 %) gegenüber den Linien B (0,984 %) und E (1,10 %) auf.

Deutliche Unterschiede zeigten sich auch bei den Pick- und Kratzwunden als Verlustursache. In den Linien B und D (1,79 % bzw. 1,39 %) trat diese Verlustursache mehr als doppelt so häufig auf wie in der Linie C (0,521 %).

Für die anderen Verlustursachen wie auch für eine weitere Aufgliederung der Verlustursachen nach Phasen waren die absoluten Zahlen zu gering, um auch nur tendenzielle Unterschiede auszuweisen (siehe Tabelle 64).

Tabelle 19: Verluste in absoluten Zahlen und Relativwerten in Abhängigkeit von der Verlustursache

Verlustursache/Lokalisation des dominierenden Befundes n* Unterschiedliche Kleinbuchstaben (a/b) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Linien (A/B/C/D/E) mit einem Signifikanzniveau von p<0,05.

*Werte für die den Verlustursachen zugeordneten Tieren (bei zwei dominierenden Befunden eines Tieres wurde je ein Wert von 0,5 berechnet)

**relativer Anteil an eingestallten Tieren

*** relativer Anteil an verendeten oder gemerzten Tieren

4.6 Pododermatitis

Zunächst sollen im Folgenden die Ergebnisse der verschiedenen makroskopischen Untersuchungen der Fußballenbeschaffenheit vorgestellt werden. Danach wird auf die Ergebnisse der histologischen Untersuchungen eingegangen.

4.6.1 Pododermatitis bei verendeten und gemerzten Tieren

Alle verendeten und gemerzten Tiere wurden auf Pododermatitis untersucht. Bei allen Linien nahm die Häufigkeit und Stärke von Veränderungen an den Fußballen im Verlauf der Mast zu. In P1 und P2 zeigte noch kein Tier Veränderungen an den Fußballen, wohingegen in P3 bei 4 von insgesamt 36 untersuchten Tieren gering- oder mittelgradige Veränderungen gefunden wurden (mittlerer Score von 0,439). In P4 betrug der mittlere Score 0,619 und stieg bis P6 auf einen Wert von 1,19 an. Die Linien C und E zeichneten sich in P4 und P5 durch einen unterdurchschnittlichen mittleren Score aus. Die Tiere der Linie A wiesen in P5 und P6 unterdurchschnittlich starke Veränderungen auf. Für Linie B traf dies nur für P6 zu.

Tabelle 20: Vorkommen der Pododermatitis bei verendeten und gemerzten Tieren

4.6.2 Pododermatitis bei versuchsbedingt getöteten Tieren

Von den wöchentlich versuchsbedingt getöteten Tieren wurden jeweils 60 Tiere in P5 und P6 hinsichtlich des Auftretens und der Intensität der PD beurteilt. Bei allen Linien wurde eine graduelle Verschlechterung der Fußballenbeschaffenheit von P5 nach P6 hin beobachtet. Der mittlere Score variierte für alle Linien in P5 um 1,20 und in P6 um 1,72.

Der Anteil an Tieren, die mittel- bis hochgradige Veränderungen an den Fußballen zeigten, stieg von 40 % in P5 auf 73,3 % in P6 an (davon weisen 3,33 % bzw. 10,0 % der Tiere hochgradige Veränderunge auf). In P5 zeigten die Tiere der Linie A mit einem mittleren Score von 0,917 die geringsten Veränderungen, den höchsten mittleren Score hatten die Tiere der Linie B (1,50). In P6 waren die mittleren Score-Werte wiederum in der Linie A am niedrigsten (1,08). Die stärksten Veränderungen fanden sich bei Linie D mit einem mittleren Score von 2,25. Die Linien A und E hatten in beiden Phasen unterdurchschnittliche Veränderungen.

Tabelle 21: Vorkommen der Pododermatitis bei versuchsbedingt getöteten Tieren (P5 und P6)

4.6.3 Pododermatitis bei „Indikatortieren“

4.6.3.1 Im Alter von 104 Tagen

Gleichzeitig mit der Wiegung der Indikatortiere am 104. Masttag fand eine Beurteilung der Fußballenbeschaffenheit statt. Der mittlere Score der im Linienvergleich berücksichtigten Tiere betrug 1,05. Etwa die Hälfte der Tiere zeigte geringgradige Veränderungen. Jeweils ein Viertel wies keine oder mittelgradige Veränderungen auf; nur 2 von 300 Tieren zeigten hochgradige Veränderungen. Die Linie C hatte die geringsten Veränderungen (mittlerer Score von 0,867), gefolgt von den Linien A (0,917) und E (0,933). In den Linien D und B waren die Veränderungen am stärksten (siehe Tabelle 22).

Tabelle 22: Vorkommen der Pododermatitis bei den Indikatortieren im Alter von 104 Tagen

Zur statistischen Auswertung wurden die Grade 0 und 1 und Grade 2 und 3 zusammengefasst. Danach hatten in den Linien B und D signifikant (p< 0,05) mehr Tiere eine Veränderung vom Grad 2 oder 3 als in den Linien A, C und E.

81,7

60,0

85,0

58,3

81,7 73,3 18,3

40,0

15,0

41,7

18,3 26,7

0%

20%

40%

60%

80%

100%

A B C D E A -E

n=60 n=60 n=60 n=60 n=60 n=300 Linie

Grad 2 und 3 Grad 0 und 1

b a b a

a

Unterschiedliche Kleinbuchstaben (a/b) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Linien (A/B/C/D/E) mit einem Signifikanzniveau von p<0,05.

Abbildung 11: Relative Ausprägung der Pododermatitis bei den Indikatortieren im Alter von 104 Tagen

4.6.3.2 Vor der Schlachtung

Am Vortag der Schlachtung, d.h. am 140. bzw. 147. Masttag wurden die Indikatortiere der zur Schlachtung vorgesehenen Boxen jeweils gewogen und auf Veränderungen der Fußballen untersucht.

Bei der Untersuchung vor der ersten Schlachtung zeigte sich in allen Linien eine Verschlechterung der Fußballenbeschaffenheit im Vergleich zur Wägung am 104.

Masttag. Nur 3 % aller Tiere hatten keine Veränderungen und der mittlere Score aller untersuchten Tiere lag bei 1,87 (gegenüber 1,05 am 104. Lebenstag, siehe Tabelle 22).

Am stärksten waren die Veränderungen bei den Tieren der Linie C (mittlerer Score 2,10) und am geringsten in Linie A (mittlerer Score von 1,60, siehe Tabelle 23). Linie E und B zeigten einen tendenziell unterdurchschnittlichen mittleren Score.

Tabelle 23: Vorkommen der Pododermatitis bei den Indikatortieren im Alter von

Vor der zweiten Schlachtung stellte sich die Fußballenbeschaffenheit insgesamt etwas besser dar als vor der ersten. Der mittlere Score aller untersuchten Tiere lag bei 1,66 gegenüber 1,87 in der Vorwoche. Die niedrigsten mittleren Scores ergaben sich für die Linien C (1,45) und E (1,50). Damit zeigten die Indikatortiere der Linie C auch die stärkste Verbesserung des mittleren Scores von der ersten zur zweiten Schlachtung (von 2,10 auf 1,45).

Tabelle 24: Vorkommen der Pododermatitis bei den Indikatortieren im Alter von 147 Tagen

4.6.3.3 Nach der Schlachtung

Nach der Schlachtung wurden die Fußballen der Indikatortiere ein zweites Mal beurteilt, um die erste Bewertung im Stall zu überprüfen. Dabei ergaben sich ähnliche Werte wie am jeweiligen Vortag im Stall. Tendenziell wurden die Fußballen bei der Untersuchung nach der Schlachtung etwas schlechter bewertet als bei der Untersuchung im Stall. So lag der mittlere Score für alle Tiere nach der ersten Schlachtung bei 1,88 (gegenüber 1,87) und bei 1,78 (gegenüber 1,66) nach der zweiten Schlachtung.

Nach der ersten Schlachtung wiesen wie bei der Beurteilung im Stall die Indikatortiere der Linie A wiederum den niedrigsten und die Tiere der Linie C den höchsten mittleren Score auf.

Tabelle 25: Vorkommen der Pododermatitis bei den Indikatortieren nach der Schlachtung im Alter von 141 Tagen

Score

0 1 2 3

mittlerer Score

A n 1 5 12 2 1,75

(n=20) % 5,00 25,0 60,0 10,0

B n 1 1 18 0 1,85

(n=20) % 5,00 5,00 90,0 0

C n 0 1 18 1 2,00

(n=20) % 0 5,00 90,0 5,00

D n 0 3 17 0 1,85

(n=20) % 0 15,0 85,0 0

E n 0 2 17 1 1,95

(n=20) % 0 10,0 85,0 5,00

Σ n 2 12 82 4 1,88

(n=100) % 2,00 12,0 82,0 4,00

Auch die Ergebnisse der Fußballenbewertung nach der zweiten Schlachtung ähneln sehr denen des Vortages. Linie C zeigte wiederum die geringsten und Linie D die stärksten Fußballenveränderungen.

Tabelle 26: Vorkommen der Pododermatitis bei den Indikatortieren nach der Schlachtung im Alter von 148 Tagen

Score

0 1 2 3

mittlerer Score

A n 1 5 11 3 1,80

(n=20) % 5,00 25,0 55,0 15,0

B n 1 3 15 1 1,80

(n=20) % 5,00 15,0 75,0 5,0

C n 0 9 11 0 1,55

(n=20) % 0 45,0 55,0 0

D n 0 1 17 2 2,05

(n=20) % 0 5,00 85,0 10,0

E n 1 5 13 1 1,70

(n=20) % 5,00 25,0 65,0 5,00

Σ n 3 23 67 7 1,78

(n=100) % 3,00 23,0 67,0 7,00

4.6.4 Pododermatitis bei den am Schlachtband beurteilten Tieren

Bei der ersten und zweiten Schlachtung wurden alle Tiere, nachdem sie getötet, gebrüht und gerupft waren, am Schlachtband hängend hinsichtlich der Pododermatitis beurteilt.

Die Bewertungen waren, verglichen mit denen der vorher untersuchten Indikatortiere, insgesamt schlechter. Bei der ersten und zweiten Schlachtung wiesen alle Tiere einen mittleren Score von 1,86 auf. Zudem waren die Unterschiede in der Verteilung zwischen den Linien kleiner als bei den Bewertungen der Indikatortiere. Am ersten Schlachttag hatten insgesamt weniger als 3 % der beurteilten Tiere keine Fußballenveränderungen.

Fast 80 % wurden mit einem Grad 2 beurteilt. Die geringsten Veränderungen wiesen die Tiere der Linie E (mittlerer Score von 1,76) auf, gefolgt von Linie A (1,81). Am stärksten waren die Fußballen der Linie D verändert (1,94, siehe Tabelle 27).

Tabelle 27: Vorkommen der Pododermatitis bei der Schlachtung am 141. Masttag

Werden alle Linien zusammengefasst und die Tiere der ersten und zweiten Schlachtung verglichen, fällt auf, dass kaum Unterschiede in der Verteilung zwischen den Graden und im mittleren Score (jeweils 1,86) bestanden (siehe Tabelle 27 und Tabelle 28). Bei der zweiten Schlachtung verschlechterte sich im Vergleich zur ersten Schlachtung die Fußballenbeschaffenheit der Linien A, B und E, wohingegen sich die Bewertung der Linien C und D verbesserte. So zeigten Linie C und E bei der zweiten Schlachtung den niedrigsten mittleren Score (1,74 bzw. 1,79).

Tabelle 28: Vorkommen der Pododermatitis bei der Schlachtung am 148. Masttag

Score

Zur statistischen Auswertung wurden wiederum die Grade 0 und 1 sowie die Grade 2 und 3 zusammengefasst. Bei der ersten Schlachtung zeigte in der Linie D ein signifikant höherer Anteil an Tieren mittel- bis hochgradige Veränderungen an den Fußballen als in den Linien A, B und E (p < 0,05). Die Unterschiede zur Linie C waren nicht signifikant. Bei der zweiten Schlachtung wiesen die Linien C und E signifikant weniger Veränderungen auf als die Linien A, B und D (p < 0,05).

Unterschiedliche Kleinbuchstaben (a/b) kennzeichnen signifikante Unterschiede zwischen den Linien (A/B/C/D/E) innerhalb eines Alters mit einem Signifikanzniveau von p<0,05.

Abbildung 12: Relativer Anteil der Tiere mit einer Pododermatitis Grad 0 und 1 zu Tieren mit Veränderungen vom Grad 2 und 3 bei den am 141. und 148. Masttag geschlachteten Tieren

12,4 15,7 10,1 15,1 24,0 9,3 13,3 22,0 21,7 16,3 16,3 19,6

80,4 87,6 84,3 89,9 84,9 76,0 90,7 86,7 78,0 78,3 83,7 83,7

0%

10%

20%

30%

40%

50%

141 148 141 148 141 148 141 148 141 148 141 148

225 226 230 218 232 217 225 210 214 221 1126 1092

a a a a ab b b a a b

A B C D E Σ

Alter bei Schlachtung [d]

n

Signifikanzniveau Linie

Grad 0 und 1 Grad 2 und 3

4.6.5 Histologische Fußballenuntersuchung

Bei den makroskopisch mit Grad 1 bewerteten Fußballen (geringgradige Pododermatitis) zeigte sich histologisch eine mindestens geringgradige, überwiegend mittelgradige Hyperplasie des Stratum corneum (Hyperkeratose). Sie war begleitet von einer Akanthose des Stratum intermedium, die in ihrer meist geringgradigen Ausprägung hinter der Hyperkeratose zurückblieb, zum Teil aber auch mittelgradig und damit in zwei Fällen stärker als die Hyperkeratose war. Die Zottenbildung durch eine Verlängerung der Primärpapillen zeigte sich bereits bei geringgradiger Pododermatitis in verschiedenen Stadien von gering- bis hochgradig. Auch die Sekundärpapillenbildung war bereits erkennbar, wenn auch meist nur in geringgradiger Ausbildung.

Bis auf einen Fall konnten stets Erosionen festgestellt werden, die eine mittelgradige Ausprägung nicht überschritten. In der Hälfte der Fälle reichten die Läsionen bis zum Stratum basale bzw. darüber hinaus und traten damit selbst bei makroskopisch als

Bis auf einen Fall konnten stets Erosionen festgestellt werden, die eine mittelgradige Ausprägung nicht überschritten. In der Hälfte der Fälle reichten die Läsionen bis zum Stratum basale bzw. darüber hinaus und traten damit selbst bei makroskopisch als